Alkohol – die besten Beiträge

Kurz vor der Alkoholsucht?

Ich habe einmal eine Frage, weil ich Hilfe brauche. Und zwar bin ich eine sehr introvertierte Person und gehe in Gruppen gerne unter.. wenn ich mit meinen Freunden zu zweit oder zu dritt was mache, passt das ja auch meistens. Allerdings wird es in vierer oder Fünfergruppen oder noch mehr schon etwas schlimmer. Ich bin dann gefühlt einfach nur noch dabei und bin einfach nur ruhig und nehme gar nicht teil an der Gruppe. Mein Problem ist, dass ich einfach nur normal was mit mehr als drei Personen machen möchte, ohne dass ich einfach das fünfte Rad am Wagen bin. Jetzt habe ich vor kurzem angefangen vor Gruppentreffen oder währenddessen einfach Alkohol zu trinken, damit ich lockerer werde. Ich merke richtig, wie ich mich viel mehr traue und viel mehr mitrede in der Gruppe. Ich bin nicht mehr einfach nur am Rand. Ich bin wirklich dabei und nehme Teil. Ohne Alkohol bekomme ich das nicht hin.

Leider merke ich auch, wie ich den Alkohol immer mehr verharmlose und es für mich normal wird, vor Gruppentreffen oder währenddessen zu trinken, damit ich mich mehr traue. Ich habe Angst, süchtig zu werden. Hat jemand von euch vielleicht ähnliche Probleme? Aktuell trinke ich ungefähr einmal im Monat. Ich hab aber Angst, dass es noch mehr wird. Ich weiß aber nicht, wie ich damit aufhören soll, weil der Gedanke wieder frei zu sein und mich alles zu trauen viel zu verlockend ist. Und wie gesagt bekomme ich das ohne Alkohol wirklich gar nicht hin. Zumindest nicht in Gruppen.

Vielleicht hat ja jemand von euch ein ähnliches Problem..

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Eure Perspektive zum Thema „meiner Lage, in der Liebe“?

Ich muss das einfach mal los werden. Ich kenne niemanden in meinem Umfeld, der sich das gerne anhört. Aber ich brauche doch einfach mal eine Freundin oder zumindest andere Menschen.

Ich habe mich vor 2 Monaten von meinem Freund getrennt. Schon da muss ich erstmal ausholen. Als wir uns kennenlernten, war er der schrecklichste Mann den man sich hätte vorstellen können. Er war angehender Alkoholiker, sagte mir sofort dass ich mehr Sport machen müsste damit er mich attraktiv findet, obwohl ich eigentlich gesund, Normalgewichtig und zufrieden war (1,65 und 56kg) und eine Ex, über die er lange nicht hinweg war. Ich war allerdings sofort verliebt, in seinen Humor, seine Spontanität und Leichtigkeit mit der er durchs Leben geht. Zwischendurch habe ich ihn an seine Ex verloren, früher oder später fanden wir wieder zusammen. Ein paar Monate ging das gut bis er mich betrogen hat. Spätestens dann merkte ich, dass er vielleicht nicht der richtige ist, da war es aber schon zu spät. Sein heiß/kalt Spiel hat mich süchtig gemacht und so blieb ich, weil seine Liebe so selten und daher so schön war. 

So waren wir eine Weile in einem Verhältnis das keiner benennen konnte. Eine Beziehung war für uns beide ausgeschlossen und genau da entwickelte sich Liebe. Er begann wirklich etwas für mich zu fühlen. Er war bis dahin Alkoholiker und begann die Sucht in den Griff zu bekommen. Ich ertrug sie eigentlich schon da nicht mehr, aber ich war da, habe kotze aufgewischt, ihn nach Hause getragen, seinen Alkohol versteckt als ich dachte, er säuft sich gerade Tod, betrunkene Tränen weggewischt, auch wenn er mal aggressiv wurde, mich emotional verletzt hat (körperlich nie absichtlich. Betrunken ist man ja nicht auf der Höhe, aber außer gegen mich stolpern oder so war da keine aktive Gewalt). Ich wusste ja, es war der Alkohol. Er wurde immer öfter nüchtern. Irgendwann waren es nur noch die Wochenenden und irgendwann nicht mal mehr jedes. Er bemühte sich um mich. Und das ehrlich. Wir waren da schon wieder in eine Beziehung gerutscht. Ohne es zu benennen, war das für uns beide klar. Er plante schon Haus, Hochzeit, Kinder. Für mich war das noch etwas früh aber ein Zeichen, dafür das er es ernst meint. Zu meinem Geburtstag schenkte er mir eine Kreuzfahrt nach Norwegen (erstes Lehrjahr in der Ausbildung, Familie mit Schulden. Großer finanzieller Schritt für ihn). Ich wollte schon immer mal nach Norwegen. Die Fahrt war wirklich gut. Bis er wieder begann zu trinken. Ich ignorierte es so lange ich konnte, doch als wir dann in dem Zug zurück nach Hause saßen, nach einem meist wunderschönen Urlaub (wenn er nüchtern war), war da nichts mehr zu ignorieren, er pöbelte mich und fremde Leute an, als wir da waren, hat er sich in unsere Innenstadt gelegt, mitten auf den Gehweg. (Ich wohne in einer Kleinstadt, da fiel das auf). Am Ende schleppte er mich zu seinem Dealer und ich saß vor diesem Haus, allein, weil ich nicht mit rein wollte und hinterfragte alles. Sein bester Freund war in der Zeit viel für mich da. Er zeigte mir, ganz freundschaftlich, was liebe eigentlich bedeuten kann. Er war immer da, wenn mein Ex scheiße gebaut hat. Er trocknete meine Tränen und versuchte mir zu zeigen, dass ich keine Mutter sein muss, sondern auch mal entspannen kann. Ich denke mal er fühlte sich schuldig, für das Verhalten seines besten Freundes.

Das war letzendlich der springende Punkt, weshalb ich mich trennte. Weil ich gemerkt habe, wie sehr ich unter Strom stand, die ganze Zeit.

Mein Ex bricht wieder komplett zusammen, trinkt jeden Tag und hat kein Anreiz mehr daran zu arbeiten. Mir hält er vor, dass ich zu schnell zu viel erwartet habe und so eine Sucht nicht von heute auf morgen verschwindet. Es war aber nicht nur das. Alles an unsere Vergangenheit, das geschwächte Vertrauen dadurch und so wenig Raum, das aufzuarbeiten, weil der Alkohol ihn natürlich nicht gerade Verständnisvoll gemacht hat. 

Er leidet so sehr unter unsere Trennung und ich frage mich manchmal was wohl wäre, wenn ich das nicht gemacht hätte. Wir hatten eine tolle Bindung, waren ein richtig gutes Team, hatten den gleichen Humor und kannten uns in und auswendig. Nüchtern. Was wenn er/wir es geschafft hätte…

Vielleicht sollte ich genau das jetzt nicht anfordern und auf mich selbst hören. Aber trotzdem will ich Perspektiven von außen hören. Möchte jemand seine Perspektive zu dem Thema teilen?

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