Wie würdet ihr eine Eingliederung der Stadtstaaten finden?

4 Antworten

Darüber habe ich auch schon mehrmals nachgedacht. Hat aber wie (fast) alles Vorteile und Nachteile.

Vorteil wäre sicherlich, dass Kosten wegfallen würden.

Nachteil aber, weil dann mehr Leute (Verwaltung, politische Repräsentanten) Jobs verlieren würden und deswegen gäbe es mehr Arbeitslose und/oder mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, d.h. auch unsichere Jobs. Das führt wiederrum zu weniger Einnahmen (Steuern, Konsum) und die Frage, ob weniger Kosten (z.B. wegen eingesparter Verwaltungskosten) für Betriebe auch zu mehr Investitionen führen. Das kann der Fall sein, muss es aber nicht.

Und ob der Verwaltungsaufwand weniger wäre, ist auch noch nicht so sicher.

Zudem würde es bedeuten, dass z.B. Bremen (und andere dieser Staaten) weniger Geld vom Bund bekäme, da es von einem Bundesland zu einem niedrigeren Verwaltungseinheit, z.B. Landkreis, herabsinken würde. Dann würde weniger Geld nach Bremen fließen.

Zudem würden die Niedersachsen auch nicht gerne die Schulden Bremens übernehmen (abgesehen von den Umfragen, wonach Niedersachsen und Bremer sowie Berliner und Brandenburger gegen eine solche Vereinigung sind), denn Niedersachsen alleine hat ja schon viele Schulden.

Außerdem ist die Frage wie viel Ahnung und Interesse in Hannover ansässige Regierungen und Verwaltungsbeamte von Bremen und der Bremer Wirtschaft haben...und wie viel Mitspracherecht Bremer (Repräsentanten) dann hätten. Minister, die aus der Landwirtschaft und vom (konservativen) Lande kommen dürften wohl kaum ein tieferes Verständnis von Reedereien und Arbeitern bzw. an Menschen der in Bremen ansässigen und in Niedersachsen nicht ansässigen Wirtschaftszweige haben (nicht, dass Niedersachsen keine Hafenstädte hätte, aber nicht in der Größenordnung).

Die letzteren Punkte werden oft vergessen. Insgesamt gesehen denke ich, dass eine Beibehaltung der Stadtstaaten mehr Sinn macht un sich auch in Zukunft durchsetzen wird. Vielleicht könnte sich die Lage am ehesten durch Überschwemmungen aufgrund des Klimawandels ändern.

Berlin und Brandenburg als Union waren in den 90ern schon mal im Gespräch, das hat nicht geklappt und scheiterte am Ende an einem Volksentscheid - ich meine, das war 1996. Im Jahr 2002 gab es sogar von Minister Alwin Ziel die Idee, die beiden Länder zum Bundesland "Preußen" zu vereinigen, auch das hat nicht funktioniert. Aus heutiger Sicht dürfte man das daher vollkommen vergessen können, das Thema ist durch.

Die Freie Hansestadt Bremen unterhält seit Jahren zumindest einen Staatsvertrag mit Niedersachsen, ist also einerseits autark und andererseits an Niedersachsen gekoppelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  12.01.2024, 19:04

Warst du damals dafür oder dagegen, dass Berlin und Brandenburg eine Union sein sollen?

rotesand  12.01.2024, 19:05
@verreisterNutzer

Ich war gar nicht abstimmungsberechtigt, da ich nicht dort wohn(t)e, und damals ging das Thema mehr oder weniger an mir vorbei. Man hat es halt in den Nachrichten mitbekommen und "nahm es zur Kenntnis" nach dem Motto ... das ist so weit weg, das berührt mich nicht.

Eigentlich gut. Aber wer bitte will Bremen, Berlin oder Hamburg haben?

Berlin wurde von Brandenburg schon eindeutig abgelehnt, auch die anderen beiden Kandidaten würden wir nicht haben wollen.

Eventuelle meldet sich ja Jemand mit Interesse, Grönland zum Beispiel.

Das fände ich ausgeschlossen.