Kind ist nonverbal, Eltern darauf hinweisen?


25.06.2025, 18:16

Die Eltern tun so als seien ihre beiden anderen Kinder normal und so als würden sie es gar nicht merken, dass diese Kinder einfach nicht sprechen. Also es wird als normal angesehen bzw. nie thematisiert...

zentangle  25.06.2025, 18:22

In welchem Verhältnis stehst du zu dieser Familie?

pissnelke4589 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 18:26

Bin nur Nachhilfelehrin und nur für den 6,5 Jährigen zuständig.

5 Antworten

Hallo

Wenn du Nachhilfelehrerin vom größeren Kind bist, kannst du durchaus etwas für die bessere Sprachförderung beitragen.
Vielleicht nicht gerade mit erhobenem Zeigefinger auf die Eltern losgehen! Das kommt nie gut an und wird als Einmischung empfunden.

Wenn du Nachhilfe gibst, bist du nah am Kind dran und kannst die Defizite herausfinden. Es gibt viele Lehrmittel zur Sprachförderung, die du gezielt einsetzen könntest.

Sprich vorher mit den Eltern und erkläre ihnen deine Sprachförderung und wieso es nötig ist. Das könntest du in den Rest der Nachhilfe auch gut mit einbauen…

Manchmal liegt es auch an fehlendem Wissen und wie man es anpacken soll, weniger, dass die Eltern es nicht wollen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich finde Menschen interessant und mag sie

pissnelke4589 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 22:12

Die Eltern wollen schon für ihr älteres Kind nichts tun ausser mir Geld in die Hand zu drücken. Danke für deinen Kommentar.

Heute habe ich diesen Nebenjob gekündigt..sollen tun was sie wollen.

Und zum Thema in den Rest der Nachhilfe mit einbauen - völlig unmöglich. Der 6,5 Jährige ist schon kaum fähig irgendwie an der Nachhilfe teilzunehmen. Es ist bzw war der pure Kampf.

Ich hätte niemals irgendwie im gleichen Zeitraum zusätzlich noch das andere Kind unterrichten können.

Um das hinzubekommen braucht man jeden Tag mehrere Stunden an Förderung.

zentangle  25.06.2025, 22:43
@pissnelke4589

Na, dann ist ja deine Frage überflüssig geworden, wenn du diesen Nebenjob gekündigt hast…

Also erst einmal: Mein Verständnis, dass Du die Nachhilfe beendet hast.

Was Du da beschreibst, liest sich wirklich krass – und klingt leider überhaupt nicht danach, dass den Eltern einfach nur die Wahrnehmung für das Problem fehle.

Außerdem kann ich Dir aus vielen anderen und eigenen Erfahrungen heraus sagen: Selbst mit den freundlichsten Worten und dem definitiven Ausschluss von jeglicher Öffentlichkeit kommt es ganz selten vor, dass Menschen für Verbesserungsvorschläge (die ja immer auch gleich nach… ich muss die Worte gut wählen: Angriff schmecken), geschweige denn für umfängliche Problembeschreibungen offen sind. Mensch lebt in seiner Wolke, möchte dafür Bestätigung ernten – und wer Kritik übt (Kritik heißt ja erst einmal nur: Blick von außen!), ist ein Aggressor, der Grenzen verletzt, nicht respektiert und sich außerdem gar kein "Urteil" erlauben kann. Du kommst mit der offenen Hand und viel gutem Willen – und erntest den Fausthieb.

So wie Du das beschreibst, zeigt sich ja noch ein weiteres Problem, dass GEGEN eine Offenheit für kritische Worte Außenstehender spricht: Wenn der Bub mit so schlechten Sprachfertigkeiten in die Schule gelangt ist, was ist dann zuvor geschehen? Eltern müssen sich doch fragen, wie ihre Kinder mal in der Schule werden klarkommen können. Die kann man doch nicht einfach abgeben!?

Und darüber hinaus: Hatte der Bub überhaupt zumindest EIN Jahr KiTa erlebt? Oder was ist mit den Geschwistern? Und fällt dann etwaig in der KiTa gar nichts auf? Ich weiß, dass die Erziehenden in KiTas überwiegend schlicht überfordert sind (nicht, weil sie es nicht können, sondern weil regelmäßig zu viele Kinder auf zu wenig Personal treffen). Aber DORT müssten dann eigentlich übergeordnete Stellen eingeschaltet werden – weil man KiTa-seitig die Chance hat, dass eine Meldung an Sozialbehörden nicht individuell zugeordnet werden kann. DU – als Einzelperson und aus so engem Umfeld (Nachhilfe) – würdest für behördliche Scherereien womöglich noch mit zweifelhaften bis konkret gefährlichen Folgen (für Deine Person) rechnen müssen!

In einem kann ich Dir voll und ganz recht geben: An der Zweisprachigkeit liegt es überhaupt nicht. Im Gegenteil: Kinder saugen die Sprachen um sie herum auf wie ein Schwamm. Kinder, die später zu sprechen beginnen, reden dann aber regelmäßig komplexer, weil sie von dem Zeitpunkt an, da sie verstanden haben, wie sie selbst Sprache für sich nutzen können, bereits auf einen viel größeren Wortschatz zurückgreifen können. Und wenn dieser Wortschatz 2 Sprachen sind, dann ist das Kindern auch egal: Die begreifen sehr wohl, was die eine und was eine andere Sprache ist.

Ja, um die Kinder muss es einem Leid tun. Aber Du kannst Dich nicht um alle Probleme dieser Welt kümmern. Manche Probleme sind einfach zu groß oder auch die Widerstände gegen Hilfestellungen sind zu massiv. Und da kann man sich dann nur zurückziehen.

Mich interessiert: Sprechen die Eltern mit ihren Kindern "nur" nicht oder findet keine Interaktion statt? Also liebevolle Zuwendung, Trösten, in den Arm nehmen, gemeinsames Spiel? Oder sind sind die Kinder nur "satt und sauber", aber das ist alles?

In letzterem Fall würde ich darüber nachdenken, das Jugendamt zu informieren. Das wäre eine emotionale Vernachlässigung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)

Da es den Eltern offensichtlich egal ist, würde ich das Jugendamt informieren

Das Kinder die Zweisprachig aufwachsen etwas länger brauchen ist normal. Desweiteren gibt es hier Vorsorgen und eine Schuluntersuchung. Wenn du die leute gut kennst äußere deine Ansicht. Ansonsten lass es lieber.


pissnelke4589 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 18:27

Es hat nichts mit der Zweisprachigkeit zu tun. Und von später kann auch nicht die Rede sein. Die Kinder lernen es nämlich gar nicht.

Molly4321  25.06.2025, 21:19
@pissnelke4589

Na vielleicht sprechen sie eher zu Hause. Kita, Schule. Meine sind zu Fremden auch eher ruhig, zurückhaltend. ...ist ja auch richtig. Wie gesagt die Kita macht eine Sprachfeststellung. Und die Schuluntersuchung, Amtsarzt, schaut ebenso auf die sprachl. Entwicklung.

pissnelke4589 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 22:10
@Molly4321

Nein, erstens brauchst du meinem Kommentar keinen Daumen runter geben, nur weil ich nicht deiner Meinung bin, zweitens sprechen sie nicht wenig oder sind nur zurückhaltend. Sie sind nonverbal. Sie sprechen nie.