Ist es eine Form des Missbrauchs wenn man zu Entscheidungen gezwungen wird und zwar ständig?
Im Leben, Studium, Arbeit wird man ständig mit Entscheidungen zwischen Pest und Cholera konfrontiert. Ständig soll man Entscheidungen über Situationen und Menschen treffen, die einen weder interessieren noch irgendeinen objektiven Sinn haben. Beispiel: in der Uni, an der im Psychologiestudium sowieso nur reinse Pseudowissenschaften gelehrt wird, sollten wir in einer monatelangen Gruppenarbeit mehrere "wissenschaftliche" Arbeitsschritte durcharbeiten. Am Ende haben wir sogar ein riesiges Plakat dafür gestalten und drucken lassen müssen. Ich frage mich halt immer, wer zeigt sich eigtl verantwortlich für die gestohlene Lebenszeit und wo bekomme ich sie rückerstattet. Auf jeden Fall haben wir also unser unsinniges Plakat gestaltet und unseren unsinnigen Text dazu entworfen und nun müssen wir entscheiden wer von uns 5 das Plakat präsentieren wird. Ich kotze. Wirklich. Wieso müssen wir soetwas entscheiden? Jetzt dürfen wir uns wieder mit so einer handbüchenen Entscheidungsfindung auseinandersetzen und es gibt sowieso nur die Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Ich denke solche Situationen ständig wieder ausgesetzt zu sein (vor allem innerhalb von Gruppendynamiken) kreiert extremen Stress bis hin zu Depression oder gar Aggressionen. Gezwungen zu sein Entscheidungen bzgl Themen zu treffen die einfach nur unangenehm und sinnlos gleichzeitig sind, ist seelischer Missbrauch und ich denke es führt auch zu vielen ungünstigen biochemischen Reaktionen - Cortisolausschüttung, Angst, Schlaflosigkeit. Ich könnte jetzt noch weiter darauf eingehen wie ständige unterdrückerische perfide Dynamiken das Hirn beeinflussen und schädigen können ... Für mich ist die Frage, ab welchem Level des Gefühl der Freiheitsberaubung und Unterdrückung und ständigem Zwang kann man solche erzwungenen Entscheidungssituationen als Missbrauch bezeichnen? Doch eigtl bereits dann wenn solche Situationen systematisch kreiert werden um Menschen auszusortieren und einzuschüchtern.
Du studierst Psychologie und weißt nicht, was Missbrauch ist?
Ich studiere Psychologie und weiss deswegen was Missbrauch ist und habe die Frage genau deswegen so gestellt.
5 Antworten
Klingt fast danach, als ob du mit dem alltäglichen Leben einfach total überfordert bist. Hinzu kommt, wieso du dich für ein Studium entschieden (!) hast, welches dir in dieser Form ohnehin nicht gefällt.
Viel Theatralik, wenig wirklich brauchbarer Inhalt.
du lernst in jedem Studium die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Danach lernst du die Grundlagen deines Faches.
Und bei deiner Erzählung, scheint es da noch sehr viel Entwicklungspotential zu geben.
Ich habe Gruppenarbeiten auch immer gehasst, aber es ist nun mal Fakt, dass 90% der Menschen auch später im Leben in einem Team oder in irgendeiner Hierarchie arbeiten müssen, wo sie auf ein gewisses Maß an sozialer Interaktion und Entscheidungsfähigkeit angewiesen sind.
Sieh die Uni also als Möglichkeit, dir Kompetenz in dem Bereich anzueignen. Du wirst sie brauchen.
Wenn dich das dermaßen belastet, dass du es als Mißbrauch betitelst und es dir Angstzustände und Schlaflosigkeit verursacht, dann bist du einfach nicht fit fürs Leben, sondern solltest dich in therapeutische Behandlung begeben.
Nein, es belastet mich nicht dermassen. Es geht auch wie eigtl aus meinem Beitrag hervorgehen sollte um systematischen Zwang und nicht nur um diese eine Situation. Sie dient wie oben erwähnt als Beispiel. Aber abstrakteres Denken sollte man im Internet von niemandem erwarten. Das sehe ich ein.
Wenn es dich nicht belastet, wieso dann das ganze Drama hier? Ich kann dir nur einen Tipp geben: Ob man etwas als unerträglichen Zwang wahrnimmt, als notwendiges Übel, oder gar als nützliches Mittel zum Zweck ist ausschließlich eine Frage der eigenen Einstellung. Und leichter hast du es im Leben definitiv, wenn du keine permanente Opferrolle, Verweigerungs- und Rosinenpicker-Haltung an den Tag legst. Die ist für andere, weniger komplizierte Zeitgenossen nämlich ähnlich anstrengend, wie das was du hier bekrittelst und kann dich schnell in die Isolation führen. Und wie erfolgreich isolierte Individuen einer Art sind, die von Natur her Gruppen bildet, brauch ich dir sicher nicht zu sagen.
Nein, das ist kein Missbrauch, kann sich aber für wenig entscheidungsfreudige Menschen zur Tragödie auswachsen.
Es wird uns als Gruppe wieder endlos Stress und Chatkommunikation kosten. Ich könnte einfach nur kotzen.
In solchen Situationen und Gruppen habe ich mich zeitlebens immer für's Handeln entschieden. Entscheidungsfindungen lassen sich drastisch abkürzen, wenn nur einer sagt, dass er's macht. Für mich war das Risiko auf die Schnauze zu fallen immer nachrangig zu den Möglichkeiten, die sich durch das Handeln boten.
Ihr verkompliziert euch selbst die Sache, indem ihr sie fünfmal durch die Mangel dreht. Manche Arbeiten müssen einfach gemacht werden und wer nach einer Party das Scheißhaus putzt, ist völlig egal, wenn es nur gemacht wird.
Nein, das ist das Leben.
wer zeigt sich eigtl verantwortlich für die gestohlene Lebenszeit
Du. Allein du. Auf alle deine implizieren Fragen: du allein bist für dein Leben verantwortlich. Du kannst auch aufs Land ziehen und Einsiedler werden, wenn du dich nicht mit anderen Menschen und dem Leben in einer Gesellschaft auseinandersetzen willst. Du musst es nur tun. Aber nein, stattdessen studierst du ausgerechnet Psychologie? Was hat dich denn da geritten?
Genau, ich möchte Psychologie studieren und NICHT studieren wie man entscheidet wer ein Plakat präsentiert. Für diesen Plakat-Präsentations-Entscheidungsstudiengang habe ich mich nicht immatrikuliert.
Doch, hast du. Wer zum Beispiel in die Forschung gehen will, muss lernen, im Team zusammenzuarbeiten und Ergebnisse zu präsentieren. Dafür sind so Sachen wunderbar geeignet.
Du kannst nicht erwarten, dass jede Uni sich nach deinen individuellen Berufswünschen richtet.
Ich möchte Psychologie studieren. Nicht Plakat-Präsentations-Entscheidungsfindung. Für so einen Studiengang würde ich mich nämlich nie einschreiben.