Ich habe kürzlich etwas Faszinierendes über unser Gehirn gelesen: Es gibt sogenannte neuronale Präaktivität, also eine Art „Vorplanung“ von Handlungen, die unser Gehirn trifft, bevor wir sie bewusst ausführen. Begriffe wie Bereitschaftspotenzial oder prämotorisches Signal beschreiben ähnliche Prozesse – sie zeigen, dass unser Gehirn schon aktiv wird, bevor wir überhaupt merken, dass wir etwas tun wollen.
Besonders krass fand ich eine Studie, in der Forscher anhand der Gehirnaktivität bis zu 7 Sekunden im Voraus vorhersagen konnten, wann ein Mensch eine bestimmte Handlung ausführt – und zwar bevor er sich selbst bewusst dafür entschieden hat. Das wirft natürlich die Frage auf: Wie frei ist unser Wille wirklich?
Auch bei Ratten gab es ein spannendes Experiment: Man hat ihnen über Viren bestimmte Algen-Gene eingeschleust, die sie lichtempfindlich machen. Vor dem Eingriff wählten die Ratten den sicheren Weg zum Futter. Nach der Laser-Stimulation entschieden sie sich plötzlich für den riskanteren Weg. Das legt nahe, dass ihr Verhalten durch gezielte Eingriffe verändert wurde – also nicht mehr ganz „frei“ war.
Was denkt ihr: Ist unser Wille wirklich frei? Oder ist vieles, was wir tun, schon vorher im Gehirn festgelegt?