Wo im Neuen Testament geht es um den heiligen Geist?

6 Antworten

".....Die Bibel bietet uns viele Wege, die uns helfen zu verstehen, dass der Heilige Geist wirklich eine Person ist – d.h. er ist ein Wesen mit Persönlichkeit, kein unpersönliches Ding. Jedes Pronomen, das für den Geist verwendet wird, ist „er“, nicht „es“. Die originäre griechische Sprache des Neuen Testaments bestätigt explizit die Person des Heiligen Geistes. Das Wort für „Geist“ (pneuma) ist neutral und würde daher grammatisch korrekt das neutrale Pronomen verwenden. Dennoch finden wir in vielen Fällen das männliche Pronomen (z.B. Johannes 15,26; 16,13-14). Grammatikalisch gibt es keinen anderen Weg, die Pronomen des Neuen Testaments bzgl. des Heiligen Geistes zu verstehen – auf ihn wird als „der“ und „er“ als Person verwiesen.
Matthäus 28,19 lehrt uns, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Dies ist ein kollektiver Verweis auf den dreifaltigen Gott. Auch sollen wir den Heiligen Geist nicht betrüben (Epheser 4,30). Man kann gegen den Geist sündigen (Jesaja 63,10) und ihn belügen (Apostelgeschichte 5,3). Wir sollen ihm gehorchen (Apg. 10,19-21) und ihn ehren.
Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes wird auch durch seine vielen Taten bestätigt. Er war persönlich in der Schöpfung involviert (1. Mose 1,2), er stärkt Gottes Volk (Sacharja 4,6), er führt (Römer 8,14), tröstet (Joh. 14,26), er überführt und öffnet Augen (Joh. 16,8), lehrt (Joh. 16,13), schränkt Sünde ein (Jesaja 59,19) und gibt Befehle (Apg. 8,29). All diese Taten benötigen eine Person, nicht nur eine reine Kraft, eine Sache oder eine Vorstellung.
Die Attribute des Heiligen Geistes weisen auch auf seine Persönlichkeit hin. Der Heilige Geist hat Leben (Römer 8,2), einen Willen (1. Korinther 12,11), ist allwissend (1. Korinther 2,10-11), ewig (Hebräer 9,14) und allgegenwärtig (Psalm 139,7). Eine reine Kraft oder Macht besitzt diese Attribute nicht, der Heilige Geist hingegen schon.
Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes wird durch seine Rolle als dritte Person der Gottheit bestätigt. Nur ein Wesen, das Gott gleich ist (Matthäus 28,19) und die Eigenschaften Allwissenheit, Allgegenwärtigkeit und Ewigkeit besitzt, kann als Gott definiert werden.
In Apg. 5,3-4 verweist Petrus auf den Heiligen Geist als Gott und sagt: „Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast? Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.“ Paulus bezieht sich in 2. Korinther 3,17-18 gleichermaßen auf den Heiligen Geist als Gott: „Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.“....
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Heiliger-Geist-Person.html

Meine Empfehlung ist zunächst mal auf die Originalbegriffe zurückzugehen, da bereits durch die Übersetzung hier viele Herausforderungen entstehen und schon viel interpretiert wurde (was oft die Perspektive ungünstig/einseitig verengt).

Im Griechischen wird hier von "Pneuma" gesprochen, was neben Geist, auch Atem, Hauch oder Wind heißen kann. Ähnlich ist dies im Hebräischen, wo der Begriff Ruach auftritt und auch etwas wie „Atem des Heiligen“ oder „heiliger Wind“ heißt, neben Geist.

Wie auch viele andere Christen halte ich die Trinitätslehre/Dreifaltigkeit für ein theologisches Konstrukt der Kirchen, dass sich ungünstig in der Tradition gefestigt hat, obwohl es viele Indizien gibt, die darauf hinweisen, dass Jesus diese Sichtweise nie lehrte. Auch ist es ja bereits ein Hinweis, dass das Konstrukt als solches nirgendwo explizit erklärt wird in der Bibel und das die amtskirchlichen Erklärungen dazu sich beständig durch gewisse Inkonsistenzen auszeichnen. Damit will ich zu dieser Frage sagen, dass ich das Wesen des heiligen Geists als selbstständigen Begriff sehe und nicht nur als ein Bindeglied in einem (theoretischen) Konstrukt.

Spezifische Bibelstellen gibt es ja diverse, aber es ist sicherlich äußerst sinnvoll diese vor dem Hintergrund einer größeren Perspektive zu lesen.

Eine der bekanntesten Stellen dazu ist wohl die Pfingstgeschichte (Die Apostelgeschichte, Kap. 2):

Apg 2,2... "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

--

Hier wird der heilige Geist (Pneuma) deutlich gezeigt als eine göttliche Kraft, die in der Lage ist "in den Menschen hinein" zu wirken - z. B. wie eingehauchter göttlicher Wind - und diese geistig dazu bringen kann sogar Worte auszusprechen, die ihnen eigentlich fremd sind (z. B. in Sprachen, die der Sprecher normalerweise gar nicht beherrscht).

Dies ist im Prinzip eine Beschreibung, die sehr ähnlich zu dem spirituellen Prinzip ist, wie Offenbarungen auch an die Propheten der Bibel weitergegeben wurden. Mit heutigen Erkenntnissen im spirituellen Bereich kann man hier von medialen Übermittlungen sprechen, eine göttliche Geisteingebung nutzt den menschlichen Körper als ein Sprachorgan, um sich durch diesen zu äußern ("technisch" gesehen befinden sich die betroffenen Menschen übrigens in diesem Moment in einem anderen Bewusstseinszustand, eine Form von Trance).

Insbesondere bedeutet für mich der heilige Geist aber auch das Lebensprinzip im Allgemeinen, also das Gott gewissermaßen das Leben in einen Körper einhaucht. Erst durch diese heilige Kraft kann aus der Materie ein lebendiges Wesen werden, ohne diesen Atem verstirbt der physische Körper.

Noch zwei Quellen für etwas mehr Hintergrund zum Begriff, da kann man aber sehr in die Tiefe und Breite gehen und sollte eben auch selbst für sich nach Wahrheit suchen, eine 100% eindeutige und umfassende Antwort wird man nur allein aus den Bibeltexten wohl nicht finden... ;-)

https://www.deutschlandfunkkultur.de/bedeutung-des-atmens-in-der-religion-gotteswind-heiliger-100.html
https://daimon.myzel.net/Heiliger_Geist

Ich wünsche gute Erkenntnisse! :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spezielle Ausbildung u. spirituelle Praxis über viele Jahre

Jesus spricht glaube ich viel vor der Kreuzigung in den Evangelien, dass wenn er geht er den Helfer schickt der ewig bei ihnen bleibt und sie lehrt und an seine Worte erinnert. In Apostelgeschichte geht es dann darum wie und wann man den hl. Geist empfängt. Es gibt aber noch deutlich deutlich mehr stellen in den Paulusbriefen zb Galater hat einiges, Römer usw. Auch gibt es Referenzen in den Endzeitreden Jesu, dass man seine Öl.Lampen (heiligen Geist) brennen lassen soll, bevor er wiederkommt und es dunkel wird. LG!! :D tolle Frage

Mit dem heiligen Geist ist der Engel Gabriel gemeint

die Engel werden als "heilig" bezeichnet

Psalm 89,6

HERR, der Himmel lobt dich, denn du tust Wunder; die Schar deiner heiligen Engel preist deine Treue.

Engel wurden auch als "Geister" bezeichnet:

Psalm 104,4

der seine Engel zu Winden macht, seine Diener zu Feuerflammen

Im hebräischen steht hier : רוּח֑וֹת

rū-ḥō-wṯ;

https://biblehub.com/text/psalms/104-4.htm

Die Bedeutung von ruach ist: Atem, Wind, Geist

https://biblehub.com/hebrew/7307.htm

Beispielweise in Zechariah 6,5: 

 אֵ֗לֶּ ה

’êl-leh, these [are] 

 אַרְַבַ ע

’ar-ba‘ four  

 רֻ֣ח֣וֹת 

ru-ḥō-wṯ spirits

https://biblehub.com/text/zechariah/6-5.htm 

Matthew Poole's Commentary 

Das sind die vier Geister, hebr. Winde

Winde des Himmels, die wehen, wie Gott befiehlt. Oder Geister, d.h. Engel des Himmels  

In der Apostelgeschichte wird ein Engel erwähnt. Dieser Engel wird einfach als "der Geist" bezeichnet

Apostelgeschichte 8,29

Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen.

Wenn man also beides zusammen nimmt, könnte man die Engel als heilige Geister bezeichnen, und einen bestimmten Engel als den heiligen Geist

Im arabischen heißt der heilige Geist Ruh al-Qudus

Sure 19 Ayah 17-22

und sich mit einem Schleier (vor möglichen Blicken) abschirmte. Da entsandten Wir Unseren Geist (Gabriel), der sich ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen zeigte

Sie sagte: "Ich suche Zuflucht vor dir beim Allerbarmer. Wenn du Ihn fürchtest (so nähere dich nicht von mir)."

Er erwiderte: "Ich bin nur ein entsandter (Engel) deines Herrn, um dir die frohe Botschaft eines reinen Sohnes zu verheissen."

Sie sagte: "Wie sollte ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann (je) berührt hat und ich keine Unzüchtige bin?"

Er sagte: "So sei es. Dein Herr hat gesagt: 'Das fällt Mir leicht. Wir werden ihn zu einem Zeichen und zu einer Barmherzigkeit von Uns für die Menschen machen. Dies ist eine beschlossene Sache.'"

Und so wurde sie schwanger und begab sich später mit ihm (in ihrem Leib) an einen abgelegenen Ort.

Laut der Bibel steht im Lukas 1 HFA folgendes:

Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa.

Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen [...]

Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei gegrüßt, Maria! Der Herr ist mit dir! Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.«

Maria erschrak über die Worte des Engels und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte.

»Hab keine Angst, Maria«, redete der Engel weiter. »Gott hat dich zu etwas Besonderem auserwählt.*

Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus soll er heißen.

»Wie soll das geschehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen.«

Der Engel antwortete ihr: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen.

Gott befahl dem Engel Gabriel (der Heilige Geist ist der Engel Gabriel), durch den Hals des Gewandes von Maria hereinzupusten, und dieser Hauch stieg hinab und drang durch den Willen Gottes in ihre Gebärmutter ein, so dass er zu einer Seele wurde, die Gott erschaffen hatte.

salome77  21.05.2023, 20:30

In Ps 104,4 steht aber etwas komplett anderes: nicht die Engel werden zu Winden gemacht, sondern die Winde zu Engeln (wobei Engel hier falsch ist, denn es sind nur Boten gemeint, erst später wird dies ein "Fachbegriff" für göttliche Boten, sprich Engel).

0

Das Pfingstereignis wird in der Apostelgeschichte im 2. Kapitel geschildert.

Darüber hinaus taucht der Heilige Geist ständig auf.

Schon im ersten Kapitel des 1. Mose, wo die Schöpfung in 7 Tagen beschrieben wird, schwebt der Geist Gottes über den Wassern.

Ebenfalls an den Anfängen der Evangelien, als der Heilige Geist Maria überschattete, so dass sie mit Jesus schwanger wurde.