Würdet ihr das Prinzip der Übungsfahrten befürworten?
Hallo Deutschland!
Würdet ihr das Prinzip der Übungsfahrten befürworten in Fahrschulen?
Übungsfahrten (in Österreich): Man darf, als Fahrschüler ohne Führerschein, in ganz Österreich mit dem Auto fahren bzw. üben, sofern ein Elternteil oder naher Verwandter am Beifahrersitz sitzt und ebenfalls nüchternt ist (unter 0,1 Promille).
Beifahrer muss mindestens 7 Jahre den Führerschein besitzen und darf nicht im Führerscheinregister vorgemerkt sein (wäre in Deutschland 3 Punkte in Flensburg z.B.)
Ich stelle die Frage, weil ich gestern die Prüfung bestanden habe und mir heute eine Doku von BR (Bayrischen Rundfunk) vorgeschlagen wurde, warum der Führerschein 4500€ 💀 kostet in DE. Einer der Hauptgründe: viele Fahrstunden.
Da hat mich schon sehr geschockt, ich habe 1900€ bezahlt (inkl. Behördenkosten: 2100€)(ich kraze eher am oberen Preis-Segment in meiner Region).
Ich bin ca. 8 Monate gefahren bei Übungsfahrten mit meinen Eltern (ca. 2000 Kilometer). (habe in dieser Zeit gleichzeitig 5 Monate Theorie gelernt)
Folglich habe ich den Führerschein ohne Probleme bestanden.
Ich bin der Überzeugung, wenn Deutschland auch so ein System hätte, würde der Führerschein ebenfalls nur 2000 maximal 2500€ kosten. (Da doppelt so wenig Fahrstunden)
Was is da eure Meinung zubdem Thema?
Hatte 12 Fahrstunden
3 Antworten
Grundsätzlich hat das österreichische System was für sich. Und es wäre in meinen Augen die einzige wirkliche Option um die Fahrschulkosten zu senken, denn ich wüsste nicht wo man sonst noch was billiger machen oder erleichtern könnte.
Ich habe zwei Bauchschmerzen in dieser Hinsicht:
Erstens müsste in meinen Augen die Haftungsfrage im Fall von Unfällen ganz klar geregelt werden. Ich wüsste tatsächlich nicht wie, denn der Fahrschüler lernt ja erst und deshalb kann man von ihm eigentlich nicht erwarten, immer regelkonform zu fahren... aber die Begleitperson wiederum hat keine Möglichkeit, bei Fahrfehlern des Übenden einzugreifen und deshalb fände ich es genauso falsch, wenn jene Begleitperson haften müsste wenn der Übende jemandem die Vorfahrt nimmt. Eine kurze Recherche hat mir übrigens nicht die Frage beantworet, wie das in Österreich eigentlich geregelt ist. Nur "man sollte es mit der Versicherung klären".
Und zweitens kennen viele langjährige Führerscheininhaber selbst nicht alle Verkehrsregeln. Es wird in Deutschland ziemlich viel "frei Schnauze" und nach "wird schon passen" gefahren. Und wenn sich an den Verkehrsregeln mal was ändert, kannst du auch 10 Jahre nach der Änderung noch damit rechnen, dass die Hälfte derer, die vorher schon den Führerschein hatten, es noch nicht mitbekommen haben. Wie sollen diese Menschen den Fahrschülern das regelkonforme Fahren beibringen? Also gut, ist deren Problem wenn's nicht klappt...
Schwierig. Auch Beifahrer mit langer Erfahrung können im Notfall nur schlecht eingreifen. Und wer übernimmt dann die Verantwortung? Der Fahrer, der Beifahrer oder der Halter?
Ich finde es gut, wie es jetzt in Deutschland ist. Und auch wenn sich viele über andere Autofahrer aufregen. Ein entspannteres Fahren als in DE gibt es kaum. Vor allen in den Städten.
Italiener und Franzosen
Das ist ein Witz, oder?
Ich bin in beiden Ländern schon länger gefahren. Man gewöhnt sich dran, ja. Aber die fahren definitiv nicht entspannter.
Danke für den Kommentar! Da übernimmt der Beifahrer die Verantwortung.
Wenn bei der Übungsfahrt der Sohn/die Tochter geblitzt wird muss der Beifahrer das zahlen
Da bleibt halt dennoch die Frage, ob es mehr Unfälle geben würde... Wie geschrieben: Es könnte niemand eingreifen bei einem Fehler. Maximal ins Lenkrad.
... Nachtrag: bin mir nicht sicher ob das wirklich der Beifahrer zahlen muss.
... Aber die eltern auf jeden fall 😂
Das Stimmt, guter punkt
Was aber eine gute Vorbeugung ist:
Man muss mindestens 8 Fahrstunden absolviert haben, damit man Übungsfahrten durchführen darf. Die Eltern bzw. Begleiter werden von der Fahrschule "eingewiesen" (ca. 2h theoretischer Vortrag)
Wenn bei der Übungsfahrt der Sohn/die Tochter geblitzt wird muss der Beifahrer das zahlen
Damit wäre bei mir die Frage geklärt, ob ich Begleitperson für meinen Sohn machen würde. Nein!
Man stelle sich vor, man schreit vom Beifahrersitz aus den übenden Fahrer an, dasser viel zu schnell ist, dass er langsamer machen soll, aber man kann kann nichts, aber auch überhaupt nichts machen um den Fahrer auszubremsen... und dann bekommt man Bußgeld, Punkte und Fahrverbot weil man geblitzt wurde. Dafür, dass man ohne Einflussmöglichkeit auf dem Beifahrersitz saß und wusste dass das jetzt scheiße ist.
Nein, danke.
Also die Folgerung, dass es dann weniger Fahrstunden gäbe, ist schonmal falsch, weil man ja nicht gezwungen ist, solche Übungsfahrten zu machen, deswegen muss man ja gewährleisten, dass jeder genug übt und das kann man nur bei Fahrstunden kontrollieren.
Grundsätzlich fände ich es schon gut, auch außerhalb der Fahrschule üben zu können, allerdings wäre es meiner Meinung nach einfach zu gefährlich, weil es zu viele verantwortungslose Menschen gibt (wenn Eltern dabeisitzen aber die halt selber auch schlecht fahren bringt das halt auch nicht so viel, also ja die drei Punkte in Flensburg-Grenze würde da ein bisschen was bringen aber bis man so viele hat kann man ja schon einiges tun)
Und in Deutschland darf selbst wenn man den Führerschein schon hat aber noch nicht 18 ist die Begleitperson maximal einen Punkt in Flensburg haben, also ohne Führerschein drei ist definitiv nicht realistisch
Danke für die Antwort!
Ja, stimme ich dir zu, funktioniert in Österreich aus meiner Sicht sehr gut
deswegen muss man ja gewährleisten, dass jeder genug übt und das kann man nur bei Fahrstunden kontrollieren.
Ich dachte, dafür wäre die Fahrprüfung da.
Äh, was?
Ich habe den Eindruck, dass zumindest Italiener und Franzosen mittlerweile deutlich zivilisierter fahren, als was man in Berlin normal findet...