Wo findet der Gender-Zwang statt?
Hey,
Ich bekomme öfters zu hören, dass man diesem Gender-Zwang nicht entkommen kann. Was ich daran nicht verstehe ist, dass ich auch nicht aktiv gendere und mich kaum in eine Situation wiederfand,wo ich dazu gezwungen worden bin, zu gendern. Vielleicht hat man das mal bei mir versucht, aber das war höchstens einmal, und da habe ich mir den Zwang einfach nicht angetan.
Aber nur weil ich kaum in der Situation war, heißt es nicht, dass es den überall so wenig gibt.Deshalb würde mich interessieren, wo genau dieser Zwang stattfindet. Wie sind eure Erfahrungen dazu?
4 Antworten
Ich musste in meiner vorwissenschaftlichen Arbeit im Rahmen meiner Matura gendern, das hätte mindestens Punkteabzug gegeben, wenn ich das nicht getan hätte. Ich wollte meine 1 nicht gefährden, also habe ich es getan.
Es hätte ohne theoretisch eine 2 sein können. Das ist Genderzwang.
Auch in Aufsätzen in Englisch musste ich immer gendern, das wäre sonst auch als negativ angezeichnet worden. Auch da wollte ich die Punkte nicht verlieren.
Oh, tut mir leid, dass deine Englischlehrkräfte schlecht ausgebildet waren.
Falsch ist es nicht, nur sehr ungelenk und nicht wirklich das, was Natives schreiben würden.
Du hast recht: die "Natives" schreiben es ganz genau so: "He" or "She" (je nachdem, ob er oder sie gemeint sind). Da ist nichts falsch dran und dein Englischlehrer hat mehr recht. Das hat auch nichts mit schlechter Englisch-Ausbildung von Englisch-Fachkräften zu tun und gerne anderen Menschen auch ihre Erfahrungen gerne absprechen, weil sie nicht in deren eigenes Weltbild passen.. Lass dir hier bitte nichts Falsches einreden. Es gibt halt Menschen, die maßen sich gerne an, alles besser als andere Menschen zu wissen, selbst als (andere) Experten auf dem Gebiet. Das ist auch nichts politisch Korrektes dabei, auch wenn sie sich dafür halten.
"They" wird natürlich nur benutzt, wenn mehrere Personen wie z.B. He "AND" She benutzt werden
Und dann werden Leute, die sich selbst für mehr gebildet und toleranter als andere Menschen finden, selbst intolerant und zeigen, wie ungebildet sie doch selbst sind.
Du hast recht: die "Natives" schreiben...
Danke für die Rückversicherung nochmals. Ich habe, als ich auf meine mündliche Englischmatura lernte, einmal mit einer Universitätsprofessorin für Englisch die Aufgaben durchgeübt (ist eine Bekannte von mir) und da wurde ich nie bezüglich he/she korrigiert. Auch war ich einmal in England, da haben mich die Natives auch nie auf einen Fehler diesbezüglich aufmerksam gemacht. Also gehe ich davon aus, dass das korrekt ist. Jedenfalls vertraue ich einer Universitätsprofessorin und Natives, die ich selbst kennen gelernt habe, mehr, als irgendeinem GF-Nutzer hier, dessen Ausbildung ich nicht einmal kenne.
"They" wird natürlich nur benutzt, wenn mehrere Personen wie z.B. He "AND" She benutzt werden
Ja, oder wenn jemand für sich definiert hat, dass er sich keinem Geschlecht zuordnen will. Da ist they dann ja auch das Pronomen, für non-binary Personen z.B.
Und dann werden Leute, die sich selbst für mehr gebildet und toleranter als andere Menschen finden, selbst intolerant und zeigen, wie ungebildet sie doch selbst sind.
Das kannst du laut sagen.
Ich habe bei einer Frage über Silvesterböller, also ob wir die gut finden, mit "Nein" geantwortet und das damit begründet, dass sie gehörschädigend sind. Immer wieder passiert hier etwas, HNOs warnen davor und außerdem schrieb ich in der Schule zu meinem Abschluss eine ganze Arbeit darüber. Bei diesem Thema kenne ich mich also sehr gut aus. (Die Arbeit war übrigens eine glatte 1 und war die beste von der Klasse, nur um das einmal kurz zu untermauern.)
Was ist passiert?
Meine Antwort wurde gelöscht.
Warum?
Keine Ahnung.
Wahrscheinlich hat sie jemand unter "Falschinformation" gemeldet und mich als Schwurblerin betitelt. Was für eine Scheiße. Was ist da los seit Corona? Ich wollte nur die Leute auf die Möglichkeit eines Hörschadens aufmerksam machen, das war nur gut gemeint. Damit die Leute aufpassen. Abgesehen davon, dass die Information ja nicht einmal falsch war.
Gleich wie bei einer anderen Frage letztens: Da hat man mir einfach meine persönlichen Erfahrungen abgesprochen. Da wurde behauptet "das gibt es nicht, du hast ein Schwurblermindset, Esoterikspinnerin". Und nein, in dieser Frage ging es weder um die Impfung, noch um Corona oder um Esoterik.
Es war ein ganz anderes Thema und mir wurde kommentiert, in sehr unhöflichem Ton mit ein paar blöden Unterstellungen "das gibt es nicht", obwohl ich selbst die Erfahrung machte, dass es das gibt.
Das muss man sich einmal geben...
Es war übrigens nur eine Biologiefrage und sollte kein Reizthema sein, überhaupt nichts Politisches.
Aber mir wurden sofort die blödesten Dinge unterstellt, dass ich meine eigene Erfahrung auf alle überstülpen wolle, was ich in keinem Satz tat...
Die Diskussionskultur ist wirklich nicht mehr normal.
Ja, da hast du recht. Sicherlich weiß man nie, ob das stimmt, was einem erzählt wird, wenn man die Person nicht kennt. Ich habe auch auf das Profilbild der Person geschaut und weiß nicht, ob es stimmt. Ich weiß aber wie diese Leute ticken, weil ich mit ihnen Sprachwissenschaften studiert habe und weiß, dass ihnen Ideologie wichtiger ist als Sprache an sich, weil sie verblendet sind. Sie sind ja auch mehr Soziologen als Sprachwissenschaftler und vermischen gerne beides. Für sie ist eher wie sich Macht in der Sprache zeigt und nichts anderes. Die Natives (einschließlich Sprachwissenschaftler von dort, die dies ja besser wissen als Deutsche) sind da viel lockerer als Deutsche. Letztere erheben gerne den moralischen Zeigefinger und erheben sich gerne, um über andere Menschen arrogant und intolerant zu richten. Lustig ist auch, dass sie sagen, dass es mehrere Wahrheiten gibt, wenn man von ihrer Meinung abweicht. Aber wenn sie etwas behaupten, dann gibt es nur die eine Wahrheit: ihre eine Wahrheit und keine andere.
Wahrscheinlich sehen sie deine Arbeit auch als Falsch ein, selbst wenn es eine glatte 1 war. Nur was sie machen, ist immer richtig….Nicht….
Ich kann dir sagen, was passiert ist. Während Corona haben die nicht mit Menschen anderer Meinung, sondern nur untereinander gesprochen...sogenannte Echokammern. Und somit haben sie sich in einen Hass gegenüber Andersdenkende. So hat es auch Hitler gemacht. Und warum sollten es nur Rechtsextremisten so machen, wenn es auch andere Extremisten tun können? Da ist dann so ein Hass da, dass anderen Menschen einfach unwahre Dinge unterstellt werden.
Leider ist für diese Leute alles politisch, ob familiäre Dinge. Sie wollen halt Macht und tun das, was sie an anderen Menschen kritisieren….Deutungshoheit. Und die versuchen sie mit allen Mitteln zu erlangen. Eine Diskussionskultur ist auch nicht erwünscht von denen und wird nicht toleriert.
Natürlich sagen sie, dass du allen Menschen deine Erfahrungen überstülpen würdest….wenn sie es nicht tun würden, könnten sie ja nicht von sich selbst ablenken, dass sie selbst diejenigen sind, die anderen ihre Erfahrungen überstülpen würden. Außerdem schließen sie gerne von sich auf andere.
Sprachwissenschaften? Dann kennst du dich ja bestens aus mit der Materie. Dann können alle anderen einmal schön den Mund halten. ;-)
Ich wollte mit der 1 auch nicht angeben, ich habe es nur deshalb erwähnt, weil es sonst oft hieß "aber dann war sie halt schlecht", "das heißt gar nichts" usw. Aber du hast wahrscheinlich recht, nicht einmal das würde reichen, dass ich glaubwürdig bin. Einfach weil man immer behaupten kann, dann hat die Schule halt kein Niveau (was auf mein ehem. Gymnasium definitiv nicht zutraf) oder weil, wie du sagtest, das Rechthaben und Ideologie in dem Moment wichtiger sind.
Und ja, die Echokammern... Da wird oft unterstellt, dass die nur bei "Schwurblern" oder rechtsextremistischen Ideologien anzufinden seien, im Internet z.B. und sich da hauptsächlich Jugendliche, dumme Leute oder "Esoteriker" radikalisieren würden. Dabei... Geht das auch beim Mainstream, links und halt in der Mitte der Gesellschaft. Wie du sagtest. Da hast du viele wahre Dinge gesagt.
Universitäten empfehlen Studenten in Hausarbeiten zu gebdern, falls sie an radikalen Korrektor komnen. Gleiches bei Abiturienten. Bei zu veröffentlichenden Studienarbeiten befürchten Hochschulen klagen wegen Verletzung des Gleichbehabdkubgsgrundsatzes und verlangen mindestens geschlechtsneutrale Formulierungen. Kein Zwang?
Universitäten empfehlen
Bei zu veröffentlichenden Studienarbeiten befürchten Hochschulen
Wo empfehlen und befürchten Hochschulen das?
Ich weiß nicht, was das Abitur mit angeblichen Empfehlungen und Befürchtungen an Hochschulen zu tun haben soll. Diesbezüglich stehen weiterhin nur Behauptungen im Raum.
Was ich auch nicht ganz verstehe:
Bei zu veröffentlichenden Studienarbeiten befürchten Hochschulen klagen wegen Verletzung des Gleichbehabdkubgsgrundsatzes und verlangen mindestens geschlechtsneutrale Formulierungen.
Meine Uni verlangt gar nichts von mir (neben guter wissenschaftlicher Arbeit), da niemand von "offizieller Stelle" meine Studien vor Veröffentlichung liest. Wer überprüft das andernorts?
Mir ist bisher kein Zwang begegnet, und das obwohl ich Gender-Befürworter bin, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis fast alle gendern, ich an einer Uni arbeite, zu anderen Unis Kontakt habe, und zum Thema forsche.
Ich kenne die wenigen öffentlichen Fälle (etwa Uni Kassel), in denen es zunächst einen "Zwang" durch Dozierende gab, dieser hat sich nach Einspruch dann aber auch erledigt. Dennoch behaupten manche Menschen gerne, dass an sämtlichen Unis ein (inoffizieller) Gender-Zwang herrsche. 🤷♂️ Ansonsten begegnet man oft sehr persönlichen Beispielen für diesen angeblichen Zwang, leider immer ohne Belege, und sehr seltsam Hirnverrenkungen, die dann bspw. schon das Lesen gegenderter Texte zum "Zwang" umdeuten.
Die Stellen hatte ich dir schon mal genannt.
Natürlich wird oder wurde nicht an allen Unis oder Schulen Genderzwang geübt, aber das behauptet auch keiner. Es sind Einzelfälle, aber nicht wenige, wie die Kommentare hier zeigen. Zu wenige sind leider öffentlich.
Mir ist bisher kein Zwang begegnet, und das obwohl ich Gender-Befürworter bin,
Logik?
Natürlich wirst du als Befürworter nicht zum Gendern gezwungen.
und sehr seltsam Hirnverrenkungen, die dann bspw. schon das Lesen gegenderter Texte zum "Zwang" umdeuten.
Passivrauchen kennst du. Passivgendern ist annähernd schlimm.
Wer Genderbefürworter ist, der merkt halt nicht, wo er überall genötigt und in diese Richtung gedrückt wird (das war übrigens eine generische, geschlechtslose Aussage). Jeder Genderleitfaden ist Instrument dieses ausgeübten Drucks. Den Rest erledigt der soziale Druck in den jeweiligen Bereichen.
Formal freiwillig ist es erst wieder, seit die Mehrheit, die das ablehnt, endlich angefangen hat, sich zu wehren. Gender ist immer nur solange freiwillig, wie der Widerstand groß ist. Sonst hatten die Protagonisten, beseelt von ihrer Vorstellung von Gerechtigkeit, das allen schon überall aufgezwungen.
Die Kommentare hier zeigen sehr gut, dass Bildung in Deutschland eindeutig gefördert gehört. Seltsame Unterstellungen, verquere Vergleiche - haben diese Menschen wirklich so wenig Ahnung oder es ist ideologische Verblendung?
Beides, befürchte ich. Da gehe ich gar nicht mehr drauf ein, da es sowieso Zeitverschwendung wäre. Also ernsthaft, als könne man bspw. Zwänge nur feststellen, wenn man gegen diese ist, und als wäre Gendern erst wieder freiwillig, seitdem es teils verboten wurde... 😵💫
Sagt jemand, der offensichtlich in Deutsch nicht aufgepasst hat und Sprache, die bereits Kinder verstehen, nicht beherrscht, weil er sie nicht beherrschen möchte.
Du hast die ganze Thematik wohl gar nicht verstanden - nicht verwunderlich.
Also erst einmal hört und liest man natürlich gegenderte Texte, denen man nicht immer ausweichen kann. Das ist schon mal passiver Zwang.
Zweitens gibt es durchaus viele Unternehmen und Universitäten, die Gendern fordern oder fördern und wo man sich durch Vermeidung von Gendern schnell ins Abseits stellt.
Wenn Du nie Situationen wie diese erlebst, dann sei froh. Dann bewegst du dich in einem intakten sozialen Umfeld.
Oder man schreibt einmal kurz in einem Vorvermerk, das man alle Geschlechter meint, und dann kann man das gendern weglassen.