stimmt

Erst einmal: Gut auszusehen sollte man auf keinen Fall verwechseln mit einem üblichen Begriff von "Schönheit"! Dieser "Schönheitsbegriff" hat etwas mit Durchschnittswerten + folglich mit Sehgewohnheiten zu tun. Aber natürlich auch damit, dass Trends GEMACHT werden.

Nur EIN Beispiel zu "gemachten" Trends: Die vollen Lippen. Wenn nun diejenigen, die von Natur aus vollere, gar wulstige Lippen haben, pauschal dem Verdacht mit ausgesetzt werden, ihre Lippen aufgespritzt zu haben, dann wird wohl ohne Erklärungsbedarf offenbar, dass ETWAS & GEWALTIG schief läuft mit einem bestimmten "Trend" (man merkt es vllt: den ich nicht teilen kann). Nun kommt allerdings hinzu, dass sich in vielen Gesichtern diese vollen Lippen nicht im Gesamterscheinungsbild spiegeln. Und DANN wird es erst richtig affig, weil versucht wird, einen Trend aufzugreifen, der noch nicht einmal ins Gesicht passt, geschweige denn zum Gesamttyp.

Denn Attraktivität mag auch etwas mit Ausstrahlung zu tun haben. Mit Lächeln also. Oder nur mit einem Gesichtsausdruck, der der Welt gegenüber aufgeschlossen ist. Ein gewisser Trend junger Damen, super angenervt und infolgedessen entsprechend desinteressiert in die Welt hineinzublicken, mag sich für diese selbst irgendwie anfühlen wie Coolness (ich weiß es nicht). Tatsächlich ist es extrem unattraktiv. Und zwar unabhängig davon, wie nicht so "schön" oder wie andererseits "ebenbürtig" die Natur ein Gesicht geschnitzt haben mag. Der Trotz, die Abwehr, diese latente Gereiztheit, die dadurch zum Ausdruck kommt, vergiftet eine jede Beziehung (damit meine ich keine im engsten Sinne persönl. Beziehung, sondern jeglichen kommunikativen Austausch zw. 2 Menschen, von Gesprächsaustausch bis hin zu nur flüchtigen Blickkontakten im Aneinander-Vorbeilaufen) – und macht es schwer, das noch einmal zum Positiven zu wenden.

Womit man auch zu einer anderen alten Gewissheit gelangt: Der erste Moment entscheidet (fast) alles. Nicht, weil Menschen ihre Ansichten zu Menschen nicht revidieren könnten. Sondern weil gerade die ersten und unüberlegten, nonverbalen Botschaften SOOO viel wurzeltiefer Ehrlichkeit enthalten.

Im Gesamt also ist sehr häufig ein auf den ersten Blick weniger "schönes" Gesicht aber viel attraktiver, weil – begleitet von einer ungespielten, wirklich empfundenen und im eigenen So-Sein reflektierten Selbstgewissheit – ein gegenüber der Welt offenes Wesen die zwischenmenschlich wahre Attraktivität ist. Gegenfrage: Weshalb sollte bei einer Erstbegegnung zweier Menschen dem einen eine Person attraktiv, also in irgendeiner Weise zwischenmenschlich aussichtsreich erscheinen, wenn der Ausdruck mit leicht gesenktem Blick und schmollend vorgeschobener Unterlippe schon gleich klar ausdrückt: "Mir wäre lieber, wir haben nix miteinander zu tun. Also: besser GAR nix!" ? Oder: Weshalb sollte auf der anderen Seite der grundsätzlich der Welt + den Menschen gegenüber abgeneigte Mensch jemanden "attraktiv" finden, der oder die aufgeschlossen und mit einer ausgesprochenen oder nur signalisierten Kontaktofferte auf eine fremde Person zugeht?

Deshalb aber auch – und das mag nun hart klingen: Wenn Menschen, die die Natur weniger schön, schon gar unattraktiv, womöglich in irgendeiner Weise so übel gestaltet hat, dass andere Menschen schon sehr aufgeschlossen sein müssen, um nicht eher zurückzuweichen oder abzuweisen – welche fatal verstärkende Wirkung mag es dann haben, wenn sich ein solcher Mensch in sich zurückzieht (durchaus mit einem mehr oder minder realistischen Blick in den Spiegel), gar die Außenwelt wahrnimmt als eine, die zurückzuweisen sei, weil anderen "Äußerlichkeiten" wichtig seien – was zwischenmenschlich nicht der beste Zug ist. Da wird dann durch die ausgestrahlte Grundhaltung der subtil verströmte Ausdruck von Gesichtszügen, von Körperhaltung, auch von "Stimm"-Lagen (tatsächlich nun Stimme und Satzmelodie im gesprochenen Wort) zum Verstärker und zur sich selbst erfüllenden Vorherbestimmung.

JA – es stimmt also, dass "Aussehen" nicht alles sei.

Aber dennoch NEIN, denn auf der anderen Seite hat am Ende das "Aussehen" schon mit dem ersten Moment (fast) alles entschieden.

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Nun ja, Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass eine sich jetzt noch in bürgerlicher Amtstubenkleidung innerlich kaiserlich gerierende Führung (-sriege), wenn sie denn Macht inne hätten, sich von mind. 3 Lakaien auf die Toilette begleiten, den Allerwertesten feucht reinigen und anschließlich noch peinlich pudern ließen – allerdings mit dem einzigen Ziel, dieses von artig Untergebenen getragene Leben niemals wieder zu verlieren.

Selbstverständlich würde es sich in modernen Zeiten um eine "Demokratie" handeln. Das so genannte "Volk" wäre also in regelmäßigen Abständen selbstverständlich dazu aufgerufen, jene gütigen Machthaber auf die eine oder andere Weise immer wieder in ihrem so aufreibenden Anliegen zu bestätigen, für das niedere Volk auch weiterhin das wirklich nur Beste zu tun.

Wie viele "Volksrepubliken" oder "demokratische Republiken" der jüngsten Vergangenheit und präsenten Gegenwart möchtest Du haben als Beispiele solcher durch das Volk immer wieder mit verzweifelter Begeisterung und utopischen Zustimmungsraten bestätigter Herrscher, die sich 24/7 im Kampf um so etwas wie Gerechtigkeit für ihre vom Leben gepeinigte Volksschar wirklich bis zum Letzten aufzuopfern – im Prunk, den nur eine kleine Riege solch selbstloser Dauerrevoluzzer sich auf den Schultern einer bis zum Allerletzten demütigten und ausgewrungenen Volksschar sich herausnehmen können?

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Ja

Ja, JessicaWolff, es IST ungewöhnlich. Weil das Töten eine merkwürdige Doppeldeutigkeit in sich trägt.

Es ist nämlich NICHT so, dass das Töten nicht im Vordergrund stünde. Der Täter WILL töten.

Aber wenn er "nur" töten wollte, dann informierte er sich vorher hinreichend gut über die Anatomie und brächte es dann mit einer zielgerichteten Ruhe mit 3 bis 5 Stichen sicher hinter sich – bzw. erledigte es für das Opfer SICHER, ohne das Risiko, eine solche Tötungsabsicht etwaig mit lebenslangen körperlichen Beschwerden und Erinnerungen zu überleben.

Es ist der eigene Gefühlshaushalt, es sind Zorn und innere Zermürbung, die an einer solchen Tötung jäh und blindwütig mehr "abgearbeitet" werden, als das Ziel zu erreichen, seinem Gegenüber das Leben zu entreißen.

Deshalb verstehe ich auch durchaus Dein Interesse an den Beweggründen des Täters. Wo man bei anderen und gezielten Tötungen oft schnell ein Motiv vor sich ausgebreitet findet, da sind in solchen Fällen Motivation und Wille des Täters oftmals schwer erkennbar. Unter dem Abbild der im Wortsinn "offensichtlichen" Tötung liegen komplexe Geschichten – erst recht dann, wenn ein Opfer gar nur ein zufälliges Ersatzopfer innerhalb ganz anderer Lebensgeschichten ist.

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Es geht doch niemandem daraum, ob es wahr ist oder ob man Quellen benennen könne: Es geht darum, es geäußert zu haben.

Denn der verlässliche Bruder der Lüge ist der Zweifel – der in einer alten „Gewissheit“ wurzelt: „Ja, aber wenn so gaaar nichts dran wäre, dann würde das ja niemand sagen.“ Stimmt natürlich nicht. Es ist eben NICHT in allen Fällen so, dass aus einer beliebigen Aussage doch zumindest ein Fünkchen Wahrheit hervorstechen müsse, und vor allem dort nicht, wo die eine Seite der anderen nur einfach Schaden zufügen möchte. Aber es stärkt verlässlich den Zweifel.

Folglich stärkt selbst eine offensichtliche Lüge, wenn sie nur einer bestimmten Gesinnung oder Zielsetzung entspricht, auch dann noch das Ansinnen, wenn im Nachgang mit viel öffentlichem Aufsehen die Lüge entlarvt würde. Denn es wurde über eine bestimmte Ansicht oder Gesinnung gesprochen, ohne dass man sich um eine zivilisierte Debatte bemühen musste. Und bei manchen verbleibt der Zweifel, der irgendwann zur Gegenmeinung wird, und ganz am Ende wieder ein paar mehr Sympathisanten hervorbringt.

Steter Tropfen höhlt den Stein – so nennt man das auch…

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Ich denke gar nicht, dass man das tief oder breit psychologisch hinterfragen muss. Denn wer die Absicht hegt, eine andere Person mittels eines Messers zu töten – oder wenn so jemand auch nur testen möchten, ob eine aus dessen Sicht hinreichende positive Reaktion des Gegenübers zustande kommt (und wenn nicht, dann wird diese Person aus unmittelbarer Nähe getötet, so wiederum die Absicht) – braucht logischerweise die körperliche Nähe. Freundlichkeit ist also einfach pragmatisch, um zur Tat zu gelangen.

Nehmen wir den ersten Fall: Unmittelbare Tötungsabsicht. Wenn keine UNMITTELBARE Nähe zum potenziellen Opfer aufgebaut werden kann, so droht das Ansinnen zu scheitern, weil das Messer in der Hand nun einmal keine Distanzwaffe ist und folgich da Ansinnen durch lediglich Verletzungen des Opfers scheitern köönnte, so das Opfer die Geistesgegenwart und die (körperliche und räumliche) Möglichkeit zur Flucht hat. Also wird Distanz abgebaut, indem eine solche Person mit Tatabsicht Hemmungen des Gegenübers durch eine freundlich erscheinende Verhaltensweise abbaut. – Alternativ kann man Menschenansammlungen nutzen, die bereits umständehalber zu einer großen Enge vieler Menschen zueinander führt, um ohne Freundlichkeit an sein Ziel zu gelangen.

Oder nehmen wir den zweiten Fall: die indirekte Tötungsabsicht. Nämlich, wenn die emotionale Enttäuschung (die bereits erwartet wird) auch erfüllt wird. Einerseits baut eine (vorgetäuschte) Freundlichkeit erst einmal Hemmungen gegenüber körperlicher Nähe ab, andererseits bleibt das Gegenüber natürlich irgendwie skeptisch – weil die Freundlichkeit aufgesetzt und nicht wirklich im Wortsinne "herzlich" ist und sich klar oder zumindest in der subtilen Wahrnehmung unehrlich anfühlt – und lässt somit emotionale Nähe aber nicht so spontan zu wie die körperliche Nähe (ich meine also tatsächlich nur RÄUMLICHE Nähe). Und genau dadurch wird wiederum die Enttäuschungserwartung schnell erfüllt.

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Das ist wenig verwunderlich. Emo-Menschen projizieren ihre eigene Not, positiven Zusprüch und ggf. emotionale Nähe zu erringen, auf andere Menschen – und senden also entsprechende Botschaften aus. Das sieht dann sehr einfühlsam aus, ist aber eben eigentlich nichts weiter als eine Spiegelung (ihrer selbst). – Ich denke nicht, dass es sich statistisch erhärten ließe, dass sie emotional einfühlsamer sind als andere Menschen, wenn man das einmal in einer groß angelegten Studie über unterschiedliche Persönlichkeiten hinweg von den Unschärfen der subjektiven Betrachtung befreite. Denn die Frage ist ja, wie so genannte "Emos" sich langfristig verhalten, sich etwaig in einer längeren Freundschaft oder Beziehung dann auch nicht weniger oder nicht mehr als andere verschlössen, sich überwiegend um ihre eigene (emotionale) Situation kümmerten und nicht weniger als andere auch ihr Gegenüber doch überwiegend emotional aussaugen, statt Beziehungen auf Gegenseitigkeit anzustreben oder zu pflegen.

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Ich möchte hier u.a. auf andere Beiträge eingehen.

Die Polarität „Mensch / Tier“ ist ein Wortspiel. Du kannst den „Menschen“ auch neben einen Orca, einen Elefanten oder ein Pferd stellen… Dann sieht der menschliche Blick in seine Welt hinein schon mal etwas anders aus.

Aber ja: Die Polarisierung Mensch zu Tier gibt es – und hat die vllt. längste denkbare Tradition. Insoweit verstehe ich nicht so ganz, weshalb Du fragst, weshalb der Mensch „nicht mehr“ wisse, dass wir „eigentlich“ nur ein Tier unter Tieren sind. Diese Erkenntnis ist ja nun historisch betrachtet noch so frisch, dass bis heute viele nicht begreifen (wollen?), was das zu bedeuten hat.

Descartes kam mit seiner Einsicht etwas zu früh daher, um nun zu DIESER Fragestellung mit einem „Ich denke, also bin ich“ etwas beitragen zu können. Und so wird es dann spannender bei dem Satz davor: Der Mensch könne unterscheiden zw. Recht und Unrecht? 

1. Was Recht sei oder was Unrecht, ist kulturell bedingt. Erst an zweiter Stelle hat diese Unterscheidung mit der Fähigkeit zu tun, analytisch zu denken.

2. Auch der denkende Mensch kann dann nicht mehr klar zw. Recht und Unrecht unterscheiden, wenn er plötzlich seinen eigenen Vorteil in Gefahr sieht! Siehe: Dann verschieben sich regelmäßig die Grenzen zw. Recht und Unrecht – und mithin so drastisch, dass eine jede halbwegs schlüssige Herleitung nicht mehr erkennbar ist.

3. Auch Tiere können zwischen Recht und Unrecht sehr wohl unterscheiden. Und so muss man nun differenzieren. Eine Schnake wird das so wenig hinbekommen wie ein Spinne. Und auch die meisten Hunde erlernen lediglich, wie die Regeln sind, haben aber nicht im eigentlichen Sinne ein Gespür für so etwas wie Moral. Und dann gibt es plötzlich Hunde, die mit ihrem selbstlosen Handeln diese Gewissheit zumindest mal hart auf die Probe stellen… Hier könnte dann aber aus Sicht des Hundes die Erkenntnis überwiegen, dass da nun jemand anders sich selbst nicht mehr helfen könne. Auf jeden Fall und ohne Zweifel anders ist das bei höher entwickelten Tieren. Und mit „höher entwickelt“ meine ich nicht die Gliedmaßen, sondern das Gehirn. Beispiele sind Elefanten und Wale, um hier zwei zu nennen.

Und damit geht es zum nächsten Punkt: Einmalig unter den Tieren seien die planerischen Fähigkeiten des Menschen? Weit gefehlt. Nur EIN Beispiel: Nicht die brasilianischen Fischer haben freilebenden Delphinen beigebracht, mit Menschen zu kooperieren, sondern die Delphine hatten von sich aus erkannt, dass sie mit den Fischern gemeinsam auf die Jagd gehen könnten, um wiederum auch für sich dabei Vorteile mitzunehmen. Die Delphine waren es, die also das Verhalten der Fischer beobachtet und die erkannt haben, WIE sie die Fischer einbeziehen können UND dass die Fischer zugleich nicht in der Lage sein würden, ihnen so viel Beute dabei wegzuschnappen, dass die Delphine letztlich den Kürzeren ziehen würden. Dem ist ja auch nicht so.

Wiederum darf man sich an dieser Stelle fragen, weshalb mindestens zu Zeiten der intensiven Jagd auf Pottwale und andere (kurz bevor in Amerika die ersten großen fossilen Ölvorräte gefunden wurden, sodass die Jagd nach Walen irrelevant wurde, weil ja die Jagd nach den Walen dereinst vor allem wegen des Öls, überwiegend für Lampen, so lukrativ war) diese aus dem Töten nicht gelernt haben. Weshalb haben die Wale nicht verstanden, dass sie diesen Fangbooten hätten ausweichen müssen, statt sie zu ignorieren oder sogar gezielt – und verhängnisvoll – den Kontakt zum Menschen zu suchen? – Aber statistisch betrachtet waren es vllt. unter den zahllosen Segelschiffen, denen sie begegnet sind, so wenige, von denen ein aggressiven Verhalten den Walen gegenüber ausging, dass sie darin keine Regel erkennen konnten. Denkbar.

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Okay, nun mal juristische Spitzfindigkeiten (fehlende Zueignungsabsicht) beiseite…

Wenn Du schon so viel Verständnis für Recht + Gesetz hast, dann weißt Du auch, dass die Höhe des Zauns keine Rolle spielt (30 cm), sondern allein die Erkennbarkeit einer Grenze. Wir leben nicht in einer Kultur, in der es keinen priaten Grund & Boden gibt, sondern nur kollektiven. Darüber hinaus leben wir auch in keiner Kultur, in der es kein Privateigentum gibt, so dass Du ein „Recht“ auf leihweise Verwendung auf keinen Fall hast. Und selbst WENN der Grill ein Gemeinschaftsgut wäre, so müsstest Du aber entweder bei entsprechenden Stellen FRAGEN, ob und wann Du nutzen kannst – oder falls das Prinzip gälte, „Wer-zuerst-kommt-mahlt-zuerst“, so müsstest Du aber für Dritte sogleich erkennbar Dich als Leihnehmer zu erkennen geben (z. B. Eintragung in Liste, mit klarem Identitätshinweis bzgl. des Leihnehmers).

Aber schlussendlich: Wo Du eine Grenze erkennst, musst Du logischerweise von Verfügungsberechtigungen ausgehen, die stärker sind als die Deinen. Selbst wenn Dir aus der erkennbaren Übung heraus bekannt wäre, dass Deine Nachbarn alles, was sie nicht mehr brauchen können, am entferntesten Punkt an ihrer Grundstücksgrenze fallen lassen + am liebsten einfach vergessen würden: Vllt wollen sie nur so lange sammeln, bis sie Geld für den Mist einfordern können (das ist der reale Alltag unserer Entsorgungssysteme + Entsorgungslogistik).

Sollten Deine Nachbarn nun zufällig die Entsorgung geplant oder aber das Ausleihen an jemand Dritten für jene Zeit längst geplant haben, während der Du mit dem Ding Grillparty machst, dann hilft es auch nicht, dass Du keine Aneignungsabsicht hattest!

Folglich, Sitten hin und Anstand her: Einfach nehmen geht auch dann nicht, wenn Du Dir selbst oder Außenstehenden ein reines Gewissen weis machen willst.

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Also erst einmal: Mein Verständnis, dass Du die Nachhilfe beendet hast.

Was Du da beschreibst, liest sich wirklich krass – und klingt leider überhaupt nicht danach, dass den Eltern einfach nur die Wahrnehmung für das Problem fehle.

Außerdem kann ich Dir aus vielen anderen und eigenen Erfahrungen heraus sagen: Selbst mit den freundlichsten Worten und dem definitiven Ausschluss von jeglicher Öffentlichkeit kommt es ganz selten vor, dass Menschen für Verbesserungsvorschläge (die ja immer auch gleich nach… ich muss die Worte gut wählen: Angriff schmecken), geschweige denn für umfängliche Problembeschreibungen offen sind. Mensch lebt in seiner Wolke, möchte dafür Bestätigung ernten – und wer Kritik übt (Kritik heißt ja erst einmal nur: Blick von außen!), ist ein Aggressor, der Grenzen verletzt, nicht respektiert und sich außerdem gar kein "Urteil" erlauben kann. Du kommst mit der offenen Hand und viel gutem Willen – und erntest den Fausthieb.

So wie Du das beschreibst, zeigt sich ja noch ein weiteres Problem, dass GEGEN eine Offenheit für kritische Worte Außenstehender spricht: Wenn der Bub mit so schlechten Sprachfertigkeiten in die Schule gelangt ist, was ist dann zuvor geschehen? Eltern müssen sich doch fragen, wie ihre Kinder mal in der Schule werden klarkommen können. Die kann man doch nicht einfach abgeben!?

Und darüber hinaus: Hatte der Bub überhaupt zumindest EIN Jahr KiTa erlebt? Oder was ist mit den Geschwistern? Und fällt dann etwaig in der KiTa gar nichts auf? Ich weiß, dass die Erziehenden in KiTas überwiegend schlicht überfordert sind (nicht, weil sie es nicht können, sondern weil regelmäßig zu viele Kinder auf zu wenig Personal treffen). Aber DORT müssten dann eigentlich übergeordnete Stellen eingeschaltet werden – weil man KiTa-seitig die Chance hat, dass eine Meldung an Sozialbehörden nicht individuell zugeordnet werden kann. DU – als Einzelperson und aus so engem Umfeld (Nachhilfe) – würdest für behördliche Scherereien womöglich noch mit zweifelhaften bis konkret gefährlichen Folgen (für Deine Person) rechnen müssen!

In einem kann ich Dir voll und ganz recht geben: An der Zweisprachigkeit liegt es überhaupt nicht. Im Gegenteil: Kinder saugen die Sprachen um sie herum auf wie ein Schwamm. Kinder, die später zu sprechen beginnen, reden dann aber regelmäßig komplexer, weil sie von dem Zeitpunkt an, da sie verstanden haben, wie sie selbst Sprache für sich nutzen können, bereits auf einen viel größeren Wortschatz zurückgreifen können. Und wenn dieser Wortschatz 2 Sprachen sind, dann ist das Kindern auch egal: Die begreifen sehr wohl, was die eine und was eine andere Sprache ist.

Ja, um die Kinder muss es einem Leid tun. Aber Du kannst Dich nicht um alle Probleme dieser Welt kümmern. Manche Probleme sind einfach zu groß oder auch die Widerstände gegen Hilfestellungen sind zu massiv. Und da kann man sich dann nur zurückziehen.

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Deutschlands Spaltung: Wie reagiert der Westen, wenn der Osten sich abspaltet?

Angenommen, es kommt in den kommenden Jahren zu einer tiefen innenpolitischen Krise in Deutschland: Wirtschaftliche Stagnation, soziale Unsicherheit und wachsende politische Frustration führen dazu, dass sich ostdeutsche Bundesländer wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg zunehmend vom politischen Kurs Berlins abwenden. In mehreren Landtagen übernehmen populistische und systemkritische Kräfte – etwa die AfD in Koalition mit dem BSW oder anderen regionalen Bündnissen – die Regierungsverantwortung. Diese Regierungen beginnen, föderale Strukturen auszuhöhlen, eigene Verwaltungsapparate aufzubauen, öffentlich-rechtliche Medien zu entkoppeln und eine offen gegen 'Westdeutschland' gerichtete politische Rhetorik zu etablieren. In Teilen der Bevölkerung entsteht dabei eine neue ostdeutsche Identität, die sich nostalgisch auf die DDR beruft und eine autoritärere, staatszentrierte Ordnung fordert.

In einem nächsten Schritt erklären diese Länder – zunächst symbolisch, dann faktisch – eine Autonomie oder gar eine 'Neue Demokratische Republik Deutschland', unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht und mit politischer Rückendeckung aus Moskau oder Peking.

Die zentrale Frage lautet dann: Wie würde der Rest der Bundesrepublik reagieren – politisch, institutionell, sicherheitsstrategisch und möglicherweise auch militärisch?

Würde Berlin den Konflikt mit föderalen Mitteln zu lösen versuchen – oder sich, unter wachsendem innenpolitischen Druck, zu einem entschlossenen Handeln gezwungen sehen, das auch den Einsatz von Bundespolizei oder gar der Bundeswehr in den betroffenen Gebieten nicht ausschließt? Wie weit würde die Bundesregierung gehen, um die territoriale Integrität Deutschlands zu wahren – und wäre ein solches Vorgehen in einer gespaltenen Gesellschaft überhaupt noch mehrheitsfähig? Oder käme es – wie in anderen historischen Fällen von innerstaatlicher Fragmentierung – zu einem De-facto-Verlust von Kontrolle, zu einer stillschweigenden Teilung des Landes und einer neuen Form von deutschem Dualismus?“

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Politisch und diplomatisch

Du sprichst da eine sehr brisante Vorstellung an. Ich gehe davon aus, dass man den Konflikt diplomatisch und mit Kompromissen zu lösen versuchen würde, dass einem eher der Atem stocken müsste. Andererseits wäre ein Einsatz der Bundeswehr gegen die eigene Bevölkerung nicht möglich; Polizeieinsätze würden voraussichtl. ebenfalls stattfinden, mit Härten, die unser politisches System tiefgreifend in Frage stellen könnten. Denn die Bereitschaft, Grenzen der politischen Kultur zu überschreiten und schlicht zu ignorieren, ist längst größer geworden.

Andererseits muss man sich natürlich fragen, ob nicht Politik und Gesellschaft ein Niederschlagen solcher Bestrebungen sogar erwarten würden. Denn egal wie die Stimmung (scheinbar) auch wäre: Den meisten Einwohnern der genannten 3 Bundenländer dürfte wohl klar sein, dass die 5 neuen Bundesländer am Tropf des Westens hängen. Klingt krass, ist aber ganz am Ende und unter dem Summenstrich so.

Und nun kommt das brisanteste und ganz dicke Ende dieses Gedankenspiels: Welche Erwartungen hätte das Ausland gegenüber Dtschld? Denn wenn Moskau und Beijing hier als Protektoren einer Abspaltung genannt werden, dann geht es im zweiten Schritt darum, dass Moskau auch militärisch einen ganz großen Fuß mitten in NATO-Gebiet stellen könnte. Mit einer neuen Grenze könnte allein Dtschld vllt noch leben. Aber wollen Polen, Litauen. Lettland und Estland eine solche Konstellation haben?

Es könnte also ein erheblicher Druck von außen auf Dtschld ausgeübt werden, das Problem erst gar nicht aufkeimen zu lassen. Möglicherweise würden andere europ. Staaten ganz klar FORDERN, dass es eine solche Abspaltung mitten im Europa nicht gebe. Und nun leider wieder aus historischen Gründen stünde Dtschld dann in der Pflicht, solche Bestrebungen irgendwie halbwegs sinnvoll zu bewältigen.

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Nein

Wenn jemand es sich leise genug "in den Bart genuschelt" hat, dann könnte man noch darauf bestehen, der Adressat habe es "in den falschen Hals bekommen". Man könnte vllt als ausprechende Person behaupten, man habe "Ach… noch so'n Sch…" (oder das auch immer) vor sich hin gemurmelt, um nur ja den Streit nicht weiter anzufachen und keinen Austausch mit dem Gegenüber gepflegt zu haben.

Dennoch bleibt es, was es ist: Eine Beleidigung.

Das ist nicht zu verwechseln mit einer Rechtsprechung, die es tatsächlich einmal gegeben hatte: Jemandem zu sagen "Leck mich doch am Ar…!" ist NICHT als Beleidigung eingestuft worden, sondern als eine Aufforderung, der der Adressat aber eben nicht notwendigerweise nachkommen müsse. Klingt sehr ironisch, ein solches Urteil. Aber durchaus nachvollziehbar.

Der Unterschied, ob genuschelt oder gebrüllt, jemand sei ein Ar…loch, an den Kopf zu werfen? Dem Gegenüber ist damit eine entwürdigende oder herabsetzende Bezeichnung, eine klare Verunglimpfung an den Kopf geworfen worden.

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Nein, sie ist NICHT rückständig.

Denn die Vereidigung appelliert nicht an ein höheres moralisches Verständnis. Sondern sie verpflichtet, frei von jeder persönlichen Ethik – die etwaig durch ein "so wahr mir Gott helfe" eine Bekräftigung erfahren mag – JURISTISCH noch stärker zur Darlegung der Wahrheit. Zwar ist das Strafmaß für eine Falschaussage ebenso wie für den Meineid mit höchstens fünf Jahren Freiheitsstrafe scheinbar identisch. Jedoch drohen infolge einer uneidliche, also "gewöhnlichen" Falschaussage mindestens 3 Monate, auf den Meineid mindestens 1 Jahr – womit das Gewicht der Aussage unter Eid also vom STAAT als Gesellschaft und frei von Weltanschauungen bekräftigt wird.

Solange die Angelegenheit nicht herauskommt, sei es drum. Aber den Benachteiligten gegenüber oder den fehlerhaft Beschuldigten gegenüber ist es niemals zu entschuldigen, eine falsche Aussage zu tun (aus welchen Gründen auch immer).

Und wenn sich später durch andere Aussagen oder offenbare Fakten herausstellen sollte, dass die Aussage eines Zeugen die Rechtsfindung und etwaig ein Strafmaß beeinflusst haben, dann sollte man als einstiger Zeuge eine gute anwaltliche Vertretung haben, um den Hals vielleicht noch aus der Schlinge zu bekommen…

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Nun, mit jenen Problemen klarzukommen, die Dich einst in die Essstörung geführt hatten, ist das eine. Ich bin aber überzeugt davon, dass Du auch ganz konkret Dein Essverhalten reflektieren und abwägen solltest. Lerne, auf das zu hören, was Dein Körper Dir über Hunger oder Sättigung sagt.

Der bloße Spaß am Essen an sich („an sich liebe ich essen“ – und das ist auch gut so), das „Genießen-Können“ und „Genießen-Wollen“ führt nämlich niemals zwangsläufig ins Übergewicht. Weil der Körper z. B. ein überreichliches Essen dadurch kompensiert, dass er erst später wieder Hunger oder zur gewohnten Zeit zumindest weniger Hunger hat. Der Körper gleicht das Essverhalten so etwa im Tagesverlauf auch wieder aus. Normalerweise und natürlicherweise.

Dazu gehört dann aber auch die „Lust“, der Spaß und der Genuss an ausgewogener Ernährung: Die Gewöhnung an unausgewogene Ernährung (dazu gehören auch als so gesund vermarktete Light-Produkte – light in Fett oder light in Zucker – weil diese dem Körper ein künstlich unausgewogenes Nahrungsangebot bieten, für das unser Körper nicht ausgelegt ist) für in Probleme hinein, die – auch – ein Phänomen des modernen Lebensmittel-Designs sind.

Also z. B.:

Lieber ein echtes Stück Schokolade, als eines mit Süßstoffen drin – weil der Süßstoff dem Körper falsche Signale bietet und deshalb der Körper eine falsche hormonelle Antwort darauf gibt. Oder: Dunkle Schokoladen enthalten von sich aus weniger Zucker – aber irgendwann ist dann auch nicht mehr genügend Zucker drin, um die Kakaoaromen hervorzuheben (etwa: Schokolade mit 99 % Kakao-Anteilen klingt kernig & exklusiv, schmeckt aber auch „trocken“ und eben nicht nach 100 % Schokolade, weil die Geschmacksverstärkung des echten Zuckers fehlt). Wiederum die gängige Geschmacksverstärkung mit Vanille-Aromen, von der insbesondere und umso mehr Schokolade "lebt", je weniger Kakao drin ist, repräsentiert nicht den echten Kakao-Geschmack.

Oder zum Beispiel:

Fettreduzierte Käse suggerieren, man habe einen bestimmten Käsegeschmack zu sich genommen. Es befriedigt aber nicht wirklich, weil ein fettreduzierter Brie (nur ein Beispiel) nun einmal kein Brie ist. Isst man dann doch MEHR vom Light-Käse? Weil der Wunsch nach dem Geschmackserlebnis eben nicht wirklich befriedigt wird?

Wenn aber der Körper Dir eine gesunde Resonanz bietet (der Du glauben solltest), dann verlangt der Körper nicht über das Sättigungsgefühl hinaus den Geschmacksreiz! Vielleicht noch einmal ein bisschen, weil es so lecker war – aber dann sagt Dein Körper Dir auch: Ende, genug – und wird auch erst später wieder hungrig.

Lust auf Genuss und das Bedürfnis nach Nahrung sind viel enger aneinander gekoppelt, als „moderne“ Lebensmittel uns suggerieren – und insbesondere, als die Vermarktung von Lebens- und Genussmitteln es uns vermittelt!

Mit anderen Worten: Eine Überkompensation anderer Bedürfnisse durch Essgenuss wird durch „moderne“ Lebensmittel und auch durch moderne Vermarktungsstrategien gefördert, herausgefordert und auch falsch antrainiert! Vor diesem Hintergrund solltest Du Deine Ernährung ebenfalls reflektieren, um dahin zu gelangen, Deinem Körper Nahrung & Genuss anzubieten, mit denen ein Körper „natürlich“ umgehen kann!

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Ob einzelne Personen (Elternteile) oder Elternpaare narzistisch darin entarten, die eigene Familie oder auch explizit den eigenen Nachwuchs als „perfekt“ zu überhöhen, das steht auf einem anderen Blatt und kommt selbstverständlich immer wieder vor. Und man könnte auch gut den Eindruck gewinnen: mit steigender Tendenz. Solche Eltern (-teile) überhöhen dann aber auch sich selbst und die eigenen Leistungen oder auch nur die eigenen Einstellungen (zu Leben, Gesellschaft, Politik). 

Problematisch daran für die Kinder ist der Konformitätsdruck: Solche Kinder dürfen sehr wohl in einem begrenzten Rahmen in der Gesellschaft anecken, ja MÜSSEN das sogar, damit sie die exponierte Positionierung der Familie repräsentieren und kontinuierlich forttragen können. Gesellschaftlich nicht akzeptabel sein darf dieses Anecken wiederum nicht: Das Verstößen eines Familienmitgliedes aus jenen gesellschaftlichen Kreisen, die man für sich als passend beansprucht, kann nicht hingenommen werden.

In der „kleinen“ Ausführung ist das alles völlig normal + auch verständlich. Wenn die eigene Familie nicht so „gelungen“ wäre, wie es dem Weltbild der Eltern entspricht, dann geriete damit eine Welt aus den Fugen. Schließlich setzt „man“ ja Nachwuchs durchaus mit dem Anspruch in die Welt, eine gewisse Kontinuität der eigenen Person / der eigenen Familie / der eigenen Sippe auf die Beine zu stellen: Nachwuchs, der in das eigene Erwartungsschema hineinpasst, ist auch eine Form der Selbstbestätigung. Schlägt da jemand sozusagen „aus der Art“ + muss man schließlich einsehen, dass man auf Verhalten und Lebensgestaltung des Nachwuchses keinen Einfluss mehr hat, so hilft nur noch, sich das Resultat schön zu reden…

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Meinung des Tages: Von der Leyen mit Karlspreis ausgezeichnet - wie bewertet Ihr ihre Arbeit für Europa?

(Bild mit KI erstellt)

Ein starkes Europa als Antwort auf globale Krisen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist in Aachen mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet worden. Mit ihr werde in diesem Jahr "eine herausragende Führungspersönlichkeit des Vereinten Europas" geehrt, heißt es in der Begründung.

In ihrer Rede zur Verleihung entwarf diese die Vision eines unabhängigen, starken Europas. Angesichts globaler Umwälzungen, imperialer Mächte und des Kriegs in der Ukraine warnte sie davor, auf eine Rückkehr zur alten Ordnung zu hoffen. Europa müsse vielmehr eine führende Rolle in der entstehenden neuen Weltordnung einnehmen und sich gegen autoritäre Bedrohungen behaupten.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen ist die älteste und wichtigste Auszeichnung für Verdienste um Völkerverständigung und Zusammenarbeit in Europa.

Handlungsstrategien für ein unabhängiges Europa

Laut von der Leyen müsse Europa eine „Pax Europaea des 21. Jahrhunderts“ schaffen, mit verstärktem Einsatz für die Ukraine und erhöhter Verteidigungsbereitschaft. Daneben solle wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Innovation, KI und den Binnenmarkt gesichert werden.

Weiterhin sei eine Erweiterung der EU durch Beitritte von Ländern wie der Ukraine, Moldau oder dem Westbalkan notwendig, um europäische Einheit und Stabilität zu stärken. Darüber hinaus gelte es, die Demokratie von innen zu festigen, populistische Strömungen abzuwehren und das Vertrauen der Bürger durch konkrete Problemlösungen zurückzugewinnen.

Lob für von der Leyens Führungsrolle

Die Auszeichnung würdigte von der Leyen als visionäre, mutige Führungsfigur in einer Zeit tiefgreifender Krisen. Sie habe sich während der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und im Streit um den Green Deal als Krisenmanagerin bewährt.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr die Arbeit der Kommissionspräsidentin für Europa?
  • Wie realistisch ist die von der Leyen formulierte Vision eines starken, geeinten Europas angesichts politischer Differenzen innerhalb der EU?
  • Welche Rolle sollte Europa Eurer Meinung nach in einer sich verändernden Weltordnung zwischen den USA, China und Russland spielen?
  • Wie bewertet Ihr die geplante EU-Erweiterung um Länder wie die Ukraine, Moldau oder den Westbalkan?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich bin mit ihrer Arbeit für Europa unzufrieden, da...

Fr. v. d. Leyen hat die Position der Kommisionspräsidentin ausschließlich aus eigennützigen Motiven heraus angenommen. Jener Posten war dereinst vakant, als sie sich aus der dt. Politik zurückziehen musste, um nicht nach etwaigen politischen + juristischen Konsequenzen in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Ihre Position innerhalb Europas hat sie insb. in den Zeiten der Corona-Krise genutzt, um – falls nicht auch sich persönlich – mindestens ihr näheres Umfeld ungerechtfertigt zu übervorteilen, ohne hinreichend zu prüfen + abzuwägen, ob dieses für Europa als politische Einheit sowie konkret für die Eruopäer als Gesellschaft nachteilig sei.

In einer Zeit, in der Europa als mehr oder minder zerstritten dasteht, soll mit der Verleihung dieses Preises an die Kommissionspräsidentin der Eindruck erweckt werden, dass Europa über diese zentrale Figur (nicht Fr. v. d. Leyen in Person, sondern das Amt an sich, das sie bekleidet) stark und geeint auftrete. 

Die Preisverleihung wird damit auch künftig dem Ruch ausgesetzt bleiben, inhaltsleer und politisch motiviert vergeben zu werden stark herausragende Persönlichkeiten für ihre Haltung und ihren persönlichen Einsatz zu ehren.

Dass sich Europa politisch deutlich eigenständiger aufstellen muss, ist keine Botschaft und keine Vision, die auf Fr. v. d. Leyen zurückgeht. Sie hat hier, auch wenn sie dahingehende Slogans ausspricht, weder einen eigenständigen Entwurf aufgerissen, noch jemals mit entsprechendem Mut konkrete neue Perspektiven ins Spiel gebracht.

Eine Ausweitung der EU bis an die russ. Grenzen heran ist lediglich die logische Konsequenz aus der Zeit der sowj. Unterdrückung: Ausnahmslos alle ehemaligen Satellitenstaaten der einstigen Sowjetunion streben aus diesem unmittelbaren Einfluss hinaus und entdecken in einer Westanbindung die zumindest größere Freiheit – auch wenn man gern verschiedene Zwänge kritisieren darf (mit dem Willen, dahingehend Reformen innerhalb der EU anzustreben), die mit einer EU-Mitgliedschaft einhergehen. Nicht, weil es von politischen Kräften innerhalb verschiedener EU-Staaten so gewollt ist, sondern weil Staaten des einstigen „Ost-Blocks“ sich in einer Neutralität als nicht hinreichend abgesichert wiederfinden, wird es künftig zu einer Ausweitung der EU in der angesprochenen Weise kommen.

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Nun, diese Frage erscheint etwas verworren. Ich zaudere, ob sie als Frage ernst gemeint sei oder um was es dabei konkret gehen soll.

Denn eines liegt doch auf der Hand: Je weniger Details zur Verfügung stehen, desto ergebnisoffener ist jegliche Assoziation. D. h. aber auch: Eine Assoziation ist dann umso abhängiger von rein situativen Umständen und umso weniger geprägt von langfristigen persönlichen Lernprozessen des Gehirns.

Und noch eines: Die Frage führt doch etwas in die Irre, wenn es heißt, ob das Gehirn „überfordert“ sei. Das Gehirn wird überfordert durch Stresseinflüsse von außen. Stresseinflüsse beeinflussen das freie Denken, weil hormonell bestimmte Hirnregionen temporär ausgeschaltet werden – somit das Gehirn in sich selbst von Informationen abgeschnitten wird, um im Notfallprogramm, nämlich im Stress, so reagieren zu können, wie die Natur es angelegt hat. In der kürzesten Auslegung und der Grundform solcher Denk- und Handlungsprozesse geht es um Flucht: Den kürzesten Weg finden, um die Notfallsituation zu beenden! 

Aber nie wird das Gehirn an sich „überfordert“ durch einen Mangel an Informationen an sich. Weil das Gehirn den Mangel an Informationen ganz unbemerkt auffüllt mit vorhandenen Informationen. also Informationen aus dem persönlichen Erfahrungsspeicher heraus.

Womit wir aber wieder oben angekommen sind: Je weniger Informationen im Detail vorhanden sind, desto… ja, im Wortsinn: „fantastischer“… fällt die Antwort des Gehirns aus.

Nun kann man also in den Alltag hineinschauen: Eine Notfallsituation, ob man nun polizeilich dazu befragt wird oder einfach nur von einem Notarzt, das spielt dabei keine Rolle. Welche Erinnerungen bleiben, sobald das Gehirn „Notfall“ erkennt – und entsprechend umschaltet. Von mir aus bei trübem Wetter: War das Auto eines Unfallflüchtigen schwarz oder dunkelblau oder anthrazit? Oder war es plötzlich aus einer Assoziation des Zeugen heraus grün? Von mir aus dunkelgrün? War das Auto, das man hinwegbrausen gesehen hatte, nun ein Fahrzeug der Kompaktklasse? Oder ein großer Kombi, gar ein SUV? Folglich die nächste Frage zur „Information“: Hatte man dieses Auto nur flüchtig hinwegbrausen gesehen? Oder hatte man es „beobachtet“, um sich drei Sekunden lang konzentriert dem Unfallflüchtigen zu widmen (gar in dem Versuch, das Kfz-Kennzeichen zu erkennen?) – in der rationalen Abwägung, dass schon andere zum Unfallopfer eilten und man selbst nicht auch noch hinzusprinten müsse, sondern es reiche, seine Hilfe 5 Sekunden später ebenfalls anzubieten? Das heißt aber auch: In welchem Modus hatte sich das Gehirn überhaupt befunden? In einem ruhigen und rationalen Modus oder eben tatsächlich schockiert im tiefen Notfallmodus?

Die situativen Umstände nehmen einen maßgeblichen Einfluss auf die Verwertung von "wenigen Details".

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Keine Abstimmung, denn es kommt auf den Kontext an.

Passte die Leistung zwar insgesamt in das Leistungsspektrum eines Schülers, hat aber dennoch die Erwartungen im Kontext der Klasse oder Jahrgangsstufe übertroffen, dann ist es ein Lob, das man nun so ausdrücken kann, oder nicht – das bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Hat ein im Raster des gewöhnlichen Schulalltages "leistungsschwacher" Schüler im Rahmen eines Projektes oder im Rahmen einer bestimmten Aufgabenstellung die erwarteten "Leistungen" außerordentlich übertroffen? Dann geriert der Versuch, diesen Schüler (oder die betreffende Schülerin ! ) für alle vernehmlich zu loben, zu einem eher herabsetzenden Zynismus. … oder war sogar von vornherein genau so gemeint, nämlich, sich darüber lustig zu machen, dass er oder sie mit den sonstigen "Leistungen" unverständlich unter dem persönlichen und sehr wohl vorhandenen Niveau verbleibe? Dann lässt sich nur sagen: Motivation geht anders. Denn nun kann solch ein "Lob" die eine Persönlichkeit und den einen Charakter anspornen, es fortan allen zu zeigen. Ein anderer Charakter aber, der hilflos einem Schulsystem ausgeliefert ist, in das sich die betreffende Person einfach nie passend einfinden kann, dann kann eine solche Form von "Motivation" in das vollkommene Gegenteil umschlagen: Wenn die erkennbare Leistung, die zum Beispiel aufgrund der völlig anders gearteten Umgebungsbedingungen erst möglich geworden war, nun als nur den Spott herausfordernd wahrgenommen wird, dann kann das in eine fortan konsequent gepflegte Verweigerungshaltung führen – statt des Versuchs, innerhalb des unpassenden Systems das dennoch Bestmögliche zu erbringen.

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Im Grunde ist es noch nicht einmal dramatisch, dass der Mensch, wie wir ihn heute kennen, nichts als eine beliebige Spielvariante der Entwicklungsmöglichkeiten ist, die sich erst unter genau jenen Umständen, wie sie nach dem Aussterben der großen Saurier (Überlebende aus jenen Zeiten und kleine Varianten gibt es ja heute noch: Krokodile; Vögel…) entstanden sind, vollziehen konnte.

Undramatisch deshalb, weil das Drama nicht nur als literarische Inszenierung, sondern auch als menschliche Empfindung noch nicht einmal eine kulturelle Erfindung und Errungenschaft ist, sondern schlicht eine Regung der Psyche.

Dass der Mensch ein Säugetier ist, ist irrelevant. Entscheidend ist – spezifisch für die Umgebungsbedingungen der Erde – dass der Mensch ein Warmblüter ist. Unter anderen Umweltbedingungen hätte sich auch aus den Insekten heraus ein vergleichbar potentes organisches Wesen entwickeln können – das in mancher Hinsicht widerstandsfähiger wäre. Und mit „potent“ meine ich hier nicht seine Vermehrungsfähigkeit, die andere Organismen noch weit erfolgreicher unter Beweis stellen als der Mensch. Sondern ich meine das geistige und kulturelle Potenzial: Kommunikation und „Fingerfertigkeit“ sind Voraussetzungen nicht für die Entwicklung von hoher Intelligenz, sondern für die Entwicklung einer Spezie & Kultur, die die eigene Umwelt maßgeblich formen kann.

Dass Menschen mit dieser Zufälligkeit + Beliebigkeit nicht gut klar kommen, findet seinen Ausdruck nicht nur in Gottesvorstellungen oder in der Vorstellung von komplexen Götterwelten, oder auch wie auch immer ausgestaltetem Geisterglauben, sondern findet weiterhin seinen Ausdruck auch in esoterischen Denkmustern – und in dem Streben der Menschheit (jetzt einmal als Ganzes unterstellt), außerirdisches Leben zu finden, zu beweisen, gar mit diesem zu kommunizieren. Ist die sinnentleerte Beliebigkeit der Evolution besser zu verkraften, wenn sie sich nachweislich in dem von uns erkennbaren Universum noch mindestens einmal wiederholt?

So oder so bleibt: Sinn und Sinnhaftigkeit des menschlichen Existierens findet sich nur innerhalb von Kultur. D. h. dass der Mensch unter Menschen, in einer Gemeinschaft unbestimmter Größe, Sinn erlangen kann – nicht aber allein in seinem So-Sein als Mensch.

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Ja

Back to the roots: Die kleinste Urgesellschaft in Regenwaldgegenden. Wenn man dort erst verstanden hat, was der Mensch essen kann, dann jagt + sammelt man jeden Tag das Notwendige. Mehr braucht es nicht, weil alles jeden Tag genügend nachwächst. Der Regenwald im trop. Gürtel hat keine Jahreszeiten.

Aber diese kleinste Urgesellschaft ist eine 3- bis 4-Generationen-Familie. Nicht mehr.

Zugleich aber stoße ich an die Grenzen des Null-Austausches (entpricht handelsfrei). Denn ich MUSS mind. 1 Individuum mit seiner Geschlechtsreife aus der Familie ausstoßen und gegen ein fremdes tauschen, damit keine Inzucht aufkommt.

Der Austausch von Erbgut ist natürlich an sich noch kein Handel. Siehe Tierwelt: Da wird überwiegend Erbgut ausgetauscht, aber es werden auch bereits kulturübergreifend Fähigkeiten ausgetauscht und weitergegeben (siehe gleiche Tiere mit regional unterschiedlichen Verhaltens- oder Ernährungsweisen).

Aber nun kommt der Mensch – SPEZIFISCH der Mensch: Nicht, weil er angeblich so lernfähig ist, sondern weil er Finger & Hände so gebaut hat, dass er damit seine Umwelt dauerhaft gestalten kann.

NUN erst wird es interessant. Denn NUN nutzt der Mensch freie geistige + zeitliche Überkapazitäten, um über das Überlebensnotwendigste hinaus kreativ zu werden. Es entsteht Überschuss-Produktivität. Und diese wiederum – da man ja zumindest über den genetischen Druck im Austausch mit Seinesgleichen in anderen Familien oder Sippen steht – baut den Wunsch oder den Druck auf, sich auch kulturell (geistig!) und physisch (Handelsgüter) auszutauschen.

Somit kommt die Frage auf, ob Menschsein an sich überhaupt denkbar sei ohne Handel. (Was aber nocht nicht zwingend bedeutet, dass eine Gesellschaft, die sich im Handel mit anderen Kulturen austauscht, auch automatisch ständig wachsen müsse!)

Jetzt also wird es spannend, zu hinterfragen was Du als "Gesellschaft" definierst. Denn darüber entscheidet sich, wie viel "Potenzial" Du einer "Gesellschaft" einräumst.

Beschränkt man den Handel auf ein Dorf einschließlich seiner weiträumigen landwirtschaftlich tätigen Mitglieder + Ländereien, dann beschränkt man auch das Potenzial dieses Dorfes durchaus SEHR. Und zwar sowohl geistig als auch im Hinblick auf Güter.

Beschränke ich mich nur sehr weiträumig auf leicht überwindbare Landschaften und Entfernungen, so erweitere ich zwar mein Potenzial, bewege mich aber überwiegend innerhalb von Ähnlichkeiten.

Also erfinde ich – spätestens wenn ich an Ufern lebe – das Boot, und erschließe damit für mich nicht nur den Fluss oder die Küste als Nahrungsgrund (ich beginne, Fische in größerer Zahl zu fangen, als nur mal eben gerade in den Mund hinein), sondern mache mich im Wortsinn alsbald auf zu neuen Ufern. … und anderen Sippen, mit deren eigenen Kulturen.

Ich denke, Du siehst, worauf ich hinaus möchte:

Natürlich kann ich mich durch eingeschränkte Isolation auch vor etwas schützen. Und wenn ich das großräumig genug anlege, dann kann das auch dauerhaft gutgehen. Aber wo sind die Grenzen?

Denn: Möchte der Mensch das dauerhaft? Vermutlich nein: Es hat die Menschen noch stets in die undenkbaren Weiten getrieben – um dann letztlich aber doch zumindest temporär immer wieder Heim zu kehren. Man hat etwaig dauerhafte Siedlungen geschaffen, auch eigene Kulturen entwickelt, weil man sich von der eigenen (in die man eingeboren worden war) zu sehr eingeschränkt gesehen hatte, sich nicht hatte entfalten können. Aber letztlich nutzt man die alte Kultur als Anknüpfungspunkt für (Handels-) Austausch.

Also JA: Eine vom Handel befreite Gesellschaft hat das bessere Potenzial für eine funktionierende Organisation. DANN und NUR DANN, wenn die "funktionierende Organisation" bedeutet, dass man Stabilität möchte, vorausgesetzt, diese Gesellschaft ist für die Mehrheit hinreichend gut durchdacht + besitzt hinreichend Ressourcenpotenzial, um den Lebenserhalt dauerhaft (meint: endlos lange, solange quantitatives Wachstum unterbunden wird) sichern zu können. DANN und NUR DANN, wenn die "funktionierende Organisation" also als Existenzgrundlage Stabilität erachtet + abweichendes Verhalten von Einzelindividuen als störend ansieht + wirksam unterdrückt, nötigenfalls durch Verstoßen oder Töten von Abweichlern.

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