Wieso nutzen immer mehr Menschen die Migranten als Sündenböcke anstatt dabei zu helfen die richtigen Probleme ( in der Migrationspolitik ) zu lösen?

6 Antworten

ich habe einmal in meinem Leben (es ist schon lange her) daran gedacht, in die USA auszuwandern

eines war mir dabei klar:

mein Leben würde sich ändern, weil ich mich der Lebensart dort angleichen müsse

Grundvoraussetzung natürlich das Beherrschen der englischen/amerikanischen Sprache - ansonsten sind die Aussichten dort sehr schlecht, eine lukrative Beschäftigung zu finden

ich muss die Regeln und Gesetze dieses Landes akzeptieren, weil ich ja neu hinzukomme in eine Gesellschaft, die schon lange besteht und wohl kaum Lust dazu hat, plötzlich nach meiner Pfeife zu tanzen

dass ich in den USA nicht groß auf die Hilfe des Staates zählen kann (im Gegensatz zu Deutschland), war mir auch klar - dafür lässt mich der Staat dort drüben auch mehr in Ruhe als hier bei uns - das hat seine Vor- und Nachteile - klar ist: ich muss einer Beschäftigung nachgehen, die meinen Lebensunterhalt sichert, sonst gehe ich dort unter

ich muss meine religiöse Überzeugung/Weltanschauung außen vor lassen - Religion ist in diesem Land reine Privatsache und hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen, schon gar nicht in der Politik = strikte Trennung von Staat und Religion/Weltanschauung (Kirche)

dass aus meinen Plänen nichts wurde, hat nichts mit den obigen Punkten zu tun - es war für mich selbstverständlich, dass ich mich an obige Regeln halte, im Gegenzug konnte ich dann auch mit Akzeptanz rechnen

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

und nun zu denjenigen, die vor Krieg, Gewalt und Rechtlosigkeit/Willkür aus ihrem Land fliehen:

Krieg, Gewalt usw. üben einen gewaltigen Druck aus und man ist froh, wenn man solchen Zuständen entkommen kann und woanders Zuflucht findet - genau dieser Punkt kommt also zu meinen "Auswanderungsplänen" noch hinzu, wenn ich ein solcher Flüchtling bin und du kannst mir eines glauben: unter diesen Umständen würde ich alles tun und alles akzeptieren, was mir den Daueraufenthalt in dem von mir gewählten Land möglich macht und genau das sage ich jedem, der in dieses Land kommt, um dazubleiben - ich nehme dabei kein Blatt vor den Mund, weil ich genau das, was ich sage, von jedem erwarte, egal ob bereits deutscher Staatsbürger oder Asylbewerber

darüber sollte alle mal nachdenken

Wenn man die richtigen Probleme lösen will, muss man auch Punkte erledigen, die dir nicht gefallen werden. Sie liegen in der sog. Realität.

Zunächst bitte, was Arbeitserlaubnis betrifft, daran denken, dass du mit den Falschen sprichst. Das Volk hat keinerlei Einfluss auf politische Entscheidungen.

Dann könnte man die mehreren 100.000 Ausreise"pflichtigen" tatsächlich abschieben.

Dann könnte man rausfinden, warum ca. 2/3 der Schwergewalt-Kriminalität von Ausländern verübt werden, obwohl deren Anteil an der Bevölkerung sehr viel kleiner ist.

Es gibt noch mehr, aber machen wir das erst mal.

Das ist eine sehr interessante Frage, die man natürlich weder hier, noch in dem hier zur Verfügung stehenden Rahmen beantworten kann. Ich versuche mal einen kleinen Ausschnitt zu beantworten:

Erst wurde er oft angemeckert das er keine Arbeit hat ( wäre ja wie alle ausländer Faul bla bla bla. ) Und dann nach 2 Jahren ( solange Brauch es für eine Arbeitserlaubnis wenn man Glück hat ) dürfte er arbeiten

Klischees treffen auf Vorurteile. Wahr ist allerdings, dass etwa zwei Drittel aller Syrer in Deutschland nicht arbeiten, sondern Harz 4 bekommen. Knapp die Hälfte aller Afghanen halten es ebenso.

Die Leute kommen her, dürfen dann aber nicht arbeiten und werden in Sozialen Brennpunkten gesteckt
Dann wundert man sich das die kriminell werden

Soziale Brennpunkte werden nicht über Nacht geboren. Und eine kleine Wohnung in einem normalen oder eben nicht so guten Viertel ist kein Grund, kriminell zu werden oder Drogen zu dealen.

Das Problem ist sehr viel vielschichtiger. Was du hier nicht erwähnst: Viele möchten sich gar nicht integrieren, weil unsere Art zu Leben für sie falsch ist. Muslime aus islamisch geprägten Ländern haben z.B ein Problem damit, wie sich unsere Frauen kleiden, manche sogar, wenn diese in der Öffentlichkeit Eis essen, weil das unsittlich ist und so weiter. Ein Blick nach Frankreich und eine Studie dort sagt: 75% aller unter 25 jährigen Muslime möchten lieber Scharia und Gottesrecht und haben keinerlei Verständnis und Willen für Sekularität und Republik. Das sind 3 von 4.

Noch ein paar Zahlen für dich, über die du nachdenken kannst: In Berlin ist der Name, der am häufigsten mit Messerangriffen in Verbindung gebracht wird, Mohamed. Im Jahr 2021 waren 2% der hier lebenden Menschen Flüchtlinge und Migranten (vornehmlich aus Syrien, Afghanistan und anderen dritte Welt Ländern) und diese Menschen waren für knapp 14% aller schweren Gewaltdelikte zuständig.

Siehst du hier ein Problem? Ich schon. Wir haben hier eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung von Menschen aus bestimmten Kulturkreisen an bestimmten, negativen Dingen.

Wie sähe, in deinen Augen, eine gute Migrationspolitik aus? Was würdest du denn ändern, wenn du könntest?


Typ2006300 
Fragesteller
 24.07.2023, 23:14

Erstmal die Leute besser integrieren und wer sich nicht integrieren lässt muss eben raus so leid es mir tut

Den bürokratischen Unsinn lassen

Die Leute sollen arbeiten dürfen und gar müssen

Und die Leute nicht mehr in die letzten dreicks Buden setzen

2
Winterlimonade  24.07.2023, 23:50
@Typ2006300

Du hast hier richtige Ansätze. Ich stimme dir zu, die Bürokratie ist definitiv völlig ausgeufert und wir haben hier sehr viel Verbesserungsspielraum, um es höflich auszudrücken.

Arbeit ist wichtig und richtig, aber stell dir mal die Frage, was diese Leute für Arbeit hier verrichten können, mit ihrem Bildungsstand. Sicher, wir haben die 6000 syrischen Ärzte, aber was ist mit dem Rest? Das Bildungssystem in Syrien ist noch sehr viel schlechter, als unseres. Von Afghanistan fange ich gar nicht erst an und oben drauf kommt noch eine fremde Sprache. Das ist sauharte Arbeit!

Was die Wohnungen angeht: Wir haben viel zu wenig Wohnraum. Diese "Drecksbuden" im Wohnbunker sind die beste Alternative, die wir haben. Das hier auf einen Mindeststandard geachtet werden sollte, ist klar. Aber was wäre die Alternative? Wir können keinen Wohnraum herbeizaubern.

1
Typ2006300 
Fragesteller
 25.07.2023, 00:18
@Winterlimonade

Dann sollte man den Leuten Bildung geben ( Achja stimmt kriegt Deutschland nicht Mal bei ihren eigenen Bürger nicht hin )

Thema Wohnungen sollte auf jeden Fall mehr Platz geschaffen werden

( Gibt genug Platz den man nutzen kann aber nur bekommt wenn man ordentlich blecht und Deutschland asst dann wieder was nicht )

Es ist möglich aber niemand will sich die mühe machen

0
Winterlimonade  25.07.2023, 00:37
@Typ2006300
Dann sollte man den Leuten Bildung geben ( Achja stimmt kriegt Deutschland nicht Mal bei ihren eigenen Bürger nicht hin )

Du hast, so ungern ich das sage, hier leider recht. Unser Bildungssystem verschlechtert sich rapide, was am Lehrermangel liegt, aber auch an anderen Faktoren. Stell dir mal folgende Frage: Du bist ein junger Mensch, 18 oder 20 oder älter, und deine Bildung entspricht der eines durchschnittlichen 12-15 jährigen Deutschen Schülers. Syrien hat z.B ein Defizit von 2-3 klassenstufen gegenüber einem gleichaltrigen Deutschen. Jetzt kommst du her, hängst weit zurück, musst erstmal eine völlig fremde Sprache lernen und bist in einer fremden Umgebung. Deine Chancen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu bestehen, sind definitiv ziemlich bescheiden. Die Alternative ist "Harz4" was dir ein Leben am unteren (deutschen)I Minimum einbringt, was in Syrien aber durchaus angenehm wäre - eigene Wohnung, 500 Euro im Monat, etc. etc. Wie hoch ist jetzt deine Motivation, dich für den langen, schweren Weg zu entscheiden? Du kannst Bildung nicht einfach so im Schnellkurs nachholen - selbst die Deutschkurse haben nur einen eher mittelprächtigen Erfolgsschnitt.

Thema Wohnungen sollte auf jeden Fall mehr Platz geschaffen werden

Richtig, aber das kostet Geld. Was das "ordentlich blechen" angeht: Ja, wir haben hier eine Schieflage, auf der anderen Seite - und jetzt mal die großen Wohnungsgenossenschaften ausgenommen, da läuft definitiv was nicht richtig: Viele Menschen haben Wohnungen etc. als Altersvorsorge - die können und wollen das nicht für einen Apfel und ein Ei vermieten, schon gar nicht an Menschen, wo sie Sorge haben, dass hier ein finanzieller Verlust entsteht. Vermieten ist in Deutschland eben mittlerweile ein Risiko und wenn du keine Volldeckung vom Amt o.ä. hast - und selbst dann - werden Leute ihre Wohnungen lieber an Akademiker oder Leute mit festem Einkommen vermieten, als an mittellose Menschen aus dem Ausland, wo das Amt einspringen muss und wo sie nie sicher sein können, ob die eventuelle Schäden übernehmen.

1
AlexMiomarsch  24.07.2023, 23:15

Tatsache, ein vernünftiger, konservativer Kommentar

0

Wenn eine Gruppe von Individuen durch Verhaltensmuster auffällt, hat das nix mit Sündenbock zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. GG Art. 20 (2)

tanztrainer1  14.08.2023, 04:04

Es werden ihnen aber oft Dinge vorgeworfen, für die sie wirklich nichts können.

0
withoutscratch  14.08.2023, 09:11
@tanztrainer1

Ich komme aus Berlin und lebe nahe Sonnenallee. Ich arbeite in einer Flüchtlingsunterkunft für Jugendliche. Ich rede nicht von Migranten, die sich Integrieren wollen. Ich rede von Straftätern.

Von nix anderem, dass es, wie aus der Polizeistatistik hervorgeht, "nicht Deutsche" (Migranten ohne deutsche Staatsangehörigkeit) gibt, die häufiger bestimmte Straftaten begehen, sind keine Vorwürfe, sondern Fakten.

Und nur über diese Individuen rede ich. Nicht über den Schreinerlehrling oder den Jungen Heeren der TRAM steuern lernt. Menschen, die Straftaten begehen, nicht alle.

0
tanztrainer1  14.08.2023, 11:47
@withoutscratch

Vielleicht machst Du das nicht. Aber sehr viele werfen gern alle in den selben Topf, dass ALLE Asylbewerber kriminell werden würden.

Zum Beispiel in der Statistik der Politisch Motivierten Kriminalität treten Muslime eher marginal in Erscheinung. Gerade in dem Bereich sind immer noch ziemlich viele Rechtsradikale vertreten.

Neu ist, dass relativ viele Straftaten in dem Bereich nicht mehr als Rechts oder Links motiviert zuordenbar sind. Die passierten allerdings fast ausschließlich im Zusammenhang mit Demos gegen die Corona-Maßnahmen. Und bei solchen Demos waren jedenfalls Asylbewerber so gut wie nicht dabei.

In meinem Bekanntenkreis passiert zum Beispiel seit etwa 2015 ziemlich oft folgendes: Es werden welche als Wirtschaftsflüchtlinge angepöbelt und gefragt, was sie denn hier zu suchen hätten und warum man sie noch nicht im den Maghreb abgeschoben hätte. Dabei wurden ihre Eltern und Großeltern auch schon eingebürgert, und selbst sind sie in Deutschland geboren worden, und teilweise schon deren Eltern.

Man vergisst halt ganz gern, dass es Anwerbeabkommen mit Marokko 1963 und mit Tunesien 1965 gab. Das ist die 3. Generation der Gastarbeiter von dort.

Es kommt sogar häufig die Frage auf, warum es hier so viele Türken gibt und wovor die geflohen wären. Es haben wohl Einige im Geschichtsunterricht nur geschlafen.

0

In meinem Arbeitsbereich erlebe ich Ähnliches. Viele Leute wollen arbeiten, es gibt aber keine Erlaubnis, Bildungsabschlüsse werden nicht anerkannt und sie haben nur wenige Möglichkeiten Deutsch zu lernen. Die Menschen hängen dicht gedrängt in kasernenartigen Gebäuden herum. Es ist eigentlich kein Wunder, dass es dann zu Übergriffen kommt.

Warum viele Menschen nicht problemorientiert denken und Sündenböcke brauchen, ist mir auch ein Rätsel. Ich denke, es sind oft ängstliche und wenig eigenständige Personen, die selbst erfolglos und unauffällig am Rande der Gesellschaft leben. Und diese Leute werden von politischen Bauernfängern und bestimmten Medien aufgehetzt.