Warum ist man Antisemit, wenn man Israels Existenzrecht nicht anerkennt?
Ich hatte gestern eine Diskussion. Da wurde das gesagt. Was ist daran genau antisemitisch, wenn man gegen einen israelischen Staat in Palästina ist?
Ich verstehe es leider nicht.
12 Antworten
Ist es nicht - wie jemand korrekt schrieb: Das ist antizionistisch. Es gibt auch bei streng orthodoxen Juden Antizionisten.
Viele interpretieren aber gleich hinein, dass es gegen Juden an sich ginge - und dass damit Gewalt gefordert würde.
Religionen müssen keine eigenen Staaten haben. Die meisten Menschen anderer Religionen wohnen quer über alle Staaten der Welt verteilt, ohne jetzt "den einen Staat" zu haben. Selbst beim Vatikan ist es ja quasi nur die Herrscher-Riege die da im Luxus wohnt und dafür nen eigenen Kleinststadtstaat hält.
Dass man - wegen historischer Ereignisse - Irael zwingend hat den Juden schenken müssen und daraus eine ewige Schuld Deutschlands ableitet ... halte ich auch für unsinnig. Geht ja nur damit einher, dass über Gebühr Solidarität gezeigt wird und die Politik zu einseitig agiert. (Mit Bias pro Israel, wenn auch nicht absolut - es werden durchaus jetzt auch Sachen kritisiert, aber erst Tage nachdem das alles wieder losging. Dass Hilfsgüter nicht reingelassen werden kritisiert man zum Beispiel.)
Das führt dann - in Kombination mit einseitigen Demonstrationsverboten (Israel-Anhägner dürfen demonstrieren, Menschen die tote Palästinenser beklagen nicht) dazu, dass auch in DE es eskalieren kann. (Sollen wohl aktuell in der vorangegangenen Nacht Leute in Berlin mit ein paar Mollies probiert haben zu "demonstrieren".)
Am besten wäre, wenn man das Gebiet als eine Art "Weltkulturerbe" under internationale Herrschaft (von UN zentral regiert/überwacht) stellt. Also alles: Israelische Gebiete und palästinensiche Gebiete. Die Menschen auf andere Staaten evakuiert. Denn so könnte eigentlich Deutschland am ehesten seine Schuld wieder gut machen (wenn man da ne Art "Erbschuld" anerkennt): Die Nachkommen derer die hier vertrieben wurden (Bürger von Israel heute) ... hier aufnehmen und dafür sorgen, dass diese hier in Frieden leben können.
Das ist schon nicht falsch. Es wurden teils Demos verboten. Und die werden sicher nicht Gewalt angekündigt haben oder dass sie für Gewalt demonstrieren - das wird von den Behörden nur so rein interpretiert. (So kann man unliebsamen Gegnern das Recht auf die Demo verweigern.)
Das ist sehr wohl falsch. Und es wird auch nicht richtig, wenn du es wiederholst.
Zeig doch mal die Begründung einer Staft/Gemeinde, die eine Demo für tote Palästinenser verboten hat. Die Ablehnungsgründe stehen ja drin.
Suchst du noch? Oder musst du zugeben, dass du dich geirrt hast?
Weil man dann als Muslim einen Staat den Juden nicht akzeptiert. Nur wegen der Religion. Es gibt keinen anderen Grund.
Man möchte dann das vollenden, was bisher geschehen ist:
Außerhalb Israels ist die Geschichte der Flucht, Vertreibung und Emigration nahezu aller Juden aus der arabischen Welt kaum bekannt. Der Vortrag wird die Geschichte der etwa 850.000 Juden aus den arabischen Staaten in Erinnerung rufen, die nach 1948 ihre Herkunftsländer verlassen haben.
https://www.berlin.de/politische-bildung/veranstaltungen/veranstaltungen-der-berliner-landeszentrale/der-vergessene-exodus-israelische-juden-aus-der-arabischen-welt-1312760.php
Kritik an der Existenz des Staats Israels und der Berechtigung der Israelis eben in diesem Staat zu leben, ist Antisemitismus! Israel ist der einzige jüdische Staat auf der Welt. Dieser Staat dient den Juden als Zufluchtsort. Wenn du gegen das Existenzrecht Israels bist, bist du automatisch auch gegen den einzigen jüdischen Staat. Die Existenz Israels ist genau so berechtigt wie diejenige aller anderen Länder. Sollte jemand etwas dagegen haben, möchte er bitte seine Gründe erklären. Kritik an konkreten Entscheidung der Regierung des Staates Israels ist kein Antisemitismus und wird auch nicht mit diesem gleichgesetzt. Ach ja nur so nebenbei, "Kritik" an diesem jüdischen Staat, die einem bei anderen Ländern nicht stören, ist Doppelmoral und kann durchaus als Judenhass aufgefasst werden ;-)
Gegenfrage: Ist man ein "Muslimenhasser", wenn man die Existenz des Islams und all seiner Werte in dieser Welt abspricht und diesen möglichst aus der Welt schaffen will?
Wenn du gegen das Existenzrecht Israels bist, bist du automatisch auch gegen den einzigen jüdischen Staat
Nein, es kann ja auch woanders Israel existieren. Man ist nicht gegen einen jüdischen Staat. Er kann an einem anderen Ort sein.
Nein, es kann ja auch woanders Israel existieren. Man ist nicht gegen einen jüdischen Staat. Er kann an einem anderen Ort sein.
Bin ich denn nun ein Palästinenser-Hasser, wenn ich gegen einen palästinensischen Staat in Palästina (früher Judäa) bin? Oder bin ich ein Islamhasser, wenn ich gegen jeden islamisch geprägten Staat auf Afrika bin? Merkst du hoffentlich selbst... Das Existenzrecht von Israel in dieser Region wurde mehrmals von der UN unterstrichen, du kannst gerne dagegen sein, nur ändert sich an dieser Tatsache nichts.
Das ist das gleiche als wenn ich sagen würde alle Muslime müssen aus Israel aus. Würden die wahrscheinlich auch als Kampfansage verstehen, weil es eine ist. Es heisst genau genommen die Wurzeln der Religion rauszuziehen das werden sich beide nicht gefallen lassen auch wenn ich als christ mittlerweile glaube das die komplette Vernichtung vielleicht wenigstens später Frieden bringen kann wenn alle 3 Weltreligionen kein historisches Zuhause mehr haben 🤷♀️
Das Land wurde den Juden gegeben, damit sie nach dem Holocaust irgendwo in Frieden leben können. Es ist das Gebiet, das ihnen (nach ihrem Glauben) von Gott versprochen worden war. Sie haben jahrzehntelang eine Wüste bewässert und fruchtbar gemacht.... Wenn man den Juden das Recht auf dieses Land abspricht, ist man judenfeindlich.
Göttliche Versprechen sind aber nun kein Grund für Irgendwas und das "Bewässern" war eigennütziges Verhalte und schädigt den regionalen Wasserhaushalt. Das sind nur gleich überhaupt keine Gründe für irgendwas.
Wenn man den Juden das Recht auf dieses Land abspricht
Dann ist man doch umgekehrt palästinafeindlich, weil man ihnen das Recht auf dieses Land abspricht. Es gehörte ihnen übrigens vor 1948.
Den "Staat Palästina" gibt es seit 1988.https://de.wikipedia.org/wiki/Staat_Pal%C3%A4stina
Vorher war es nur ein Gebiet, in dem Araber wie Juden gleichermaßen wohnten, wenn auch nicht viele...
Palästina ist nur ein Gebiet, in dem Araber und Juden lebten und leben. Der Staat "Palästina" wurde 1988, also 40 Jahre nach der Gründung Israels, ausgerufen und ist von vielen Ländern gar nicht anerkannt, nur geduldet.
Das Land war doch bestimmt nicht unbewohnt wurde die damalige Bevölkerung etwa von Israel vertrieben ?
Nein. Sie flohen, weil der Mufti von Jerusalem - übrigens ein Hitlerfreund - es so gebot. Die jüdischen Einwohner hätten nichts dagegen gehabt, mit friedlichen arabischen Nachbarn gut zusammenzuleben.
Das ist sachlich falsch. Jeder darf demonstrieren - nur halt nicht für Terror und Gewalt.