Wie konnte damals der Holocaust geschehen - die Bevölkerung wusste doch davon....?

39 Antworten

ich persönlich habe mich damit beschäftigt, als wir den nachlass meiner oma ordneten und da bilder und dokumente in den händen hatten.

da beschäftigte ich mich mit der geschichtes des wohnortes und kam zum dem schluss:

niemand kann heute sagen, was er in der situation machen würde.

fakt ist, der kaiser abgedankt, streiks, wirtschaftskrise, es fehlten ziele und vorbilder. so wie wir momentan planlos sind.

und dann kam einer, der arbeit gab und bedürftige unterstützte, ziele vorgab.

da gab es welche, die mitfuhren, welche die es ansahen und leute die etwas dagegen taten, weil sie andere vorstellungen hatten.

man musste heute wie damals viel mut haben, etwas ändern zu wollen oder imstrom mitzuschwimmen

Es gab Menschen, die wussten was da läuft. Drei mal darfst du raten, was mit denen gemacht wurde, die das System angezweifelt haben

Rubensstut6  14.02.2014, 16:15

ist das nicht in vielen Systemen so, humanitär oder weniger humanitär?

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Ich bin der Überzeugung das der Erziehungsstil der damaligen Zeit eine ganze Menge dazu beigetragen hat, dies alles so möglich zu machen. Es ist auch heute so, dass Propaganda in den Massenmedien, wie etwa heutzutage im Bezug auf den Islam, die denkstrukturen der Menschen beeinflusst und eben ein Image erzeugt.

Ich sehe heute mindestens genausoviele konformistische Tendenzen in der Bevölkerung, gefördert durch ein System welches seine demokratischen und egalitären Ideale lediglich proklamiert aber zugunsten der Macht- und Wirtschaftinteressen real niemals verwirlichen will. Man bedenke: Schulen sind reine "Keksfabriken". Würde man den denkenden Staatsbürger wirklich wollen, würde zum Beispiel Philosophie und somit logisches Denken vielmehr in den Fokus rücken. Stattdessen vernaturwissenschaftlichen wir nicht nur Schulen sondern auch Universitäten, um möglichst Nachschub für die Wirtschaft zu erhalten. Das dabei alle nur noch fragen, wie man etwas bewerkstelligen soll, aber kaum noch jemand was und warum eigentlich, ist eine logische Folge hiervon.

Wenn es heute in der BRD normal geworden ist, sich vor einem muslimischen Bartträger zu fürchtenn und mit Migranten nicht mehr zu tun zu haben als den Einkauf in einem Gemüseladen, ist es eben auch möglich diese Gefühle in einem weiteren Schritt gegen diese Menschen zu nutzen. Und weil man ja unkritisch glaubt oder glauben will, dass das alles ja seine Richtigkeit hat und die oben sowieso für alles Experten haben, würde man dann auch nicht mehr protestieren, wenn der Nachbar Ali morgen festgenommen wird.

EminemVEVO 
Fragesteller
 13.02.2014, 22:13

es klingt sehr überheblich, wenn ich das so schreibe, aber die mehrheit der bevölkerung ist eher engstirning im denken und nicht imstande, abstrakt zu denken. das betrifft auch die lehrer: ich stelle häufig etwas abstraktere fragen und/oder arbeite viel mit metaphern... die lehrer verstehen das nicht und drücken mir eine schlechte note rein. gerade mal 2 lehrer, die auf meinem momentanem stundenplan stehen, besitzen diese fähigkeiten...... es ist einfach so, die anderen lehrer denken in ihrem lehrer-horizont.... das ist für mich persönlich extrem anstrengend.... was man dagegen machen kann? PID. aber das ist wieder ethisch infrage zu stellen..... man muss sich unter den experten hocharbeiten und dann die mehrheit durch populistische äußerungen (die ja nicht per se schlecht sein müssen) und massenwirksame techniken für sich gewinnen. das ist der einzige weg. wenn du noch keinen ruf hast, lachen dich alle aus (übertrieben formuliert); bist du erst einmal oben angelangt und hast die zuversicht der masse, ja, vllt. sogar so etwas wie fans, dann kannst du wieder anfangen, frühere formen deiner kommunikation zu veräußerlichen und sie der masse beizubringen.

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Minihawk  14.02.2014, 23:04

Ich habe Ihre Antwort sehr genossen, auch wenn ich mit der letztendlichen Quinetessenz nicht konform gehen kann. Zum einen kann ich die Kritik an den "Naturwissenschaften" nicht nachvollziehen und die Erhebung der Philosophie als die Basis des logischen Denkens ebensowenig. Meiner Meinung bergen gerade philosophische Dogmen die Gefahr, dass sie zur Manipulation von Menschen missbraucht werden können. Gerade solche Sachen wie Scientology zeigen, dass der Drang des Menschen nach Lösungen in eher philosophischer Richtung zu recht derben Auswüchsen führen kann, die keineswegs dem Wohl der Menschen dienen.

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EminemVEVO 
Fragesteller
 14.02.2014, 23:16
@Minihawk

Zum einen kann ich die Kritik an den "Naturwissenschaften" nicht nachvollziehen und die Erhebung der Philosophie als die Basis des logischen Denkens ebensowenig.

Ich glaube, das war eher im übertragenen Sinne gemeint: Repräsentanten der NaWi im Bereich des reinen Auswendig Lernens (beide Wörter groß schreiben?) sind ja immerhin trilateral, also Mathematik, Chemie und Physik. Wobei selbstverständlich auch abstraktes Denken vorausgesetzt wird, aber - und da liegt die Schwäche - ohne Realitätsnähe... ich will nicht sagen, dass es da keine Realitätsnähe gibt, aber sie wird von keinem Lehrer, den ich jemals in einem dieser Fächer kennengelernt habe, beigebracht.

Biologie hat wiederum großes Potential, weil es sehr nah und greifbar ist (Physik zwar auch, aber unsichtbar). Mein Bio-Lehrer ist einer der besten, bei ihm gerät alles auf eine zweite Ebene, bei dem auch Ethik und Abstraktionsvermögen(bzgl. d. Aufgabenstellungen) nicht fehlen.

Um auf meine erste Vermutung zurückzukommen: Dieses Prinzip des Auswendig Lernens und Aufgabenstellungen, dessen Relevanz usw. man sich nicht wirklich bewusst ist, zieht sich durch fast alle Fächer. Der Schüler wird einfach durchgeschleift, ohne selber zum wirklich analytischen Denken gezogen zu werden... wobei auch das nur zur Hälfte stimmt, aber so wie es z.Zt. ist, erzielen die behördlichen Vorgaben jedenfalls keine wirklichen Ziele und Bildungen des analytischen Intellekts... hoffe, es ist einigermaßen verständlich, was ich damit sagen wollte...

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Minihawk  16.02.2014, 12:56
@EminemVEVO

Meiner Meinung nach ist gerade die Mathematik eine der realitätsnähesten Wissenschaften. Und mit AUswerndig lernen hat das nun mal überhaupt nix zu tun.

Alleine schon die Musik als die perfekte Nutzung von Mathematik zeigt, wie Matemathik auch Gefühle erzeugen kann. Auch wenn der improvisierende Musiker keinen Schimmer von Mathe hat, er nutzt sie instinktiv, in dem er Töne trifft, die einem mathematischen Schema entsprechen.

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EminemVEVO 
Fragesteller
 17.02.2014, 00:45
@Minihawk

Das kann man so für jedes na.wi. Fach sagen - ohne die Physik säßen wir auch ziemlich blöd da vor dem Klavier, ohne die Chemie ebenfalls. Finde ich ehrlich gesagt nicht so überzeugend... eher so'n Argument, um Mathe-überdrüssige Schüler zu motivieren.

Wobei ich noch dazu sagen muss: Wenn man sich ernsthaft mit der Mathematik beschäftigt und weiß, dass und wofür man es später brauchen wird, dann finde ich das wiederum völlig in Ordnung und würde dir mit der Realitätsnähe auch Recht geben. Aber das wird uns ja leider nicht mehr bewusst gemacht, wenn es um Kurvendiskussionen geht.

Vielleicht ist auch der Unterricht der Grund, warum ich darin kaum Sinn sehe. Bisher hat mich da noch nichts überzeugt - Wirtschaftsmathematik setzt so etwas ja voraus, ist allerdings überhaupt nicht etwas, was mich interessiert. Außerdem finde ich Wirtschaftsmathematik auch nicht sonderlich realitätsnah - dieses ganze Daytrading ist absolut abstrakt. Selbst vielen Spekulanten fällt es schwer, da auch nur einen kleinen Überblich zu behalten...

(bin nur Mathe-Kritiker, was den Stoff ab der 11. Klasse angeht!!!)

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IbnSha  17.02.2014, 09:29
@Minihawk

Aber das ist eben der falsche Gebrauch von Philosophie, also eine dogmatisierung. Natürlich wird die Philosophie missbraucht, jedoch kann nur die Philosophie/ Theologie oder genereller ausgedrückt, die Metaphysik uns die wirklich wichtigen Fragen erschliessen.

"Vernaturwissenschaftlichung" war vielleicht etwas populistisch ausgedrückt. Ein besserer Begriff hierfür ist vielleicht eben die ökonomisierung aller Lebensbereiche, da Geld inzwischen zum alles bestimmenden Imperativ geworden ist.

Ohne die Fragen "Warum" und "Wozu", ist die Wissenschaft als solche nur perpetum mobile des machbaren und damit ein Horror.

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IbnSha  17.02.2014, 09:31
@Minihawk

Die Mathematik steht allerdings schon seit langem in der Kritik, lediglich eine Schablone zu sein, durch welche wir die Welt betrachten. Mithin also nichts reales sondern nur eine Sprache auf die sich geeinigt wurde. Ich denke Sie verstehen was ich eine, wenn ich sie ganz konkret danach frage wo ich denn den Zollstock finde der mit die Länge Pi anzeigt ;-)

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Do you really know how that works?

Erstens: Das Regime hat sich seit ca. 1930 mit hoher Wirksamkeit in das Bewusstsein der Bevölkerung geprügelt und geschlagen. Die schlagenden Truppen der so genannten Sturmabteilung. Früher trugen sie nur braune Uniformen. Heute, die Analogien in versch. muslimischen Staaten z. B., tragen sie Vollverkleidung: Man sieht ihre Gesichter nicht; es sind also anonyme gewaltsame Kräfte (gern in schwarz, aber im Iran in weiß, weil das zugleich eine religiöse Botschaft trägt). Das erzwingt Wohlverhalten eines jeden, weil die Gefahr im Alltag unkalkulierbar wird.

Zweitens: Zunächst nur die braune Organisation, ab 1933 das braune Regime hat den Menschen ein wenig gegeben, damit sie wieder etwas zu verlieren hatten. Er gab nicht nur Arbeit und Nahrung (wenn auch mit zweifelhaften Methoden), sondern auch wieder das Gefühl von Stolz, von "etwas zu sein". Bedingungslos kämpft, wer das Gefühl hat, nichts mehr verlieren zu können!

Drittens: Kaum jemand wusste in tiefen Details, was wirklich geschah. Nicht zuletzt, weil sich niemand mehr traute, über das hinaus Fragen zu stellen, was das Regime von sich aus bekannt gab! Ich weiß nicht, ob man sich heute in Zeiten von Pressefreiheit + Internet noch so wirklich vorstellen kann, wie tief es das Bewusstsein prägt, dem Bewusstsein nur zugänglich zu machen, was dem Bewusstsesin offiziell erlaubt ist, weil schon eine ungewünschte Frage ungeahnte Folgen haben kann. Dabei ging das Regime zum Zwecke der Verstärkung der Verunsicherung vollkommen unberechenbar vor: Bei dem einen mochte eine Frage allein schon reichen, um klaren Druck auszuüben - ein anderer blieb noch unbehelligt (unklar: wie lange?), der offen widerstand.

Viertens: Das Regime war verschwörerisch. Es bot nur einer eingeschworenen Gemeinde den Einblick in die Maschinerie des Völkermordes, nämlich der SS. Andere Kräfte wurden hilfweise und nur zuarbeitend, selten und unsystematisch direkt mit einbezogen. Innerhalb der Verschörung gab es wiederum unterschiedliche Tiefen der Kenntnis und der Einweihung über das, was und wie es geschah. Außerdem unterlag die SS auch einer hierarchisch abgestuften internen Propaganda. So gab es immer wieder Treffen höherer Führungskreise, die Himmler einberief, im Rahmen derer Himmler auf Verschwörung und Verschwiegenheit einschwor!

Fünftens: Das Regime verteilte Begünstigungen - die natürlich erst durch den Raub an Teilen der Bevölkerung (die größtenteils vernichtet, kleinen Teils auch einfach vertrieben wurden) möglich wurden. Gau-Leiter, die vorher nichts gewesen waren, sich nun aber eine große Wohnung mit edlem Mobiliar und Klavier leisten konnten (u. ä.). Das war dasselbe Konzept, nachdem der Kapitalismus Arbeitskräfte jegliche hierarchischer Höhe oder Tiefe gefügig macht: Durch abgestufte Begünstigung.

Ergo: Ja, wir stecken mitten drin. Alles ist auch heute machbar. Alles ist nur eine Frage der Verlockung. Nenne es Preis - im weitesten Sinne, denn der endet nicht mit dem persönlichen Einkommen. Es ist selbstverständlich auch eine Frage der äußeren (= gesellschaftlichen) Umstände, vor allem aber ist es eine Frage der Begünstigung.

Zu Deiner Frage konkret: Sie KONNTEN schwerlich auf die Barrikaden gehen, weil das Regime bereit war, bedingungslos und mit unbegrenzter Härte auch gegen jeden des per Definition "eigenen" Volkes vorzugehen, der sich nicht konform fügte. Was wir daraus lernen können ist, stets entschieden gegen JEDE Form von Korruption vorzugehen (denn Korruption bedeutet letztlich: zweckgebundene Begünstigung), und zwar mit jeder Härte und bedingungslos. Denn nur durch die Befreiung von Netzwerken der Zurückstellung oder Begünstigung, die im Verschwiegenen gepflegt werden, kann sich eine freiheitliche Gesellschaft die wahre Freiheit erkämpfen.

Wer wirklich frei ist, der MÖCHTE nicht mit mehr oder minder hoher Organsisationstiefe gegen bestimmte Gruppierungen vorgehen - und der MUSS es auch gar nicht!

EminemVEVO 
Fragesteller
 13.02.2014, 22:33

es wäre bei einem kollektiv-vereinbaren unweigerlich zu einem bürgerkrieg gekommen: die bürger hatten keine waffen, "eher schlechte karten".

die soldaten, was ist mit denen? an denen hängt doch die große macht. die SS.... waren das wirklich alle sadisten und rassisten oder nicht zum großteil einfach mitläufer, die sich von der propaganda berieseln und überzeugen ließen? (oder sich keinen widerstand trauten?)

wenn sich das eigene - arische, deutsche ;) - volk gegen die deutsche regierung erhebt, müsste doch auch den patrioten der zweifel kommen.... auf wessen seite hätte sich also im falle eines bürgerkriegs das militär gestellt?

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frederick  14.02.2014, 11:39
@EminemVEVO

(Wieder nicht kurz gefasst. Und leider wird eine geschichtlich abgeklärte Auseinandersetzung von GF mit Restriktionen behindert.) Auf welche Phase willst Du setzen? Schon VOR 33 waren die Militärs begeistert von der braunen Bewegung: Weil der kleine Österreicher die Größe besaß, dem Militär wieder einen Rang und eine Stellung einzuräumen. Die Alliierten hatten das Militär nach 1919 de facto zu einem Karnevalsverein gemacht. • Jene, die sich allmählich eines Besseren besannen, wurden aus dem Wege geräumt. Musterbeispiel: Ludwig Beck, seit 1935 Chef d. Gen.Stabs. Beck's Rücktrittsgesuch 1938 war eine vom System sorgfältig geplante Formalität, damit das System nach außen sauber erschien. Beck warnte eindringlich vor einem Krieg – und wurde dafür zermürmbt und aus dem Wege geräumt. • Das 12-jährige (‘tschuldigung: das 1.000-jährige) R.eich war zwar geprägt von einem sorgsam durchgeplanten Netzwerk der Führung und Machtfestigung – aber zentral wirksam war die Konzentration auf eine einzige Figur. Der Fü-hr.er ließ das Militär nicht mehr einen Eid auf die Nation leisten, sondern den auf seine Person! • Selbst international glaubte man noch 1938, dass der Fü-hr.er sich beruhigen, er keinen großen Krieg würde haben wollen. 1938 der Zusammenschluss Österreichs mit Dtschld. 1938 Chamberlain’s „Geschenk“ im Namen des Friedens: die Zerschlagung der Tschechoslowakei. • 1944 galten den Widerständlern nur 50 % der milit. Führung als wankend bis oppositionell! Die anderen 50 % schätzten sie – auf der Grundlage des Eides auf den Fü-hr.er – als Hi-tl.er-treu ein! Beispiel: Sie brauchten dringend die Unterschrift des Gen.Oberst Fromm, dem Heeresausrüstung und Ersatzheer unterstanden. Der war GEGEN ein Attentat auf Hi-tl.er, sicherte aber zu, den Widerstand zu unterstützen, WENN der Fü-hr.er nicht mehr am Leben sein würde! Fromm's Wankelmut war möglicherweise ausschlaggebend für das Scheitern des Aufstande; sein Wankelmut rettete ihm am Ende doch nicht den Kopf! • Der Aufstand vom 20. Juli 1944 war nur zu 50 % ein militärischer, zu den anderen 50 % waren die Beteiligten demokratisch gesonnene Zivilisten! Aber an den Fü-hr.er konnte man nur auf der milit. Ebene herankommen, weil in Zeiten des Krieges der Fü-hr.er eine de facto rein militärisch handelnde Figur war, umgeben nur von militärischen Figuren. Für BEDINGUNGSLOSE Zuverlässigkeit hatte der Fü-hr.er in sorgsamer und jahrelanger Arbeit die Treuen um sich geschart, nicht die Fähigen! Die SS versuchst Du als eine Organisation von Mitläufern u. Pragmatikern zu marginalisieren. Dem widerspreche ich im Ansatz nicht. Aber die Organisation – und (fast) jeder, der darin diente, hatte so viel Unsägliches getan oder zumindest nicht unwesentlich mitverantwortet, dass die NIEMALS sauber aus der Sache herauskommen konnten! Diejenigen, die sich glimpflich retten konnten, die haben ihr Fachwissen an Russen und Amis verkauft. Nicht gegen Geld, sondern gegen ein zweites Leben! • Die SS insgesamt war eine von Himmler straff und verschwörerisch geführte Organisation, die wiederum Himmler stets von der eigenen Figur löste und auf die Zentralfigur des Fü-hr.ers einschwor! Was ich sagen will: In der S_S hatte jeder ein PERSÖNLICHES Interesse an der Fortsetzung des Reiches. Das Militär war im Großen und Ganzen viel zu fü-hr.ertreu. Die Partei war ohnehin strikt führertreu – und die einzig tragende, straff durchorganisierte und bis in die letzten Winkel der Gesellschaft hinein wirksame Lenkungskraft in Dtschld. Diese Parteiorganisation aber hatte wiederum so vielen eine Chance gegeben, die sie sonst nie gehabt hätten, dass auch die Partei durchsetzt war von unzähligen dringenden persönlichen Interessen! • Es gab DEFINITIV KEINE Chance, erstens einen Bürgerkrieg anzuzetteln, und zweitens ihn auch nur mit geringsten Erfolgsaussichten anzustoßen! Es stellte sich nicht die Frage, ob sich das Militär auf die Seite des Volkes gestellt hätte – nicht VOR dem Krieg, und WÄHREND des Krieges schon gar nicht mehr. Weil die Organisationen NEBENEINANDER ihre Aufgaben und ihre Einflüsse hatten, jede dieser Organisationen aber zugleich nur dem einen Einzigen diente: fü-hr.ertreu. Mit einer unfassbaren Zielsicherheit also war die Struktur diese: JEDER verfolgte eigene Interessen, indem er dem Fü-hr.er diente. Jedes Eigeninteresse wiederum wurde nicht nur durch mögliche Denunziation, sondern auch durch eine andere starke Organisation gefährdet, die einerseits NICHT konkurrierte, weil sie eigene Aufgabenfelder hatte, andererseits aber Einfluss genug hatte, um jeden zu bedrohen, der in seiner Organisation seine Aufgabe nicht hinreichend erfüllte. Perfide Interessenverflechtungen also, immerhin FORMAL im Namen des Fü-hr.ers.

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EminemVEVO 
Fragesteller
 14.02.2014, 22:48
@frederick

Der war GEGEN ein Attentat auf Hi-tl.er, sicherte aber zu, den Widerstand zu unterstützen, WENN der Fü-hr.er nicht mehr am Leben sein würde!

Diese Voraussetzung, einen Widerstand zu leisten, verstehe ich nicht. Genauso wenig wie deine Kern-Begründung (wenn ich das so richtig verstanden habe) meiner Frage: > JEDER verfolgte eigene Interessen, indem er dem Fü-hr.er diente.

Könntest du das vllt. nochmal erklären, etwas anders formuliert? Wäre sehr nett. :)

Den einzigen Aspekt, den ich davon verstanden habe, ist der, dass die Involvierten bereits einige Verbrechen begangen hatten, weswegen sie schon irgendwie mit drin steckten - müssten sie ja vor Gericht rechtfertigen, dann doch lieber das 1000-jährige Reich?

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frederick  16.02.2014, 23:23
@EminemVEVO

Wie kann einer gegenfür eine Sache sein? Gute Frage. Und das Kernproblem des dt. Militärs im 2. WK.! Es war jener Eid auf den Fü-hr.er: Fromm fühlte sich an diesen Eid gebunden – wenn aber der Widerstand mit seinem Attentat bestehen würde, dann würde er sich dafür einsetzen, dass nicht andere Kräfte des Regimes (S_S; Bormann als Stellv. d. Fü-hr.rers; u.a.) die Macht an sich ziehen würden. Denn 1.: Wenn Hi-tl.er tot sein würde, war der Eid auf dessen Person damit de facto aufgehoben; die Eidesbindung muss man nicht zwangsläufig auf Bormann übergehen sehen! Und 2.: Jeder – von vllt. den meisten einfachen Soldaten über praktisch die gesamte mittlere Führung bis vermutl. geschlossen den Gen.Stab – hatte EIN Grauen vor Augen: „Wehe Dtschld., wenn der Russe erst dt. Boden erreicht!“ Denn sie wussten sehr wohl, dass der Russland-Feldzug und diverse anti-jüdische und anti-kommunistische Säuberungen, nicht zuletzt aber auch Aktionen im Namen des Kampfes gegen Partisanen alle Maße eines geordneten Krieges nach intern. Konvention überschritten hatten. • Der Widerstand um den 20. Juli 44 verfolgte wesentl. das Ziel, einen Verhandlungsfrieden mit den West-Alliierten zu erlangen; zugleich war ihnen aber bewusst, dass es die Oder-Neiße-Linie als Wiedergutmachung an Polen geben würde (!: Was in Frage zu stellen jene Widerstandsbewegung auch gar nicht erst erwog!), weil Russland sich nicht drängen lassen würde, vom Hi-tl.er-Sta-lin-Pakt zurückzutreten und die betroffenen Gebiete an Polen zurückzugeben. Es herrschte aber die Vorstellung, dass der gesamte Rest von Dtschld. – also alles westl. der Oder-Neiße-Linie – der Kontrolle der West-Alliierten zufallen würde. Man wollte DTSCHLD im Wesentlichen retten! Dabei sahen sie gute Chancen, sich dem Westen andienen zu können, weil die geplante Regierung überwiegend aus demokratisch einst aktiven Größen bestand, die durch das 3rd Reich außer Funktion, z. T. temporär in Gefangenschaft gewesen waren. Man plante eine Demokratie. Man plante, die Amerikaner, die Briten u. die Russen zu spalten; man plante die sofortigen Einstellungen von Kriegshandlungen im Westen!!! Im Osten wäre man nötigenfalls bereit gewesen, dem unaufhaltsamen Ansturm vorübergehend noch vermehrten Widerstand zu bieten (was wiederum ein Pfund war, mit dem man bei dem Amis wuchern zu können hoffte: Das besondere Verhältnis Roosevelts zu Russland und zu Stalin war eine Eigenartigkeit, die sich dem dt. Widerstand entzogen haben dürfte!) – um nur die Sowjetunion so weit wie möglich im Osten zu halten und von der dt. Bevölkerung zu retten, was noch zu retten war.

Zu den persönlichen Vorteilen: Hi-tl.er bot mit seinen Zukunftsplänen durch alle Schichten hindurch neue oder umfangreichere Chancen. Nicht nur derjenige von 6 Mio Arbeitslosen (Ende 1932), der nicht mehr wusste, wie er seine Familie halbwegs mit Anstand ernähren sollte oder wie er überhaupt die Grundlagen schaffen sollte, eine Familie zu gründen (denn Arbeitslosigkeit hieß damals weder Arb.Losenversicherung noch Hartz VI), konnte sich für die Pläne und Programme der Arbeitsbeschaffung begeistern. Sondern Ingenieure und Wissenschaftler bekamen zusätzliche Aufgaben: Die Vorbereitung eines Krieges und die bald schon deutlich an Fahrt gewinnende Lösung der Juden-Frage (nach Sicht und Phrasenwahl des Fü-hr.ers) bot neue Aufgabenfelder für hochqualifizierte Fachkräfte und für die Industrie! • So also waren unzählige Menschen auch nur indirekt dermaßen in die Vorteilsnahme verwickelt, dass es nur noch den einen Weg gab: Entweder, das System Hi-tl.er obsiegte – oder das Ausland für Rache nehmen. Das ist, was Du richtig zusammengefasst hast: Dann doch lieber das 1.000-jährige Reich.

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Ein guter Teil der Bevölkerung war doch selber antisemitisch und teilte den antisemitischen Vernichtungswillen der Nazis.

Andere Teile der Bevölkerung gingen ins Exil oder wurden von den Nazis als politische Opponenten ausgeschaltet und verschwanden in den Folterkellern der Gestapo und in den KZs.

Widerstandshandlungen waren von Gefängnis oder Ermordung durch die herrschende deutsche Rechte bedroht.

Ansonsten finde ich es unsäglich, den Holocaust in Verbindung mit beleglos-dümmlichen Verschwörungstheorien zu bringen.