Was haltet ihr von Dialekten?

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Hallo,

niemand spricht "reines Hochdeutsch". Es fließen immer Regiolekte und Dialekte mit ein.

Was Dialekte angeht, hat wohl jeder seine eigenen Vorlieben und Abneigungen, empfindet wohl jeder anders.

Mir gefallen Kölsch, Düsseldorwer Platt, 'niederrheinisches Platt', Plattdeutsch, Bairisch, Steirisch und Oberösterreichisch besonders gut.

Am unattraktivsten finde ich persönlich Sächsisch; möglicherweise, weil es in mir "ungute" Gefühle weckt.

Ich spreche "Hochdeutsch" gemischt mit der "Sprache" bzw. Wörtern aus dem   

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Düsseldorwer Platt, 'niederrheinisches Platt', Kölsch

sowie von da, wo ich jetzt dahoam bin, nämlich dem  

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sowie aus meiner 2. Heimat  

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Ich persönlich finde es schade, dass die Dialekte immer mehr ins Hintertreffen geraten, und hoffe, dass sie erhalten bleiben, denn mit dem Aussterben der Dialekte ginge auch die Vielfältigkeit verloren. Sprache - und damit auch Dialekte - ist nämlich viel mehr als nur Verständigung!

Nur dumme Menschen diskriminieren andere, andersdenkende und anderssprechende Menschen!

Außerdem ist das Beherrschen eines Dialektes von Vorteil beim Erlernen einer Fremdsprache.

Wer neben Hochdeutsch Dialekt spricht, findet auch zu Fremdsprachen einen leichteren Zugang.

(Quelle: zeit.de/wissen/2013-05/leserartikel-dialekt-sprachkompetenz)

AstridDerPu

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AstridDerPu  13.07.2024, 13:53

Danke für das Sternchen.☺️

Ja, ich mag Dialekte. :)

Dialekte sind schützenswert, denn sie gehören ebenso zu den Sprachen wie die offiziellen Standardsprachen. Meine Oma sprach einen moselfränkischen Dialekt (daher muss ich auch dann an meine Oma denken, wenn ich mal in Luxemburg bin).

Ich selber spreche nur ein leichtes Schwäbisch (kein ausgeprägtes Schwäbisch).
Aber ich verstehe recht viele Dialekte hier in Deutschland. Meine andere Oma (und mein Opa) sprach "Kölsch", auch diesen Dialekt mag ich, auch wenn ich ihn selber nicht spreche.

Ich kann etwas Schwedisch (anwendungstauglich, ich kann mich mit den Leuten unterhalten ohne Englisch zu brauchen); und nun haben wir in Schweden auch in Buch in älvdalischer Sprache gekauft, das ist eine absolute Rarität, nur noch 2000 oder 3000 Menschen sprechen diese Sprache in einem Tal, welches von Schweden zum Idrefjäll führt. Hinter dem Idrefjäll liegt Norwegen, diese Region ist weit von Oslo und von Stockholm entfernt und sehr einsam.

Zum nächsten Supermarkt sind es manchmal 35 km.

Viele Leute sind es nicht mehr, aber sie pflegen ihre Sprache (die weder Schwedisch noch Norwegisch ist), die auch dort an der Schule gelehrt wird (vermutlich die einzige Schule überhaupt).

In Älvdalen wird man (auf einem Schild) in 3 Sprachen begrüßt, in Schwedisch (klar), in Südsamisch (einer finno-ugrischen Sprache) und eben in Älvdalisch. Wahrscheinlich gab es schon im frühen Mittelalter Menschen ("Wikinger") die dort hin zogen und ihr eigenes (Binnenland-) Leben lebten, und erst viel später mit ("normalem") Schwedisch in Kontakt kamen.

Auf Sollerön (einer Insel im Siljan) gibt es alte Gräber aus der Wikingerzeit.

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Das ist kein normales Schwedisch, sondern Nedansiljanmål (Älvdalisch ist "Ovansiljanmål"). "Danke vielmals, dass du in Geschäften einkaufst, die wir in Rättvik gebaut haben - ein Rättviker"

"att du andlör" = "att du handlar" = dass du einkaufst

 - (Dialekt, Mundart, Schweizerdeutsch)

Ich lebe in Bayern und bin da auch die meiste Zeit aufgewachsen. Da kommt man fast nicht drumherum, Dialekt zu sprechen 😅 Ich mag aber unseren Dialekt.

Grundsätzlich mag ich fast alle Dialekte und finde es gut, dass man anhand der Sprache auch innerhalb Deutschlands Rückschlüsse auf die Herkunft machen kann.


Dreamdrummer  02.08.2024, 09:27
Ich lebe in Bayern und [...] mag aber unseren Dialekt.

Bairisch, Schwäbisch, Oberpfälzisch oder Fränkisch?

Schniddn  02.08.2024, 09:53
@Dreamdrummer

Alle, wobei ich nach typisch Oberpfälzer Manier die Franken etwas belächle 😅

Dialekte sind ein Faktum des Lebens und sozusagen der "Normalzustand". Ich spreche im Alltag meist ein regional gefärbtes Standarddeutsch, tauche aber manchmal tiefer ins Standard-Dialekt-Kontinuum ein. Je nach Kontext. Es ist schön, diese Möglichkeit zu haben.

Die nur in Deutschland so stark ausgeprägte Dialektneurose ("aba ich spräche nuuua raaines Hooochdeutsch, Dialekt ist doch eeeklich, kann ich gaaanich ab!") finde ich ausnehmend lächerlich. Wer ist sonst ernsthaft stolz darauf, etwas nicht zu können? Und warum soll man ständig krampfhaft eine fremde Sprachfärbung kopieren?

Wenn ich mit Leuten spreche, die nicht aus Bayern oder dem Ländle kommen, versuche ich möglichst Hochdeutsch zu sprechen.

In meiner Gegend spricht man eine Mischung aus Bayerisch und Schwäbisch. Die Sprachgrenze ist genau der Lech.