Würdet ihr jemanden, der sagt, Palästina sei im Recht, als Antisemit/in bezeichnen?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Nein. 85%
Ja. 15%
Sogar als Nazi, zumindest wäre das mein Verdacht. 0%
LupusTerre  27.12.2023, 02:12

Im Recht womit genau? Das ist wichtig für die Beantwortung.

DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 02:12

Dass der Fleck Land Palästina gehört und nicht Israel bzw. es Israel also dann gar nicht geben kann.

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein.

Als Deutscher ist die Antwort schwierig. Das Existenzrecht Israels ist bekanntlich deutsche Staatsräson und Sachsen-Anhalt verlangt zukünftig bei der Einbürgerung von Migranten sogar eine schriftliche Erklärung in der das Existenzrecht Israels bejaht werden muss.

Letztlich gilt man im deutschen Mainstream und im politischen Umfeld als Antisemit, wenn man das Existenzrecht Israels infrage stellt.

Genau wie es einen erweiterten Rassismusbegriff gibt, gibt es (zumindest in Deutschland, wo die Diskussion über den Nahost-Konflikt alles andere als normal verläuft) wohl auch einen erweiterten Antisemitismusbegriff.

Für mich ist ein Antisemit aber jemand, der Juden generell hasst, egal was sie tun und wo sie leben. Er hasst sie allein deshalb weil sie Juden sind.

Die Hamas, deren erklärtes Ziel die Ausrottung der Juden ist, sind demnach auch Antisemiten.

Jemand der den israelischen Staat ablehnt muss hingegen nicht zwangsläufig Antisemit sein - hingegen lehnen wohl alle Antisemiten den israelischen Staat ab.

Unter anderem das erschwert die Beantwortung der Frage, da man kaum zwischen diesen beiden Gruppen unterscheiden kann.

Man müsste die Person schon sehr gut kennen, um die Gründe für die Ablehnung des israelischen Staates einordnen zu können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 02:47
Sachsen-Anhalt verlangt zukünftig bei der Einbürgerung von Migranten sogar eine schriftliche Erklärung in der das Existenzrecht Israels bejaht werden muss.

Das finde ich übertrieben.

Letztlich gilt man im deutschen Mainstream und im politischen Umfeld als Antisemit, wenn man das Existenzrecht Israels infrage stellt.

Gut zu wissen.

erweiterten Rassismusbegriff [...] erweiterten Antisemitismusbegriff

War es wirklich nötig, da jeweils einen erweiterten Begriff einzuführen? Meiner Meinung nach ist etwas Rassismus/Antisemitismus oder nicht.

Wie denkst du darüber?

(zumindest in Deutschland, wo die Diskussion über den Nahost-Konflikt alles andere als normal verläuft)

Ja.

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vanOoijen  27.12.2023, 03:03
@DoctorInge
Wie denkst du darüber?

Ich weiß, dass es in Deutschland das politische und gesellschaftliche Todesurteil ist, das man sich selbst ausstellt, wenn man Israel in welcher Form auch immer kritisiert.

Bei meinem Praktikum im Landtag NRW 2003 begann die erste Sitzung mit einer Schweigeminute für Jürgen Möllemann, der sich in der Sommerpause bei einem Fallschirmsprung umgebracht hat, nachdem er wochenlang eine Kampagne gegen Sharon und Michel Friedman gefahren hat, in der es um den Nahost-Konflikt ging. Er hat das in seinen Wahlkampf eingebaut. Das Ergebnis war sein Selbstmord.

Das habe ich, wie gesagt, hautnah mitbekommen und ein deutlicheres Beispiel um mich zum Nahost-Konflikt nicht zu positionieren brauche ich nicht.

Sogar die jahrelang hochgejubelte Greta Thunberg ist in Deutschland mittlerweile Persona non grata.

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DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 03:09
@vanOoijen

Krass, dass da wirklich jemand Selbstmord begangen hat. Vermutlich u.a. wegen der Reaktionen. Schlimm.

Ja, das mit Greta habe ich auch mitbekommen. Ich war nie ein Fan von ihr, aber ja, das dürfte jetzt selbst die meisten Hardcore-Fans dazu gebracht haben, sie nicht mehr wirklich zu mögen oder sogar gegen sie zu haten.

Ich denke, dass auch viele Leute nicht mehr unterscheiden können zwischen "zu einem Thema sachlich eine Meinung geäußert" und "Antisemitismus".

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vanOoijen  27.12.2023, 03:15
@DoctorInge

Aber in Deutschland sind das nicht einzelne Leute, die Antisemitismus unterstellen sobald man eine kontroverse Position zum Nahost-Konflikt einnimmt, sondern die renommiertesten Medien, die ansonsten gut und objektiv berichten.

Egal was immer behauptet wird, Deutschland und unsere Medienlandschaft ist nicht objektiv zum Thema Nahost-Konflikt. Aber auch das darf man nicht sagen.

Wie gesagt ist der beste Rat sich aus dem Thema, wenn es irgendwie geht, herauszuhalten wenn man eine öffentlich wahrnehmbare Person ist, oder im Zweifel zu heucheln um sich nicht selbst zu erledigen.

1
DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 03:22
@vanOoijen

Was glaubst du, woran liegt das? Hat man Angst, wieder als Naziland dazustehen? Ist es ein Schuldgefühl? Will man den Nazis kein "Futter" geben?

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vanOoijen  27.12.2023, 12:27
@DoctorInge

Sorry, ich war heute Nacht eingeschlafen.

Natürlich liegt es an unserer Geschichte, aber die teilen wir ja mit Österreich.

Das gesellschaftliche Klima war aber schon in der BRD vor der Wiedervereinigung ein anderes als in Österreich und auch anders als in der DDR.

Damit kann man auch die politischen Unterschiede zwischen Ost und West und zu Österreich erklären.

Die sogenannte "Erinnerungskultur" nahm zudem immer mehr Fahrt auf. In meiner Kindheit gab es einmal pro Woche die Sendung "Damals vor 40 Jahren" über den zweiten Weltkrieg.

Heute steht ein fettes Mahnmal für den Holocaust fast direkt neben dem Brandenburger Tor. Andere Länder erinnern an ihre Heldentaten, dass größte Denkmal Deutschlands erinnert dagegen an die eigene Schande.

Das Wort vom "Schuld-Kult" finde ich gar nicht so daneben, auch wenn es von Björn Höcke stammt.

Holocaust ständig und auf allen Kanälen.

Wie soll man dabei ein normales Verhältnis zu Israel herstellen?

Unmöglich und auch nicht erwünscht.

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DoctorInge 
Fragesteller
 28.12.2023, 21:52
@vanOoijen
Sorry, ich war heute Nacht eingeschlafen.

Kein Problem, die Nacht ist ja zum Schlafen da, normalerweise. 😉

Holocaust ständig und auf allen Kanälen.

Zu dem ganzen Thema möchte ich noch etwas sagen:

Ich habe mich für Lehramt Italienisch eingeschrieben und man möchte meinen, dass man da jetzt nichts oder fast nichts mit dem Holocoust zu tun hat. Nun, jetzt muss ich ein Referat halten über einen Film, der in einem Nazi-KZ spielt. Danke für nichts, ich habe die Schnauze echt voll. Ich meine, Faschismus hätte ich logisch gefunden, weil Italien. Nur haben wir den Faschismus nur ganz kurz angeschnitten in dieser LV und wahrlich stiefmütterlich behandelt, während wir jetzt wieder den Holocoust zum Thema haben. Es ist echt übertrieben. Mir hängt der Holocoust beim Hals heraus.

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vanOoijen  28.12.2023, 21:59
@DoctorInge

Aha, also in Österreich auch.

Ich finde diese Wahl auch seltsam.

Welcher Film ist das denn?

Eventuell der hier: https://it.m.wikipedia.org/wiki/La_vita_%C3%A8_bella_(romanzo)#:~:text=La%20vita%20%C3%A8%20bella%20%C3%A8,che%20dalla%20casa%20editrice%20Einaudi.

Tja, kann Zufall sein.

Wenn es der sein sollte liegt es vielleicht daran, dass Buch und Regie von Benigni sind.

Aber natürlich gibt es mehr bekannte italienische Regisseure und Autoren.

Sag mal ob ich richtig geraten habe.

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DoctorInge 
Fragesteller
 28.12.2023, 22:09
@vanOoijen

Ja, du hast richtig geraten. Ist der Film. In Zweiergruppen müssen wir den vorstellen.

Klar kann es auch wegen des Regisseurs sein, wahrscheinlich vielleicht sogar deshalb, wenn ich so darüber nachdenke. Aber trotzdem nervt es, wieder die KZ-Thematik zu haben.

In der Schule kam sogar die KZ- und Judenthematik noch bei den Messen hoch. Wer will das bei der Ostermesse hören? Wir hatten das Thema in Geschichte, in Religion und keine Ahnung wo. In Mauthausen waren wir auch.

Es ist einfach irgendwann zu viel.

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vanOoijen  28.12.2023, 22:12
@DoctorInge

So war es in meiner Schulzeit auch schon. Nur KZ-Besuch blieb uns erspart. Vermutlich weil von uns im Rheinland keines in annehmbarer Entfernung liegt.

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DoctorInge 
Fragesteller
 28.12.2023, 22:17
@vanOoijen

Vermutlich deshalb.

Ich meine, ich habe kein generelles Desinteresse an der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Wenn es um "übergreifende Zusammenhänge" geht, zum Beispiel darum, warum Hitler das und jenes tat, die Zusammenarbeit mit Mussolini usw., dann interessiert mich das auch.

Ich habe nur genug davon, ständig IN einem KZ (entschuldige die Formulierung) herumstochern zu müssen.

Ich würde wenn schon gerne mehr über die Gesamtgesellschaft damals erfahren, das Mindset der Leute, wie es sich so gelebt hat, als Nazi, wie die Erziehung damals war, wieviel Zustimmung es wirklich gab usw. Das sind Themen, die ich dann interessant finden würde, anstatt zum 1000sten Mal zu wiederholen, was in einem KZ vorging.

Wir wissen, denke ich, alle, dass diese schlimm waren und dass da viele unmenschliche Dinge geschahen.

Aber vielleicht will man sich je nach Lebensphase gerade nicht damit befassen. So geht es mir zumindest. Wenn ich ohnehin schon nicht so gut drauf bin oder eben ein sehr sensibler Mensch, wenn es um Filmen geht, dann ist das einfach nur eine Belastung, wenn man dann doch muss. Das muss nicht sein, finde ich.

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vanOoijen  28.12.2023, 22:29
@DoctorInge

Ich denke auch nicht dass es viel bringt mehr oder weniger unreife Teenager in ein KZ zu schleppen.

Die Hoffnung ist, dass sich dadurch etwas am Mindset ändert, aber ich habe oft genug gehört dass die Klassenclowns auch da blöde Sprüche bringen und so ein Besuch bei einigen gar nichts bewirkt und die anderen hätten das nicht nötig gehabt.

Ich glaube nicht, dass sich dadurch jemand vom Saulus zum Paulus wandelt. Das ist Wunschdenken.

Wir haben stattdessen die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der Nähe.

Da ist heute auch ein Dokumentationszentrum.

Aber das gab es noch nicht zu meiner Schulzeit, da sich dort bis nach dem 2+4 Vertrag die belgische Armee einquartiert hatte. Alle ausländischen Besatzungsarmeen sind ja erst langsam nach 1990 aus Deutschland abgezogen. Die Russen am schnellsten, aber Briten und Amerikaner und auch die Belgier hatten noch bis Ende der 90er hier Truppen und Kasernen. Das Dokumentationszentrum gibt es erst seit 2004.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/NS-Ordensburg_Vogelsang

Aber das könnte Dich eventuell mehr interessieren als ein KZ.

Ist auch wunderschön gelegen. Logisch, da wurde die Nazi-Elite ausgebildet.

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DoctorInge 
Fragesteller
 28.12.2023, 22:35
@vanOoijen

Danke für den Link.

Ich denke ehrlich gesagt, dass es manche - sehr wenige, aber doch - Leute auch noch einmal extremisieren könnte. Wenn sie sich ärgern: Schon wieder KZ, schon wieder Schuldkult, immer das im Mittelpunkt... Gepaart mit starken Emotionen, weil das der Ort einfach hervorruft.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass da so mancher einfach komplett ins Gegenteil schlagen würde, als Coping-Strategie oder Genervtheit, Wut und Trotz oder was auch immer.

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vanOoijen  28.12.2023, 22:35
@DoctorInge

P.S. Die Belgier waren sogar bis 2006 da. Dann war das Dokumentationszentrum noch später fertig. Ich hatte das mit 2004 falsch abgespeichert, weil da schon die Planungen losgingen und ich dazu eingeladen war, da ich damals in der Kommunalpolitik war. Ich habe mich daran aber nicht beteiligt.

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vanOoijen  28.12.2023, 22:37
@DoctorInge

Das kann sein.

Ich beobachte das bei dem TV-Overkill auch. Zumindest dass ich übersättigt bin.

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Ja.

Eigentlich schon, auch wenn das nicht korrekt ist und eben in diesem Falle zu komplex.

Weder Israel noch Palästinensser sind im Recht. Es geht hier primär um ein scheussliches Attentat durchgeführt von einer Terrororganisation. Diese muss jetzt die Zeche zahlen. Israel hat diese Organisation bis vor dem Attentat als rechtmässige Regierung im Gazastreifen anerkannt und mit ihnen eigentlich ein Abkommen gehabt sich zurückzuhalten. Dieses Abkommen hat der Organisation aber die Möglichkeit geschaffen sich so vorzubereiten wie man das heute weiss.

Israel nimmt nun diese Organisation aus dem Spiel, das heisst die Verantwortlichen sind in anderen Ländern und leben dort ein gutes Leben, müssen aber aufpassen wo sie sich zeigen. Die Handlanger, die Hamasterroristen im Gazastreifen werden vernichtet bis auf den letzten Mann und dann kann man dort wieder friedlich leben.

Das Problem der Paästinenser und Israelis ist aber nicht der Gazastreifen. Das Problem der Palästinenser ist, dass sie von keinem anderen Volk in der Region gewollt werden und in Israel selber aber von den Orthodoxen Juden nicht gewollt werden und schikaniert. Die Israelische Regierung unter Bibi ist aber "angewiesen" auf die Stimmen der Orthodoxen und solange diese Leute ein Sonderstatut im Lande haben (Keine Militärdienstpflicht, nur beten und Thoralesen) wird die Situation für die Pakästinenser schwierig bleiben. Dieser Konflikt hat aber mit dem Terrorasnschlag nichts zu tun.

Die Palästinenser sind leider nicht in der Lage ihre Bevölkerung unter Kontrolle zu haben und so sind eben auch immer Nadelstiche gegen Israel vorhanden, die das Klima werde verbessern noch irgend wie zu einer Lösung Hand reichen. Diese Situation ist verfahren und durch die illegale Landbesetzung durch die Orthodoxen entsteht in den eigentlich palästinensischen Gebieten eine Situation, die man am Rande mit Gaza vergleichen könnte.

Die Terroristen in Gaza sind die Hamas, die in Palästina die Orthodoxen nur letztere machen es sehr ausgeklügelt und nicht offensichtlich, ihr Terror geht unter die Haut und gegen die Psyche und Gesundheit ihrer Nachbarn im Westjordanland.

DoctorInge 
Fragesteller
 05.04.2024, 11:37

Danke für die ausführliche Erklärung!

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Jemanden wegen einer Aussage oder Meinung direkt als N4zi oder antisemit zu bezeichnen ist sehr problematisch. Dieses ganze Thema ist sehr kompliziert und vielschichtig und die meisten verstehen nicht worum es tatsächlich geht. Mich eingeschlossen.

Und aus welchen Grund sollte man antisemit sein wenn man dafür ist dass das Land Palästina gehört? Nur weil es „gegen“ Juden ist?

DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 02:17
Und aus welchen Grund sollte man antisemit sein wenn man dafür ist dass das Land Palästina gehört? Nur weil es „gegen“ Juden ist?

Habe schon Antworten auf GF gesehen, die genau das behaupteten.

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DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 02:20
@x3pmAnton

Auch, dass es Quatsch ist. Ich wollte nur wissen, ob ich damit alleine stehe oder der Großteil dem auch nicht zustimmt.

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Nein.

Nein allein die Frage ist absurd, ich bin lieber Antisemit als auf der Seite von Isreal.

DoctorInge 
Fragesteller
 27.12.2023, 19:17

Wieso?

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Nein.

Ich denke es kommt auf die Gründe an, wie jemand zu der Meinung kommt.

Die Geschichte Palästinas und Israels ist sehr komplex und ich habe das Gefühl nicht mal 10% davon wirklich zu verstehen. (Daher darf mich hier jeder, der sich besser auskennt, sehr gerne belehren.)

Von dem was ich verstehe, lässt sich der Konflikt darauf zurückführen, dass die Weltengemeinschaft irgendwann "einfach mal" beschlossen hat, die Region in einen palästinensischen und israelischen Staat aufzuteilen. Das fanden die Menschen, die dort lebten, aber nicht so lustig und haben sich gewehrt. Das kann ich verstehen, ihnen wurde schließlich Land gestohlen. Dass man sich dagegen dann versucht hat kriegerisch zu wehren hat die Situation sicher nicht verbessert. Und dass Israel daraufhin angefangen hat sich noch breiter zu machen, hat sicher auch nicht geholfen.

Es wäre für mich wichtig zu klären, ab wann es richtig und vertretbar wäre einem Volk einen Teil des Landes wegzunehmen, um es einem anderen Volk zu geben. Und wann nicht. Darauf habe ich bisher keine Antwort.

Aber auf Basis dieser viel zu unangemessen oberflächlichen Betrachtung kann ich also Gründe sehen, warum jemand meinen kann, dass Palästina im Recht ist, ohne, dass es direkt bedeuten muss, dass jemand ein Antisemit ist.

Dem Staat eines ganzen Volkes dadurch aber die Existenzberechtigung abzuerkennen halte ich aber auch für sehr schwierig. Soweit ich die gängigen Definitionen für "Antisemitismus" gerade beim Überfliegen verstanden habe, heißt das aber nicht, dass jemand dadurch zum Antisemit wird, weil er es ungerecht findet, wenn einem Volk Land genommen wird. Man muss deshalb ja nicht gleich Juden hassen und sich sonst einen antisemitischen Mumpitz dabei denken.

Wenn diese Meinung also gepaart mit Dingen kommt, die tatsächlich und eindeutig in klassischen Antisemitismus fallen, dann wäre so jemand demnach auch ein Antisemit.

Damit komme ich zu der Antwort "Nein". Es hängt für mich stark von den Beweggründen für diese Meinung ab.