Deutsche und Reue über den 2WW. Glaubwürdig?

15 Antworten

Ich würde behaupten, dass sie die Reue mittlerweile zurecht in Grenzen hält.

Zweifellos geschahen in dieser Zeit die wohl schlimmsten Verbrechen der menschengeschichte, aber das Ganze ist jetzt halt 80 Jahre her.

ich persönlich kenne niemanden, der damals in irgendeiner Weise aktiv dabei war, ich habe keine Ahnung welcher meiner Vorfahren wie involviert war.

Was bleibt ist die damaligen Taten zu verurteilen und sich gegen Entwicklungen zu stellen, die in ähnliche Richtungen gehen.

Aber Schuld oder Reue empfinde ich nicht und kann es nur schwer nachvollziehen, wenn es andere anders sehen.

Ich habe mir zu dem Thema, weil ich nahe dran bin auch schon oft Gedanken gemacht.

Die Grundlage dafür ist eine generelle Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Kommt dann jemand der dafür Verständnis hat und Besserung verspricht, kann das schon gefährlich werden.

Es hat zu allen Zeiten, Gruppen in der Bevölkerung gegeben die als Sündenböcken herhalten mussten. Das war auch in den letzten Jahren bei uns in Deutschland zu beobachten.

Ich arbeite in einem Altenheim und bin oft in Kontakt mit diesem Thema. Es gib viel Schamgefühl bei einigen Bewohnern aber auch welche die das alles immer noch als gerechtfertigt sehen.

Ich halte das Schamgefühl/Reue für glaubwürdig bei meinen Bewohnern. Meist kommt es zu Tage beim Singen alter Volkslieder. Da werden Erinnerungen wach und es kommt zu Gesprächen.

Eine Bewohnerin die Hitler persönlich gekannt hat, sagte mir oft „das war ein feiner Mann der hat viel Gutes getan“. Sie ist von ihrer Persönlichkeit jemand der viel Wert auf „Zucht und Ordnung“ legt.

Diese Generation wird es bald nicht mehr geben.

Trauer über das was in dieser Zeit geschehen ist sollte jeder empfinden, sich verantwortlich für die Taten seiner Vorfahren zu fühlen, nicht.

Schuld und Reue ....

Auch wenn es 80 Jahre her ist sollten wir stets darauf Bedacht sein was war und wie es beendet wurde.

Wo man her kommt von 1870/ 71 bis 1918 bis 1945...

Wir sollten immer daran Denken woher man kam und das die USA federführend und England, Deutschland und Europa befreit haben.

Gerade im Hinblick auf die aktuelle Situation und die letzten 20 Jahre.

Wer seine eigene Sicherheit im Übermaß ganz ohne jede Not ausdünnt, wird, kann von anderen "einfach" so überrollt werden.

Und eine fremde Macht, Diktatur, drückt anderen Völkern seinen Willen auf.

Auch wenn man von Freunden umgeben ist, muss man militärisch stark sein um sich wenigstens Verteidigen zu können.

Es ist Schlimm was damals in Europa geschah und darf sich nie wiederholen.

Schuld empfinde ich nicht.

Reue vielleicht ja. Aufgrund der unnötigen, sinnlosen Ermordung Millionen von Juden und vielen anderer Menschen.

Fazit: Freiheit und Demokratie gibt es nicht für Umsonst und muss stets grosse Herausfoderungen bestehen.

Viele Ost Deutsche sollten sich Zurückerinnern wie es in der DDR gewesen ist und wie das Verhältnis zwischen der grossen Sowjetischen Armee in der DDR und seiner Bevölkerung war.

Gerade in den 1980er Jahren war deren Verhältnis nicht Gerade Rosa Rot.

Ob das ernst gemeint ist, ist immer ein bisschen Spekulation. Die Leute wissen es selbst und es wissen alle, mit denen sie ihre wahren Gedanken teilen.

Das macht aber die Geste nicht überflüssig. Die Geste ist wichtig. Wer eine Fakeverbeugung als Entschuldigung macht, der verneigt sich immerhin vor eines: dem Gesellschaftsdruck. Er kann es nicht machen, ohne dass ihm die Erwartung der Gesellschaft vor Augen geführt wird.

Entsprechend ist auch jede solche Verbeugung ein Signal der Gesellschaft. Die Gesellschaft positioniert sich.

In dem Moment, in dem die Augen aller Welt auf eine Person gerichtet sind und darauf warten, dass jemand Reue zeigt, in dem Moment ist diese Geste keine Privatsache mehr.

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Das Prinzip ist das Gleiche, wie wenn man sich im Kampfsport vor dem Kampf voreinander verneigt. Selbst wenn man dem Gegner Fake-Respekt zollt, man zollt dem Sport und den Regeln Respekt. Der Sport wiederum zeigt damit, dass er auf Respekt Wert legt.

Oder wenn ein Kind Süßigkeiten im Laden geklaut hat und diese persönlich abgeben muss. Selbst wenn die Entschuldigung nicht ernst gemeint ist, so wird die Erwartung der Eltern ernst genommen. Das Kind wird mit einer unangenehmen Situation konfrontiert.
Die Eltern zeigen damit, dass das Verhalten nicht im Sinne ihrer Erziehung gewesen ist.

Ich muss niemand irgendwelche Reue zeigen oder beweisen, da ich zur damaligen Zeit noch nicht gelebt habe. Was meine Vorfahren gemacht haben oder nicht, war deren Sache.