Wie nennt man jemanden, der zwar an Gott glaubt, aber nicht an eine bestimmte Religion?
Also eine Person, die an einen Schöpfer glaubt, aber nicht an die Bibel oder den Koran, da er es für Schwachsinn hält.
6 Antworten
Grüß Dich agsgzv
Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Und warum?
Ich denke es sollte mal grundsätzlich etwas zurechtgerückt werden, völlig unabhängig von Katholizismus, Protestantismus, Islam oder sonst was.
Vorweg
An einen Gott zu glauben oder nur an Gott, dazwischen gibt es einen Unterschied der gravierend ist.
Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nie wissen können aber dennoch der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts.
Mit Artikel ist Gott ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.
Ich persönlich stimme dem ersten zu.
Was ist Religion überhaupt?
Es gibt eine sehr schöne Definition was Religion ist. Und zwar ist das die von Gustav Mensching (Religionswissenschaftler - verstorben), die wohl am ehesten den Begriff erklärt und als der Klassischste gilt.
Er sagt:
„Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.
Von einem Gott ist per se nicht die Rede ❗
Da wäre aber noch zu klären, was heilig bedeutet:
Wikipedia:
Heilig bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortgeschichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Religion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“.
Auch hier ist kein Gott per se gemeint ❗
Heiligkeit muss daher keineswegs auf einen alleinigen geglaubten Gott oder irgendwelche Götter, Engel oder Dämonen oder allein auf Tiere bezogen sein, sondern es darf auch die Vielfalt des Lebens selbst sein, mit seinen erhabenen, schönen und ergreifenden Seiten aber auch mit seinen Härten, Grausamkeiten und Widersprüchlichkeiten. Das Leben an sich kann als besonders verehrungswürdig erlebt und angesehen werden kann. Woran soll man sich sonst orientieren?
Denn nur zwischen diesen Polen nämlich führt unser Weg, um uns orientieren zu können.
Der Inhalt des Glaubens erzwingt die eigenen Handlungen aus dem Glauben heraus. Und das deshalb, weil man das was man glaubt auch für wahr hält und nach Übertragung ins Leben drängt, in den Alltag. Und das nennt man Spiritualität (früher Frömmigkeit genannt). Beides zusammen ist dann Deine Religion.
Religion ohne Glaube ist nicht möglich. Und wer glaubt, der hat auch Religion. Der Mensch kommt ohne Glaube nicht aus, er wäre sonst nicht lebensfähig. Zu glauben heißt nämlich auch zu vertrauen, was immer es sei. Man sollte dabei nicht dem Falschen vertrauen. In diesem Zusammenhang muss sich von der Vorstellung gelöst werden, das Glaube immer irgendwelche festen verpflichtenden Lehren von religiösen Institutionen bedeutet, denen man verpflichtet zu sein hat, ganz gleichgültig ob es der Monotheismus ist (Eingottglaube) oder Polytheismus (Vielgötterei). Auch Atheisten glauben, nur anders. Allerdings hat das zur Folge, hier Religion anders zu verstehen und nicht wie bisher. Und das wäre dringend nötig.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Der Begriff Theist kommt dem am nächsten. Der Begriff sagt, dass man u.U. an Gott im religiösen Kontext glaubt, aber nicht unbedingt. Es kann auch ein religiös isolierter Gottglaube gemeint sein.
Deisten sind Menschen, die sich als gläubig bezeichnen, ohne einer Religionsgemeinschaft anzugehören. Sie führen den Beginn der Welt auf ein göttliches Wesen zurück, das vom menschlichen Verstand nicht erfasst werden kann. Religiöse Rituale oder Organisationen belächeln sie als Menschenwerk.
Theist.
Glaubt er nur an einen Gott: Monotheist. An zwei Götter: Duotheist. An mehrere Götter: Polytheist.
Bei Deismus glaubt ein Deist zwar an einen Schöpfergott, dieser hat sich aber nach der Erschaffung der Welt vom Acker gemacht und ist an eine Interaktion mit Menschen nicht interessiert.
Ein Deist ist zwar ein Theist, aber mit einer speziellen Theologie.
Das trifft auf die Zeugen Jehovas zu, weil alle ihre ehem. Religion verlassen haben. So war es auch im 1.Jh bei den Aposteln. Andersgläubige konnten sie nicht verstehen. Sie waren durch Gottes Geist berufen worden. - 1.Korinther 2:14