Ist das sehr ungewöhnlich, wenn jemand mit einem Messer mehr als 50 mal zusticht, während er eine junge Frau tötet?!

Ja 80%
Nein 20%

5 Stimmen

3 Antworten

Das ist dann ein sog. Overkill. Da ist dann sehr viel Hass und Wut im Spiel.

Nein

Der sog. Femizid ist ein großes Thema in der Kriminologie und beschäftigt Profiler regelmäßig. Solche Straftaten sind ein Ausdruck des Täters für den Willen, das Opfer restlos zu vernichten.

Ja

Ja, JessicaWolff, es IST ungewöhnlich. Weil das Töten eine merkwürdige Doppeldeutigkeit in sich trägt.

Es ist nämlich NICHT so, dass das Töten nicht im Vordergrund stünde. Der Täter WILL töten.

Aber wenn er "nur" töten wollte, dann informierte er sich vorher hinreichend gut über die Anatomie und brächte es dann mit einer zielgerichteten Ruhe mit 3 bis 5 Stichen sicher hinter sich – bzw. erledigte es für das Opfer SICHER, ohne das Risiko, eine solche Tötungsabsicht etwaig mit lebenslangen körperlichen Beschwerden und Erinnerungen zu überleben.

Es ist der eigene Gefühlshaushalt, es sind Zorn und innere Zermürbung, die an einer solchen Tötung jäh und blindwütig mehr "abgearbeitet" werden, als das Ziel zu erreichen, seinem Gegenüber das Leben zu entreißen.

Deshalb verstehe ich auch durchaus Dein Interesse an den Beweggründen des Täters. Wo man bei anderen und gezielten Tötungen oft schnell ein Motiv vor sich ausgebreitet findet, da sind in solchen Fällen Motivation und Wille des Täters oftmals schwer erkennbar. Unter dem Abbild der im Wortsinn "offensichtlichen" Tötung liegen komplexe Geschichten – erst recht dann, wenn ein Opfer gar nur ein zufälliges Ersatzopfer innerhalb ganz anderer Lebensgeschichten ist.