Welcher Dialekt (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist am schwerste zu verstehen, vom Hochdeutsch aus gesehen?

4 Antworten

Hängt von der lingualen Bildung des Zuhörers ab.

Als Ost-Österreicher muss man sich wahrscheinlich bei welstlicheren Dialeken etwas mehr konzentrieren, bei Schweizern kann man auch noch, zumindest sinngemäß folgen.

Ich hatte einmal größte Probleme einen Schwaben zu verstehen, der selber keinen Grund sah, sich an die Hochsprache anzupassen. Das ist einige Jahre her, inzwischen hätte ich wahrscheinlich auch damit keine großen Probleme.

Eindeutig das ,,Guriner-Deutsch" von der Gemeinde Bosco-Gurin in der Schweiz. Eine alte Walsersprache.

Das Sorbisch in Deutschland ist auch schwierig, ,aber es ist kein deutscher Dialekt, sondern eine slawische Sprache.

Ich hätte mal Höchstalemannisch genommen, das betrifft die Mitte der Schweiz bis in die Südschweiz hinein, also das Berner Oberland und Gebiete weiter im Süden.

"Jaha, i bi hüt scho zitli zum Gade use tschamppet, aber eö, äs ist mer afäd nümme rächt wohl gsi bi der Sach. Woni gäge d’Herti chume, se gsehni neimes Tüfels ab dr Guggere appe cho, es ist kei Gäms, kei Hüehnerdieb und kei Mäntsch gsi, äs hät so rothi Vorderbei und es roths Halsband gha, churtz i cha nid säge was äs gsi ist, aber emal neimigs Ughürigs dä groüss.[1]"

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6chstalemannisch

Das Hochalemannisch der Nordschweiz und Ostschweiz verstehe ich etwas besser. Und die Dialekte in Österreich finde ich meist nicht so extrem schwer verständlich. Ist aber teilweise Geschmackssache.

Und natürlich auch Friesisch, was linguistisch gesehen kein Deutsch ist. Aber nur noch wenige sprechen echtes Friesisch (Saterland, wenige in Schleswig-Holstein).

"Bit in ju bäterste Timpe loangden do helle Stroalen fonne Sunne. Woorm waas dät un kommoudich. Een Goddeshanken waas deer uk, un geen bie tou tuurnjen. „Moin!“, kwad ze tou ju Mäge. "

OlliBjoern  12.04.2024, 16:58

Friesisch hat sehr hübsche Wörter, die mich oft an Schwedisch oder Norwegisch erinnern, etwa "kwad" - das Wort liest man auch oft in den Texten der Edda.
("medens Øyvind kvad" norwegisch - während Öyvind sprach)

Auch heißt der Igel im Saterland "koodiegel", was mich erinnert an schwedisch "igelkott", der zweite Wortbestandteil (bzw. der erste im Friesischen) ist wie isländisch "göltur" - das ist ein Schwein (so wie hog in hedgehog).

Der Igel ist dort also ein "Schweineigel" (oder im Schwedischen ein "Igelschwein"). Im Dänischen ist der Igel ein "pindsvin", ein "Stachelschwein".

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Schweizer, oder auch Niederösterreicher (aber richtiges plattdeutsch ja genau so ;-))

spanferkel14  12.04.2024, 11:11

Plattdeutsch ist ja auch kein Dialekt.

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