Wie reagiert man, wenn der Partner nach jahrelanger Ehe verschweigt, dass er/sie steril ist, obwohl man gemeinsam versucht hat, Kinder zu bekommen?
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10 Antworten
Das ist nicht schön aber reicht es nicht dann Kinder zu adoptieren? MUSS es denn auf aller Fälle die Blutsverwandtschaft sein??
Ich finde dies aus meinem Geschmack etwas übertrieben. Es gibt so viele Kinder die liebevolle Eltern brauchen. Ich finde, dass irgendwie unpassend. Man möchte Kinder und behauptet man wäre Kinderlieb aber Kinder die es wirklich brauchen, werden ignoriert?
Ich habe den Eindruck, dass man sich nicht genau Gedanken darüber gemacht hat warum, weshalb man Kinder möchte.
Angelogen ist eine Sache und ist nicht schon aber wenn man tiefer grabt, dann spürt man auch die heuchlerische und Egoistische Denkweise in so einem Fall.
Ich wäre verwundert, dass er das verheimlicht hat und dann wenn alles passt und die Beziehung gut funktioniert, wuede ich Kinder adoptieren. Wenn mir Kinder und die Liebe für Kinder wirklich ernst meine. Problem gelöst!
Ich würde mich eher folgendes fragen:
Wieso kam das Thema vorher nie zur Sprache?
Wieso sollte er (in meinem Fall wäre der Partner männlich) einerseits aktiv mit mir zusammen eine Familie gründen wollen, "daran basteln", wohl wissend das er nicht zeugungsfähig ist? Das passt nicht zusammen.
Daher würden Gespräche folgen, Lösungswege um der Situation auf den Grund zu gehen würden gesucht werden, Paartherapie wär vielleicht ideal um zu schauen "wo stehen wir".
Und im Laufe dieses Prozesses würde sich dann herausstellen wo wir jeweils persönlich stehen, ob wir beide noch Sinn erkennen in dieser Beziehung.
Liebst du IHN oder wolltest du nur ein Kind?
Da ich steril bin habe ich auch schon einmal eine Avance eingebüßt, weil sie noch einen Kinderwunsch hatte. Hätte ich es verheimlicht, hätte ich eine Beziehung mit ihr haben können. Ich bin ganz froh über meine Klarheit.
Ich finde nicht, dass man so ein privates Thema sofort jeder Person mitteilen muss. Er hat dann wohl in deinem Fall den Punkt verpasst, es dir zu sagen. Wahrscheinlich hat er unterschwellig bald bemerkt, dass du ihn ohne seine Zeugungskraft vielleicht verlassen würdest? Davor hatte er vielleicht Angst?
Kleiner Tipp: wir Männer sind keine Reagenzglasträger zur Lebenslauferfüllung.
Ich wäre vermutlich erstmal geschockt und würde mir dann überlegen ob die Beziehung für mich so noch eine Zukunft haben kann.
Problem ist hier weniger die Unfruchtbarkeit als der Umstand, dass die Person es mir Jahrelang verschwiegen hat. Mir ist Ehrlichkeit in einer Beziehung ENORM wichtig und hätte er mir das ganz am Anfang der Beziehung gesagt und wäre z.B. offen hinsichtlich einer Samenspende o.ä. gewesen, dann wäre das alles kein Problem für mich gewesen.
Aber so?
Ich meine... da hat mich jemand über JAHRE angelogen, hat anscheinend auch keinerlei Interesse daran gehabt 'eine Lösung zu finden', hat mich Sorgen und Ängsten ausgesetzt, inklusive der quälenden Frage, was denn bei mir nicht stimmt... hat mich vermutlich dann auch nochmal aktiv angelogen hinsichtlich 'bei mir ist alles okay, an mir kann es nicht liegen'...
Ich glaube offen gestanden... da wäre für mich der Zug mit dem 'offen kommunizieren und Lösung finden' schon lange abgefahren... das hätte man vor einigen Jahren machen können und alles wäre okay gewesen. Aber mit jemandem, der mich so dreist anlügt würde ich vermutlich NICHT zusammenbleiben wollen.
Und ich meine... was ist das 'gemeinsam alternative Möglichkeiten erkunden'? Was stellst du dir als 'Alternative Möglichkeit' vor, wenn jemand einen jahrelang angelogen hat?
Etwa ein Kind in diese Ehe setzen, die nur noch auf dem Papier existiert? Das würde ich keinem Kind antun wollen...
Und nochmal: Das hat nichts mit steril oder nicht steril zu tun. Es hat damit zu tun, dass mein Partner offenbar nicht das geringste Bisschen Empathie hat und kein Interesse daran hatte etwas an einer für mich quälende Situation zu ändern, wozu er ohne große Probleme und ohne den geringsten Aufwand in der Lage gewesen wäre.
Wenn die Frage zur Trennung im Raume steht, weil jemand zeugungsunfähig ist, dann ist es sehr gut so, dass daraus kein Kind entsteht, denn es wäre bald ein Trennungskind.
So wie man reagieren sollte wenn einem die Partnerin ein "Kuckuckskind" untergeschoben hat.
Beides ist ein Vertrauensbruch allererster Güte und geht weit über eine verlorene Nacht (Fremdgehen) hinaus.
Einer meiner Onkel (der immer Familie wollte und es auch kommuniziert hat) erfuhr von seiner Braut in der Hochzeitsnacht das sie steril ist. DAmals war eine Scheidung gesellschaftlich "noch" unmöglich. Es hat die Ehe das ganze Leben lang belastet......