Wie viele Details müssen vorhanden sein, damit das Gehirn etwas erkennen und zuordnen kann?
Wenn man auf dem Foto dem Ausschnitt einer Couch zu sehen ist, kann das Gehirn erkennen, in welcher Wohnung er steht?
Wie sieht es beim Gesichtern aus? Nur Haut reicht nicht aus. Stimmts?
Wenn man z.B. von dem Blooper (New Super Mario Bros. Wii) nur eine weiße Fläche und dem schwarzen Streifen mit dem Augen sieht und nicht das komplette Aussehen, woran könnte es liegen, dass das Gehirn überfordert ist und wieso kommt es nicht darauf, das damit der Blooper aus New Super Mario Bros. Wii gemeint ist?
Hat man z.B. einen Schlafsack hat, dem z.B. ein Schulfreund hat, erinnert sich das Gehirn auch an dem Schulfreund?
Was ist, wenn nur ein Ausschnitt von einen blauen T-Shirt zu sehen ist? Weiß das Gehirn als Beispiel das es Person XY ist und gerade etwas isst?
Und vieles andere Möglichkeiten.
Was meint Ihr?
Würde mich interessieren, wie viele Details vorhanden sein müssen, damit sich das Gehirn an etwas erinnern kann oder mit etwas ähnlichen assoziiert?
Ist das Gehirn immer überfordert, wenn es zu wenig Details sind?
1 Antwort
Nun, diese Frage erscheint etwas verworren. Ich zaudere, ob sie als Frage ernst gemeint sei oder um was es dabei konkret gehen soll.
Denn eines liegt doch auf der Hand: Je weniger Details zur Verfügung stehen, desto ergebnisoffener ist jegliche Assoziation. D. h. aber auch: Eine Assoziation ist dann umso abhängiger von rein situativen Umständen und umso weniger geprägt von langfristigen persönlichen Lernprozessen des Gehirns.
Und noch eines: Die Frage führt doch etwas in die Irre, wenn es heißt, ob das Gehirn „überfordert“ sei. Das Gehirn wird überfordert durch Stresseinflüsse von außen. Stresseinflüsse beeinflussen das freie Denken, weil hormonell bestimmte Hirnregionen temporär ausgeschaltet werden – somit das Gehirn in sich selbst von Informationen abgeschnitten wird, um im Notfallprogramm, nämlich im Stress, so reagieren zu können, wie die Natur es angelegt hat. In der kürzesten Auslegung und der Grundform solcher Denk- und Handlungsprozesse geht es um Flucht: Den kürzesten Weg finden, um die Notfallsituation zu beenden!
Aber nie wird das Gehirn an sich „überfordert“ durch einen Mangel an Informationen an sich. Weil das Gehirn den Mangel an Informationen ganz unbemerkt auffüllt mit vorhandenen Informationen. also Informationen aus dem persönlichen Erfahrungsspeicher heraus.
Womit wir aber wieder oben angekommen sind: Je weniger Informationen im Detail vorhanden sind, desto… ja, im Wortsinn: „fantastischer“… fällt die Antwort des Gehirns aus.
Nun kann man also in den Alltag hineinschauen: Eine Notfallsituation, ob man nun polizeilich dazu befragt wird oder einfach nur von einem Notarzt, das spielt dabei keine Rolle. Welche Erinnerungen bleiben, sobald das Gehirn „Notfall“ erkennt – und entsprechend umschaltet. Von mir aus bei trübem Wetter: War das Auto eines Unfallflüchtigen schwarz oder dunkelblau oder anthrazit? Oder war es plötzlich aus einer Assoziation des Zeugen heraus grün? Von mir aus dunkelgrün? War das Auto, das man hinwegbrausen gesehen hatte, nun ein Fahrzeug der Kompaktklasse? Oder ein großer Kombi, gar ein SUV? Folglich die nächste Frage zur „Information“: Hatte man dieses Auto nur flüchtig hinwegbrausen gesehen? Oder hatte man es „beobachtet“, um sich drei Sekunden lang konzentriert dem Unfallflüchtigen zu widmen (gar in dem Versuch, das Kfz-Kennzeichen zu erkennen?) – in der rationalen Abwägung, dass schon andere zum Unfallopfer eilten und man selbst nicht auch noch hinzusprinten müsse, sondern es reiche, seine Hilfe 5 Sekunden später ebenfalls anzubieten? Das heißt aber auch: In welchem Modus hatte sich das Gehirn überhaupt befunden? In einem ruhigen und rationalen Modus oder eben tatsächlich schockiert im tiefen Notfallmodus?
Die situativen Umstände nehmen einen maßgeblichen Einfluss auf die Verwertung von "wenigen Details".