Soll ich einer Partei beitreten? Ohne = irrelevant?
sollte ich einer Partei beitreten um mich überhaupt beteiligen zu können ist die Frage;
Ich hab eher Sorgen darüber einer Richtung folgen zu MÜSSEN. Und immer in eine Schublade gesteckt zu werden von Außenstehenden. Andererseits gibt es ja auch in Partein gewisse Mitglieder die rausstechen wie zB. Gysi oder Wagenknecht bei den Linken. Oder ein Jörg Meuthen der damals vor seinem Austritt noch gemäßigter war als einige andere AfD'ler wie Höcke. Usw. da gibt es ja genug Beispiele.
Ich finde anders geht politische Beteiligung schwer, ohne Partei fallen viele auch in die Irrelevanz oder eiern in irgendwelchen Kleinparteien rum. Andererseits bin ich eher jemand mit vielen Ansichten aus allen Lagern, oft versuch ich einfach eher neutral und rational zu entscheiden.
Diese Denkanstoß hat mir meine Professorin in Politikwissenschaften gegeben. Die lebt Politike einfach. Und da war der Spruch eben dass wir drüber nachdenken sollen einer Partei beizutreten, einem Verein oder wie auch immer. Das ist Demokratie...
ich tu mich da aber seit Jahren schwer.
Ihr könnt ja eigene Ideen, Meinungen zu dem Thema (stimmt ihr mir zu?) oder sogar Erfahrungen teilen. Lese gerne was.
3 Antworten
Ich war längere Zeit parteipolitisch aktiv und das Spannungsfeld, das Du beschreibst, kommt mir bekannt vor.
Außerhalb einer Partei ist es schwierig, politischen Einfluss zu nehmen oder an die entscheidenden Leute heranzukommen. Man kann einwirken, aber hat keinen Hebel.
Innerhalb einer Partei hat man den Hebel, aber ist auf eine Richtung festgelegt. Für "jemand mit vielen Ansichten aus allen Lagern" wird es absehbar schwierig. Bei den Freien Wählern könnte sowas klappen, aber es kommt dann auf die Mitstreiter an.
Aus Sicht der Parteien wäre eine größere Anzahl an Mitgliedern in vieler Hinsicht hilfreich, es sind immer zu wenige für die anstehende Arbeit und die verfügbaren Ehrenämter. Selbst eine 'große' Volkspartei wie die CDU hat nur 370.000 Mitglieder - das entspricht gerade mal der Anzahl der Mitglieder in FC-Bayern-München-Fanclubs.
Danke für die Antwort!
Zunächst einmal: Auch als Mitglied einer Partei musst Du nur bedingt einer Richtung folgen. Denn auch innerhalb einer Partei gibt es unendlich viele verschiedene Meinungen. Die Kunst besteht darin, diese untereinander zu diskutieren und am Ende möglichst auf einen gemeinsamen Nenner bzw. Kompromiss zu kommen, in dem sich alle (bzw. möglichst viele) wiederfinden. Das ist natürlich im Kleinen deutlich einfacher als im Großen - d.h. im 15-Mitglieder Ortsverband einer Partei wird man sich meistens auf einen für alle tragbaren Weg einigen können, auf Bundesebene wird das mit mehreren hunderttausend Mitgliedern kaum möglich sein.
Letztendlich kommt es auch darauf an, in welcher Form bzw. auf welcher Ebene Du aktiv mitwirken möchtest. Ich bin beispielsweise auch nicht mit jeder Entscheidung, die durch meine Partei auf Bundes- oder Landesebene getroffen wird, glücklich und einverstanden. Ich bin aber hauptsächlich deshalb Mitglied geworden, weil ich auf kommunaler Ebene Dinge bewegen und voranbringen möchte. Und auf kommunaler Ebene ist meine Partei halt diejenige, die meiner Meinung nach die besten Ideen und die fähigsten Menschen hat. Das steht für mich im Vordergrund - aber natürlich muss man sich grundsätzlich schon mit der Partei und ihrer Ausrichtung identifizieren können.
Ich kann mal von mir selbst berichten... ich bin schon als Jugendlicher von den örtlichen Parteien angesprochen worden, ob ich nicht an einer Mitarbeit Interesse hätte. Hatte ich aber nicht, Politik hat mich damals noch nicht sonderlich interessiert. Das kam dann erst später. Ich begann mich für das ein oder andere zu interessieren und Dinge zu hinterfragen. Mit einigen Sachen war ich nicht einverstanden... also entschloss ich mich dazu, einer Partei beizutreten und so Dinge in meinen Augen positiv zu verändern. Gerade auf kommunaler Ebene hat man eben auch die Chance, sich aktiv einzubringen und Dinge zu beeinflussen.
Das geht natürlich theoretisch auch als "Einzelkämpfer", als parteiloser Kandidat. Allerdings würden mir persönlich dann die internen Sparringspartner fehlen... wie gesagt bringen wir schon im Vorfelde Partei-intern verschiedene Meinungen mit ein und diskutieren diese. Zudem machen wir das ja alle auch nicht beruflich und sind nicht allwissend. Unsere Stärke beziehen wir daraus, dass eben verschiedene Personen ihre individuellen Fähigkeiten und ihr individuelles (Fach-)wissen mit einbringen.
Ohjne politische Überzeugung ist der Eintritt in eine Partei sinnlos.
Ich bezweifle aber auch dass jedes Parteimitglied mit großer Überzeugung Mitglied einer Parte ist bzw. reingerutscht ist und es die Persönlichkeit später geformt hat