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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Darauf haben diese Schriften keine Antwort. Sprichst du aber mit einem Anhänger der Religion, dann biegt er sich alles so zurecht, wie er es braucht. So kann er alles erklären. Wenn es passt, dann sagt er, dass es genau so in der Bibel steht. Dann ist es das Wort Gottes. Wenn es nicht passt, dann sagt er, dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen darf. So liegt er immer richtig und niemals falsch. Geil, oder?

Hallo Angulimala1610,

das, was Du als "Ur-Menschen-Sklette" bezeichnest, sind in der Regel keine vollständigen Sklette, sondern eher Bruchstücke davon, die eine Menge an Bedeutungspielraum offen lassen!

Es stimmt allerdings, dass die Aussagen der Evolutionstheorie nicht mit dem übereinstimmen, was die Bibel über die Entstehung des Menschen sagt. Es kann nur das eine oder das andere richtig sein! Die Frage ist allerdings, wie tragfähig die fossilen Funde der sog. Frühmenschen sind. Und vor allem: Lassen die Funde Deutungen nur in eine Richtung zu?

Tatsache ist, dass Wissenschaftler im Hinblick auf den Stammbaum des Menschen kein einheitliches Bild vertreten. In einer Publikation, die sich u.a. mit der Abstammung des Menschen beschäftigt, heißt es dazu:

"Robin Derricourt von der Universität Neusüdwales (Australien) schrieb 2009 über die Klassifizierung dieser Fossilien: „Wahrscheinlich besteht die einzige Übereinstimmung darin, dass es keine Übereinstimmung gibt.“

Forscher, die einen weiteren vermeintlichen Ast des evolutionären Stammbaums entdeckt hatten, schrieben 2007 in der Wissenschaftszeitschrift Nature, man könne überhaupt nichts darüber sagen, wann und wie die Entwicklungslinie des Menschen von der des Affen abgezweigt sei.

Gyula Gyenis, Forscher am Institut für biologische Anthropologie der Eötvös-Loránd-Universität (Ungarn), schrieb 2002: „Die Klassifizierung und stammesgeschichtliche Einordnung hominider Fossilien wird unaufhörlich debattiert.“ Auch bringe das momentan vorhandene Fossilzeugnis die Forschung kein Stück weiter, wenn es darum gehe, genau zu bestimmen, wann, wo und wie sich der Mensch aus affenähnlichen Lebewesen entwickelt habe" („Der Ursprung des Lebens: Fünf Fragen kritisch beleuchtet", Seite 26,).

Warum aber finden sich dann in den Lehrbüchern immer wieder Darstellungen affenähnlicher Vorfahren des Menschen, wie beispielsweise der Neandertaler? Beruhen diese Darstellungen auf eindeutigem Beweismaterial? Dazu heißt es in der gerade zitierten Veröffentlichung:

"Carl N. Stephan, forensischer Anthropologe am Institut für Anatomie der Universität Adelaide (Australien), schrieb 2003: „Man kann nicht überprüfen, wie die Gesichter früher menschlicher Vorfahren ausgesehen haben, und sie deshalb auch nicht objektiv rekonstruieren.“

Da sich solche Nachbildungen an heutigen Affen orientieren, seien sie „wahrscheinlich immer stark von persönlichen Ansichten gefärbt, äußerst ungenau und unzuverlässig“. Zu welchem Schluss kommt er? „Jede Rekonstruktion des Gesichts eines frühen Hominiden ist mit großer Wahrscheinlichkeit irreführend" („Der Ursprung des Lebens: Fünf Fragen kritisch beleuchtet", Seite 27).

Es gibt also im Hinblick auf die Behauptung, der Mensch stamme von einem Zweig der Menschenaffen ab, keine völlig eindeutigen und unzweifelhaften Beweise. Somit kann gesagt werden, dass der biblische Bericht über die Erschaffung des Menschen keineswegs widerlegt worden ist.

LG Philipp

Man muss bedenken, die Bibel ist reich an Symboliken und Metaphern.

Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Schöpfungsgeschichte 1 zu 1 wörtlich gemeint ist und einfach so übernommen werden kann.

Sonst würden ja auch bei den Dinosauriern usw. dieselben Problematiken auftreten.

Die Schöpfungsgeschichte ist aus christlicher Sicht vielmehr als symbolisch umschriebene Zusammenfassung der Erdentstehungsgeschichte zu verstehen.


Angulimala1610 
Fragesteller
 03.08.2023, 12:22

"Die Schöpfungsgeschichte ist aus christlicher Sicht vielmehr als symbolisch umschriebene Zusammenfassung der Erdentstehungsgeschichte zu verstehen."

"Aus christlicher Sicht" sicher nicht. In Amerika versucht man die Schöpfungsgeschichte statt dem Biologieunterricht an Schulen einzuführen.

Andere Christen helfen sich halt damit, dass sie sich sagen, dass es nur symbolisch gemeint ist.

In Wahrheit haben die Autoren und Anhänger natürlich geglaubt, dass das historisch zutreffend ist. Dann wurde es aber widerlegt ... und jetzt muss man sich halt fragen, wie man damit umgeht. Man könnte auch einfach auf das Buch pfeifen und sagen, dass es offensichtlich ein Unsinn ist.

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ScienceBuster  03.08.2023, 23:14
@Angulimala1610
"Aus christlicher Sicht" sicher nicht. In Amerika versucht man die Schöpfungsgeschichte statt dem Biologieunterricht an Schulen einzuführen.
Andere Christen helfen sich halt damit, dass sie sich sagen, dass es nur symbolisch gemeint ist.

Das sind aber nicht allgemein Christen, sondern Fundamentalisten/ Kreationisten.

In Wahrheit haben die Autoren und Anhänger natürlich geglaubt, dass das historisch zutreffend ist. Dann wurde es aber widerlegt ... und jetzt muss man sich halt fragen, wie man damit umgeht. Man könnte auch einfach auf das Buch pfeifen und sagen, dass es offensichtlich ein Unsinn ist.

Ich weiß nicht, wo du jetzt ein Problem siehst. Moderne Christen glauben an die Bibel und verwenden sie als theologisches Nachschlagewerk und nicht als Naturkunde-Lexikon. Das überlassen sie der Wissenschaft. Ist doch alles gut.

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Angulimala1610 
Fragesteller
 04.08.2023, 01:52
@ScienceBuster

Ja, hoffentlich erreicht das Ganze einen Punkt wo das Buch völlig widerlegt wird und nicht nur der Anfang ... Die Schwulenfeindlichkeit von Paulus ist auch nicht so toll!

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ScienceBuster  04.08.2023, 02:26
@Angulimala1610

Ja, Homophobie lehne ich auch entschieden ab. Es ist wichtig, die Christen daran zu erinnern, dass - Jesus - immer Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung, Toleranz und Gleichheit gepredigt hat.

Die Liebe zwischen den Menschen, war Jesus immer am Wichtigsten. Er selbst sagte, kein Gebot ist höher. Die Botschaft der Nächstenliebe ist unbestreitbar richtig und eine Wahrheit, die wir uns doch alle wünschen:

Keine Kriege, keine Konflikte, keine Streitigkeiten -> nur Liebe.

Ich finde es schön, dass du einige sehr wichtige Punkte angesprochen und deine Meinung zum Ausdruck gebracht hast. Danke, dass du sie mit mir geteilt hast.

Ich wünsche dir einen schönen und erholsamen Abend.

Viele Grüße

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Der Bibelschreiber des ersten Buches der Bibel.... was war der?

Richtig, er war Schreiber.

Er war kein Archäologe, kein Wissenschaftler, hatte keine Moderne Technik von heute. Er hatte keine Ahnung von menschenlichen Knochen und sollten einmal Dino Knochen in jenen Tagen aufgetaucht sein, was schreibt so ein Schreiber wenn ihm davon etwas bekannt wird?

Richtig, er berichtet von Riesen. In der Bibel werden Riesen erwähnt.

Was sind das für Berichte/Geschichten die er aufgeschrieben hat?
Es sind Geschichten, die man sich mündlich vielleicht Jahrtausende erzählt hat. Der Schreiber hielt es sicher für wichtig, diese Story von Adam und Eva aufzuschreiben, vielleicht als das Schreiben neu erfunden war.

Wo findet der Ur-Mensch in der Bibel Platz? Ich glaube genau an dieser Stelle:

1. Mose 3:21
 21 Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an.

Vom Paradies direkt in die Steinzeit. Die Steinzeit ist über 2 Millionen Jahre alt. Die ältesten Vertreter der Gattung Homo waren Homo rudolfensis (vor 2,5 bis 1,9 Mio Jahren) und Homo habilis (vor 2,1 bis 1,5 Mio Jahren). Homo erectus lebte vor rund 2 Millionen Jahren.

Kurzer Nachtrag: Ich würde dir hier auch mal diese Seite empfehlen. Die Wissenschaft redet mittlerweile schon von der Mitochondrialen Eva, und das ist das Gegenstück vom Adam des Y - Chromosom. Die Wissenschaft auf den Spuren der Bibel.... ich finde das interessant und bin gespannt was da noch alles rausgefunden wird.

Für mich als gläubigen Christ ist Wissenschaft, Geschichte, Erdkunde und Bibel durchaus an einigen Stellen kompatibel.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.


Angulimala1610 
Fragesteller
 03.08.2023, 12:22

"Die Schöpfungsgeschichte ist aus christlicher Sicht vielmehr als symbolisch umschriebene Zusammenfassung der Erdentstehungsgeschichte zu verstehen."

"Aus christlicher Sicht" sicher nicht. In Amerika versucht man die Schöpfungsgeschichte statt dem Biologieunterricht an Schulen einzuführen.

Andere Christen helfen sich halt damit, dass sie sich sagen, dass es nur symbolisch gemeint ist.

In Wahrheit haben die Autoren und Anhänger natürlich geglaubt, dass das historisch zutreffend ist. Dann wurde es aber widerlegt ... und jetzt muss man sich halt fragen, wie man damit umgeht. Man könnte auch einfach auf das Buch pfeifen und sagen, dass es offensichtlich ein Unsinn ist.

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