Wie konnte Hitler an die Macht kommen wenn ihn keiner verstehen konnte?
- Hitler war ein stolzer Österreicher und kein Deutscher. Er konnte allein deshalb gar nicht Politiker in Deutschland sein.
- Er hatte ein extrem starken Dialekt wie alle Österreicher. Niemand in Deutschland, wo wir nur reines Hochdeutsch sprechen außer die Bayer, konnte ihn verstehen. Wenn man seine Reden anhört versteht man kein Wort. Niemand in Deutschland sprach so und Untertitel gab es noch nicht.
Wie konnte er also Reichskanzler werden? War das ein Missverständnis und die Menschen wählten ihn ohne zu wissen was er eigentlich sagt?!
11 Antworten
Hitler war ein stolzer Österreicher und kein Deutscher. Er konnte allein deshalb gar nicht Politiker in Deutschland sein.
Er war von Geburt Österreicher, aber überhaupt nicht stolz darauf. Das hinderte ihn aber nicht daran, sehr wohl in Deutschland politisch tätig zu sein. Seit 1932 besaß er die deutsche Staatsangehörigkeit.
Er hatte ein extrem starken Dialekt wie alle Österreicher.
Soo schlimm ist das ja nun nicht bei den Österreichern. Er lebte ja auch lange genug in Deutschland und nahm zudem Rhethorikunterricht.
Niemand in Deutschland, wo wir nur reines Hochdeutsch sprechen außer die Bayer, konnte ihn verstehen.
Sieh dich (oder hör dich) mal in Deutschland um, und du wirst finden, dass so gut wie niemand reines Hochdeutsch spricht (ausgenommen natürlich die Berliner). Da gibt es so manche Mundart, die man noch schlechter versteht als die der Österreicher.
Wenn man seine Reden anhört versteht man kein Wort. Niemand in Deutschland sprach so und Untertitel gab es noch nicht.
Offenbar hast du dir nie eine seiner Reden angehört. Mit deren Inhalt muss man nicht unbedingt übereinstimmen, aber sprachlich sind sie einwandfrei verständlich. Es stört nur, dass er oft brüllt, als habe er kein Mikrofon. Aber das war damals nicht selten.
Zu 1.: Er sah sich als Deutscher, da er der Meinung war dass Österreich und Deutschland ohnehin als ein Volk zusammengehörten. Und er hat rechtzeitig die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt und auch erhalten um hier ein Amt zu bekleiden.
Zu 2.: Auch Österreicher können hochdeutsch reden und das hat Hitler auch getan. Wenn man alte Filmfragmente in Dokumentationen sieht ist er da sehr wohl zu verstehen. Er rollte zwar das „R“ wie weiland Carolin Reiber bei der „Volkstümlichen Hitparade“ aber er war auch für Norddeutsche klar zu verstehen.
In den Jahren nach der Weltwirtschaftskrise konnte die NSDAP ihre Bedeutung nicht nur auf Regierungsebene weiter stärken. Ihre Anhänger brachten den politischen Machtkampf auch auf die Straßen. Sie ließen den Unmut der Menschen über den verlorenen Ersten Weltkrieg und den Versailler Vertrag wieder aufflammen.
Dadurch schafften sie die Grundlage für die Machtergreifung Adolf Hitlers: Sie propagierten Hitler als Rächer des deutschen Volkes.
Ohne diese offizielle Handlung hätte Hitler nicht Reichskanzler werden können. Und auch das Volk hatte seine Ernennung vorangetrieben: In der vorangegangenen Reichstagswahl vom 6. November 1932 hatte die NSDAP 33,1 Prozent der Stimmen erreicht. Hitler wurde also demokratisch ins sein Amt gewählt – und schaffte danach in wenigen Monaten die Demokratie ab.
Wie konnten die Deutschen ein Wort verstehen was er gesagt hat? Hör dir doch seine Reden an. Das ist kein Deutsch sondern irgendein Bergdialekt!
Hitler hat niemals auch nur ein Wort Dialekt gesprochen. Er verabscheute den Dialekt. Er hat reines Hochdeutsch mit einem seltsamen Akzent gesprochen.
Österrreichisches deutsch ist für die Meisten Deutschen eigentlich ziemlich verständlich. Soviele unterschiede sind da gar nicht.
Hinzu kommt das er nicht wirklich in seinen Reden viel Dialekt gesprochen hat.
Das du ihn heute ggf. schwer verstehen kannst liegt daran das man auch in Deutschland generell früher etwas anders gesprochen hat.
Ja selbst wenn ein paar Leute das verstehen konnten war doch ganz offensicthtlich eine fremde Sprahce wwarum sollten sie ihn dann als deutschen Führer wollen wenn er kein Deutsch kann?
Hitler sprach eine Art "Bühnendeutsch", welches gar nicht mal sehr viel mit Österreich zu tun hatte. "Ein anderes Element des Bühnendeutsch ist das „rollende R“ (Zungenspitzen-R)."
Damals war die Tontechnik noch nicht so wie heute, und Hitler sprach vor einer Menschenmenge etwas anders als in einem normalen Gespräch unter 4 Augen.
Bühnendeutsch hatte zum Ziel, eine markante, deutliche Aussprache zu gewährleisten, welche auch bei der damaligen (schlechten) Tontechnik Erfolg hatte.
Man hört das auch bei alten Opern-Aufnahmen. Vergleicht man z.B. moderne Wagner-Sänger und z.B. Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Lauritz Melchior (der war eigentlich Däne, hat aber Wagner auf Deutsch gesungen), wird das deutlich. Auch der hatte das R gerollt, moderne Opernsänger verzichten eher drauf.
Interessant sind aber Hitlers Vokalverschiebungen, er hat die Vokale regelmäßig geöffnet, d.h. aus i wurde ein ä ("äch"), aus u ein o ("Bonker"), aus ü ein ö ("Föhrer").
Die geschlossenen Vokale (i, u und ü) vermied er.
Im Vokaltrapez (siehe hier: Vokaltrapez – Wikipedia)
rutschen also die Vokale i, u und ü nach unten. Bairisch-österreichische Dialekte vermeiden i und u nicht, diese Vokale gehören dort dazu.
Für ihn waren Österreich und Deutschland zusammengehörig, daher war es eigentlich nicht sehr relevant, auf welcher Seite der heutigen Grenze er geboren wurde (die Grenze sollte damals eh verschwinden).
Wie es damals (auch noch Jahrzehnte später) als feinstes Bühnenhochdeutsch nach Siebs galt.