Wie oft wurdet ihr als Kinder angeschrien?
“Die Wahrheit zu schreien, macht sie nicht mehr wahr.”
Alejandro Casona
Kinder anzuschreien ist ein Zeichen des Kontrollverlustes und kann als psychische Gewalt betrachtet werden.
Mir ist es nicht selten passiert, dass ich an Häusern vorbeilaufe und mitbekomme, wie Eltern ihre (zweifellosen) Kinder anschreien.
Kurzfristig mag das zur Unterdrückung des kindlichen Trotzes führen, langfristig kann es das Kind psychisch krank machen.
Wurdet ihr als Kinder / Jugendliche angeschrien und welchen Einfluss hatte es auf euch?
Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen
15 Antworten
Ganz selten. Einmal konnte ich mich erinnern, dass ich Ärger bekam von mein Vater, weil ich gelogen hatte und er es raus bekam. Sonst bekam ich nie Ärger. Hingegen bekam mein Bruder sehr viel Ärger.
Bei meinen Pflegeeltern bekam ich öfters mal Ärger, wenn ich nicht so funktionierte, wie sie sich es vorstellten, aber sie ließen mich eigentlich immer machen.
Kann mich ehrlich gesagt nicht wirklich dran erinnern, aber eher nicht bis selten. Meine Eltern sind grundsätzlich personen, die im Streit nicht schnell laut werden, was ich auch gut finde. Deswegen reagiere ich wohl auch etwas empfindlicher darauf, wenn die Eltern von meinem Freund zb im Streit rumschreien - das ist für mich völlig unverständlich und respektlos. Finde das schwer zu ertragen, auch als Erwachsene, insbesondere wenn man selbst nicht involviert ist.
Meine Eltern haben mich ohne anschreien oder sonstige Gewalt erzogen. Und trotzdem ist aus mir was geworden.
Wenn wir Jungs auf einem Baum sitzend frisches Obst aßen, konnte es schon mal vorkommen dass der Besitzer des Baumes uns aus der Ferne anschrie. In den meisten Fällen konnten wir dann durch schnelles Rennen uns den Folgen entziehen.
Und trotzdem ist aus mir was geworden.
Trotzdem? Vielleicht eher deswegen
Ja, in meiner Kindheit gab es leider Gewalt körperlich und verbal. Meine Eltern waren zu jung, hatten selbst vermutlich keine schöne Kindheit, viel Unzufriedenheit und Stress, die sie dann an ihren Kindern gelegentlich ausließen. Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern und bin aus diesem toxischen Kreislauf ausgetreten.
Nicht regelmäßig, nicht täglich, aber auch nicht selten. Das Wort gelegentlich trifft es da am besten.
Ich habe Eltern, die überwiegend liebevoll waren, aber es gab die eine oder andere Situationen, wo sie auch laut geworden sind.
Ich habe mir fest vorgenommen, dass das bei meinen Kindern nicht vorkommt, aber letztendlich sind wir alle Menschen und haben uns vielleicht nicht immer im Griff. Wichtig ist denke ich, dass man nach möglichen Ausrutschern (z.B anschreien), in der Lage ist sich bei seinem Kind dafür zu entschuldigen und nochmal drüber zu sprechen und dem Kind klar machen, dass es nicht Schuld an den Gefühlen der Eltern ist