Würdet ihr Kalorienrestriktion machen, um langsamer zu altern?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Nein: 70%
Ja: 17%
Andere Antwort: 13%
Velbert2  16.01.2022, 20:52

Was heisst das konkret?

Wassermann3500 
Fragesteller
 16.01.2022, 20:55

Verringerte Kalorienzufuhr (beispielsweise nur 1800 pro Tag statt den normalen 2500), aber trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen.

25 Antworten

Ja:

... allerdings bin ich keine Maus oder Wurm und bisher ist der Effekt meines Wissens nur bei Mäusen und Fadenwürmern belegt? Und wenn es den Stoffwechsel verlangsamt, bin ich dann weniger Leistungsfähig? Bekomme ich dann am ende in 80 Jahren das gleiche hin, was ich sonst in 75 erlebt und erledigt hätte, nur, daß mir 5 Jahre mehr bleiben? Und was ist mit der Gesundheit? Wird man so nur älter, aber mit mehr gebrechen? Demenzrisiko? Osteoporose? oder sogar gesünder??? Da muß man schon ganz genau hinschauen, bevor man 50 Jahre was macht, was dann nach hinten losgeht.

Ich denke es gibt da bessere Wege. Lange fit sein ist mir wichtiger als extrem alt werden... Metformin und andere Substanzen die gerade in der Forschungspipline sind, Gen-Therapie, ... und am Ende halt die Rübe in nen Scanner stecken und ne Kopie ziehen :-D

Aber insgesamt wird leider sehr wenig dran geforscht, finde ich :-(

Wassermann3500 
Fragesteller
 16.01.2022, 20:54
Aber insgesamt wird leider sehr wenig dran geforscht, finde ich :-(

Es gibt genug Leute, die daran arbeiten (siehe insbesondere in der Industrie "rejuvenation biotechnology" und auch im Bereich der Kryokonservierung), das Problem ist eher (immer noch) zu wenig Geld. Die SENS Research Foundation macht nach eigenen Angaben immer noch nicht einmal halb so schnell Fortschritt, wie möglich wäre - wenn genug Geld zur Verfügung stände. Wenn sie eine Milliarde Dollar bekämen, hätten wir die ersten Verjüngungstherapien für Menschen wahrscheinlich schon in zehn Jahren.

Metformin hilft bei gesunden Menschen leider nicht.

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matmatmat  16.01.2022, 21:00
@Wassermann3500

Es sind auch zu wenig Leute und ja, auch im Stellen zu schaffen braucht man am Ende dann einfach mehr Geld.

Das wird schon noch kommen. Jetzt wo manche Formen von Krebs schon eher eine chronische Krankheit sind statt ein Todesurteil wird ja immer mehr in die Neuro/Demenzforschung investiert. Und wenn wir dann ohne Krebs und ohne Demenz alt werden, dann ist hoffentlich das Altern selbst mal verstärkt Forschungsziel.

Wenn man sich anschaut was na Geld in die Krebsforschung fließt, ist die Alterung(sverhinderung) noch lächerlich klein.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 16.01.2022, 21:02
@matmatmat

Genau das ist das Problem. Krebs und Demenz sind lediglich Spätstadien des Alterns und schon ein kleiner Fortschritt im Bereich der Verjüngung würde hinsichtlich der Bekämpfung dieser Krankheiten viel mehr bringe als ein Durchbruch in der Forschung, die sich nur auf diese Krankheiten bezieht (und die den zugrunde liegenden Alterungsprozess außen vor lässt). Wir müssen es schaffen, Menschen dazu zu bewegen, Therapien anzunehmen, auch wenn sie noch nicht krank sind.

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matmatmat  16.01.2022, 21:03
@Wassermann3500

Krebs ist mehr als eine Alterserscheinung. Aber einige der Auslöser von Krebs summieren sich halt über das Alter.

Wir müssen es schaffen, Menschen dazu zu bewegen, Therapien anzunehmen, auch wenn sie noch nicht krank sind.

Sieht man ja am Impfen gerade wie gut das klappt... aber vielleicht ist es auch gar nicht schlimm wenn manche es nicht machen?

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Wassermann3500 
Fragesteller
 16.01.2022, 21:06
@matmatmat
Krebs ist mehr als eine Alterserscheinung. Aber einige der Auslöser von Krebs summieren sich halt über das Alter.

Nicht alle, aber die meisten Krebsarten sind altersbedingt.

Sieht man ja am Impfen gerade wie gut das klappt... aber vielleicht ist es auch gar nicht schlimm wenn manche es nicht machen?

Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Menschen auf die Behandlung nicht verzichten werden, wenn sie erstmal da ist - spätestens wenn sie die Auswirkungen des fortgeschrittenen Alterns zu spüren bekommen.

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Langsamer altern bedeutet doch nur: Länger gesund bleiben, oder?

Das (starkes) Übergewicht das Leben verkürzt, ist allgemein bekannt. Mit Normalgewicht lebt man am "gesündesten" - sonst wäre es nicht das "Normalgewicht".

Von daher stellt sich mir die Frage gar nicht. Natürlich bin ich bestrebt, im Normalgewicht zu bleiben, denn sonst fühle ich mich auch schlechter.

Eine Kalorienreduktion so, dass ich ins Untergewicht rutsche, halte ich für ungesund und daher nicht erstrebenswert.

Wassermann3500 
Fragesteller
 12.01.2022, 11:40

Was du für ungesund hältst oder nicht, spielt dabei aber keine Rolle. Dass Nager, die weniger essen, als „vernünftig“ ist, länger leben, als solche, die normal essen (wohlgemerkt nicht übergewichtig sind) und das zumindest eingeschränkt auch für den Menschen gilt ist experimentell belegt.

Viele berichten auch, dass sie sich mit „zu wenig“ Kalorien besser fühlen.

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verreisterNutzer  12.01.2022, 14:12
@Wassermann3500

Ich habe nicht das "Normalgewicht" definiert. Schlaue Leute, also nicht ich 😉, haben definiert, wie das Gewicht für unsere Spezies NORMALERWEISE sein sollte.

Warum? Weil so am wenigsten gesundheitliche Probleme auftreten - sonst hätten sie doch ein anderes Gewicht als "normal" definiert.

Darum halte ICH PERSÖNLICH es für am schlausten, sich in dieser Gewichtsspanne zu bewegen. Es stört mich kaum, dass Du das nicht nachvollziehen kannst. Kann halt nicht jeder...🙃

Was DU für "vernünftig" hältst, das ist mir wiederum egal, schon allein deshalb, weil "vernünftig" gar nicht definiert ist, noch weniger als das "Normalgewicht".

2
Von Experte EinAlexander bestätigt
Nein:

Auf gut Deutsch: Weniger zu leben um später zu sterben. Die Wirkung ist sicher nur ultra gering.

Wassermann3500 
Fragesteller
 15.11.2021, 09:58

Es erhöht aber die Chancen, lang genug zu leben, um robuste Verjüngungstherapien zu erleben und so unbegrenzt lange leben zu können. Gerade daran wird mit Hochdruck gearbeitet.

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deload  15.11.2021, 10:02
@Wassermann3500

Da muss ich dich enttäuschen, von genetischer Verjüngung und Unsterblichkeit sind wir noch viele viele Generationen entfernt. Und wenn überhaupt, müsste dir das schon bei der Befruchtung mitgegeben werden.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 15.11.2021, 10:04
@deload

Da liegst du allerdings falsch. Ich bin gerade nicht zu Hause und schreibe vom Handy aus, kann dir aber nachher dutzende peer-reviewte wissenschaftliche Paper, Zeitungsartikel, Dokus, Interviews, Talks etc. verlinken, die demonstrieren, dass es bereits beachtliche Erfolge gibt und verjüngende Biotechnologien nach Einschätzung zahlreicher Experten auf jeden Fall in Reichweite sind. Und nein, damit kann man auch bei 70-Jährigen anfangen (sofern sie nicht schwerkrank sind).

Mit Unsterblichkeit hat das nichts zu tun, da man immer noch durch Unfälle, Naturkatastrophen, Mord, Selbstmord und Infektionskrankheiten sterben kann.

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deload  15.11.2021, 10:21
@Wassermann3500

Mit Unsterblichkeit hat das nichts zu tun

Natürlich, mit genetischer Unsterblichkeit. Spar dir die Mühe: Ein derartiger Durchbruch in der Humanmedizin wäre selbst in kleinen Schritten in jedem Medium Nachricht Nr.1 - noch vor Corona. Selbst ne wenn man es jetzt schon schaffen würde, die Lebenserwartung einer Laborratte signifikant zu erhöhen, hast du keine Chance, dass dich das jemals betreffen wird.

Du wirst im Schnitt 83 Jahre alt, daran gibts nichts zu rütteln.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 15.11.2021, 10:30
@deload

Doch, gibt es. Deine Unwilligkeit dich zu informieren und die Arroganz das besser zu wissen als in dem Bereich arbeitende Wissenschaftler macht deine Aussagen nicht wahrer. Es geht übrigens nicht darum, die genetische Komposition ein für alle Male so zu verändern, dass man nicht mehr altert, sondern darum, die altersbedingten molekularen und zellulären Schäden im Körper regelmäßig zu beheben, sodass sie nie ein Level erreichen, bei dem die Funktion des Körpers signifikant beeinträchtigt ist und es zu Pathologien kommt.

Man konnte bereits neun Menschen um zweieinhalb Jahre verjüngen, indem man ihren Thymus regeneriert hat. Das wurde natürlich auch in den Medien berichtet und gerade in diesem Jahr gab es eine Vielzahl an neuen Publikationen, Zeitungsartikeln und auch ein paar neue Dokumentationen zu diesem Thema. Das zeigt, dass es aktueller denn je ist.

Der Gerontologe Aubrey de Grey geht davon aus, dass wir in ein bis drei Jahren RMR („robust mouse rejuvenation“, also die robuste Verjüngung von Mäusen im Labor) haben werden und wir um 2036 mit den ersten Therapien für Menschen rechnen können.

Als Backup-Plan haben ich und viele andere Kryokonservierung geplant, aber insgesamt dürfen Menschen, die jünger als 50 sind, wohl zuversichtlich sein, dass sie diese nicht mehr benötigen werden.

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deload  15.11.2021, 14:20
@Wassermann3500

Da bin ich mal gespannt. Bis jetzt ist Fahy in den Medien so geendet:

Tatsächlich sind die Ergebnisse, die Fahy vorstellt, noch nicht in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift erschienen. Sie haben also dem kritischen Blick von Fachkollegen, die die Methoden und die Auswertung der Daten überprüfen müssen, noch nicht standgehalten. Das soll noch in diesem Jahr passieren. Außerdem ist die Versuchsgruppe sehr klein: Gerade einmal neun Männer – und keine Frau – haben die Medikamente bekommen, eine Kontrollgruppe gibt es bisher nicht.

Selbst wenn diese Utopie technisch Realität wird, was ich nicht glaube, wird man in Zeiten der Überbevölkerung und des Klimawandels weder Leichen aufwecken noch Leben maßgeblich verlängern. Dann kommt durch unsere westliche Lebensweise von Antibiotika bis Insektenschutzmittel über Abgas und Umweltverschmutzung dazu, dass du dich in ein Kloster in Tibet absetzen müsstest um daraus irgendeinen Nutzen zu ziehen.

Vielleicht solltest du lieber damit beginnen, deine Todesangst in den Griff zu bekommen, denn viel mehr als dieses Jahrhundert wirst du nicht erleben.

Ich bin hier raus.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 15.11.2021, 19:08
@deload
Da bin ich mal gespannt. Bis jetzt ist Fahy in den Medien so geendet: ...

Da bist du nicht ganz auf dem letzten Stand:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/acel.13028

https://www.nature.com/articles/d41586-019-02638-w

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-09/gregory-fahy-verjuengung-altern-alterungsprozess-studie

Selbst wenn diese Utopie technisch Realität wird, was ich nicht glaube,

Rejuvenation biotechnology ist mittlerweile eine ganze Industrie:

https://masterinvestor.co.uk/economics/rejuvenation-biotechnology-at-last-its-a-genuine-industry/

https://ir.unitybiotechnology.com/news-releases/news-release-details/unity-biotechnology-inc-announces-first-patient-treated-ubx0101

https://spiegellab.yale.edu/publications

https://www.ichortherapeutics.com

https://www.leucadiatx.com/science

https://www.oisinbio.com/#great-results

https://ichorlifesciences.com/partnerships/

https://www.cell.com/fulltext/S0092-8674%2813%2900645-4

https://www.lifespan.io/road-maps/the-rejuvenation-roadmap/

https://www.sens.org/srf-publications/

https://www.fightaging.org/faq/#progress-in-sens

https://www.lifespan.io/news/second-scripps-florida-symposium/

wird man in Zeiten der Überbevölkerung und des Klimawandels weder Leichen aufwecken noch Leben maßgeblich verlängern.

Die Erde hält ein Vielfaches der derzeitigen Weltbevölkerung aus.

Wir haben kein Problem mit Überbevölkerung. Alle 7,8 Milliarden Menschen hätten auf Mallorca Platz.

Das Problem ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern dass die Methoden, die wir zurzeit für unser Überleben anwenden, völlig veraltet sind. Man ist bereits dabei, neue Methoden (Solarenergie, synthetische Kraftstoffe, In-vitro-Fleisch, Vertical Farming, Insektenfutter für Haus- und Nutztiere etc.) zu implementieren, aber das geht eben nicht von heute auf morgen.

Überbevölkerung ist heute kein Problem und wäre auch dann kein Problem, wenn sich die Bevölkerung schlagartig verdoppeln würde. Wir werfen die Lebensmittel weg, die zwei Milliarden Menschen ernähren könnten, und verwenden das, was Nahrung für 500 Millionen Menschen sein könnte, um es in Ethanol zu verwandeln. Wenn wir die Überernährung einschränken würden, könnte dies weitere ein bis zwei Milliarden Menschen ernähren. Verdreifachung der landwirtschaftlichen Produktion durch besseres Saatgut, das bereits in Testkulturen aus der regulären Züchtung vorhanden ist. Verzehnfachung bis Verdreißigfachung der landwirtschaftlichen Produktion durch Gewächshäuser. China deckt 35% seines Gemüsebedarfs mit 3% der Ackerfläche, die mit Foliengewächshäusern bepflanzt ist. Wir können mit der Hälfte der Anbaufläche zwanzigmal so viele Menschen ernähren. Alle Menschen zu ernähren ist heute trivial und wir haben eine Sicherheitsmarge von 70%. Die Nahrungsmittelproduktion könnte auf 30% zurückgehen, und es wäre alles in Ordnung. Langfristig können wir mit der Hälfte des Landes zwanzigmal so viele Menschen ernähren.

Die Weltbevölkerung hat sich seit 1970 verdoppelt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einer Hungersnot stirbt, ist zehnmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung nur halb so groß war wie heute, und zwanzigmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung mehr als viermal so groß war wie heute.

Und ja, man müsste wohl vorerst noch einen Weg finden, die Geburtenrate niedrig zu halten, bis wir uns digitalisieren oder auf anderen Planeten ausbreiten können. Naiv ist daran gar nichts.

Also: Da wir kein Problem mit Überbevölkerung haben (und auch dann keines hätten, wenn sich die Weltbevölkerung in diesem Moment verdoppeln würde), sondern nur völlig veraltete Methoden bei der Gewinnung, Nutzung und Verteilung von Ressourcen anwenden, ist "Überbevölkerung" als Argument gegen die Bekämpfung des Alterns hinfällig. Innovative Technologien wie Nanotechnik-Solarzellen, synthetische Kraftstoffe, In-vitro-Fleisch und Vertical Farming werden - wie bereits erwähnt - mehr und mehr in die Tat umgesetzt.

https://www.fightaging.org/archives/2006/09/overpopulation/

https://my.vanderbilt.edu/greencities/files/2014/08/overpopulation-is-not.pdf

Zudem geht die Geburtenrate in der industrialisierten Welt bereits seit mehreren Jahrzehnten stetig nach unten und es ist abzusehen, dass sich der Trend fortsetzen wird. Es ist jedenfalls kein Grund, alte Menschen keine Medizin für ihre Leiden zur Verfügung zu stellen. Das mit dem Problem der Überbevölkerung zu begründen, ist menschenverachtend und auch in keiner Weise zeitgerecht.

bekriegen, ermorden, krank werden

All das wird schon seit einiger Zeit weltweit in Summe kontinuierlich weniger. Und gerade Krankheiten gäbe es schon mal deutlich (und zwar wirklich deutlich) weniger, wenn wir das Altern besiegen würden.

Ich empfehle dir auch, dir den folgenden Artikel mal möglichst reflektiert durchzulesen und zu überlegen, ob du nicht vielleicht auch selbst von diesem Phänomen betroffen sein könntest:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Aging-Trance

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Wassermann3500 
Fragesteller
 15.11.2021, 19:09
@deload
Vielleicht solltest du lieber damit beginnen, deine Todesangst in den Griff zu bekommen

Es geht nicht um irgendeine Angst. Niemand möchte einfach so gern krank werden und sterben. Der Mensch möchte leben und zwar gesund. Da muss man gar nicht übermäßig emotional werden.

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Johnny168  13.01.2022, 15:33
@Wassermann3500

Du wirst altern. Das kannst du nicht ändern. Auch mit deiner ganzen Argumentation nicht. Sei froh, wenn du alt werden darfst. Nicht jeder hat das Glück.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 13.01.2022, 15:50
@Johnny168

Ich allein kann es nicht ändern, aber "man" - also die Menschheit - kann und wird in den Alterungsprozess sehr wohl eingreifen.

Der überwiegende Teil von dem, was ich unter dieser Antwort geschrieben haben, waren schlichte Fakten.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 13.01.2022, 16:02
@Johnny168

Weil eben doch eines da ist. Zumindest, wenn man ethische Grundsätze einer zivilisierten Gesellschaft nicht einfach ignoriert.

Menschen sind nicht umso weniger wert, je länger der Zeitpunkt ihrer Geburt zurückliegt und Medizin für alte Menschen ist nicht weniger wichtig als Medizin für junge Menschen. Der einzige Grund, weshalb wir das heute noch in gewisser Hinsicht so wahrnehmen, ist die Praktikabilität der ersteren Medizin. Der Fakt, dass wir noch keine gute Medizin für ältere Menschen haben. Das ist aber kein Argument dafür, diese Medizin nicht zu entwickeln. Und genauso wie ich es unmoralisch finde, alte Menschen an Covid-19 sterben zu lassen, wenn wir die Möglichkeit haben, Impfstoffe dagegen zu entwickeln, finde ich es auch unmoralisch, alte Menschen am Altern und den dadurch ausgelösten Pathologien (Krebs, Alzheimer, etc.) sterben zu lassen, wenn wir das durch den Einsatz von regenerativer Medizin verhindern können.

Das Altern tötet jeden Tag über 100 000 Menschen, lässt sie und Angehörige sowie Betreuer zuvor oft lange leiden und verursacht zudem noch astronomische Kosten im Gesundheitssystem und auf dem Arbeitsmarkt. Was sonst kommt da heran? Nichts.

Hier werden weitere Kritikpunkte und Gegenargumente entkräftet, die Gegner von Anti-Aging-Medizin und Lebensverlängerung oft rasch und unüberlegt vorbringen:

The foreseeability of real anti-anging medicine - focusing the debate - 2003.pdf (diyhpl.us)

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Johnny168  13.01.2022, 16:08
@Wassermann3500

Ich glaube langsam, das du Angst vorm Altern hast.

Krebs ist derzeit nur bedingt heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Bei Darmkrebs kannst du dein Testament schreiben, weil der so gut wie unheilbar ist.

Natürlich wird es in der Medizin Fortschritte geben. Aber das läßt sich jetzt noch nicht vorhersagen. Bis auf weiteres werden die Menschen altern und sterben. Und du wohl auch.

Der Tod ist das einzige, was im Leben sicher ist.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 13.01.2022, 16:42
@Johnny168
Ich glaube langsam, das du Angst vorm Altern hast.

Die meisten Menschen haben Angst davor, dem Altern ins Gesicht zu sehen oder sich Hoffnungen auf einen baldigen Durchbruch im Anti-Aging zu machen, die dann enttäuscht werden - was auch nicht verwundert. Schließlich ist Altern etwas so Grässliches, dass man, solange es wirklich unvermeidlich ist, irgendeinen Weg finden muss, es zu verdrängen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Aging-Trance

Der Tod ist das einzige, was im Leben sicher ist.

Es geht hier um das Altern, nicht um den Tod (bzw. nur um den altersbedingten). Letzterer ist aber für viele heute lebende Menschen tatsächlich nicht mehr so "sicher".

Es gibt bereits Erfolge und nach Einschätzung einiger Experten sind verjüngende Biotechnologien bereits in Reichweite. Hier ein paar Quellen:

https://www.derstandard.at/story/2000121493927/altersforscher-de-grey-werden-lebenserwartung-extrem-ausweiten

https://www.tedmed.com/talks/show?id=7136

https://www.youtube.com/watch?v=5qfwSoJdWsg

https://www.youtube.com/watch?v=_Gxn_bR200I (In dieser Doku geht es eher um den Lebensstil zweier prominenter Vertreter der Anti-Aging- und Langlebigkeitsbewegung und weniger um ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse)

https://www.youtube.com/watch?v=sD6ZHM6OVL4 ------------> berichtet über verschiedenste Entwicklungen und auch gegensätzliche Einstellungen zu dem Thema (auch wenn manche davon schlicht nicht haltbar sind, das können wir gerne diskutieren wenn du die Doku gesehen hast)

Viele haben mittlerweile auch einen Vertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen, das Kryokonservierung anbietet (in Amerika zum Beispiel das Cryonics Institute und die Alcor Life Extension Foundation). Dabei wird, wenn diese Person stirbt, sofort ein Standby-Team zu ihm geschickt, das seinen Körper direkt nach Feststellung des Todes stufenweise herunterkühlt, seine Körperflüssigkeiten durch ein Frostschutzmittel ersetzt und ihn anschließend bei -196 Grad in flüssigem Stickstoff konserviert:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kryonik-wissenschaft-oder-fantasterei-wiedergeburt-aus-der-kuehltruhe.4d409b6c-e429-4d58-ae70-2a536e2a6db1.html

Die Hoffnung ist, dass man diese Menschen durch neue medizinische Technologien in Zukunft wiederbeleben und die jeweilige Todesursache (z. B. eine Krankheit) beseitigen sowie die gealterten Körper verjüngen können wird. Mehr dazu findest du, wenn du "Kryonik" einfach googelst. An der Yale University haben Forscher es übrigens bereits geschafft, tote Schweinehirne wiederzubeleben:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/eliteuni-yale-umstrittene-wiederbelebung-von-schweinekoepfen-16146225.html#:~:text=An%20der%20Eliteuni%20Yale%20wollen,befeuern%20damit%20schwierige%20ethische%20Debatten.

https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2019/04/unumkehrbar-forscher-beleben-tote-schweinehirne-teilweise-wieder

Hier noch eine Doku über den Erfinder, Computerwissenschaftler und Transhumanisten Ray Kurzweil, der sogar plant, seinen 1970 verstorbenen Vater nach Eintreten der sogenannten technologischen Singularität (Kurzweil schätzt diesen Zeitpunkt auf 2045, es ist aber grundsätzlich ein umstrittenes Konzept) mittels Einspeisen all seiner Daten in eine KI zurückzuholen (auch wenn das alles äußerst spekulativ ist und noch keine wirklich wissenschaftliche Grundlage hat - die Offenheit und Aufnahmebereitschaft der Menschen im Silicon Valley gegenüber Zukunftsvisionen und neuen Technologien ist dennoch faszinierend):

https://www.youtube.com/watch?v=-hjHrLqFKRE

Der Immunologe Greg Fahy konzentriert sich in einer Arbeit hauptsächlich auf die Verjüngung des Immunsystems, um die Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten zu vermindern und hat bereits in einem Versuch neun Menschen verjüngt (wenn auch nicht um viel). Gemessen wurde das anhand der Horvathschen Lebensuhr:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-07/verjuengung-biologie-trim-studie-gregory-fahy

All diese Quellen sind natürlich nicht wissenschaftlich, geben aber einen guten ersten Überblick über die Thematik.

Hier die wissenschaftlichen Publikationen in renommierten peer-reviewten Fachjournals von den Forschern der SENS Research Foundation, die die Verjüngung von Menschen noch vor 2040 ermöglichen will, regelmäßig Spin-outs für bestimmte Forschungsprojekte in diesem Bereich tätigt und dafür auch mit einigen Spitzenuniversitäten wie Harvard, Yale, Arizona oder Cambridge zusammenarbeitet:

https://www.sens.org/srf-publications/

Der Ansatz, den die Stiftung verfolgt, ist mittlerweile im Mainstream angekommen, was man auch daran sieht, dass immer mehr Investoren ins Geschäft einsteigen.

Auch das von David Sinclair an der Harvard University geleitete Team hat ähnliche Ambitionen:

https://sinclair.hms.harvard.edu/

Googles Tochterfirma Calico ist ein weiteres Beispiel:

https://www.calicolabs.com/

Genauso wie Sierra Sciences:

https://sierrasci.com/

Zusätzlich arbeiten hunderte Start-ups auf allen Kontinenten an einzelnen Teilbereichen dieser innovativen Forschung.

0
Nein:

man muss das älter werden einfach akzeptieren und durch solche Maßnahmen macht man sich das Leben einfach schwerer und hat nichts davon

Wassermann3500 
Fragesteller
 12.01.2022, 11:33

Warum sollte man sich dem grausamen Schicksal des Alters ohne Kampf ergeben? Bist du ahch der Meinung, dass man Ebola oder Terror „einfach akzeptieren“ sollte?

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Araexperte  13.01.2022, 15:31
@Wassermann3500

Was ist das denn für ein Vergleich? Du kannst doch nicht den Terror oder eine lebensbedrohliche Krankheit mit dem Altern vergleichen.

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Araexperte  13.01.2022, 15:33
@Gemuesegartaner

Also bitte. Beides führt zum Tod, ja, aber du kannst nicht Terror oder eine Krankheit als Vergleich nehmen. Das sind unterschiedliche Dinge. Krankheiten und Terror sind das schlimmste, das Altern nicht.

0
Wassermann3500 
Fragesteller
 13.01.2022, 15:45
@Araexperte

Altern ist die tödlichste Pandemie, denn es kostet jeden Tag 100 000 Menschenleben. Warum siehst du das Altern nicht als Krankheit?

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Araexperte  13.01.2022, 15:56
@Wassermann3500

Weil das Altern keine Krankheit sondern ein natürlicher Prozess des Lebens ist. Deine Argumentation macht wenig Sinn.

1
Wassermann3500 
Fragesteller
 13.01.2022, 16:24
@Araexperte

Andere Krankheiten sind ebenfalls natürlich und ein Prozess - siehe z. B. Alzheimer, wo nach und nach mehr Neuronen verloren gehen.

Gerade das Bestreben, die Natur zu unseren Gunsten zu manipulieren und unsere Fertigkeiten zu erweitern, hat uns dazu befähigt, das Feuer zu beherrschen, widerstandsfähige Häuser zu bauen, die Pocken auszurotten, das Atom zu spalten, auf den Mond zu fliegen und aus dem primitiven Trockennasenaffen in der afrikanischen Savanne zu der fortschrittlichen und überlegenen Spezies zu werden, die wir heute sind.

Alte Autos, die uns gefallen, reparieren wir bereits regelmäßig, um sie am Laufen zu halten - weil sie eben viel einfacher gebaut sind als Menschen. Das Prinzip ist aber das gleiche. Warum sollten wir Menschen dann nicht auch regelmäßig reparieren? Schätzen wir unsere Familienmitglieder nicht in aller Regel noch mehr als unser Auto?

2
Nein:

Nein, das ist nicht meine Methode, daran glaube ich auch nicht, wenn ich die ganzen Hungerhaken altern sehe, dann fällt auf, dass Kalorienrestriktion eher das Gegenteil bewirkt, und man vor gealtert ausschaut.

Ein gesundes Mittelmaß und Genuss ist der Schlüssel sich gut zu fühlen und das auch auszustrahlen meiner Meinung nach.