Wieso wollen alte Menschen nicht mehr gerne ihr Haus verlassen?
Habe das bei meiner Ur-Großmutter erlebt und jetzt auch bei meinen Großeltern. Was sind die Hauptgründe? Selbst ein Restaurantbesuch wird schon als Herausforderung gesehen, obwohl die Fahrt dahin nicht mal 15 Minuten dauert. Am liebsten alles in den eigenen Wänden. Spaziergang aber nur im 500m Radius.
Ich versuche es nur zu verstehen. Will jetzt auch nicht alle alten Menschen (75+) über einen Kamm scheren.
8 Antworten
Grüß Dich TenPiece
Je älter ein Mensch wird, um so unsicherer wird er in der Regel. Das was noch kommt im Leben, ist sehr wenig, denn Zukunft kann kaum gestaltet werden. Man weiß ja nicht, wann das Leben zu Ende ist. Da ist dann weniger Antrieb sich auf Neues einzulassen. Und man zehrt von der Vergangenheit und freut sich darüber was man geleistet hat, - wenn alles gut läuft.
Neues bedeutet auch Unsicherheit und sich auf Bekanntes zu beziehen, auf die Vergangenheit beispielsweise oder die häusliche Umgebung, kostet weniger Kraft. Oft ist es aber auch so, das alte Menschen nicht mehr die Gehirnleistung erbringen können für sowas. Da sind dann organische Ursachen dafür verantwortlich, besonders dann, wenn sie an Demenz oder an Vorstufen dieser Erkrankung leiden. Und das sind viele die das haben.
Man darf aber auf keinen Fall den Fehler machen, das der Person vorzuwerfen oder zu kritisieren. Alte Menschen können nichts dafür und man würde nur Verwirrung oder gar Agression hervorrufen und eine mögliche Demenz verschlimmern, wenn man drängelt. Alte Menschen sind mitunter merkwürdig und das liegt am Alter.
Da ist mit Vernunft und Überredung nichts machbar.
Die Einzigen die sich ändern können im Umgang sind die Angehörigen. Sonst keiner! Das ist eine Herausforderung und oft schwer. Man kann zwar versuchen gegebenenfalls gut zuzureden, das sollte man auch, aber keinen Zwang ausüben, auf keinen Fall.
Ich weiß ja nicht ob Deine Großeltern dement sind. Das muss ja auch nicht so sein. Dafür müsste man eine Diagnose vom Facharzt erhalten. Trotzdem gilt das gesagte im Alter immer.
Es bliebt Dir nichts anderes übrig, als zu versuchen empathisch zu sein, auf keinen Fall ihr Verhalten negativ werten und sie so annehmen wie sie sind.. Es wird sich noch weiter verändern und die Herausforderungen größer werden. Immer möglichst besonnen bleiben. Und wenn es zuviel wird, dann weggehen und einen guten Grund vorschieben und trösten und es dann anderen überlassen.
Dann wird es schon klappen! ☺️ Ich weiß aber: es ist oft wirklich nicht einfach.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Fachkrankenpfleger
"Ach ja - vielleicht gehöre ich mit meinen 64 Jahren ja noch zu den "jungen"...
Es ging darum zu erklären und Zusammenhänge aufzuzeigen. So war die Frage wegen der Großeltern. Ich verstehe aber Deinen emotionalen Zustand undf hoffe Du ahst noch schöne Jahre. ☺️
Danke. Es fehlt nur noch: "... bei körperlicher Gesundheit und geistiger Klarheit..." 🤣
Im Alter ist der Körper nicht mehr so belastbar. Ein einfacher Spaziergang, etwas das für dich problemlos möglich ist, kann recht anstrengend sein. Im Auto zu sitzen ist dann recht unbequem, in einem Restaurant zu sitzen vielleicht auch. Alles zwickt und tut weh, das ist halt anstrengend. Es wird als Herausforderung gesehen, weil es eine ist.
na weil die alt sind, die haben schon ihr Leben gelebt. Auserdem ist für die alles anstrengender als für uns, sie haben schwerere Knochen (also es fuhlt sich für sie so an) und das gehen tut vielleicht auch weh oder dauert länger
Es ist anstrengend, unbequem UND sie fühlen sich nicht mehr sicher...Also nicht unbedingt überfallen zu werden, sondern einfach nur zu stolpern und sich den Oberschenkel zu brechen.
Zu Hause ist es warm und gemütlich, die Wege sind kurz, man muss sich nicht anstrengen...
Ich glaube in dem Alter hat man schon alles gesehen und hat einfach kein Bock mehr.
Aber es macht auch einen Unterschied ob man im Haus mit einem Garten lebt oder in der kleinen Wohnung…
Hallo Rüdiger,
was bist Du denn für ein Schrat?
Nicht jede/r, der/die älter werden, werden dement. Oder langweilig. Oder träge.
Vor 2 1/2 Jahren verlor ich meine geliebte Ehefrau an das "große K".
Dieser Schlag versetzte mich in tiefste Verzweiflung. Jedoch verharrte ich nicht darin, sondern gelang es mir, eine Gefährtin zu finden, deren Schicksal meinem ähnelt.
Wir bestellten uns einen Wohnwagen, um uns auf neue Abenteuer einzulassen, denn wir reisen sehr gerne, lernen Unbekanntes gerne kennen und sind sehr gespannt, was uns unsere gemeinsamen Jahre noch bereit halten werden.
Ach ja - vielleicht gehöre ich mit meinen 64 Jahren ja noch zu den "jungen"... 🤔