Wie verhalten sich Soldaten im Privatleben?

6 Antworten

Von Experte Zwicknick bestätigt
Stimmt es wirklich, dass sich (ehemalige) Soldaten idR strenger im Privatleben verhalten, aufgrund der erlernten Disziplinen und Erfahrungen im Dienst?

Mal bezogen auf die Bundeswehr:

Kann ich für mich persönlich, als ehemaliger Portepeeunteroffizier, nicht bestätigen. Liegt vielleicht auch daran, dass wirkliche Disziplin auch nur während der GA und der verschiedenen Lehrgänge gefordert war. Ansonsten war der größte Teil der Dienstzeit einem Job im Zivilleben ähnlich. Im Übrigen müssen die meisten Arbeitnehmer zu einem gewissen Teil diszipliniert sein und auch jeder sammelt in seinem Berufsleben, auf die ein oder andere Weise, seine Erfahrungen.

Für Offiziersdienstränge, hier ggf. auch bei Berufssoldaten, mag das teilweise zutreffend aber in den meisten Fällen hängt das wohl immer noch vom eigenen Wesen ab. Meiner Ansicht nach lässt sich das nicht pauschalisieren.

In anderen Ländern nimmt das Militär einen etwas anderen Stellenwert ein, bspw in den USA oder in GB, dort könnte sich dies ggf. auch mehr auf das Privatleben auswirken. Der Militärdienst ist dort z.T. mehr eine Berufung, als dies in Deutschland der Fall ist.

jenshiller  16.05.2022, 09:57

Eine gute und sachliche Antwort, danke.

"Melde mich ab". :-)

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Ich für mich kann das nicht bestätigen. Ich bin eher chaotisch organisiert und stecke meine Hände in die Tasche, wenn ich welche habe. Meine Schuhe sind stumpf, meine Hosen nicht, meine T-Shirts selten gebügelt.

Viele gute Antworten sind eingegangen, ich versuche beizutragen.

Es ist etwas wie bei der Henne und dem Ei. Man sollte schon eine gewisse "Hörigkeit" mibringen und auch mal "machen" können, sonst wirst du zum Diskutierbär und das kann unschön werden.

Ich war selbst bei Y-Tours und habe schöne Erfahrungen sammeln dürfen, aber eben auch viel Unsinn.

Ob du dich selbst disziplinierst, liegt weniger an der Truppe, eher an dir und ggf. an deiner Erziehung bzw. Veranlagung.

Erst dann kommt die Frage, ob du dich der Truppe anschließen solltest.

Vieles gehört in Filme und *hüstel*, vieles aus Filmen, wird dort zur Realität :-)

Kann man nicht allgemein berurteilen, ich bin bereits über 10 Jahre in der Firma und war auch schon in diversen Einsätzen und bin immernoch ein ganz normaler Kerl wie viele meiner Kameraden auch. Natürlich gibt es Folgen einer langen Dienstzeit oder Auslandseinsätzen, wie z. B. Burn Out, Depressionen oder eben PTBS, was eher die Ausnahme ist und zudem diese Krankheiten auch in privaten Unternehmen vorkommen können. Natürlich nimmt man soldatische Tugenden für sein ganzes Leben mit, wie z. B. Pünktlichkeit, Kameradschaft, Tapferkeit usw... und natürlicher der Klassiker die Aussprache der Zahl zwei 😉.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fallschirmjäger seit 2010
Kamill440  27.08.2021, 23:30
der Klassiker die Aussprache der Zahl zwei 😉

Wie wird die Zahl zwei bei der Bundeswehr denn ausgesprochen?

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In meinem Fall trifft das zu 😉

Meine Wahrnehmung ist auch tatsächlich, dass insbesondere Soldaten mit Führungsverantwortung und Truppenverwendung durch ihre ständige Vorbildhaltung, zumindest die eigene Körperhaltung und die Erwartungshaltung an andere Menschen ins Privatleben tragen.

Sicherlich kann das nicht verallgeinert werden, da nicht zuletzt auch Soldaten unterschiedlich geprägt werden und verschiedene Führungsstile entwickeln.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung