Wie am einfachsten Natriumhydroxid aus Lösungen entfernen?
Kurz vorweg: Ich bin Ingenieur-Doktorand, aber kein Chemiker.
Ich habe zu einem bestimmten Zweck einen bestimmten Stoff + destilliertem Wasser mit einer bestimmten Methode behandelt. Ich möchte an dem Stoff eine bestimmte Eigenschaft erzielen. Diese Methode ist in mehreren Veröffentlichungen beschrieben.
Nun habe ich eine Lösung bestehend aus mehreren Glukose-Verbindungen + Wasser. Das Wasser habe ich "diesesmal" mittels Schlenkline (Zum Herabsetzung der Siedetemperatur von Wasser, um mögliche Hydrolyse-Prozesse zu vermeiden) entfernt. Mit einer IR kann ich diese Glukosen nachweisen.
Nun möchte ich den Versuch wiederholen, allerdings muss ich statt dest. Wasser eine Natronlauge verwenden, da das gem. dieser Veröffentlichung die Effizienz meiner Methode erhöht. Das Problem:
In meiner Lösung wird nun auch NaOH gelöst sein, welches ebenso ausfallen wird, wenn ich die Lösung in der Schlenk-Line abkoche. Ich will aber kein NaOH, noch irgendwelche anderen Salze mit der IR-Methode nachweisen. Also muss ich das NaOH irgendwie aus meiner Lösung bekommen. Aber wie? NaOH + HCL gibt NaCl + H2O. Ich will kein NaCl nachweisen. Das NaOH muss ich irgendwie da rausbekommen.
Chemiker von hier haben vielleicht eine Lösung für mein Problem. Wäre dankbar für gute Antworten und Lösungen.
4 Antworten
Ein Probates Mittel zur Entfernung von Salzen aus wässrigen Lösungen könnte hier vermutlich die Verwendung von Dialyseschläuchen sein. Ob es da passende Membranen gibt, die Na⁺ und OH⁻ passieren lassen und die Saccharide zurückhalten, weiß ich ad hoc nicht. Es kommt ggf. auch eine Ultrafiltration infrage. Falls sich da nichts Geeignetes finden lässt, könnte man die störenden Ionen über einen Ionenaustauscher entfernen. Die neutralen Zucker wechselwirken mit den Austauscherharzen nicht.
Das geht mit semipermeablen Membranen, die für Wasser und gelöste Salze durchlässig sind, aber nicht für deine Glukoseverbindungen, die ja eine relativ große MM haben und relativ unpolar sind. Du hast auf einer Seite der Membran deine Lösung von Glukose+x und NaOH und auf der anderen Seite Wasser mit einem Amin oder Amid, was immer wieder ausgetauscht wird. So diffundiert nur NaOH durch die semipermeable Membran in die Wasser-Amin/Amidlösung.
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/semipermeable-membran/13208
Ich bin auch kein Chemiker.
Aber eins weiß ich: NaOH ist ein besonders gut wasserlöslicher, ja hygroskopischer Stoff, und wird praktisch immer als Letztes abgeschieden.
Leider sind auch andere Natrium-Verbindungen eher gut löslich, so dass ein Ausfällen der Natrium-Ionen schwierig wird.
Hätte man einen schwerlöslichen Stoff als Reaktionsprodukt, könnte man diesen vielleicht zuerst abscheiden und dann filtrieren. Bei Glukose-Verbindungen, die wegen der vielen OH-Gruppen ebenfalls sehr gut löslich sind, ist auch diese Methode leider impraktikabel.
Schade. Der Nachweis dieser Glukosen ist für mein Projekt nicht zwingend erforderlich. Eher ein bestimmter Effekt an dem Stoff, den ich behandel. Dennoch wäre es für meine Veröffentlichungen schön, wenn ich das Herauslösen der Glukosen nachweisen könnte. Das kann ich auch an dem Feststoff von heute. Trotzdem würde ich das auch gerne nochmal an der mit NaOH versetzten Lösung wiederholen. Wenn das NaOH nicht ohne großem Aufwand entfernt werden kann, dann geht das wohl einfach nicht.
Eine Möglichkeit wäre die Verwendung eines Kationenaustauschers in der H+ Form, der tauscht Na+ gegen H+ aus. Oder mit HCl neutralisieren und über einen H+-Kationenaustauscher und einen Anionenaustauscher in der OH- Form laufen lassen, dann wird Na+ gegen H+ und Cl- gegen OH- ausgetauscht.