Würde der Nationalsozialismus auch als böse gelten, wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte? Wäre unsere heutige Politik noch daran orientiert?

8 Antworten

Vermutlich wären die zum Volkskörper zugehörig Gemeinten und "der Rest" heute hinreichend separiert, um dessen Leid aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden lassen zu können.

Ein Problem für die Nazis könnte sein, dass man Homosexualität oder das Down-Syndrom nicht ausrotten kann und also immer neue Menschen mit vermeintlichem Makel geboren würden. Homosexuelle waren in den 1900ern stigmatisiert, aber gerade die "Euthanasie" erfuhr damals schon heftigen Widerstand.

Es wäre eine Frage, inwieweit die NS-Propaganda heute in die Bevölkerung hineingewirkt und sie glauben machen lassen hätte, dass anders Scheinende sündhaft selbst Schuld an ihrem Anderssein seien und damit ihre Ausgrenzung/Versklavung/Ermordung gerechtfertigt sei.

Die Ausrottung der jüdischen Rasse in Europa hätte heute einen anderen Namen und würde wahrscheinlich mit einem Feiertag im Großdeutschen Reich gedacht. Es hätte Stimmen gegeben die behaupten die Juden seien gar nicht in eine neue Heimat gebracht, sondern alle ermordeten worden. Man hätte diese Spinner aber entsprechend "behandelt" und als Verschwörungstheoretiker verspottet.

Germania wär beeindruckend und würde Unmengen an Besuchern anziehen.

Der Hitlerkult wär allgegenwärtig, Denkmäler in allen Städten des Reiches verbreitet.

Im Ausland würde mancher Bürger die Geschichtsbücher anzweifeln und sagen:

"Ja ja, die Geschichte schreibt immer der Sieger!"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
Am Anfang des Krieges stimmten die meisten Deutschen der NSDAP zu, nach der Niederlage wurde der Nationalsozialismus verachtet.

Die Frage nach Hitlers Wählern gehört zu den Kernfragen der historischen Forschung, um die Ursachen und den Charakter des NS-Regimes zu erklären. Zwischen 1930 und 1933 wählten zunächst 6,4 Millionen (1930), schließlich 17,3 Millionen (1933) Wähler in den vier ReichstagswahlenHitler und die NSDAP.

Wenn du so ein sensibles Thema anschneidest, recherchiere bitte vorher.

Deutschland hat den zweiten Weltkrieg verloren und "hätte" ihn auch verloren. Wann auch immer! Dass die Nazis der schlimmste Feind Deutschlands waren, haben damals Stauffenberg und seine Freunde erkannt, hätte der Krieg noch länger gedauert, wären es immer mehr geworden!

Diese Fragen nach "hätte" und "würde" sind Unfug!

Niemand weiß, ob die "meisten Deutschen" Anfang des Krieges den Nazis zugestimmt haben. Schließlich gab es keine unabhängige Meinungsforschung, sondern nur Selbstinszenierung des Regimes mit propagandistischen Ansprüchen. Das sollte man nicht nonchalant "übersehen".

Der Rest ist müßige Spekulation. Tatsache ist lediglich das dümmliche Dauerversagen der politischen Rechten mit ihrem Führer an der Macht, der Deutschland und Europa unermeßlichen Schaden für nichts zugefügt hat.

Und die einzig vernünftige Lehre daraus ist, dafür zu sorgen, dass Rechte hier nie wieder mehr zu sagen bekommen als "Mimimimi!".