Wie alt wird die Generation 2000+?

Jain...

Es gibt ja solche Statistiken schon. Keine Ahnung, wie hoch die Lebenserwartung zB meiner Eltern war, als sie geboren wurden. Aber jetzt mit 86 sagt die Statistik zB noch +5 Jahre für meinen Dad.

Die aktuelle Lebenserwartung ist ein Mittelwert über alle Generationen. Die der jüngeren Jahrgänge ist dabei höher als die der älteren.

Ich hoffe, dies gilt nicht für deinen Dad, aber die meisten 86+jährigen werden deswegen noch leben, weil potenziell tödliche Erkrankungen (Herz, Nieren, Diabetes, Krebs usw.) durch z.T. extrem teure Medikation und Pflege in Schach gehalten werden.

Ich sehe das für die Zukunft einfach nicht. Für eine solche Finanzierung müsste Geld da sein, bei dessen Vorhandensein ich skeptisch bin, relativ ferne Zeiträume wie 2060 betreffend.

Auch gibt es viele der heutzutage alltäglichen Medikamente nur, weil ihre Produktionslinien unter den Bedingungen der Globalisierung möglich und rentabel sind. Muss nicht ewig so weitergehen.

Andere Komponenten wie Klimaauswirkungen und regionale Konflikte werden m.E. ebenfalls eine Rolle bei der Lebenserwartung spielen.

Ich bin zudem nicht überzeugt, dass die jetzige Ernährungsgrundlage (prinzipiell kann sich jeder mit jedem Nährstoff versorgen) dann noch gegeben sein wird. Ärmere Menschen werden essen, was sie kriegen. In Staaten, in denen das heute bereits so ist, ist die Lebenserwartung geringer als hier.

hmm, leider gehört er seit 10 Jahren doch dazu, aber dafür gehts ihm ziemlich gut. Im Gegensatz zu anderen, die teilweise lange nicht soo lange durchgehalten haben. Dazu kommt, dass er mit Anfang 30, noch vor meiner Geburt eine sehr schwere MagenOP hatte, nach der niemand nur einen Pfifferling auf die nächsten 5 Jahre gesetzt hätte.

Ja, ohne relativ teuren, medizinischen Fortschritt wird man nicht in solche Regionen kommen! Aber auch andere Bereiche tragen sehr stark zur statistischen Erhöhung bei, die weniger kosten und weniger komplex sind UND die sich teilweise erst im des Lebens meines Dads entwickelt haben!

Hygiene, Impfungen, gesicherte Versorgung, mehr gesunde Ernährung, weniger Zigarretten, weniger Abgase, weniger Schadstoffe in Umgebung und Nahrung, anderes Sicherheitsbewusstsein (GurtPflicht, FahradHelme), teilweise gesündere Lebensweise (Diät, vegan, Sport, ...)...

Genau bei den Dingen, die du aufzählst, bezweifele ich sowohl Möglichkeit als auch Finanzierbarkeit, die Zeit ab 2060 betrachtend.

Hygiene bedingt sauberes Wasser, funktionierende Kanalisation und Müllabfuhr.

Impfmittel brauchen eine globalisierte Infrastruktur und müssen finanziert werden.

Gesicherte Versorgung geht nur, wenn ausreichend finanzierbare Energie bereitgestellt wird.

Mehr gesunde Ernährung bedeutet, dass Logistik, Produktion und Kosten ebenfalls mindestens auf heutigem Niveau erhalten bleiben.

Bei Schadstoffen denke ich, dass diese aufgrund zurückgehender Industrie und dem armutsgeschuldeten Rückgang des Individualverkehrs zwar wirklich geringer werden, wir aber dem bestehenden Schadstoffkreilauf auch weniger entgegenzusetzen haben.

Ich wünsche mir zwar, dass ich mich täusche, aber nach meiner Interpretation jetziger Verhältnisse werden größere Teile der Gesellschaft den Bach runtergehen, und dies sich u.a. auch in der Lebenserwartung ausdrücken.

Klar, wenn man da den Lebensstandard nicht halten kann, wird auxh die Lebenserwartung zurückgehen. Es ist ja wohl sogar so, dass das jetzt schon in einigen Staaten passiert, wie zB den USA, die trotz aller Möglichkeiten und wider besseren Wissens die statistische Lebenserwartung drücken. Nach der Jungendzeit wenig Sport, bzw. Bewegung, bitte alles bequem. Dazu häufig eine sehr ungesunde Ernährung mit viel Fett, Zucker, Salz. Kommt dann noch eine schlechte medizinische Versorgung aufgrund von zu hohen Kosten und eine ignorante, wie auch ungerechte Gesellschaft dazu, geht die Lebenserwartung zurück. TROTZDEM ist sie ja wesentlich höher als zB in Afrika, oder dem Mittelalter, oder vllt. Russland, was im Schnitt auch häufig ärmlich, rustikal und eigenwillig im Verhalten ist.

Es mag da Dellen in der Entwicklung geben und iwann ist auch ein 'Optimum' erreicht. Aber insgesamt wird sich da mMn die Entwicklung steigern.

Für einen massiven Rückschritt bräuchte es auch einen massiven Einschnitt. In einigen afrikanischen Staaten ist das zB HIV/AIDS. Ansonsten müsste wohl in der EU und den USA die moderne Zivilisation zusammenbrechen...was ich eigentlich nicht in den nächsten 100-200 Jahren erwarte.

Die Mechanismen, die zu diesen schweren Einschnitten führen können (m.E.: werden), hatte ich ja konkret benannt.

Dein Vergleich von US-Unterschicht mit Einwohnern von Drittweltstaaten hinkt aus meiner Sicht deswegen, weil die Rednecks fließendes sauberes Wasser haben, die Bürger abgehängter Staaten aber zum Großteil nicht.

Dass Globalisierung, Logistik und Nahrungsmittelproduktion in den nächsten 100-200 Jahren zusammenbrechen (m.E.: 50-80 Jahre) -und damit in weiten Teilen auch die gewohnte Zivilisation- halte ich für unausweichbar, mit regionalen Ausnahmen, die ihre Privilegien auf das Messer verteidigen werden.

Dennoch drücke ich die Daumen, dass ich mich irre, und du recht hast.