Dialekt beibehalten oder anpassen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich würde ich dann Hochdeutsch sprechen, vielleicht mit einer kleinen dialektalen Färbung. Man darf ruhig hören, wo man herkommt.

Ich verwende ja auch hier bei uns die Standardsprache, wenn ich mit Leuten rede, diekein Bairisch sprechen.

Es passiert ja automatisch, dass man sich mehr oder minder anpasst - mir zumindest. Trotzdem habe ich ein paar Sachen, die eindeutig noch norddeutsch/plattdütsch sind in meinem Sprachgebrauch, auch wenn ich schon seit Jahren nicht mehr dort lebe. Gewohnheit. Für manches gibt es halt einfach in anderen Dialekten keine sinnvollen Wörter...

Ich komme ursprünglich aus Thüringen und wohne nun schon über 30 Jahre in Baden-Württemberg. Ich verstehe zwar schwäbisch mit der Zeit ganz gut, gezwungenermaßen musste ich, aber ich werde es nicht sprechen, da das komisch rüberkommt. Bemühe mich erst gar nicht. Bis auf einzelne Ausdrücke versuche ich es zu vermeiden. Die verstehen mich auch so. Und mein thüringisch kann ich auch nicht ganz verstecken, obwohl ich mich bemühe Hochdeutsch zu sprechen.

Ich finde Dialekte etwas ganz Normales und Natürliches. Für uns hier klingt z.B. das Hochdeutsche aus Hannover/Hildesheim sehr "komisch befremdlich künstlich". Oder auch wie Nachrichtensprecher im Fernsehn sprechen... Ein Lob auf Armin Assinger, der als Fernsehmoderator ja auch stets seinen Dialekt spricht.

Meine Frau redet hier zu Haus ja auch tirolerisch.

Absolut albern und einfach nur zum Abschalten finde ich, wenn im TV Untertitel eingeblendet werden, nur weil einer Bayrisch spricht.

Oder wenn Fernsehsendungen oder -serien in einer gewissen Gegend spielen sollen (z.B. der Bergdoktor am Wilden Kaiser), es wird stimmungsvolle Kulisse gezeigt und dann reden die Schauspieler künstliches Hochdeutsch. Absolut unpassend und unglaubwürdig. Einfach zum Abschalten!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine gewisse Klangfarbe behält man fast immer, selbst wenn man sich bemüht, reinstes Hochdeutsch zu sprechen - das ist aber nicht schlimm, es kommt ja darauf an, dass man verstanden wird (ist nebenbei auch ein Gebot der Höflichkeit).