Wie funktioniert eine Klausur?

5 Antworten

Von Experte notting bestätigt

Das kann man nicht so pauschal sagen. Weil es da quasi alles gibt, was man sich vorstellen kann.

Von der Grundidee gibt es ein Thema und jeder Student lernt dieses eigenständig*, so weit dass er eine Prüfung darüber schreiben kann. Die Vorlesung hat eher den Zweck, eine grobe Idee zu geben in welche Richtung es geht und als Ergänzung zum eigenen Lernen. Sprich, wenn etwas für das Thema wichtig ist, dann kann es auch abgefragt werden obwohl es in der Vorlesung nie erwähnt wurde - einfach, weil man davon ausgeht, dass ein Student der sich wirklich mit dem Thema befasst hat, zwingend darüber gestolpert und es gelernt hat.

Nun kann es aber sein, dass Dozenten tatsächlich alles auch in der Vorlesung erwähnen, das sie später in der Klausur abfragen.

Und/oder sie geben ein Skript heraus, in dem alles steht was in der Klausur gefragt wird.

Und/oder sie erwähnen in der Vorlesung mehr oder weniger explizit, was sie in der Klausur fragen werden und was nicht.

Oder es gibt einen festgelegten Fragenkatalog, aus dem dann die Klausurfragen gestellt werden.

Oder die Studenten der letzten Semester haben die Klausurfragen dieses Moduls der letzten Semester gesammelt und man stellt fest, dass der Dozent quasi immer die gleichen Fragen stellt.

Bekommt da auch jeder ein Blatt mit Aufgaben und muss diese lösen?

Im einfachsten Fall ja. Womöglich sind es nur drei Aufgaben, aber wenn du die erste davon bearbeitet hast ist die halbe Klausur durch.

Womöglich sind es 25 Aufgabenblätter mit insgesamt 125 Fragen und du kommst selbst dann schon in Zeitdruck, wenn du zu jeder Frage sofort die Antwort weißt.

Ist es deutlich schwerer als im Abi?

Auch das kann man nicht sagen. Es gibt Modulprüfungen, in denen die 1 quasi geschenkt ist - außer vielleicht für jene einsamen Wölfe, die vom Informationsfluss zwischen den Mitstudenten abgeschnitten waren.

Es gibt auch Modulprüfungen mit 70% Durchfallquote, wo dir die Note scheißegal ist, Hauptsache du hast bestanden und kannst einen Haken dran machen.

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*Das mit der Eigenständigkeit ist ein ganz zentrales Thema im Studium: In der Schule haben die Lehrer die Aufgabe, die Schüler zum Lernziel zu bringen. Und wenn ein Schüler nicht mitkommt, ist es die Aufgabe der Lehrer, ihn irgendwie doch noch mitzunehmen.

An der Uni ist es dein eigenes Problem, wenn du nicht mitkommst. Juckt den Dozenten nicht. Es juckt den Dozenten auch nicht, was für Folgen es für dich hat, wenn du jetzt durch die Modulprüfung fällst. Dozenten sind keine Lehrer!

Dass sie plötzlich wirklich für sich selbst verantwortlich sind, ist für viele Neustudenten eine harte Nuss.


Nutzer39483 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 17:57

Danke für die ausführliche Antwort

Das kommt auf die Klausur an. Manche finden auch Online statt.

Bei den Offline-Klausuren ist es aber ähnlich wie die Klassenarbeiten für das Abitur. Ob das schwerer ist oder nicht, kann ich nicht wirklich sagen. Natürlich ist der Stoff schwieriger. Aber man lernt ja auch nur speziell dafür und hat sich das Fach vorher ausgesucht.

In meinem Studium war es damals sehr sinnvoll, während der Klausur die Assistenten zu fragen. Dies führte im Allgemeinen dazu, dass sie einem deutlich geholfen haben und auch Tipps zu anderen Lösungen verraten haben. Das Studium ist halt keine Schule und wer nachfragt, ist auf dem richtige Weg.


vanilleschnitte  19.01.2025, 17:35
In meinem Studium war es damals sehr sinnvoll, während der Klausur die Assistenten zu fragen. Dies führte im Allgemeinen dazu, dass sie einem deutlich geholfen haben und auch Tipps zu anderen Lösungen verraten haben.

Ihr durftet fragen? Was hast du studiert?

mjutu  19.01.2025, 17:47
@vanilleschnitte

Physik, Numerik. Je weiter fortgeschritten man im Studium war, desto mehr unterstützten einen die Assistenten. Wer nicht fragte, war selbst schuld.

Also ich studiere Jura im 1. Semester und muss all das können, was in den Vorlesungen drankam in Form von Falllösungen.

Natürlich können auch Sachen drankommen, die nicht besprochen wurden, in der Probeklausur war das in Strafrecht zb Hausfriedensbruch.

Bekommt da auch jeder ein Blatt mit Aufgaben und muss diese lösen?

Ja. Nur dass wir unseren Klausurenblock selbst mitbringen müssen.

Die Stoffmenge ist ähnlich wie im Abitur, aber trotzdem anders.

Man bekommt Aufgaben, es ist schwieriger als in der Schule und man muss mehr lernen. Zumindest weiß man aber, was dran kommt, weil es Thema des Seminars war.

Die Vorlesung hat keine Klausur am Ende, dafür aber Anwesenheitspflicht normalerweise, so wie das Seminar auch.

Was alles zur Prüfung kommen kann hängt von der Lehrveranstaltung ab. Bei mir ist es so, dass auch Dinge aus Lehrbüchern geprüft werden. Man weiß aber schon was alles kommen könnte.

Ja, man bekommt ein Blatt mit Aufgaben zum lösen oder es ist online.