Lehrer – die besten Beiträge

Die Lehrer hatten wohl recht, oder?

Also, in der Schule sagten immer wieder Lehrer zu mir ich bin unfähig, ich kann sowieso nichts. Ich bin zu dumm und zum blöd. Ich werde nie etwas erreichen. Werde nie erfolgreich werden. Werde sowieso nie einen Job oder Beruf haben.

Weil ich halt teilweise Probleme hatte, wegen Autismus. Und naja was mir eigentlich am meisten Angst gemacht hat damals, ist Berufsfindung. Ja, die erwarteten irgendwie, dass man genau wusste mit 15 welche Ausbildung man machen will. Aber ich hatte keine Ahnung, und ich hatte Angst. Zu viel Auswahl. Ausserdem war ich wohl eh nicht gut genug für irgendwas.

Die Lehrer meinten ja ich wäre unfähig und dumm. Meine Eltern meinten ich wäre unfähig und dumm. Andere Schüler, unfähig und dumm. Französischlehrerin meinte ohne Französisch kannst gar nix erreichen, wirst Obdachlos (Schweiz)

Mathematiklehrer war ok, bis der gefeuert wurde und die neue, sagte auch wäre unfähig und dumm. Deutschlehrer meinte im Deutsch wäre ich ok, könnte aber besser sein. Physiklehrer war aber begeistert. In Kunst war ich auch gut. Schulport interessierte mich nicht so.

Also nur gut in Physik und Kunst. Und das ist natürlich für die Lehrer zu wenig. Und es wurde eine Selbsterfüllende Propheizung. Diese Angst hat mich so paralysiert, dass nichts mehr läufte.

Und dann ist mein Leben komplett gescheitert, weil ich davon überzeugt war ich kann nichts, werde obdachlos, werde scheitern, weil sie es alle gesagt haben.

Ich habe dann immer gedacht eben weil ich in der Schule schlecht war, werde ich generell nichts erreichen und kann kein Beruf nachgehen? Das stimmt doch irgendwie, oder?

Und gibts überhaupt zweite Chancen?

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Habt ihr Vergleichbares in eurer Schulzeit erlebt?

Ich gehe aktuell in die 11. Klasse, aber erinnere mich noch gut an eine seltsame Phase in der 9. und zu Beginn der 10. Klasse. Damals hatten wir für eine kurze Zeit einen neuen Schulleiter, der sich ziemlich eigenartig verhalten hat. Er hat uns Schüler zwar nicht direkt schlecht behandelt, aber sein Auftreten war eher das eines hochrangigen Politikers als eines normalen Schulleiters.

Unsere Schule hat etwa 80 Lehrkräfte und nur rund sechs oder sieben Büros. Trotzdem hat dieser Schulleiter es irgendwie geschafft, sich eine eigene Sekretärin für sein Vorzimmer zu organisieren – etwas, was sonst niemand an der Schule hatte, abgesehen von den zwei regulären Sekretärinnen.

Innerhalb eines einzigen Schuljahres hat er fast die komplette „obere Etage“ der Schulorganisation ersetzt – also Stufenleitungen, einzelne Fachbereichsleitungen und die Leitung der Ganztagsschule. Die meisten wurden offenbar verdrängt, weil sie ihm nicht loyal genug erschienen. Stattdessen hat er Leute befördert, die ihm sehr zugewandt waren – wer also auf seiner Seite stand, wurde bevorzugt, bekam vielleicht sogar ein eigenes Büro. Wer sich dagegen kritisch äußerte oder nicht völlig unterordnete, wurde mit legalen, aber deutlich spürbaren Mitteln aus dem Weg geräumt.

Sein Einfluss reichte sogar über das Kollegium hinaus: In der Elternvertretung und der Schülervertretung tauchten plötzlich Personen auf, die ihm nahe standen. Der Vorsitzende des Schulelternbeirats trug zum Beispiel denselben Nachnamen wie er und war wohl ein Verwandter.

Er selbst tat so, als leite er ein Ministerium: Er ließ sich Termine nur über seine Vorzimmerkraft geben und erschien stets sehr beschäftigt, mit dem Hinweis, dass er „gleich wieder los müsse“. Dabei war seine Rolle als Schulleiter eigentlich rein verwaltungstechnischer Natur – nichts, was ein solches Gehabe rechtfertigen würde.

Letztlich haben sich 55 Lehrkräfte an das Bildungsministerium gewandt, woraufhin er gegen Ende der 10. Klasse seinen Posten aufgegeben hat. Inzwischen arbeitet er an einer deutlich kleineren Schule im Nachbarort – dort hat er übrigens kein Vorzimmer mehr.

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