Wie viel günstiger sind die Nebenkosten mit Wärmepumpe?

5 Antworten

Ich kann da nur etwas in Verbindung zur Gasheizung sagen.

Im Allgemeinen kann eine Wärmepumpe langfristig kosteneffizienter sein als eine Gasheizung. Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme und können daher zu niedrigeren Energiekosten führen. Darüber hinaus sind Wärmepumpen oft wartungsärmer als Gasheizungen und haben eine längere Lebensdauer.

Es ist schwierig, eine genaue Prozentsatzreduktion zu nennen, da dies von vielen Faktoren abhängt. Eine grobe Schätzung eines bei uns gewesenen Beraters könnte jedoch im Bereich von 20-50% liegen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Investitionskosten für eine Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung in der Regel höher sind, und dass die tatsächlichen Einsparungen im Laufe der Zeit davon abhängen, wie viel Energie das Gebäude verbraucht und wie teuer die Energiequellen sind.

Das kann Dir natürlich keiner aus der Glaskugel heraus sicher beantworten.

Ploedder  06.03.2023, 20:48

Gasheizungen laufen durchaus 50 Jahre und länger. Auch ohne ernste Reparaturen. Davon sind Wärmepumpen Lichtjahre entfernt!

Da der Strom aus Braunkohle und Gas hergestellt wird siehts mit der Effizienz über den ganzen Weg nicht wirklich so gut aus und zur Zeit kostet Strom 40Cent und Gas 13Cent, da helfen die Faktoren 2 oder 3 nicht wirklich. Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen und ist anfällig.

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Das Problem dabei ist, dass dir keiner sagen kann, wie sich die Preise für Gas, Öl, Holz und Strom in den nächsten Jahren entwickeln werden. Das macht es schwierig das zu kalkulieren.

Die meisten Wärmepumpen haben eine Jahresarbeitszahl von ungefähr 4. Das heißt es wird eine kWh an Strom benötigt um 4 kWh an Wärme zu produzieren. Bei Gas dagegen brauchst du ungefähr 4,2 kWh an Gas um 4 kWh Wärme zu produzieren.

Du hast also einen um den Faktor 4 geringeren Verbrauch. Solange Strom weniger als das 4 fache von Gas kostet, sind die Heizkosten daher theoretisch niedriger. Allerdings musst du auch noch die Kosten für die Wärmepumpe berücksichtigen plus sämtliche Baumaßnahmen, die nötig sind, wie z.B. ein Tausch der Heizkörper oder Einbau einer Fußbodenheizung. Allerdings ist eine Fußbodenheizung bei modernen Wärmepumpen nicht mehr unbedingt nötig

Die Energiekosten wären mit der Wärmepumpe auf jeden Fall deutlich günstiger.

EON verlangt z. B. derzeit für Wärmepumpenstrom nur rund 16 Cent.

Gas kostet im günstigsten Fall derzeit 10 Cent.

Da aber nur etwa ein Viertel der elektrischen Energie gebraucht wird, um die gleiche Wärme zu erzielen, wie mit einer modernen Gas-Brennwertheizung, wären die Energiekosten entsprechend günstiger, also in etwa halb so hoch.

Problem ist nur, dass die Investition in eine entsprechend dimensionierte Wärmepumpe deutlich höher wäre, als für die Gastherme, wäre mit Sicherheit auch die Miete entsprechend höher und dann gleicht sich das wieder aus.

Interesierter  22.02.2023, 14:54

Bitte nicht vergessen, dass eine Luft-Wärmepumpe bei Minusgraden gar nicht mehr arbeitet und damit auch nur noch rein elektrisch geheizt wird.

Außerdem ist Faktor 4 zu hoch gegriffen. Realistisch ist Faktor 3.

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bwhoch2  22.02.2023, 14:58
@Interesierter

Der Faktor 4 bezog sich bei meiner Antwort auf das Optimale und das sind Luft-Wärmepumpen sicher nicht. Erd- oder Grundwasserwärmepumpen wären zweifellos besser, erst recht im Winter.

In Bezug auf die Luft-Wärmepumpe ist Dein Einwand natürlich korrekt und sollte dementsprechend beachtet werden.

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Wechselfreund  22.02.2023, 15:11

Wahrscheinlich fallen für den günstigen Wärmepumpenstrom doch noch Grundgebühren oder Zählermiete an?

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bwhoch2  22.02.2023, 15:13
@Wechselfreund

Grundpreis 56,01 € pro Jahr. Steht auch auf der genannten Seite und die Arbeitspreise sind Bruttopreise. Da noch was zu verstecken, wäre wohl sowieso ungesetzlich, weil sich das Angebot an Privatkunden richtet.

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Wechselfreund  22.02.2023, 15:19
@bwhoch2

Den kWh Preis finde ich nicht, gilt der noch? Bei meinem "Haushaltsstrom" hat eon den Tarif zum 1.3. deutlich erhöht.

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bwhoch2  22.02.2023, 15:23
@Wechselfreund

Kommst Du nicht über den Link auf die Seite, wo ganz groß fett rot drüber steht.

Grundversorgung Heizstrom (Wärmepumpe) -getrennte Messung(Doppeltarif)

?

Wenn Du hier gelandet bist, muss Du scrollen. Aber ich muss gestehen, der Zähler kostet separat. Je nach Art des Zählers bis zu 100 € pro Jahr. Aber das dürfte am Ende immer noch unbedeutend sein.

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Wechselfreund  22.02.2023, 15:26
@bwhoch2

Danke in jedem Fall für die Info. Bei eon reagiere ich nach meinen Erfahrungen in der Grundversorgung (wie gesagt, kein Heizstrom sondern Haushaltsstrom) vorsichtig.

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Wechselfreund  22.02.2023, 15:30
@bwhoch2

Bei meiner Postleitzahl steht da "Nicht erhältlich". Verivox bieter auch für Wärmepumpen nur Preise vergleichbar mit normalem Strompreis. Aber ich hab ja sowieso keine WP und will dir deine Zeit nicht stehlen. War nur erstaunt über den günstigen Preis.

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Die Frage ist schon im Ansatz falsch gestellt, denn beide Heizungssysteme können nicht in identischen Häusern funktionieren, dazu sind sie zu unterschiedlich, was sich dann wiederum auf verschiedene Kosten auswirkt.

Ohne genauer zu wissen, welche Heizlasten notwendig wären und wie die Bedürfnisse der Bewohner sind, gibt es keine einfache Antwort auf eine derartige Frage.

bwhoch2  22.02.2023, 14:59
denn beide Heizungssysteme können nicht in identischen Häusern funktionieren,

Warum nicht? Neubau mit Fußbodenheizung. In der Heizzentrale wird Warmwasser dafür in der nötigen Vorlauftemperatur erzeugt.

Womit, ob mit WP oder mit einer Gastherme ist dafür zweitrangig.

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SirKermit  22.02.2023, 15:03
@bwhoch2

Die Hydraulik der Heizung muss an die Bedürfnisse angepasst werden. Es ist zwar nicht so unterschiedlich, aber sie existieren. Eine WP erzeugt prinzipiell eine vergleichsweise niedrige Vorlauftemperatur, eine Therme eher nicht. Wer eine WP dort einsetzt, wo eigentlich eine Therme hin sollte, wird seine Überraschungen erleben, wenn er dies nicht berücksichtigt. genau exakt gleich ist falsch, ziemlich ähnlich trifft es besser.

Du denkst aber auch daran, dass du ein Abgassystem benötigst, während eine Wärmepumpe durchaus im Freien stehen kann.

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bwhoch2  22.02.2023, 15:06
@SirKermit

Ich denke, darum geht es FS doch gar nicht. Wenn er als Bauherr vor der Überlegung steht, den Neubau mit einer WP oder mit Gasheizung auszustatten, sind die Unterschiede, die Du anführst, marginal. Natürlich Abgassystem. Im einen Fall plant man mit Kamin im anderen ohne. Am Ende zählt die Gesamtkalkulation.

Bei einer WP gibt es auch noch die wesentlichen Unterschiede zwischen Luft-, Erd- und Grundwasser-WP.

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SirKermit  22.02.2023, 15:13
@bwhoch2
Ich denke, darum geht es FS doch gar nicht.

Okay, da stimme ich zu. Dennoch muss man auch "Kleinigkeiten" mit in die Kalkulation einfließen lassen und fairerweise den verschiedenen Systemen korrekt zuordnen. Denn nicht nur die nackten Verbrauchskosten spielen eine Rolle. Daher helfen die nur bedingt weiter.

Ich hatte den FS so verstanden, dass es gleichzeitig 2 Neubauten gibt. Letztlich ist es aber so, dass du vorher den Wärmebedarf des Hauses ausgerechnet bekommst und dann parallel das Haus passend zum Wärmeerzeuger konzipierst.

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bwhoch2  22.02.2023, 15:17
@SirKermit

Der FS, ob Bauherr oder Mieter, fragt ausdrücklich nach den Nebenkosten.

Es kommt ihm also darauf an, welche laufenden Kosten und das sind nun mal hauptsächlich die Energiekosten, fallen ab dem Bezugszeitpunkt als Nebenkosten an. In jedem Fall, außer bei Fehlkonstruktion oder wenn die Energiepreise total aus dem Ruder laufen, sind die laufenden Kosten für eine WP etwas günstiger, um nicht zu sagen deutlich günstiger.

Jeder, egal ob Bauherr oder Mieter muss aber bedenken, wie sich die Investitionskosten unterscheiden. Der Bauherr zahlt für eine WP erst einmal viel mehr, um danach über die Jahre vielleicht den Unterschied durch niedrigere Energiekosten auszugleichen und der Mieter muss für eine Wohnung in einem Haus mit WP womöglich von Anfang an mit einer höheren Miete rechnen.

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Ich fürchte, das ist eher teurer.

Zum Einen ist eine Wärmepumpe nicht gerade billig in der Anschaffung.

Zum Anderen dürfte bei den hohen Strompreisen keine wesentliche Einsparung gegeben sein.

Darüber hinaus schaltet sich eine Luft-Wärmepumpe bei Minusgraden eh ab. Und dann wird's richtig teuer.

SirKermit  22.02.2023, 14:59
Darüber hinaus schaltet sich eine Luft-Wärmepumpe bei Minusgraden eh ab

Wie kommst du darauf? Unser läuft auch bei -10 Grad und hat keine Abschaltung erlebt. Notfalls aktiviert man einen Heizstab, der ist oft in der WP verbaut.

Nehmen wir mal an, man benötigt 10000 kWh an Wärme. Wir benltigen dafür 2500 kWh Strom, denken wir uns die 0,4 Euro pro, dann wären das 1000 Euro im jahr bei einer JAZ von 4. Da liegen wir.

Die 10000 kWh an Gas bei einem Preis von 12 Cent kosten dann schon 1200 Euro.

Zum Anderen dürfte bei den hohen Strompreisen keine wesentliche Einsparung gegeben sein.

Das ist durchaus richtig. Aber selbst eine kleinere PV Anlage liefert Strom, aber kein Gas für die Therme. Daran sollte man auch denken.

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Interesierter  22.02.2023, 15:08
@SirKermit
Notfalls aktiviert man einen Heizstab,

Exakt! Dann ist die Wärmepumpe aus und der Heizstab an.

Faktor 4 ist bei einer Luft-Wärmepumpe unrealistisch. Faktor 3 bei Plusgraden und Faktor 1 bei Minusgraden ist realistisch.

Die PV kann den Strom nur mit entsprechendem Speicher zur Verfügung stellen. Und das ist in Summe auch mit entsprechenden Investitionskosten verbunden.

Kurz gesagt. Nennenswerte monetäre Einsparungen durch eine Wärmepumpe sind nicht realistisch.

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SirKermit  22.02.2023, 15:17
@Interesierter
Exakt! Dann ist die Wärmepumpe aus und der Heizstab an.

Bei unserer würde er parallel dazu laufen.

Faktor 4 ist bei einer Luft-Wärmepumpe unrealistisch.

Nein, unsere läuft seit einigen Jahren mit diesem Wert. Die Baureihen von Panasonic können das.

Die PV kann den Strom nur mit entsprechendem Speicher zur Verfügung stellen. Und das ist in Summe auch mit entsprechenden Investitionskosten verbunden.

Da eine PV Wertschöpfung betreibt und auch der Speicher sich dann rechnet, ist dein Einwand irrelevant. Eine Heizung jedoch ist immer nur ein Kostenfaktor.

Leider sind aktuell die Preise für PV explodiert, das ist leider sehr bitter.

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