Ziele der Wirtschaftspolitik (Geheim und Öffentlich) (Nationalsozialismus)
(keine Hausaufgaben und leider nichts brauchbares bei Google gefunden)
Dazu gibt es zwar im Internet reichlich Material, jedoch bekomme ich nicht die Antwort, die ich eventuell brauche. Habe bis jetzt immer noch nicht verstanden, was man genau verfolgt hat.
Also ich versuch's mal
Das Ziel von Hitler war es, den deutschen Lebensraum nach Osten zu erweitern.
(Das war ja, glaube ich, einer seiner Kernziele)
Wollte er Deutschland aus diesem Grund innerhalb von 4 Jahren kriegsfähig machen?
Er konnte den Lebensraum nach Osten sicherlich nicht ohne einen Krieg bekommen und um überhaupt einen Krieg führen zu können, musste er natürlich erstmal einige Maßnahmen ergreifen. Auf der einen Seit um die Akzeptanz und das Vertrauen vom eigenen Volk zu bekommen und auf der anderen Seite wurde Deutschland ja größtenteils entmilitarisiert (nach dem 1. Weltkrieg), heißt, er musste erstmal einiges umsetzen.
Liege ich richtig?
Zudem frage ich mich gerade, welche Geheimen und Öffentlichen Ziele geplant waren:
Öffentlich: Arbeitslosigkeit senken (das schafft Vertrauen beim Volk), Landwirtschaft unterstützen
Geheim: Lebensraum erweitern und Autarkie.
Ist das korrekt?
Würde mich sehr auf Antworten freuen (Muss auch nicht zu tiefgründig sein)
4 Antworten
Du bist schon einigermaßen auf der richtigen Spur.
Die sichtbare Wirtschaftspolitik war in den ersten beiden Jahren die Überwindung der Arbeitslosigkeit, was auch gelang. Ebenso öffentlich war die Abschüttelung der Reparationslasten, die auch eine breite Zustimmung in der Bevölkerung hatte. Es gab zwar das Hoover-Moratorium von 1932 (der Young-Plan wurde im gleichen Jahr ad acta gelegt), aber die Zahlungsverpflichtung bestand nach wie vor.
Die Autarkie gab es ebenfalls; durch strikte Drosselung von Einfuhren sollte die Außenhandelbilanz verbessert werden und dadurch Devisen eingespart werden. Die verdeckte Autarkie sah Rohstoffgewinnung in noch zu erobernden Ländern vor, insbesondere Öl, dazu auch die rücksichtslose Ausbeutung überfallener Länder einschließlich Verschleppung von Menschen zur Zwangsarbeit.
Ab 1935 erfolgte eine gewaltige Aufrüstung, die, soweit das möglich war, verschleiert wurde (siehe Google "Mefo-Wechsel").
Die Expansion nach Osten war von Anfang an ein Ziel der NS-Machthaber. Dies wurde bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges zwar nicht öffentlich propagiert, ließ sich jedoch bereits aus "Mein Kampf" zweifelsfrei ableiten.
Letztendlich ja.
Daß durch den Überfall auf Polen dessen Bündnispartner Frankreich und Großbritannien durch ihre Bündnisverpflichtungen mit Deutschland in Kriegszustand gerieten, war nicht (bzw. noch nicht) geplant.
Wie man heute weiß, war die NS-Planung ein "großgermanisches Reich", das sich bis zum Ural erstrecken sollte. Die stufenweise Verwirklichung begann mit dem Überfall auf Polen. Allerdings war die Wehrmacht 1939 nach Ansicht der Militärs noch nicht stark genug, sogleich die Sowjetunion anzugreifen, also begnügte man sich zunächst mit dem westlichen Teil Polens und lullte die Russen dadurch ein, daß ihnen Ostpolen zur Annektion zugestanden wurde.
Jedoch bestand von Anfang an die Planung, den Osten. d.h. den westlichen Teil Rußlands zu erobern und dem Reich entweder als Staatsgebiet einzuverleiben oder als Vasallenstaaten (ähnlich dem polnischen "Generalgouvernement" oder dem "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren") zu beherrschen.
Im 1. Weltkrieg musste das Haber-Bosch-Verfahren her, weil man keinen natürlichen Salpeter hatte. Im 2. Weltkrieg war freilich Öl wichtiger.
Weltherrschaft ist noch nicht als Hitlers Ziel genannt. Es gehörte aber zur ungestörten Durchsetzung seiner Ideologie.
Ja, Hitler wollte Lebensraum im Osten gewinnen. Dies war aber viel mehr ein geheimes und zunächst ein unwichtiges Ziel. Es gab schließlich damals wichtigeres, z.B. die Überwindung der Weltwirtschaftskrise. Sonst hätten unsere Vorfahren ihm ja 1932 gewählt.
Öffentlich propagierte er die Überwindung der Arbeitslosigkeit durch ein staatlich gefördertes Wirtschaftsprogramm. Durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Steuererleichterungen und einer neuen Finanzpolitik schaffte er es die Arbeitslosenzahl deutlich zu reduzieren. Dass in den ersten Jahren 1933, 1934 und 1935 die Aufrüstung oder die Armee keine Rolle spielte, beweisen mehrere Umstände. So blieb die Anzahl der Soldaten von 1933 auf 1934 nahezu konstant und mit der Einführung der Wehrpflicht 1935 stiegt die Anzahl der Soldaten auf über 300.000 Mann. Gleichzeitig wurden aber allein 1935 3,6 Millionen neue Arbeitsplätze im zivilen Bereich geschaffen! Dies beweist, dass in den Anfangsjahren die Aufrüstung keine Rolle spielte!
Ein weiteres offenes Ziel war die Autarkie, vor allem im Bereich der Landwirtschaft.
Die Aufrüstung des Deutschen Reiches wurde nicht erst 1933 oder gar 1935 auf's Gleis geschoben, sondern fußt auf dem "zweiten Rüstungsprogramm" von 1932 unter Reichswehrminister Groener. Danach war beschlossen, im Zeitraum von 1933 bis 1938 das Heer auf zunächst 570.000 Mann unter Waffen aufzustocken. Erste ernsthafte Planungen, das Heer auf 102 Divisionen und 1,1 Millionen Mann aufzustocken, gab es breits 1923 unter dem Chef der Heeresleitung General von Seeckt.
Hitler hat also ab 1933 nur fortgeführt, was von Militär- und Wirtschaftseliten vorher längst eingeleitet worden war.
Im Juni 1933 war man so weit. Eine Woche nachdem eine Milliarde Reichsmark für das Arbeitsbeschaffungsprogramm des Staatssekretärs Reinhardt angekündigt worden war, einigten sich Reichsbankpräsident Schacht, der Hitler-Vertraute Hermann Göring und Reichswehrminister Werner von Blomberg auf den Finanzrahmen für die Rüstung: 35 Milliarden Reichsmark, verteilt über acht Jahre. Dabei sollten vier Jahre für den Aufbau der Verteidigungskapazität genutzt werden und weitere vier Jahre für die Schaffung einer Offensivarmee. In ihrer Größenordnung, ihrer Langfristigkeit und in ihrer strategischen Bedeutung stellte die Aufrüstung alles in den Schatten, was in Sachen Arbeitslosigkeit jemals diskutiert worden war.
(Adam Tooze in Spiegel Special Geschichte 1/2008)
Ich empfehle hier als weiterführende Literatur das Standardwerk von Adam Tooze: "Ökonomie der Zerstörung", Siedler Verlag, 2007. Danach wurde mit der massiven Aufrüstung unmittelbar nach der "Machtergreifung" begonnen. Daß diese zunächst kaum sichtbar war, liegt an der Tatsache, daß man zu Beginn verdeckt in militärische Infrastrukturmaßnahmen und Gründung diverser Rüstungsbetriebe investierte. Dieses Versteckspiel endete mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund im Oktober 1933.
Denke auch, dass es genauso war! Er hat die deutschen als einzige wahre und gute Rasse angesehen und wollte wohl langsam die ganze Welt erobern.. Klingt utopisch aber ich denke der Osten wäre erst der Anfang gewesen.. Hätte er es geschafft Russland einzunehmen wäre die Weltherrschaft gar nicht so abwägig
"Deutsche Rasse"... Von einer deutschen Rasse sprach nicht mal Hitler oder die Nationalsozialisten. Vielleicht solltest du da noch einmal besser recherchieren.
Frage: Wie hätte er denn die USA erobern sollen?
Ja das stimmt er wollte Deutschland (damals Deutschesreich) vergrößern!
Danke dir. Ich würde gerne an den letzten Abschnitt anknüpfen.
Hitler plante, deutschland innerhalb von 4 Jahren kriefgsfähig zu machen. Hatte das hauptsächlich damit zutun, weil er den Lebensraum nach Osten erweitern wollte?