Wieso spielen (fast) keine deutschen Kinder mehr draußen?

5 Antworten

Sie haben in der Regel größere Wohnungen, ein eigenes Zimmer, Playstation und dergleichen oder werden von ihren Eltern nach A und B gefahren, um dort dieses oder das zu machen. Oder sie sitzen zuhause und müssen lernen.

Umgedreht ist es leider auch so, dass beispielsweise in Sportvereinen die deutschen Kinder krass in der Überzahl sind.

ItsLisaTime 
Fragesteller
 21.07.2023, 19:50

Naja, bei mir im Fußball sind von den Jungsmannschaften auch knapp die Hälfte "Ausländer", kann natürlich sein das andere Sportarten sich da unterscheiden

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Workman  21.07.2023, 20:06
@ItsLisaTime

Ich schreibe es mal als Kommentar. Viele Leute sind auch ein bisschen ängstlich und haben ihre Kinder dann lieber zuhause. Ob das gut, ist die andere Frage.

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Altersweise  22.07.2023, 09:07
@Workman

Auch das mag ein Grund sein. Deutsche Eltern neigen mehr zum (Über-)Behüten ihrer Kinder.

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Workman  22.07.2023, 09:14
@Altersweise

Das ist mir auch schon aufgefallen, in einigen Fällen habe ich mir auch gedacht, lass das Kind doch einfach machen, das wird schon merken wenn es schief geht.

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Altersweise  22.07.2023, 09:59
@Workman

Das würde ich mir auch manchmal wünschen. Meine Eltern waren immer froh, wenn wir draußen waren, weil die Wohnung eh sehr eng war.

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Übervorsichtigkeit vieler Eltern - das war in meiner Kindheit (80er) noch ganz anders: da waren wir den ganzen Tag draußen - ohne Aufsicht.

Wenn man heute die Kids nicht zur Schule fährt und abholt, gilt das schon fast als Kindesmisshandlung - Helikoptereltern sei dank.

Workman  21.07.2023, 20:07

Kann ich bestätigen. Damals wars normal das draußen war.

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tanztrainer1  22.07.2023, 02:31

Bin Jahrgang 1958. Auch in den 1960ern gab es auch schon Eltern, die man heutzutage "Helikoptereltern" nennen würde. Nur so etwas wie ein 'Mama-Taxi' gab es da natürlich noch nicht. Viele Frauen hatten zu der Zeit noch keinen Führerschein. Wenn der Man es nicht wollte, durfte seine Frau auch nicht arbeiten, sehr viele waren eben noch das "Heimchen am Herd".

Das Problem war oft, dass die Eltern leider der Meinung waren, dass ein Mädchen nicht zu studieren bräuchte und darum eine höhere Schulbildung auch nicht nötig wäre. Dass man einen Beruf erlernen sollte, war bei einige Eltern auch nicht erwünscht. Man sollte möglichst früh heiraten, das Heimchen am Herd geben und Kinder in die Welt setzen. Weil ich aber immer schon meinen eigenen Kopf hatte, schon als ich im Kindergarten war, gab es mit meinen Mutter ständig Zores.

Auf der einen Seite war sie sehr streng, dass ich auf alle Fälle gute Noten haben sollte. Es war ein Dreier für sie schon ein mittlerer Weltuntergang. Als sie mich dann gleich verheiraten wollten, habe ich mir erlaubt, zu fragen, warum sie dann immer solchen Stress machte, wegen meiner Schulnoten. Es fiel ihr dann nichts Besseres ein, als mich zu verprügeln....

Draußen spielen war auch nur selten. Erst mussten die Hausaufgaben erledigt sein.

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BennTheMan  22.07.2023, 21:31
@tanztrainer1

Sowas sollte keine durchmachen müssen...

Zum Glück sind die Zeiten vorbei (zumindest bei den meisten), da hat bestimmt "tolle" Erinnerungen, die man mit der Kindheit verbindet.

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tanztrainer1  22.07.2023, 21:42
@BennTheMan

Besonders blöd war, dass ich keine Jeans hätte tragen dürfen, und das in den 1970ern.

Da musste man halt etwas tricksen!

Hin und wieder habe ich in der Gaststätte eines Verwandten ausgeholfen. Von dem, was ich dort verdiente, kaufte ich mir dann die Klamotten, die ich wollte. Die deponierte ich dann bei einer Klassenkameradin, die in der Nähe wohnte. Also zuhause mit der altbackenen Kleidung weg, bei der Freundin umgezogen, nachmittags dann andersrum.

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BennTheMan  22.07.2023, 21:58
@tanztrainer1

Die heutigen Freiheiten sollte man zu schätzen wissen (auch wenn natürlich nicht alles perfekt ist), denn die Gesellschaft könnte durchaus wieder konservativer werden....

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Es gibt Traditionen. Z.B. haben Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nichts mehr draußen verloren. Und nicht wie bei vielen unserer türkischen Nachbarn (und nun auch Ukrainer), dass 5-jährige um 23 Uhr noch mit dem Roller herumsausen und lärmen.

Ich musste in dem Alter 19:30 ins Bett

Tagsüber mag es andere Gründe geben.

tanztrainer1  22.07.2023, 21:34

Eine Klassenkameradin von mir musste sogar schon um 18 Uhr ins Bett. Schon etwas übertrieben. 19 Uhr war es bei mir. Andere in der Klasse gingen aber auch wesentlich später schlafen, und deren Eltern waren auch Deutsche.

Aks ich dann etwas älter war, wurde die Zeit auf 20:00 Uhr "erweitert". Das bedeutete, dass ich viele angesagte TV-Sendungen nicht sehen durfte, wodurch ich nicht mitreden konnte und daher zu einer Außenseiterin wurde. Das war auch nicht so toll.

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Nun, die deutschen Kinder beschäftigen sich eher mit Smartphones oder spielen am PC. Da bleibt wenig Zeit dafür, um draussen spielen zu können.

Dann gibt es noch die Schule und diese verlangt eben auch eine gewisse Zeit um zu lernen.

Das haben die Kinder der Flüchtlinge oder Migranten eben nicht. Die sind froh, wenn sie aus den Notunterkünften nach draussen gehen können und spielen.

Die deutschen haben halt alles. Die haben Playstation, IPhone 14 pro max, Switch, ein Pool auf der Terrasse, und immer neustes Spiel von Gaming PC. Ich habe in meiner Kindheit in Afrika gelebt und war jeden Tag immer draußen mit meinen Freunden. Mein kleiner Bruder, der schon in Deutschland geboren ist, spielt auch nur mit Arabern weil die deutschen alles zu Hause haben. Naja, da kann er wenigstens die Sprache besser lernen.

WilliamDeWorde  21.07.2023, 20:06

Das ist aber kulturell bedingt mit dem Draußensein und diese Kultur ist klimabedingt wie oft.

In D hat es früher mehr geregnet und man hat drinnen gespielt. Als es noch viele Kinder und keine Kinderzimmer gab, vielleicht im Keller, auf dem Dachboden usw. Eine Modelleisenbahn muss irgendwo sauber aufgebaut werden, wo es außerdem Strom gibt.

In heißen Ländern wiederum ist es drin oft zu stickig und draußen ist Platz und kein Verkehr und die Spiele brauchen mehr Platz.

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AmarAbdubakah  21.07.2023, 20:10
@WilliamDeWorde

Das erinnert mich an die Zeit, wo ich mit 9 nach Deutschland kam, und mein erster deutscher freund, der Daniel, mir seine Modelleisenbahn gezeigt hat

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