Wie seht ihr den aktuellen Boom von Burger-Restaurants?
Womit ist er zu erklären?
Beispiel Karlsruhe, stellvertretend für viele Städte in Deutschland:
An einem Platz in der Innenstadt gab es jahrelang nur McDonald's. Dann hat direkt gegenüber ein Burgerking aufgemacht und später im gleichen Gebäude eine Filiale von Hans im Glück. Ein Gebäude weiter eröffnet demnächst ein Five Guys und schräg gegenüber befindet sich seit Neuestem ein Burgerheart. In einer Seitenstraße ein paar Meter weiter gibt es Charles Oxford Burger, und in einer anderen einen Bratar (beides lokale Burgerketten). Um die Ecke befindet sich schließlich noch DeliBurgers, ein inhabergeführtes Lokal, das angeblich unter den Top 10 der besten Burger Deutschlands gelistet wird.
D. h. im Umkreis von etwa 200 Metern mindestens 8 Burger-Läden und viele weitere im Rest der Stadt.
Wie ist dieser "Boom" zu erklären? Verfall der Esskultur, Einfallslosigkeit der Gastronomie und ihrer Kunden, Niedergang der Innenstadt?
Oder ist Burger der neue Standard und hat sich vom Billigessen zu einer respektablen Mahlzeit entwickelt?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
12 Antworten
Weder, noch - oder eher ein wenig von beiden Optionen:
Im Grunde is(s)t die Antwort selbsterklärend, wenn man sich vor Augen hält, dass immer noch - nahezu - 97 % des Fleisches (und anderer Tierprodukte) aus quälerischer Massentierhaltung stammt !
Daher der Punkt "eher ein wenig negativ", weil es eine Fortführung - oder Begleiterscheinung ist...
Zum Punkt "eher ein wenig positiv", weil es inzwischen auch bei Burgern immer mehr fleischlose Innovationen gibt, die die Leute lieben (auch - und vor allem) "Omnis"...;)
Burger per se sind ja nicht schlecht, nur weil einige Burgerketten Schrott verkaufen. Gute Burgerläden sehe ich als eine Bereicherung der Gastronomie. Das Angebot wird eben erweitert, deswegen sterben andere Sparten ja nicht aus. Die Menschen werden auch weiterhin ein gutbürgerliches Gericht, Pizza und Pasta wertschätzen.
Allerdings sehe ich auch vor allem bei der jüngeren Generation eine Tendenz zu Billigfraß. Ich bin geschäftlich auch mit unseren Azubis viel unterwegs und manche schaffen es wirklich, sich 5 Tage am Stück von Döner und Papp-Pizza zu ernähren.
Einfallslosigkeit der Gastronomie und ihrer Kunden
Genau. Was willst denn sonst essen? Burger schmeckt nun mal. Döner muss nicht lecker sein. 2x Nordsee dann reicht es wieder fürn Jahr
Burger sind schon ein respektables Essen- natürlich idr. keine Hochkultur aber letztendlich ist es halt ein Hacksteak, war vor 100 Jahren auch nichts ungewöhnliches.
Ich finde das ein wenig eigenartig.
Letztlich ist der Burger ja nur das gute alte Frikadellenbrötchen in einer Amiversion. Aber Burgerläden scheinen ähnlich infaltionär zu sein wie Nagelstudios, Handyshops, Dampferbedarf.
Was ja vielleicht noch reizvoll ist, wenn es ausgefallene Burger gibt. Büffel, Elch, weiß der Geier...