Wie umgehen mit Eltern (Streit)?
Ich (17) habe letztens meinen leiblichen Vater wieder getroffen, mit dem ich bis ich 3/4 war regelmäßig Kontakt hatte, einfach aus Interesse, auch weil ich eine sehr seltene Krankheit von ihm geerbt habe und er noch in der Nähe anderer Verwandter wohnt.
Das hab ich dann auch meinen Eltern (leibliche Mutter + rechtlicher Vater) erzählt. Die waren empört und meinten „mit diesen Arschlöchern wollen wir nichts mehr zutun haben“, die würden mich nur „aufhetzen und anlügen“ und ich wäre Schuld wenn daran unsere Familie kaputt geht. Und noch all sowas…
Ich hab den Kontakt zu ihm über meine Cousine aufgebaut, die an der gleichen Schule war und jünger ist als ich, die haben mit der damaligen Situation also nichts zutun und trotzdem wollen mir meine Eltern den Kontakt auch zu meinen leiblichen Cousinen komplett verbieten.
Als ich meinen leiblichen Vater getroffen habe, hat er eigentlich nichts Schlechtes über meine Familie gesagt, er hat nur auf meine Fragen geantwortet und meinte, später mal, wenn wir mehr geklärt haben, kann er mir auch alle Dokumente dazu geben, was damals passiert ist. (Erpressung bei Sorgerecht…) Er meinte auch wenn sie einverstanden ist könnten meine Mutter und ich uns gemeinsam mit ihm treffen um mir das in Ruhe zu erklären.
Meine Eltern hingegen waren da komplett gegenteiliger Einstellung. Sie haben jeglichen Kontakt über die letzten Jahre geleugnet (der faktisch aber einmalig bestand) und meinten, sie würde mir am liebsten mein Handy abnehmen und meine Nummer löschen damit ich keinen Kontakt mehr haben kann.
Auf mich wirkt das so, als würden meine Eltern mich aufhetzen und krampfhaft etwas verbergen wollen.
Wie sollte ich jetzt handeln?
7 Antworten
Ich finde, dass du ein Recht darauf hast zu erfahren, wie das ganze abgelaufen ist. Spätestens wenn du 18 bist, würde ich an deiner Stelle dem ganzen mal nachgehen. Schließlich geht es hier um deine Geschichte und ganz persönlich um dich. Du verdienst eine sachliche Erläuterung der Dinge, wie sie abgelaufen sind. Dass das deinen rechtlichen Eltern nicht gefällt spielt da, wie ich finde, keine großartige Rolle. Wie du anschließend mit den gewonnen Informationen umgehen möchtest, musst du selbst entscheiden.
Fakt ist jedenfalls: Wenn es bei dem Sorgerechts-Streit nichts zu sehen gibt, können dir deine Eltern die Dokumente und die Story ja ohne Probleme auftischen. Wenn es da doch etwas zu sehen geben sollte oder man sogar versucht etwas zu verstecken, dann wäre das dir gegenüber schon ein krasser Vertrauensbruch.
Du musst deinen Eltern klar machen, dass du inzwischen kein kleines Kind mehr bist und selber denken und auch selber entscheiden kannst. Das der Tag mal kommt, an dem du Fragen stellst, sollte auch deinen Eltern ja klar gewesen sein. Außerdem solltest du dir angewöhnen deinen Eltern auch einfach mal zu sagen, dass du etwas unfair und blöd findest, insbesondere, wenn man unehrlich zu dir gewesen ist.
Bemühe Dich, Deiner Mutter klar zu machen, dass das Bedürfnis eines Kindes nach Kontakt zum leiblichen Vater etwas völlig Natürliches (und auch Legitimes) ist, versprich ihr aber auch, zu ihr und zu Deinem rechtlichen Vater eine gute Beziehung zu behalten.
Ja, dann vertröste Dich darauf, dass Du bald erwachsen bist und niemanden mehr fragen musst. Das mag nicht leicht sein, aber... Und wenn Deine Mutter Dich nicht versteht - denkt sie denn nur an sich? Sie sollte doch froh sein, wenn Du Dich trotz alledem um eine gute Beziehung bemühst!
Ja, ich glaube schon. Sie betont immer wie sehr sie meinen rechtlichen Vater liebt und er meint oft wie sie ihm damals hinterhergelaufen ist und sowas. Sie will halt auf Krampf nur ihn als meinen Vater sehen. Dann hat sie mal öfter bei mir nachgehakt warum mein Verhältnis zu ihm so schlecht ist und ich meinte, weil ich seine Aggressionen nicht abhaben kann. Dann ist sie beinah ausgerastet weil sie nicht glauben konnte dass ich ihren Mann jetzt schlechtrede und „ich glaube du hast ihn noch nie aggressiv gesehen, wie kannst du sowas sagen“
Blind vor Liebe halt…
Ich finde es gut dass du den Kontakt zu deinen Vater suchst. Und ich finde , dass du ein Recht darauf hast. Spätestens wenn du 18 bist, können sie nichts mehr dagegen tun.
Ich würde aber bei deiner Mutter wenig bis gar nichts darüber erzählen. Also ich meine, nicht verschweigen, aber auch nicht groß diskutieren. Du kannst sagen, dass du deinen leiblichen Vater triffst, auch dass du deine Cousinen triffst, aber erzählt später nicht viel.
Versuche neutral zu bleiben, dich auf keine Seite zu schlagen und wenn du herausfinden solltest, dass deine Mutter vielleicht nicht so unschuldig an der ganzen Situation ist, dann mache ihr keine Vorwürfe. Sie kann damit nicht umgehen.
Aber frisst auch nichts in dich hinein, also wenn dich das sehr belasten sollte, dann geht lieber zu Freunden, oder eventuell dann später auch zu einer Familientharpeutin oder so, falls es für dich sehr schwierig werden sollte.
du bist 17 und kannst selbst bestimmen ob du kontakt zu deinem vater möchtest oder nicht. deiner mutter steht es nicht zu dir kontakt zu verbieten oder zu unterbinden. auch dein leiblicher vater hat umgangsrecht.
weise deine eltern in die schranken und mach ihnen klar, dass du dir den kontakt nicht verbieten lässt und sie wenn nötig gerichtlich in die schranken weisen lässt.
Achte mal darauf, seine Nummer auf einen gut versteckten Zettel zu schreiben, damit du sie immer noch hast, falls deine Eltern sie löschen. Rede auch mit denen nicht über einen weiteren Kontakt zu deiner leiblichen Familie (Cousine, Vater o.ä.).
Ich denke aber, dass der Kontakt zu deinem leiblichen Vater eine gute Idee ist.
Ich glaube, es muss bzgl des Sorgerechtsstreits etwas passiert sein, was sie unbedingt von dir verbergen wollen.
Das versteht sie nicht, weil sie meint dass sie selbst ja seit sie 12 ist keinen Kontakt mehr zu ihrem leiblichen Vater hat und damit zufrieden ist
Außerdem gibt es da nichts Gutes zu behalten, das Verhältnis zu meinem rechtlichen Vater ist schon immer schlecht und das ist auch allgemein bekannt.