Wie schließt man sich einer Partei an?

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Wie schließt man sich einer Partei an?

Einer Partei beizutreten, ist erst einmal ganz einfach. Entweder, man wendet sich an den Ortsverband der Partei - oder man nutzt entsprechende Formulare auf den Internetseiten der Kreis-, Landes- oder Bundespartei (und wird dann dort den untergeordneten Gliederungen zugeordnet).

Und wie wird man dann auch wirklich Teil des politischen Geschehens?

Das kann man, wenn man möchte, man muss aber nicht. Ein Großteil der Parteimitglieder sind nicht aktiv, sondern möchten die Partei mit ihrem Beitrag unterstützen. Aktive Mitglieder werden aber überall händeringend gesucht... wenn man möchte, dann kann man sich also durchaus aktiv engagieren.

Wie kommt man unter andere Parteimitglieder?

Als Parteimitglied bekommt man auf jeden Fall regelmäßig Einladungen zu Mitgliederversammlungen, Parteitagen, Veranstaltungen usw.
Alles Weitere, das hängt dann vom Ortsverband und/oder dem Kreisverband als unterste Gliederungen ab. Der eine Ortsverband veranstaltet regelmäßig politische Stammtische oder andere Treffen, der nächste gar nicht... gibt natürlich auch Ortsverbände mit 10 Mitgliedern und solche mit mehreren tausend...

User728939297 
Fragesteller
 20.12.2023, 19:46

Danke dir 😊✌🏼

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Man stellt einen Mitgliedsantrag.

Besucht die Gliederung vor Ort und deren Veranstaltungen.

Der Rest kommt dann schon.

Gehe auf die Homepage der gewünschten Partei..

Klivke auf Mitglied werden.

Fülle das Formular aus.

Zahle Deinen Beitrag und Du bist dabei.

Ich war einmal in der SPD und das war eine interessante Zeit.

Zu Mitgliegsantrag und Mitgliedsbeitrag hast Du ja bereits einige Antworten.

Der monatliche Mitgliedsbeitrag richtet sich nach Deinem Einkommen. Dafür gibt es in jeder Partei Tabellen. Als Student oder Arbeitsloser fing das 2003 in der SPD mit 5€ an. Mitglieder mit Ministerdiät zahlen dagegen mehrere hundert Euro im Monat.

Du kannst Mitglierversammlungen und Vorstandssitzungen Deiner lokalen Gliederungen besuchen und natürlich selbst kandidieren. Das ist der erste Schritt.

Wenn Du noch relativ jung bist - in der SPD bis 36, kannst Du auch für den Vorstand der Jugendorganisation kandidieren. Das ist der erfolgversprechendste Weg. Daher kommt Kevin Kühnert in der SPD und Jens Spahn in der CDU.

So habe ich es damals auch gemacht. Zuerst wurde ich in den JUSO-Vorstand meines Unterbezirks gewählt. Dann hat man einmal pro Woche Vorstandssitzung. Daneben finden eine Menge andere Veranstaltungen statt. Podiumsdiskussionen uvm. Man arbeitet für die Kommunalwahl dann auch am lokalen Wahlprogramm der Partei mit.

Im Großen und Ganzen kann ich Dir sagen, dass mehrere Abende pro Woche und viele Wochenenden dafür drauf gehen, wenn man wirklich politisch aktiv ist. Aber es ist auch interessant und macht Spaß und man knüpft viele Kontakte.

Bei der SPD kann man über die parteinahe Friedrich-Ebert-Stiftung für kleines Geld auch an tollen Seminaren teilnehmen. Die finden auch an Wochenenden statt. Die Stiftung hat sogar ein oder mehrere Hotels. Egal ob Rhetorik, Sitzungsleitung und Gesprächsmoderation oder Seminare zur Entwicklung der EU etc. Für Bürgermeister-Kandidaten gibt es sogar Seminare in denen man mit echten Journalisten Talkshow-Auftritte üben kann.

Aber zurück zur Karriere: Du bist also im kommunalen Vorstand z.B. der Jugendorganisation. Jetzt kannst Du zum Delegierten auf der Landeskonferenz (so hieß es bei den Jusos) gewählt werden und dort natürlich für den Landesvorstand kandidieren. Ab da bereits sind die Posten umkämpft. Kommt man lokal noch sehr einfach in den Vorstand ist es auf Landesebene bereits schwierig.

Man kann sich das wie einen Parteitag vorstellen. Eine LaKo dauert 2 Tage und am zweiten Tag wird gewählt. Da gibt es dann hinter den Kulissen Absprachen zwischen den Deligierten verschiedener Unterbezirke (wieder ein SPD-Wort, in anderen Parteien heißt es z.B. Kreisverband), nach dem Motto: "Wählt ihr unseren Kandidaten wählen wir euren" etc.

Ab der Landesebene fängt also schon die Kungelei im Hinterzimmer an. Und wenn Du vorher nicht schon bekannt bei Deinen Parteifreunden im Bundesland bist, hast Du keine Chance auf einen Sitz im Landesvorstand. Selbst in der Jugendorganisation.

Wer also ernsthaft Politik machen möchte, sollte sich darüber im klaren sein dass der Großteil der Freizeit irgendwann dafür draufgeht, wenn man in seiner Partei aufsteigen will.

Ich habe im Rahmen dessen auch ein Praktikum im Landtag NRW gemacht und dabei alle Landesminister persönlich kennengelernt.

Und jetzt weißt Du vielleicht auch, warum es so wenige Leute mit Berufen wie Verkäufer im Einzelhandel, Kellner bzw. Leute aus der Gastronomie oder Handwerker die auf Montage müssen etc. in der Politik gibt.

Die haben schlicht keine Zeit für Parteiarbeit. Und mit 2 Besuchen pro Jahr auf der Mitgliederversammlung bekommt man natürlich keinen Posten.

Die meisten Mitglieder sind ohnehin Karteileichen. Die sieht man nie, aber der Mitgliedsbeitrag kommt rein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Jede Partei hat eine zentrale WEB-Seite. Die sollten auch zu Web-Seiten der Bundesländer und dort auf Seiten der Kreisorganisationen, bis zu den Ortsverbänden
führen.
Gehe einfach mal auf die Suche im Internet.
"die Linke Bernau" oder einen anderen Ort und die wirst Webadressen mit Kontaktmöglichkeiten finden. Dort sind auch in der Regel Einladungen zu Mitgliederversammlungen mit Ort und Datum genannt.
DieLinke führt alle ihre Mitgliederversammlungen als öffentliche Veranstaltungen durch.