Warum müssen wir in Deutschland neben Englisch, Französisch und Spanisch lernen?
Hallo liebe Community,
ich würde gerne was loslassen und würde dazu gerne eure Meinung hören wollen.
Ich wundere mich oft darüber wie viele Schulen in Deutschland neben Englisch auch Französisch und Spanisch verpflichtend lehren.
Mir erschließt sich der Sinn seit Jahren nicht wirklich warum das so ist. Weder haben wir eine vergleichbar große Latino Community, wie in den USA, wo es echt Sinn macht diese Sprache zu lernen, noch bin ich in meinem Leben in Deutschland vielen Franzosen über dem Weg gelaufen oder habe welche Sprechen gehört, und das obwohl ich seit 35 Jahren in Berlin lebe. Auch auf der Arbeit sind mir bisher nur Argentinier über den Weg gelaufen, die aber sehr gut Englisch sprechen.
Es würde nicht einmal im Hochschulbereich Sinn machen, da dort meist Englisch die Wissenschaftssprache, neben Latein, ist.
Warum lehren deutsche Schulen nicht Türkisch, Russisch, Arabisch und Chinesisch/Japanisch und andere Asiatische Sprachen, wie Thai und Vietnamesisch. Das sind die Sprachen, die man tatsächlich überall in Deutschland hört und von denen die meisten Sprecher hier auch dauerhaft leben. Das würde meiner Meinung nach mehr Sinn machen, da man sich mit Franzosen und Spanier auch auf Englisch unterhalten kann, wie man fast allen West und Nordeuropäern.
Liegt es am veralteten Schulsystem oder ist das ein systemisches Problem?
Meiner Meinung nach würde das auch die Parallelgesellschaften zurückdrängen, da man sich dann einfacher auf die sozialen Normen verständigen könnte. Oder will man das in Deutschland bewusst nicht tun? Muttersprachler gibt es genug, die das lehren könnten.
Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen
15 Antworten
Chinesisch ist zu kompliziert. Ich würde Französisch, Latein und Spanisch durch Russisch und Türkisch ersetzen. Ich bin für eine neue politische Ausrichtung nach Osten statt nach Westen. Der Westen bleibt sowieso durch Englisch mehr als genug repräsentiert.
Es ist nur Lernintensiv, genau wie Latein auch. Ich lerne aktuell gerade Japanisch/Russisch und hatte Englisch und Latein im Abitur. 15% des Wortschatzes im Japanischen sind identisch mit Chinesisch und mit den Kanjis lernt man auch die Chinesischen Symbole mit. Es ist zwar immer noch leichter als reines Chinesisch, weil die Japaner mit dem Hiragana und Katakana ein Silbenalphabet haben, das unserem Alphabet im Umfang entspricht, aber es ist nicht unmöglich. Latein war auch ein reines Auswendig lernen und hat ein für moderne Sprachen kompliziertes Grammatik System. Aber auch das ging, allerdings ist es halt nach der Schule auch nutzlos, bis auf die deutschen Fremdwörter und medizinischen Begriffe ist Latein nutzlos.
Niemand wird zu Französisch oder Spanisch als Fremdsprache gezwungen!
Warum lehren deutsche Schulen nicht Türkisch, Russisch, Arabisch und Chinesisch/Japanisch und andere Asiatische Sprachen, wie Thai und Vietnamesisch.
Chinesisch / Mandarin mag ja durchaus eine Überlegung wert sein, aber für Türkisch, Russisch oder Arabisch gibt es genauso viel oder wenige Argumente wie für Französisch.
Tatsache ist, dass ich sehr viel öfter in Frankreich war, als in der Türkei, Russland oder allen arabischen Ländern zusammen. Und da zähle ich noch nicht mal Belgien, Schweiz oder Ostkanada dazu.
Das heißt, dass ich meine Französisch Kenntnisse durchaus einsetzen konnte, Türkisch, Russisch, Arabisch brauche ich nie und will ich auch nicht lernen.
Je nach Gymnasium hat man mehrere verschiedene Sprachen zur Auswahl und könnte zum Beispiel auch Englisch - Latein - Mandarin wählen, was ich zum Beispiel aus heutiger Sicht tun würde.
Die über 1 Millionen Türken sind also kein Argument?
Nein, wieso sollten sie?
Sie leben ja in Deutschland und ihre Muttersprache müssen sie ja nicht lernen.
Wie viele Ukraniner und Russen sind seit dem Krieg in Deutschland angekommen?
Die können doch schon gut russisch sprechen und brauchen das nicht als Fremdsprache.
Deutschkurse erscheinen mir da viel sinnvoller.
Latein ist nur eine Sprache für Akademiker und hat keinen nutzen im Alltag.
Diese Akademiker brauchen das in ihrem Berufsalltag. Also hat es einen großen Nutzen.
Mediziner
Mediziner brauchen täglich Latein.
Die Antwort hier ist zwar 2 Monate alt, aber ist es nicht wichtiger, die vielen Ukrainer, Russen, Türken und Araber sprachlich ins Deutsche zu integrieren, statt anders herum?
Es sollten einfach mehr Sprachen angeboten werden. Das muss ja auch nicht über die Schule passieren, man kann ja auch Schüler ab der Oberstufe verpflichten, entsprechende Kurse an der VHS zu belegen, wo es eine größere Sprachauswahl gibt. Am Ende bleibt es eine individuelle Entscheidung.
Ja, das wäre gut, allerdings müsste der Staat dann dafür sorgen, dass an den VHS mehr Sprachen angeboten werden. Es wohnt schließlich nicht jeder in der Großstadt. Wir haben z.B. hier (Stadt mit 20000 Einwohner) kein Türkisch, kein Arabisch und kein Chinesisch. Russisch gibt es meistens, aber immer nur ein Kurs für Anfänger. Wie soll man da weiter kommen? Es wird aber häufig nicht an mangelnden Lehrern liegen, sondern an zuwenig Interesse der Bevölkerung an diesen Kursen, sodass sie eben nicht angeboten werden. Statt der sinnlosen Werbung für Konsumartikel wäre mal Werbung für mehr Bildung angesagt! Vielleicht würde das etwas ändern.
Eine 2. Fremdsprache ist nur für das Abi notwendig.
Es kann Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Latein, u.a., sein.
Also zuerst muss klargestellt werden, dass weder Französisch noch Spanisch Pflicht an allen deutschen Schulen sind. Man hat immer die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, an der man stattdessen etwas anderes wählen kann.
Zu Französisch: Je nachdem wo du in Deutschland lebst, hast du mal mehr mal weniger mit Französischsprechenden zu tun, aber ich denke, den klassischen Schüleraustausch mit einer französischen Partnerschule wird es nicht nur in z.B. Rheinland-Pfalz oder im Saarland geben. Das lässt sich eben leichter organisieren, als eine Partnerschaft mit einer Schule in China, die viele Stunden weit weg ist. Bei Französisch ist also die geographische Nähe ein Argument.
Spanisch wird global gesehen von sehr vielen Menschen gesprochen, da ist das Argument das gleiche wie bei Englisch. Zudem machen viele Deutsche Urlaub in Spanien.
Chinesisch zu unterrichten (als Wahlpflichtfach) wäre in Anbetracht der großen Rolle, die China in der Wirtschaft spielt, wirklich keine schlechte Idee.
Alles andere käme auf die Region an. In meiner Gegend würdest du eine Weile brauchen, bis du jemanden findest, dessen Muttersprache Vietnamesisch ist. Das gilt auch für Türkisch. In Großstädten könnte man darüber nachdenken, wenn das Interesse in der Schülerschaft besteht. Sonst lohnt es sich nicht, eine Lehrkraft dafür einzustellen. Es kann nicht jeder seine Muttersprache unterrichten, das muss man schon gelernt haben.
Weil Deutsche gerne Urlaub in Spanien machen, muss man also an einigen Spanisch wählen, wenn man keine anderen Angebote in der Stadt hat. Das ist so unsinnig.
Wo ich dir recht gebe, ist die geographische Lage. Klar hast du im Saarland und Rheinland-Pfalz mehr nähe zu Frankreich, aber ebenso auch mit den Niederlanden, da könnte man auch Niederländisch lernen, das Prozentual auch mehr im Norden Belgiens gesprochen wird. Das Argument ist also wackelig, bis auf die geographische Nähe.
Dann kommst du definitiv nicht aus Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main oder München. Ich komme aus Berlin und hier gibt es von all diesen Gruppen mehr als von Deutschen. Das trifft auf die meisten deutschen Großstädte zu. Es gibt über 1 Millionen Türken und weit mehr als 1,1 Millionen Ukrainer und Russen in Deutschland. Gefolgt von 920.000 Syrer und 880.000 Polen. Insgesamt leben daneben 1.458.000 Araber in Deutschland. Das müsste einen zu denken geben ob unser Schulsystem noch Zeitgemäß ist mit seinem Fokus auf Fächer wie Französisch, Latein und Spanisch. Lediglich Englisch hat als Weltsprache da einen wichtigen Platz und nicht mal das können manche Deutsche richtig.
Ich muss doch nicht Türkisch lernen, nur weil hier seit mehreren Generationen Türken leben, die im Übrigen einen deutschen Pass haben, also inzwischen Deutsche sind und Deutsch sprechen.
Ich muss auch nicht Russisch, Arabisch, Polnisch und Ukrainisch lernen, weil immer mehr Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland kommen. Sie müssen Deutsch lernen, wenn sie hier dauerhaft leben wollen.Nicht wir müssen ihre Sprachen lernen.
Ich lerne oder habe die Sprachen gelernt, mit denen ich außerhalb Deutschlands am meisten zu tun hatte/habe. Das sind Englisch, Französisch und Spanisch.
Versuch nicht, hier eine "verkehrte Welt" einzurichten!
Die über 1 Millionen Türken sind also kein Argument? Wie viele Franzosen stehen denen in Deutschland gegenüber? Weniger als 30.000. Lachhaft...
Wie viele Ukraniner und Russen sind seit dem Krieg in Deutschland angekommen? 1,1 Millionen Ukrainer sind laut Statista in Deutschland seit dem Einmarsch Russlands eingetroffen. Die Sprechen und verstehen auch Russisch.
Der einzige Grund warum die meisten Deutschen das nicht lernen wollen, ist nicht weil es zu schwer zu lernen wäre, sondern weil sie mit denen nichts zutun haben wollen.
Latein ist nur eine Sprache für Akademiker und hat keinen nutzen im Alltag. Man sieht aus welchem Bereich also die Befürworter kommen, aus dem Gutbürgerlichen, aber deren Lebenswelt hat nichts mit dem Alltag von Sozialarbeitern, Arbeitsvermittler, Polizisten, Mediziner und Arbeiter in den Bürgerämtern zutun. Selbst die Kassierer bekommen mehr von diesen Menschen mit, als irgendwelche Studierten ITler, BWLer, Ökos und Manager, die keinen Bezug zu diesen Menschen haben.
Ich glaube auch kaum, dass der Durchschnittsdeutsche das Geld hat, ständig nach Frankreich zu fliegen. Realistisch gesehen spielen Franzosen außer EU politisch und wirtschaftlich, keine Rolle in unserer Gesellschaft.