Wie würde sich das Leben auf der Erde verändern, wenn die Schwerkraft plötzlich um 50% reduziert würde?

7 Antworten

eine mehr als hypothetische frage. die masse eines himmelskörper bestimmt seine schwerkraft, die unterliegt nicht irgendwelchen willkürlichen einflüssen.

ist sie zu gering, um dauerhaft eine atmosphärezu halten, wird sich kein höheres leben entwickeln.

du könntest z.b. auch fragen, ob man auf der venus leben kann. kann man nicht, obwohl ihre schwerkraft ähnlich groß wie auf der erde ist.

Woher ich das weiß:Hobby

Flugfähigkeit würde deutlich häufiger werden. In der Evolution ist Flugfähigkeit durchaus nützlich, aber umso aufwändiger und schwerer zu erlangen, je größer ein Tier ist. Bei geringer Gravitation würden sicherlich viele größere Tiere anfangen, höhere Sprungfähigkeit bis hin zur Flugfähigkeit zu entwickeln.

der Luftdruck würde erheblich nachlassen. Wenn das plötzlich passiert, wäre das womöglich tödlich für die Menschen. Insgesamt lässt sich über Atmung weniger Energie umsetzen. Das könnte einige Geschwindigkeiten in der Tierwelt beeinflussen.

Ggf. kann die Erde die Atmosphäre dann auch nicht mehr so gut halten? Da müsste man einen Astronomen fragen.

wie die Plattentektonik darauf reagieren würde, ist die nächste Frage.

Und welche Auswirkungen das auf Ebbe und Flut hat. Ich vermute, aus unserer Sicht keine guten. Was passiert dann überhaupt mit dem Mond? Bei einer Änderung von jetzt auf gleich würde er vermutlich aus der Erdgravitation entfliehen.

Schnelle Fortbewegung durch Bodenhaftung wird schwieriger, da Füße/Pfoten/Hufe weniger Haftung auf der Oberfläche haben. Ich vermute, dass aerodynamische Eigenschaften dadurch wichtiger werden könnten, auch wenn die Atmosphäre selbst dünner und deshalb der Luftwiderstand ebenfalls weniger wichtig ist.

Bäume könnten höher wachsen. Aktuell ist die Obergrenze bei etwa 100 Metern, weil Wassersäulen mit dem Sog der Wasserverdunstung in den Blättern selbst mit den Tricks der Natur einfach nicht höher gezogen werden können. Diese Hürde würde wegfallen. Landtiere könnten mit weniger Aufwand deutlich größer werden. Allerdings dürfte der Mensch das effizient vereiteln, wenn er dann noch existiert.

Die Grenzen der Architektur würden sich verschieben. Bauwerke könnten deutlich gewagter gestaltet werden, ohne dass Einsturzgefahr besteht.

Noch ein Gedanke: die Sonne und alle Planeten rotieren um gemeinsame Schwerpunkte. Wenn wir also vereinfacht nur Erde und Sonne betrachten, haben beide in der Rotationsbewegung umeinander gemeinsam einen gleichbleibenden Impuls. Wenn sich von einer Sekunde auf sie andere die Gravitation der Erde halbiert, wäre damit auch das Impulsgleichgewicht gestört. Ich vermute also, dass das eine geringfügige Bewegunsänderung der Sonne zur Folge hätte. Und das wiederum potenziell katastrophale Folgen für die Umlaufbahnen der Planeten? Dieses "von einer Sekunde auf die andere halbe Gravitation" ist natürlich ein völlig unrealistisches Szenario. Aber es wäre womöglich trotzdem interessant, was ein Physiker dazu sagen würde.

Das wird die Menschheit feststellen, wenn sich tatsächlich mal Menschen auf dem Mars ansiedeln.

Schon am Grund von Tiefseegräben ist die Dichte des Wasser um rund 5 % höher als an der Oberfläche. Im Erdkern dürfte der Unterschied noch wesentlich höher sein. Ohne den gewohnten Gegendruck würde also eine Schockwelle durch die Erde laufen, bei der kein Stein auf dem anderen bleibt.
Kaum vorstellbar, dass es danach noch Leben gibt. Und wenn, dann nur ein paar Minuten bis Stunden, bis uns die Schockwelle der Sonne erreicht.

Ziemlich heftig - es wären Sprünge von heute ungeahnter Weite möglich (bei Mensch und Tier), die Gesetze der Statik würden sich nachhaltig verändern (vielfach müsste mit viel mehr Gewicht gearbeitet werden, da das Eigengewicht nicht mehr genügt), Pflanzen könnten utopische Höhen erreichen, alles, was fällt, fiele wesentlich langsamer, Wasserkraftwerke würden deutlich weniger Energie erzeugen, ...