Datenschutz – die besten Beiträge

Von Arbeitskollegen auf Dating Seite entdeckt worden was tun?

Guten Morgen,

neulich bekam ich von einem Arbeitskollegen, den ich fast täglich sehe, per WhatsApp Nachrichten, die stark darauf hindeuten, dass er einen Account unter meinem Namen auf diversen Dating-Plattformen gefunden hat (auch spezielle Schwulen Plattformen etc.).

Und nein, ich bin nicht schwul, bi oder etwas anderes als hetero. Auch wenns heutzutage ja wohl kein Problem wäre, möchte ich dennoch nicht von anderen so betrachtet werden, da es ja faktisch nicht stimmt.

Nun ja, es wurden wohl offensichtlich Bilder/Daten von mir auf diesen Plattformen im Internet gefunden und der Kollege weigerte sich, mich direkt damit zu konfrontieren, sondern versucht eher "durch die Blume" klarzumachen, dass er mich sehr sicher dort erkannt habe.

Also was kann ich jetzt tun, um da heile wieder raus zu kommen?

Die Situation ist gerade denkwürdig ungünstig, da ich seit Kurzem neu in der Stadt bin und der Job eigentlich ein "Traumjob" von mir ist. Wäre also schade, jetzt alles wegen so einer Lapalie zu schmeißen oder?

Allerdings habe ich auch keine Ahnung, wie der Kollege an solche Informationen gekommen ist (er will es ja nicht offen sagen) und was alles "durchgedrungen" ist.

Die Vorstellung, dass jemand den ich jeden Tag sehe, solche Informationen zu mir hat und ich nicht weiß, welche Daten von mir überhaupt noch privat sind, ist zermürbend.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennt sich aus, was man in dem Fall machen sollte?

Die Möglichkeit "Kündigung und privat Kontakt abbrechen" wäre mir wirklich nicht wünschenswert, auch wenn sie natürlich da ist.

Grüße und danke vorab!

Datenschutz, Freundschaft, Sexualität, Peinliche momente, Dating App

Meinung des Tages: Datenschutz vs. Terrorabwehr- sollten die Befugnisse der Nachrichtendienste erweitert werden?

Ein Anschlagsversuch in Berlin, ein in Teilen blockiertes Sicherheitspaket und viele offene Fragen. Denn der Hinweis auf den Beschuldigten kam – mal wieder – von einem ausländischen Geheimdienst...

So wurde der Tatverdächtigte ermittelt

Beim Festgenommen handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann, welcher aus Libyen stammt, so gibt es die Bundesanwaltschaft an. Ende 2022 scheint er nach Deutschland eingereist zu sein, kurz darauf erfolgte der Asylantrag, welcher allerdings im September 2023 abgelehnt wurde. Abschiebungen nach Libyen gelten als schwierig, wenn nicht sogar beinahe unmöglich, weil das nordafrikanische Land nur wenig funktionierende staatliche Strukturen hat.

In einem Chat soll sich der Beschuldigte mit einem Mitglied des IS über die Pläne zum Anschlag ausgetauscht haben. Die Hinweise auf diesen Chat-Verlauf sollen allerdings von einem ausländischen Nachrichtendienst stammen. Um welchen ausländischen Nachrichtendienst es sich handelt, ist derzeit nicht bekannt. Häufig kommen Hinweise dieser Art von US-amerikanischen Geheimdiensten, aber es gibt auch andere Hinweisgeber.

Terrorgefahr in Deutschland

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs hat sich die Sicherheitslage in Deutschland verändert – besonders israelische Einrichtungen rücken mehr in den Fokus, wie etwa auch der Vorfall im September am israelischen Generalkonsulat in München unterstreicht.

Inzwischen warnt auch die Bundesregierung vor einer „sehr ernsten“ Terrorgefahr innerhalb Deutschlands. Justizminister Buschmann erklärte, dass alles dafür getan würde, um zu verhindern, dass Pläne von Antisemiten aufgingen. Auch Innenministerin Faeser erläuterte, dass bereits jetzt ein massiver Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen in Deutschland existiert.

Aktuell werden allein in Berlin 160 jüdische und israelische Objekte von der Polizei rund um die Uhr überwacht. Für die israelische Botschaft gilt allgemein ein „maximal hohes Level“, dieses wurde durch den geplanten Anschlag nicht verändert.Forderungen von und für die Nachrichtendienste

Etwa der Verfassungsschutzchef Thüringens, Stephan Kramer, fordert, was immer wieder diskutiert wird: Mehr Befugnisse für die Nachrichtendienste. Er fordert, dass die Politik der Pflicht nachkommt, den Nachrichtendiensten entsprechende Befugnisse und Werkzeuge zu geben, sodass etwaige Bedrohungen besser abgewehrt werden können.

Auch Hendrik Wüst, der Ministerpräsident von NRW spricht sich dafür aus, dass Verkehrsdaten bei Telekommunikationsanbietern angemessen gespeichert werden.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm, unterstützt die Forderungen und positioniert sich klar für mehr Befugnisse bei Gesichtserkennung und Vorratsdatenspeicherung.

Klar wird – auch durch die aktuellen Vorfälle – dass der deutsche Nachrichtendienst nicht unbedingt in einer Spitzenposition spielt, wenn es um verwertbare Informationen geht. Gerade deshalb erklärte Bruno Kahl, der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, dass er sich „mehr operative Beinfreiheit“ für sie wünsche.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie weit sollten die Befugnisse von Nachrichtendiensten gehen und wärt Ihr bereit, zum Schutze der Allgemeinheit etwa in Sachen Gesichtserkennung, Abstriche bei Euren Rechten zu machen?
  • Wie "wettbewerbsfähig" seht Ihr die deutschen Geheimdienste im internationalen Vergleich aufgestellt? Was muss besser werden?
  • Fühlt Ihr Euch in der derzeitigen politischen Lage sicher und falls nein, was konkret war der Auslöser?
  • Sollte sich Deutschland zur Gefahrenminimierung im eigenen Land bei der (passiven) Einmischung von internationalen Konflikten zurückhalten?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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