Wie komme ich hier raus nach Trennung deppressiv ?
Hallo zusammen ,
ich habe ein ernstes Problem ! Seit 1,5 Jahren bin ich getrennt . Ich komme über die Trennung einfach nicht hinweg . Ich habe sowas auch noch nie erlebt , das ich jemanden nicht loslassen kann , obwohl hier nichts mehr zu klären ist .
Ich habe mein Job dadurch verloren , bin jetzt nur noch in meiner Wohnung , da ich keine Freunde habe. Ich empfinde keine Freude mehr und jeder Tag ist eine Qual . Manchmal bleibe ich Wochen im Bett und starre an die Decke . Kontakt habe ich nicht ,einstellen können, und ich weiß nicht wie ich es erklären soll aber ich glaube ich bin besessen ! Und das ,macht mich auch zum Stalker . Ich komme aus dem ganzen nicht raus . Ich weiß nicht wohin mich das noch treiben soll.... Ich nehme von mein Hausarzt jetzt Antidepressiva und Schlaftabletten sonst bleibe ich Tage wach . Die lenken mich ein wenig ab , aber nicht viel .
Psychologen , sind schwer zu finden , die meisten machen hier noch nicht Mal ein Erstgespräch und ich kann nur welche nehmen die gesetzliche Krankenkassen zulassen , finanziell betrachtet .
Desweiteren kommt man noch nicht Mal mehr auf eine Warteliste .
Aber ich benötige Hilfe , bevor die Sache aus dem Ruder läuft . Was kann ich noch versuchen ? Habt ihr ein Rat?
Die Nummer 1166 , die habe ich probiert , bekomme selbst hier nur Erstgespräche wo man mir direkt sagt, können einen nicht mehr aufnehmen . Die meisten sagen dann das sie eine Klinikeinweisung hier für sinnvoll halten !
Das würde ich tun , Hauptsache mein Leben ist wieder normal . Nur wie komme ich dahin ? Ohne Einweisung geht es nicht .
Bin echt verzweifelt .....
Und wie lange warst Du gebunden
Ungefähr ein Jahr
Wurdest du denn als Kind liebevoll umsorgt
In meiner Erinnerung ja
Wenn es nicht mal ein Jahr war ungefähr warum trauert man dann so lange hinterher. War das denn deine erste Bindung oder nicht
Nein hatte davor zehn Jahre mit jemanden zusammen gelebt , und auch loslassen können
Und wie alt bist du denn
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4 Antworten
Danke, dass du so offen und ehrlich schreibst. Man spürt, wie verzweifelt du bist – und wie groß dein innerer Wunsch ist, da rauszukommen. Allein das verdient Anerkennung. Denn es zeigt: Du willst leben. Du willst zurück in die Kraft, zurück zu dir selbst. Und auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt – dieser Wille zählt. Er ist da.
Was du beschreibst, ist eine tiefe seelische Krise – eine Mischung aus Liebeskummer, Verlusttrauma, Isolation und depressivem Erleben. Und ja: Es ist verständlich, dass du dich wie gelähmt fühlst. Dass du nicht mehr rausgehst, dass du an nichts mehr Freude empfindest. Trennungsschmerz kann in Kombination mit Einsamkeit und innerer Erschöpfung richtig zerstörerisch wirken – vor allem, wenn keine Unterstützung da ist.
Dass du inzwischen Medikamente nimmst, zeigt, wie ernst dein Zustand ist. Und auch, dass du schon erste Schritte unternommen hast – selbst wenn es sich nicht so anfühlt.
Was du jetzt brauchst, ist nicht noch mehr Druck – sondern Halt. Und kleine, realistische Wege zurück ins Leben.
Hier ein paar konkrete Ideen, die in deiner Situation helfen können:
1. Klinik – ja, aber wie?
Wenn dir eine Klinik empfohlen wurde und du bereit bist:
Du kannst dich selbst bei einer psychiatrischen Akutambulanz oder einer psychosomatischen Klinik in deiner Umgebung melden – telefonisch oder persönlich. Du brauchst dafür nicht zwingend eine Einweisung vom Hausarzt, besonders wenn du dich akut nicht stabil fühlst. Wichtig ist: Sag offen, wie es dir geht. Auch wenn es dir schwerfällt. Sag ruhig auch: „Ich habe Angst, dass ich so nicht mehr rauskomme.“
2. Krisendienste (auch ohne 116 117):
Es gibt in vielen Regionen psychosoziale Krisendienste, oft rund um die Uhr erreichbar. Dort sind Fachleute, die mit genau solchen Situationen wie deiner vertraut sind. Google nach „Krisendienst + dein Bundesland“ oder rufe deine örtliche Telefonseelsorge an – auch anonym (z. B. 0800 1110111 oder 0800 1110222). Diese Menschen nehmen sich Zeit und können dich weiterlotsen – auch bei der Suche nach Klinikplätzen.
3. Kleine Schritte gegen das Erstarren:
Ich weiß – du hast gerade kaum Kraft. Aber dein Nervensystem braucht jetzt kleine Zeichen von Lebendigkeit. Nicht Leistung, sondern Bewegung. Schon ein paar Minuten auf dem Balkon, ein Spaziergang ums Haus, ein warmes Getränk bewusst trinken. Solche scheinbar banalen Dinge stabilisieren das vegetative System – und das ist die Voraussetzung, um innerlich wieder auf die Füße zu kommen.
4. Ersatz für Therapie finden (zumindest vorübergehend):
- Es gibt gute Selbsthilfegruppen vor Ort und online – z. B. über die Seite der NAKOS (www.nakos.de) oder über psychologische Online-Foren.
- Auch Bücher oder Videos können erste Impulse geben, aber nur ergänzend, nicht als Ersatz für persönliche Begleitung.
- Vielleicht findest du eine vertraute Person, der du dich anvertrauen kannst – nicht als Lösung, sondern als Verbindung.
Du bist kein Stalker. Du bist jemand, der sich nach Verbindung sehnt und durch diese Trennung einen tiefen Bruch erlebt hat. Dass du da festhängst, ist kein Beweis für ein gestörtes Wesen – sondern für einen seelischen Schmerz, der nicht gesehen wurde. Du bist nicht verrückt. Du bist verletzt. Und du brauchst Hilfe – keine Vorwürfe.
Wenn du das Gefühl hast, alles sei zu viel: Geh den nächsten kleinen Schritt. Nicht den ganzen Weg – nur den nächsten Schritt.
Du bist nicht allein. Auch wenn sich alles in dir leer anfühlt – irgendwo in dir ist noch etwas, das schreit: Ich will leben. Ich will zurück. Und auf das kannst du bauen. Bitte bleib dran.
Herzliche Grüsse
Ralf
Danke vielmals für deine liebe Rückmeldung. Ich freue mich sehr, dass ich dich mit meinen Zeilen berühren und zum Nachdenken anregen konnte.
Ich war selbst mal wegen schweren Depressionen in Behandlung und kann gut nachempfinden, was du durchmachst!
Die Situation ist heutzutage wirklich schwieriger, als zu meiner depressiven Zeit, wo man auch leicht Termine bekam, ohne Privatpatient zu sein!
Ich war über sieben Wochen stationär und anschließend sechs Monate in einer Tagesklinik in Behandlung!
Ich kann aus eigener Erfahrung zumindest bestätigen, dass es durchaus Hoffnung gibt, dass du wieder völlig gesund wirst!
In deinem Fall würde ich vielleicht sogar die Notlüge anwenden und beim Arzt offen über Suizidgedanken sprechen!
Meines Wissens nach (kann allerdings schon veraltet sein 🤔) muss man dich dann bevorzugen und dir zeitnahe Hilfe geben!
Du schreibst, dass du keine Freunde hast!
Das ist ein zusätzliches Problem, da es wichtig ist, andere Sichtweisen zu bekommen!
Du musst einen Weg finden, aus deinem Hamsterrad zu kommen!
Eine Freundin von mir hat wegen Eheproblemen, aus der Not heraus, angefangen mit einer KI von ChatGPT über ihre Probleme zu reden!
Als vorübergehende Notlösung wäre das eine mögliche Option, die Du mal kostenlos testen könntest!
Ansonsten schreib Dir Deinen Frust von der Seele, denn auch das hat schon einigen geholfen, weil das Schreiben dazu führen kann, deine destruktiven Gedanken zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.
gutefrage.net kann auch ein guter Ort sein, um sich über solche Themen auszutauschen !
Könnte aber auch nach hinten losgehen, wenn die falschen Menschen antworten und deine Depressionen noch bewusst verstärken!
Ich drück dir die Daumen, dass du schnellstmöglich Hilfe bekommst 🍀
Deine Situation ist definitiv nicht hoffnungslos 😊
Ich weiß das nicht nur aus meinen persönlichen Erfahrungen, sondern weil ich in meiner Therapie auch sehr viele Menschen kennengelernt habe, denen es später wieder richtig gut ging!
Und die hatten traumatische Momente erleben müssen, die man sich als normaler Mensch kaum vorstellen kann!
Sie haben es geschafft, wieder glücklich zu werden und Du schaffst das auch.., aber vermutlich brauchst du ein bisschen Hilfe dabei!
Wow , ein sehr wunderschöner Text ! Ich habe ihn mir bestimmt 3 Mal durchgelesen . Ich danke dir für deine Hilfestellungen , day werde ich alles tun. Vielen vielen Dank !!!!!
Ich danke dir für dein schönes Feedback🌻
Ich biete dir gerne an, mich über deine Fortschritte auf dem Laufenden zu halten ✍️ 🤓
Wenn da jemand ist, dem du hin und wieder dein Herz ausschüttest, kann das zusätzlich unterstützend sein!
Wir sind hier anonym und du darfst mir entweder hier öffentlich oder über persönliche Nachrichten erzählen, wie es bei dir voran geht!
Möchte aber gleich vorweg betonen, dass ich in einer sehr glücklichen Beziehung lebe 💞 und keinerlei „Hintergedanken“ habe!
Ich helfe einfach gerne bei Problemen, die ich selbst erfolgreich bewältigen konnte!
Mir wurde auch geholfen und das ist meine Art, mich zu bedanken 😌
Sehr gerne nehme ich das an ! Vielen Dank , es ist manchmal wirklich sehr hilfreich es überhaupt jemanden erzählen zu können
Wie du gerade siehst, bin ich nur ein paar Handy-Klicks entfernt 😉
Bin allerdings nicht immer sofort in der Lage, schnell zu antworten! Ich habe ein ausgefülltes Leben und bin oft beschäftigt, aber ich versuche stets mein Bestes, um zeitnah zurückzuschreiben ☺️
Hallo Nanny,
die Gefühle, die man nach einer Trennung hat, können wirklich sehr, sehr schlimm sein! Der Schmerz kann so groß sein, dass man glaubt, es nicht aushalten zu können.
So hat Dich der Verlust Deines Freundes zweifellos total aus der Bahn geworfen. Nichts ist mehr so wie vorher und Du denkst vielleicht, es habe keinen Sinn, weiterzuleben. Obwohl Dich all das in eine schwere seelische Krise gebracht hat, besteht die Aussicht, dass Du Dein inneres Gleichgewicht wiedererlangst! Aber wie?
Natürlich kann man die Gefühle, die man für den anderen nach einer Trennung immer noch hat, nicht so einfach abschütteln. Daher gibt es auch kein Patentrezept gegen Liebeskummer.
Die gute Nachricht ist jedoch: Der ganz große Schmerz bleibt, wenn man einige grundsätzliche Dinge beachtet, nicht für immer! Damit Du über diese schwierige Zeit besser hinwegkommst, wäre es jedoch gut, einiges besser nicht zu tun, um nicht Dein Leid nicht noch zu vergrößern.
Habe Verständnis für Deine schlimmen Gefühle und lasse sie zu! Trauer braucht Zeit und am besten ist es, sie zu durchleben. Dazu gehört auch, sich so richtig auszuweinen. Durch Weinen lösen sich innere Spannungen und es mag Dir wieder ein wenig leichter ums Herz werden. Den Liebesschmerz ganz bewusst zuzulassen, tut zwar weh, ist jedoch Teil Deiner Trauer und führt letztendlich dazu, ihn zu überwinden.
Andererseits wäre es auch nicht hilfreich, wenn Du in Deiner Wohnung Gegenstände aufheben würdest, die Dich immer wieder an Deinen Exfreund erinnern. Am besten ist es, sie einzusammeln, in eine Kiste zu packen und weit weg zu stellen.
Je mehr es gibt, was Dich an ihn erinnert, desto länger wird die Leidenszeit andauern. Erinnerungen an Deinen Ex-Partner wachzuhalten wäre so wie das Stochern in einer alten Wunde. Zum einen kann dann die Wunde nicht zuheilen und zum anderen wird immer wieder neuer Schmerz hervorgerufen.
Die Erfahrung zeigt, dass es nicht weiterhilft, wieder Kontakt zu seinem früheren Partner aufzunehmen. Denn wenn Du Deinen Freund wieder triffst, können nämlich sehr leicht die alten Gefühle zurückkehren und Du magst Dir Hoffnungen machen, die sehr wahrscheinlich nicht erfüllt werden.
Doch selbst wenn Du den Kontakt zwar meidest, könntest Du jedoch in alten Erinnerungen an Eure gemeinsame Zeit schwelgen. Das wäre nicht gut, da alte Gefühle wieder aufflammen könnten und Du nicht zur Ruhe kommen kannst!
Am besten ist es, die Sache so gut wie möglich abzuschließen. Innerlich Abstand zu nehmen ist sicher nicht einfach und es mag auch eine ganze Weile dauern, bis Du es geschafft hast. Dieser Schritt ist jedoch in der Regel unumgänglich, um innerlich wieder ausgeglichen werden zu können. Dann ist zu hoffen, dass Deine Gefühle allmählich wieder zur Ruhe kommen und der Schmerz irgendwann nachlässt.
Auch wenn Dir in Deiner jetzigen Situation nicht danach ist und Du Dich schwach und kraftlos fühlst: Tue etwas, um Dich abzulenken und werde aktiv! Das mag Dir besonders am Anfang sehr schwerfallen, doch im Laufe der Zeit wirst Du merken, dass es funktioniert. Dich in Dein Schneckenhaus zurückzuziehen kann am Anfang vielleicht ganz hilfreich sein, doch sollte es nicht zur Gewohnheit werden.
Versuche, Neues zu erleben und triff Dich mit Bekannten und Freunden. Das bringt Dich auf andere Gedanken und mildert den Schmerz ab. Und vor allem bringt es Deinem Herzen Erleichterung, wenn Du mit jemandem, zu dem Du Vertrauen hast, über Deine Gefühle sprichst. Wenn man am Boden ist, dann braucht man einfach jemanden, bei dem man sich so richtig ausheulen kann. Wenn man dann merkt, dass der andere mit einem mitfühlt und einen ernst nimmt, ist alles schon nicht mehr ganz so schlimm.
Zum Schluss möchte ich noch auf einen Aspekt hinweisen, der von vielen, die in ernsten Schwierigkeiten sind, heutzutage übersehen wird. Ich weiß ja nicht, ob Du an Gott glaubst. Doch falls ja, denkst Du nicht, dass er Deine Gefühle versteht und Dir gern helfen möchte?
Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der mir sehr zu Herzen gegangen ist. Er lautet: "Er [Gott] heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden" (Psalm 147:3, Hoffnung für alle). Fühlst Du Dich nicht gerade so, wie hier beschrieben, "innerlich zerbrochen" und voll emotionaler "Wunden"? Wäre es nicht schön, von Gott Erleichterung zu bekommen?
Du kannst ihm alles sagen, was Dich bewegt, denn in den Psalmen steht: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8). Ja, Du kannst zu Gott so reden, wie zu einem guten Freund und Du kannst sicher sein, dass er Dich hört!
Ich hoffe, dass Dir die genannten Tipps ein wenig dabei helfen, Deinen Liebeskummer nach und nach in den Griff zu bekommen! Denke vor allem daran: Die schlimmen Gefühle, die Du im Moment hast, bleiben nicht für immer so stark! Der Schmerz lässt irgendwann nach und die Freude kehrt allmählich wieder in Dein Herz zurück. Alles Gute und viel Kraft!
LG Philipp
Vielleicht solltest du die Klinikoption dann in Betracht ziehen. Leider hilft einem niemand wenn man die Hilfe am Nötigsten braucht! Ich hatte das Ganze auc durch und fast 1 Jahr auf einen Platz gewartet.
Bei dieser Antwort sind wahrhaftig Tränen gekommen , nicht aus Traurigkeit, was in letzter Zeit generell so ist , sondern weil mir dein Text auch sehr viel Mut gemacht hat . Diese Beziehung war toxisch , und ich habe nie für möglich gehalten, das jemand so eine Kontrolle über mich haben kann. Diese ständigen Schuldgefühle , und Beleidigungen, über meine intelegenz, mein Aussehen und mein Charakter . Irgendwann denkst du das ist so Realität! Ich entschuldige mich heute für alles sogar wenn mich jemand anrempelt . Bis ich das alles gesehen habe , war ich bereits mitten im Chaos . Worauf ich hinaus will ist mein Selbstwert ist kaum noch verhandeln , ich meide aktiv Menschen , aus Angst sie urteilen .Verständnis können nur wenige aufbringen , weil sie das nicht verstehen und ich auch eigendlich nicht der Mensch bin , der alles mit sich machen lässt . Vielen Dank das war Balsam für die Seele