Wieso sind die meisten Menschen hetero?

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Wieso sind die meisten Menschen hetero?

Das ist tatsächlich eine unbelegte Behauptung, die von fragwürdigen Eigenaussagen herrührt.

Warum?

Weil Menschen überwiegend heteronormativ erzogen werden, und Bisexuelle glücklich sein können mit gegengeschlechtlichen Partnern. D.h., wenn man sie zu heterosexuellem Verhalten erzieht und man es ihnen vorlebt, dann werden sie das üblicherweise ohne zu hinterfragen verinnerlichen.

Es fehlt ihnen nichts. Sie sind ja sexuell glücklich. Es gibt i.d.R. keinen Grund, das zu ändern. Zumal nicht in Gesellschaften, die teilweise oder gar weit überwiegend gleichgeschlechtliche Sexualität kritisieren, tabuisieren und/oder sogar bestrafen.

Und wenn es nicht (so stark) kritisiert wird, so lernt man doch, dass es anderswo kritisiert, tabuisiert und/oder sogar bestraft wird.

Menschen neigen als soziale Lebewesen dazu, sich in der Gemeinschaft bewegen zu wollen und nicht außerhalb. Viele habe große Angst, nicht "normal" zu sein.

Tatsächlich ist der Homo sapiens aber, wie andere Primaten auch, eine grundsätzlich bisexuelle Spezies.

Bei anderen Primaten reicht ein Besuch im nächstgelegenen Affenhaus, um das festzustellen, bei uns bedarf es der Sexualwissenschaft, die große Schwierigkeiten hat, dem Problem der (notorisch) unzuverlässigen Eigenaussagen zu begegnen (das ist keineswegs ein Problem, das nur die Sexualwissenschaft betrifft: Eigenaussagen sind grundsätzlich unzuverlässig - egal wobei, ob bei "Alien-Entführungen" oder Zeugenaussagen oder was auch immer).

Aber man macht Fortschritte ...

Fakt ist:

  • Sich als "Heterosexuelle" bezeichnende Menschen erweisen sich (anders als Homosexuelle) üblicherweise als überraschend flexibel, wenn das gegenläufige Geschlecht grundsätzlich nicht zur Verfügung steht. Ein immer wieder zu beobachtendes Phänomen in Gefängnissen, beim Militär, in Internaten, ... aber auch bei lautstarken "Homohassern", bis man sie dann doch mal erwischt hat (homophobe Geistliche, Politiker, ...). Schwulenverbände führen da einschlägige Listen ...
  • Homophobie ist ein Ding des monotheistischen Alten Testaments und fand erst mit dem Christentum große Verbreitung. Vorher, sowie auch nachher in anderen polytheistischen Religionen war das überhaupt kein Thema: "Man hatte die Ehefrau zur Erzeugung der Kinder, die Hetäre zur Befriedigung der Lust, und für die Liebe einen Jüngling. (...) Der Liebesgott schoss wie er wollte, und brachte die Menschen dazu, sich von allen möglichen Liebesobjekten anziehen zu lassen - männlich, weiblich oder tierisch." (Prof. Dr. Erwin J. Haeberle, Sexualwissenschaftler) "Ab dem 4. Jhdt. dann, etwa glaube ich zur Zeit des heiligen Augustinus, hat sich die christliche Sexualmoral durchgesetzt, wurden Homosexuelle verbrannt, öffentlich hingerichtet. Also das war neu. Wie konnte das sein, wo doch vorher die Kultur so tolerant war?" (Dr. Gabriele Sorgo, Kulturhistorikerin)

Und auch wenn die Religion bei uns bei weitem nicht mehr die Bedeutung hat, die sie früher einmal hatte: Mit den aus ihr entstandenen Traditionen werden wir, im Guten wie im Schlechten, noch lange leben ...

https://www.youtube.com/watch?v=hIyT1cKZ4GY

PS: https://www.gutefrage.net/frage/kann-ich-mit-12-schon-wissen-ob-ich-bi-bin#answer-467622575

Libertinaerer  23.04.2024, 06:56

Besonderen Dank für den "Stern der Hoffnung"! ;-)

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Die meisten Kinder werden Geboren wenn beide Personen beim Sex Spaß haben. Somit macht es evolutionär gesehen Sin das sehr viele Personen Heterosexuell sind.

Einen Intresanten Ansatz (ob das zu 100% stimmt kann ich nicht sagen) den ich mal gefunden habe sagt aus das Homosexuallität evolutionär gesehen sin macht. Da falls man Mehrlings Geburten, tot der Mutter bei der Geburt, zu wenig Muttermilch, Tot beider Ektern usw immer Menschen hatte die sich um diese Kinder kümmern konnten. Somit kann eine Gemeinschaft die besten Überlebenschancen ihrer Nachfahren gewährleisten. Da die Homosexuelle Paare miteinander keine Biologischen Kinder haben konnten. So hatten sie immer die Ressourcen sich um Kinder anderer zu kümmern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hetero zu sein war meine Phase

Der Natur geht es bei der Sexualität immer um Reproduktion, und die ist eben in einer heterosexuellen Beziehung am ehesten gegeben.

Weil es sich so entwickelt hat.

Es gibt dafür keinen besonderen Grund.

Da kann man auch fragen, warum drehen sich alle Planeten in die gleiche Richtung, außer der Venus und Uranus?

Vielleicht ist die Menschheit ja irgendwann komplett bisexuell.

Das mit der mehrheitlichen Heterosexualität ist ja eh fraglich, da man hier nur von Eigenaussagen ausgehen kann. Und die sind ja, durch seltsame religiöse und kulturelle Ansichten sehr stark in Richtung Heterosexualität geprägt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.
Jnnsznxx  21.04.2024, 01:47
Das mit der mehrheitlichen Heterosexualität ist ja eh fraglich, da man hier nur von Eigenaussagen ausgehen kann.

Dass die Mehrheit der Bevölkerung heterosexuell orientiert ist, ist nicht fraglich, da es keinen Grund gibt, die Authentizität der Angaben anzuzweifeln, welche Personen hinsichtlich ihrer eigenen Orientierung treffen.

Nach dieser Logik könnte man ja sonst auch behaupten, Menschen könnten sich fälschlicherweise als homosexuell identifizieren, bloß weil sie gleichgeschlechtliche Beziehungen als Ideal wahrnehmen.

Ich halte das für Blödsinn und für anmaßend, Menschen die Fähigkeit abzusprechen, ihre sexuelle Orientierung korrekt einzuordnen oder ihnen gar zu unterstellen, sie würden Lügen.

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Libertinaerer  21.04.2024, 07:19
@Jnnsznxx
Dass die Mehrheit der Bevölkerung heterosexuell orientiert ist, ist nicht fraglich

Doch, SEHR sogar.

da es keinen Grund gibt, die Authentizität der Angaben anzuzweifeln

Oh, da gibt es zahlreiche Gründe.

welche Personen hinsichtlich ihrer eigenen Orientierung treffen.

Dass das vollkommen unzuverlässig ist, ist das größte Problem der Sexualforschung bei dieser Frage.

Müsste man wissen, und ebenso warum, und wie Wissenschaftler damit umgehen, wenn man sich schon einmal mit der Thematik beschäftigt hätte ...

Nach dieser Logik könnte man ja sonst auch behaupten, Menschen könnten sich fälschlicherweise als homosexuell identifizieren, bloß weil sie gleichgeschlechtliche Beziehungen als Ideal wahrnehmen.

Merkwürdige "Logik"!

Einem Homosexuellen fehlen 100% seiner Sexualität, wenn ihm der Kontakt zum gleiche Geschlecht verwehrt wird. Das fällt auf.

Einem Bisexuellen fehlen gerundet 1 bis 99% seiner Sexualität, wenn man ihm ein Geschlecht verwehrt. Kann auffallen, muss aber nicht.

Einem Heterosexuellen fehlen 100% seiner Sexualität, wenn ihm der Kontakt zum gegenläufigen Geschlecht verwehrt wird. Das fällt auf.

Der Homosexuelle leidet. Der Bisexuelle nimmt, was er kriegen kann. Und der durchschnittliche Heterosexuelle? Leidet er oder nimmt er, was er kriegen kann?

Nun, er passt sich üblicherweise an und nimmt, was er kriegen kann. Ein durch alle Zeiten gängiges Verhalten in eingeschlechtlichen Gruppen wie z.B. im Gefängnis, beim Militär, in Internaten, ... etc.

... wobei man bei "durch alle Zeiten" berücksichtigen muss, dass das vor dem Christentum überhaupt kein Problem oder sonstwie strittiges Thema war.

Gleichgeschlechtliche Liebe wurde erst durch die asketischen, lustfeindlichen Christen zum Problem gemacht ... und brutal bekämpft.

Ich halte das für Blödsinn und für anmaßend, Menschen die Fähigkeit abzusprechen, ihre sexuelle Orientierung korrekt einzuordnen oder ihnen gar zu unterstellen, sie würden Lügen.

Wir reden hier von einer Spezies, deren Mitglieder zu einem großen Teil der festen Überzeugung sind, es gäbe einen Gott (aber NUR "ihren Gott"/"ihre Göttinnen und Götter" - niemals nie nicht "andere Götter"), (ehemalige!) Konstellationen von Sternbildern bei der Geburt hätten einen Bezug zur Charakterbildung, Zuckerkügelchen würden Krankheiten heilen, ... etc.

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Garlond  21.04.2024, 08:56
@Jnnsznxx
Dass die Mehrheit der Bevölkerung heterosexuell orientiert ist, ist nicht fraglich, da es keinen Grund gibt, die Authentizität der Angaben anzuzweifeln, welche Personen hinsichtlich ihrer eigenen Orientierung treffen.

Doch, die gibt es, da jeder Mensch von seinem Umfeld beeinflusst wird, was sich natürlich auch auf die Wahrnehmung seiner eigenen Person auswirkt.

Nach dieser Logik könnte man ja sonst auch behaupten, Menschen könnten sich fälschlicherweise als homosexuell identifizieren, bloß weil sie gleichgeschlechtliche Beziehungen als Ideal wahrnehmen.

Gibt es mit Sicherheit auch, ist aber in dieser heteronormativen Welt, in der Homosexualität durchaus noch häufig verachtet bis verfolgt wird, sehr unwahrscheinlich, dass man gleichgeschlechtliche Beziehungen als Ideal wahrnimmt.

Es ist nun mal eher genau anders rum. man nimmt heterosexuelle Beziehungen als Ideal war.

Ich halte das für Blödsinn und für anmaßend, Menschen die Fähigkeit abzusprechen, ihre sexuelle Orientierung korrekt einzuordnen oder ihnen gar zu unterstellen, sie würden Lügen.

Es unterstellt ihnen keiner das sie Lügen, aber ich denke du unterschätzt sehr stark den Einfluss von Kultur und Gesellschaft auf ein Individuum.

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Je nach definition sind die meisten Bisexuelle halt mehr oder wenifer ausgeprägt. Die meisten entscheiden sich halt eher für das andere Geschlecht weil es natürluch ist. Eine Art die 50% nicht Fortpflabzifswillige Geschöpfe hat existiert nicht mehr lange.