Wie viele Panzer hat Putin noch auf Lager?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Wie viele Panzer hat Putin noch auf Lager?

So genau weiß man das nicht. Aber die Lager leeren sich mehr und mehr und die Panzer, die an der Front erscheinen, werden immer älter.

Heute um 7:32 Uhr meldet ntv, dass die Lager für Artilleriegeschütze inzwischen laut neuesten Satellitenbildern russlandweit nahezu leer sind. Bei rund 30 vernichteten Geschützen pro Tag ist das auch kein Wunder und so schnell können Geschütze auch nicht nachproduziert werden. In welchem Zustand die Geschütze an der Front sind, weiß man auch nicht, aber deren Rohre dürften so langsam mehr und mehr verschlissen sein. Defintiv ist die Artillerie aber ein ganz entscheidender Faktor in diesem Krieg.

Die Ukraine darf im Gegenteil dazu demnächst neue Lieferungen an Geschützen und Munition erwarten.


BBasti89M 
Fragesteller
 15.05.2024, 13:20

an Geschützen??

ich denke eher an Rohren, nicht kompletten Artilleriesystemen.

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Hamburger02  15.05.2024, 13:57
@BBasti89M

Beides. Geschütze werden im rauhen Dutzend vernichtet und bei denen, die noch nicht vernichtet wurden, verschleißen mehr und mehr die Rohre.

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BBasti89M 
Fragesteller
 15.05.2024, 14:28
@Hamburger02

ja bei den Russen. Und bei den Ukrainern? Bekommen die so viele neue Systeme durch die Militärhilfen?

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Hamburger02  15.05.2024, 16:48
@BBasti89M

Die bekommen defintiv neue Himars-Systeme. Inwiefern sie weitere Panzerhaubitzen erhalten, weiß ich nicht. Davon müssten sie aber noch einiges haben, da die Russen sonst mit Freuden jede vernichtete melden würden, was aber nicht der Fall ist.

Jedenfalls haben die Ukrainer in letzter Zeit nicht über zu wenige Geschütze, aber über zu wenig Munition geklagt.

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Wieviel er noch auf Lager hat, kann man nur schätzen. Gesichert sind lediglich die dokumentierten Verluste von über 3.000 Panzern im Gegensatz zu den knapp 800 der Ukraine.

Experten streiten sich, die einen sagen er kann die Verluste leicht ersetzen, die anderen behaupten das Gegenteil. Kann man sich wohl nun aussuchen, da keine gesicherten Zahlen vorliegen. Oder man versucht es anders herauszufinden:

  • Der einzige Panzer-Typ auf der diesjährigen (und auch der letztjährigen) Parade war ein alter T-34 (übrigens, gebaut und entwickelt in der Ukraine, also kein russisches Modell)
  • An der Front sind vermehrt T-55 Panzer aufgetaucht. Das dürfte auch die Verlustrate von 3k erklären. Schalten die ihr IR-System ein, leuchten die auf jedem modernen System wie Weihnachtsbäume
  • Russland stellt auf Kriegswirtschaft um. Das machst Du auch nicht, wenn Du keine Probleme in der Produktion hast und noch hinterherkommen würdest
  • Der neue Verteidigungsminister ist ein Ökonom. Hmmm... Warum das wohl?

Unterm Strich deutet vieles darauf hin, dass es für Russland nicht so gut läuft wie Putin und seine Mietmäuler überall behaupten. Aber davon würde ich nicht ableiten wollen, dass Russland morgen die Panzer ausgehen würden. Das dürfte noch ein wenig dauern.


BBasti89M 
Fragesteller
 15.05.2024, 22:06
Schalten die ihr IR-System ein, leuchten die auf jedem modernen System wie Weihnachtsbäume

Das ist ein ganz altbekanntes Problem, das diverse ältere T-72 betrifft. Damals war es modern und eine tödlicher Erfindung für den Yom-Kipur-Krieg, dass man einen Suchscheinwerfer baut, der mit nahem Infrarot funktioniert. Das ist unsichtbares Licht, braucht aber den für das menschliche Auge unsichtbaren Scheinwerfer, weil es keine echte Wärmebildkamera ist (welche bekanntlich fernes Infrarot detektieren kann)

Mit modernisierter Elektronik tritt es nicht auf und auch die ganz alten Panzer hatten das System nie installiert.

die Verlustrate von 3k

liegt an taktischen Bedingungen, die schlecht für Panzer sind und nicht an einem einzelnen schwachen Modell. Lediglich aktive Schutzsysteme dürften helfen.

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Die monatliche Verlustrate an Kampfpanzern ist auf jeden Fall höher als die Produktionsrate, so viel steht fest. Wie viele Panzer Russland noch eingelagert hat, lässt sich nur schätzen. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/personal-material-ausblick-ukraine-krieg-russland-100.html#xtor=CS5-282

In dem Artikel ist von 2-3 Jahren die Rede, bevor Russland die Panzer ausgehen.

Und warum reden so viele Leute nur darüber, dass Russland quasi so mythisch unbesiegbar ist, ohne solche Argumente zu kennen oder zumindest es nicht zu sagen?

Weiß ich nicht, allerdings sollte man auf anderer Seite nicht glauben, dass die Ukraine den Krieg sowieso gewinnen wird, weil Russland irgendwann keine Panzer mehr hat, denn der Kampfpanzer spielt in Zeiten von Drohnenaufklärung und Bekämpfung längst nicht mehr eine so bedeutende Rolle wie früher. https://www.businessinsider.de/politik/international-politics/panzer-haben-im-offenen-feld-keine-chance-mehr-weil-sowohl-russland-als-auch-die-ukraine-so-viele-drohnen-einsetzen/

" Heute kann eine Panzerkolonne [...] in 3 bis 5 Minuten entdeckt und in weiteren 3 Minuten getroffen werden." Sagte Generalmajor Vadym Skibitsky. " Die Überlebensfähigkeit während der Fahrt beträgt nicht mehr als 10 Minuten." Fügte er hinzu.
" Die Zeiten von massiven gepanzerten Angriffen, bei denen viele Kilometer Boden auf einmal eingenommen wurden, wie 2003 im Irak, sind vorbei, weil die Drohnen jetzt so effektiv sind", sagte der pensionierte US Army Sergeant Bradley Crawford.

Das gleiche Problem gilt natürlich auch für ukrainische mechanisierte Angriffe. Wir erinnern uns an die ukrainische Sommeroffensive vor einem Jahr, die trotz moderner Leopard Panzer nur kleine Geländegewinne erzielt hat. Außerdem hat auch die Ukraine schwere materielle Verluste erlitten: https://www.merkur.de/politik/krieg-drohnen-gefahr-leopard-2-abrams-challenger-verluste-panzer-ukraine-93024709.html#:~:text=Laut%20der%20Open%2DSource%2DIntelligence,2%2DPanzer%20aus%20deutscher%20Produktion.

Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste zum Beispiel anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, haben die ukrainischen Streitkräfte bis zum 20. April insgesamt 796 Panzer verloren – darunter seien zum Beispiel auch 30 Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion.

Während sich die russische Armee bei ihrer Kriegsplanung noch für einige wenige Jahre auf Panzernachschub verlassen kann, sieht es auf ukrainischer Seite anders aus. Die Produktion neuer Panzer wurde im Westen für die Ukraine nicht in Auftrag gegegen.


HolgieXX  15.05.2024, 19:30
Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste zum Beispiel anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, haben die ukrainischen Streitkräfte bis zum 20. April insgesamt 796 Panzer verloren – darunter seien zum Beispiel auch 30 Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion.

Etwas aussagekräftiger wird das, wenn Du auch erwähnst, dass nach der gleichen Webseite Russland über 3.000 Panzer verloren hat...

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Koril631  15.05.2024, 20:59
@HolgieXX

Russland hat mehr Verluste, aber kann mehr Nachschub generieren. Man muss alle Zahlen ins Verhältnis setzen. Russland hat auch mehr Soldaten verloren, kann seinen Personalbedarf aber derzeit besser decken als die Ukraine, die laut Armeeführung 500 tausend neue Soldaten bräuchte.

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Bei der letzten Militärparade waren laut Medien keine Modernen Fahrzeuge sondern nur ältere Modele zu sehen.

Das sagt schon etwas aus, man versucht als Nation und da ist es vollkommen unabhängig welche Nation mit seinen tollen militär Equip eindruck zu schinden.

Wirklich wissen kann aber keiner ob und wie viel da noch in Reserve ist.

Die Nato und viele westliche Minister sehen das umgekehrt. Ausbau der Armee: Russland bereitet sich auf Krieg mit der NATO vor | Euronews

China versorgt sie. US-Geheimdienst: China liefert Russland wohl Militärtechnik - ZDFheute

Aber sicher nicht umsonst.
Es wäre möglich, dass Russland ausblutet.
Die Widersprüchlichkeit diverser Meldungen nervt mich auch.


BBasti89M 
Fragesteller
 15.05.2024, 14:19

Aus deinem 1. Artikel:

Wladimir Putin versucht demnach die Voraussetzungen zu schaffen und Russlands langfristige Finanzlage auf einem höheren Niveau der Staatsausgaben zu stabilisieren.

So ein Versuch könnte auch ohne Erfolg verlaufen.

Ich glaube, Putin setzt nach wie vor darauf, dass er den Westen erst mal mittels Desinformationen zermürbt. Erst dann würde er angreifen.

Und er braucht dann nur etwas mehr Waffen, wie sich ihm entgegenstellen. Und er will ja gerade erreichen, mittels Desinformationen, dass die ukrainische Armee keine Munition mehr aus dem Westen bekommt und dann ausblutet. Sobald Trump gewählt wurde und sich auf Putins Seite schlägt, kann es dann zur ukrainischen Niederlage und dem Angriff auf die NATO kommen. Dazu müssen aber erst mal diese beiden Dinge passieren.

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