Blickwechsel 19. März 2024
Deine Fragen an ein "Bündnis Sahra Wagenknecht"-Parteimitglied
Alles zum Blickwechsel

Warum möchten sie mit Putin Diplomatie pflegen?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

danke für deine Frage, die ich ebenso wenig provokativ versuche zu beantworten. Ich bin ein starker Befürworter davon, sich mit allen Staaten der Welt um diplomatische Beziehungen zu bemühen und diese zu pflegen. Unabhängig von ihrer Schuld an Konflikten und ihrem Verhandlungsstandpunkt. Völlig klar, Russland hat diesen Angriffskrieg gestartet, ist dafür verantwortlich und könnte sogar jetzt sofort den Krieg beenden. Dass sie das nicht tun kann man nunals Grund nehmen, alle diplomatischen Friedensbemühungen in den Sand zu setzen, weil "bringt ja eh nix" - oder man versucht es trotzdem. Die Ukraine wird diesen Konflikt militärisch nicht gewinnen, auch nicht wenn wir noch mehr Mordwerkzeug in diesen Krieg liefern.

Dieser Krieg kann nur am Verhandlungstisch gelöst werden. Und deshalb müssen kreative Lösungen jetzt gefunden werden, damit in einem ersten Schritt als dringendstes Ziel sofort alle Kampfhandlungen eingestellt werden. Es liegen verschiedene -zugegeben noch unreife- Verhandlungsansätze auf dem Tisch. Aber diese Verhandlungsansätze können auch nicht heranreifen, wenn wir nicht aufhören uns einzig und alleine damit zu beschäftigen, wie wir so viele Kriegswaffen wie möglich so schnell wie möglich in die Ukraine schicken können. Es muss endlich wieder mehr über Frieden als über Krieg geredet werden.

Zu deiner Frage am Ende: Weder Sahra noch unsere Partei glauben, dass der Westen schuld ist und den Krieg verursacht haben. Sicherlich muss man diesen Konflikt aber in einem richtigen historischen Kontext betrachten und da hat beispielsweise die NATO-Osterweiterung sicherlich einen Teil zur Eskalation beigetragen.

Liebe Grüße

Grautvornix  24.03.2024, 11:22
Die Ukraine wird diesen Konflikt militärisch nicht gewinnen, auch nicht wenn wir noch mehr Mordwerkzeug in diesen Krieg liefern.

Mordwerkzeug.

Ein großes Wort für Hilfsmittel die jemand benötigt, der ohne Not von seinem Nachbarland überfallen wurde.

Zu dem Mordwerkzeug gehören sehr viel Luftabwehrwaffen.

Die brauch man dann wenn jemand Bomben, oder Raketen einsetzt.

Dass Putin das tut ist keine Frage. Es ist auch keine Frage dass die Luftabwehrwaffen nicht einmal reichen, um die Zivilbevölkerung zu schützen, die zum Teil sehr weit von den eigentlichen Kampfgebieten, entfernt liegen.

Das Verhandlungen grundsätzlich eine Möglichkeit sind Leben zu retten, steht außer Frage.

Die Geschichte zeigt jedoch das Verhandlungen, ja sogar Kapitulationen nicht immer davor geschützt haben ganz Städte, oder gar Völker zu vernichten.

Man muss sich auch immer fragen mit wem man diese Verhandlungen führen will und wie verlässlich, der Verhandlungspartner zu früheren Verhandlungsergebnissen stand.

Da kommt Putin ganz schlecht weg. Er ist ein gesuchter Kriegsverbrecher.

Wenn man sich fragt wie viele Raketen, Drohnen und Bomben er bisher eingesetzt hat, und wie er diese eingesetzt hat, dann kommt man zu dem Ergebnis, das wohl die meisten dieser Waffen eingesetzt wurden um der Zivilbevölkerung zu schaden.

Im Winter 22/23 wurde gezielt die Energieversorgung, auch weit ab von den eigentlichen Kriegsgebieten, zerstört.

Es wurde Europas größtes AKW als Truppenlager benutzt, mit den Wissen das man dort kaum angreifbar ist, ohne eine uneinschätzbare Katastrophe zu riskieren.

Es wurde Kinder entführt um sie zu Russen zu machen.

Es wurden zeitverzögerte Doppelschläge auf zivile Objekte verübt um Rettungsarbeiten zu treffen.

......

Wer einen Waffenstillstand mit Putin fordert, der sollte sich im klaren sein, dass, er mit jemanden eine Vereinbarung treffen möchte, der das als Schwäche auslegen wird und seine Vorteile daraus ziehen wird.

Und wenn man an den Verhandlungstisch gehen will, dann muss man dafür einen Plan haben, wie man sicherstellt dass, das Verhandlungsergebnis auch durchgesetzt werden kann, sollte der Verhandlungspartner dann doch nicht daran halten.

Und all das hat Frau Wagenknecht nicht!

Mal abgesehen davon, dass die Ukraine die Entscheidung treffen muss, ob sie verhandelt, oder nicht.

Will man sie durch eine Einstellung der Waffenlieferung zu Verhandlungen zwingen, dann ist man verantwortlich für alles, was Putin dann daraus macht.

Jedes Leben das danach noch einem ukrainischen Bürger genommen wird, geht dann auf das Konto des Hilfe zur Selbsthilfe Verweigerers!

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