Wie wird man ein „gesunder“ Perfektionist?
Hallo, bin m/18 und bin kein Perfektionist, aber wünsche mir eines zu sein.
Ich weiß, dass Perfektionisten nicht die besten Menschen sind, aber wenn sie etwas gutes können, dann sind sie auch perfekt dabei.
Beim Zeichnen versuche ich ein Perfektionist zu sein, aber ich fühle immer das bei mir Kritik hageln wird, da ich kein Fortgeschrittener bin. Ja, Übung macht den Meister und ich kann meine Zeichnungen nur mir vorbehalten, aber ohne Feedback geht nichts weiter, egal wie negativ oder positiv es ist.
Oder auch beim Lernen in der Schule, muss ich zugeben ein Prokrastinierer zu sein, der seine Zeit nicht gut einteilen kann, auch nicht mit einem Zeitplan. Ich versuche auch ein Perfektionist zu sein, aber ich muss meine Prokrastination beseitigen, um besser zu sein.
Ich kenne eine Person die mit mir in die Schule geht, die sehr gut zeichnen und auch eine Musterschülerin ist und ich habe öfters das Gefühl, wenn ich wie die bin, würde ich auch ganz gut dabei sein. Wir sind auch befreundet, aber ich war einmal auch kurz Eifersüchtig, weil sie auch so eine Perfektionistin ist. Bei meiner Eifersucht, frage ich sie immer warum sie dieses oder jenes auch so gut kann. Jedoch finde ich es super und berechtigt, dass sie Fähigkeiten hat, die sie auch super in der Praxis kann, wie die Dinge die ich oben genannt habe. Und ich bin auch nie böse zu ihr gewesen wegen sowas, weil das dann kindisch sein würde.
Ich habe das Problem mit Kritik, dass ich diese schon akzeptieren kann, aber ich dann von meiner Selbstkritik bis zu meiner Destruktivität verfalle, dass ich wirklich gar nichts kann.
Ich weiß nicht was ich machen soll, ich will auch besser werden.
Was kann man denn mach, um ein „gesunder“ Perfektionist zu sein?
4 Antworten
Ich würde dir davon abraten, das zu versuchen. Ich bin selbst eine absolute Perfektionistin und setze mich damit nur selbst unter Druck. Seitdem ich selbst erkannt habe, dass ich perfektionistisch bin, versuche ich, meine Gedanken ein wenig zu verändern und mein Leben ist viel weniger stressig. Also bitte lass es einfach.
Perfektionismus ist mit Angst verknüpft und zwar der Angst vor der eigenen Fehlerhaftigkeit. Der Perfektionist neigt zum Schwarz-Weiß-Denken und wird bei Fehlern, wie Du selbst schon erkannt hast, destruktiv.
Menschen, die nicht zum Perfektionismus neigen, sind zufrieden, wenn sie sich auf ein Ziel hin bewegen. Kleine Feler werden dabei, ohne sich selbst infrage zu stellen, in Kauf genommen. Das bedeutet nicht, dass man schludrig arbeiten soll.
Aber man ist Mensch und keine Maschine. In der Arbeitswelt können perfektionistische Menschen anstrengend sein. Falls der Perfektionismus zum Problem wird, sollte man sich mit dem Thema Imperfektionstoleranz beschäftigen.
"... eines zu sein" ist weit weg davon. Mit ein wenig Übung bekommst Du das aber irgendwann hin.
Vor allen Dingen brauchst du Geduld. Es stimmt, dass kein Meister vom Himmekl gefallen ist. Mache dir dies bitte immer wieder klar.