Welpe hat Angst sich vom Zuhause zu entfernen, was kann man tun?


01.03.2022, 18:10

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5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt ganz auf den Hund an, schwer zu sagen via Internet.

Meine Eltern hatten mal nen Tierheimhund, der ausgesetzt worden war. Die wollte Nachts nicht mit meinem Vater raus. Tagsüber und daheim waren die beiden ein Herz und eine Seele. Er ist dann eines Abends einfach diskussionslos weitergegangen, sie an Leine und Gurt hinterher. Ab da war plötzlich wieder alles gut und sie ist Nachts wie Tags gerne mit meinem Vater raus. Sie musste nur einmal kapieren, dass sie nicht ausgesetzt wird.

Das ist aber kein Vorgehen, dass ich generell empfehlen würde. Im Zweifel einen spezialisierten Profi individuell drauf schauen lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit Hunden aufgewachsen und habe selber ein Malinois
Von Experte dsupper bestätigt

Was ihr falsch macht ist einfach dass ihr dem Hund keine Zeit gebt anzukommen.

Das braucht ein paar Wochen. Der Hund hat jetzt verstanden wo idas zu Hause ist und wo es sicher ist. Und da will er jetzt nicht wieder dauernd weg. Das ist doch eigentlich logisch

Lass den Hund doch bitte in Ruhe mit Gassi gehen. Geht nur rund ums Haus kleine Strecken. Meinetwegen am Anfang auch immer die gleiche. Aber nur so weit wie sich der Hund traut.

Und lasst ihn um Gottes willen jetzt mit Welpenschule in Ruhe. Das ist das letzte was der Welpe jetzt braucht

Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 17:08

Diese Runde (nicht mal 10minuten) geht sie halt eben nicht mehr. Und wenn man nur so weit geht wie sie sich traut, kommt man aus der Wohnung nicht raus.

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William1307  01.03.2022, 17:12
@Aylin770

Dann setz den Hund nur zum pinkeln raus. Der muss jetzt nicht Gassi gehen. Bitte ein bisschen Empathie mit dem Hund. Was er durchgemacht hat ist für einen Welpen alles zu viel. Er hat seine Mutter und seine Geschwister verloren ist durch ich weiß nicht wie viele Hände gegangen wurde in ein Auto oder in ein Flugzeug gepackt um hierher zu kommen. Der hat überhaupt noch kein Vertrauen zu euch. Was dieser Welpe jetzt braucht ist Ruhe und schlafen. Nichts weiter.

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Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 17:15
@William1307

Sie pinkelt ja nicht mal im Garten, das ist ja das Problem. Dann werde ich mich anderweitig informieren. Danke trotzdem:)

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William1307  01.03.2022, 18:22
@Aylin770

Natürlich pinkelt sie nicht in den Garten. Der ist auch fremd und neu für diesen Hund. Du musst ihr Zeit geben. Bleib halt so lange im Garten bis es mal geklappt hat. Und dann gehst du wieder rein. Dann wird sie es verstehen.

Aber sowas braucht nun mal einfach ZEiT. Da kannst du dich informieren wie du willst. Deswegen pinkelt der Hund trotzdem nicht.

Und noch ein Rat von mir: lasst den Hund in seinem Körbchen in Ruhe. Und zwar komplett. Der wird dort weder gestreichelt noch wird ihm ein Geschirr angezogen oder sonst was mit ihm gemacht. Das ist ja der Sinn einer „Safe Zone „

Ihr dürft den Hund nicht so bedrängen und nicht so übergriffig sein. Ich bin sicher wenn man die Szenen jetzt filmen würde, würde man einen Hund sehen der wie wild beschwichtigt. Ihr müsst auf seine Körpersprache achten und das respektieren.

Wenn der Hund sich in seinem Körbchen auf den Rücken dreht und mit dem Schwanz wedelt, heißt das nicht dass er es toll findet wenn ihr ihn dann anfasst….

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Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 18:37
@William1307

Man kann zwei Stunden im Garten bleiben und sie sitzt vor der Tür und möchte rein und würde dann lieber in die Wohnung machen, als in den Garten. Entfernt man sie von ihrem Zuhause, löst sie sich mehrmals ganz ohne Probleme und hat auch keine Angst mehr. Ich weiß gar nicht wieso immer so ein Aufstand gemacht wird und einem die Worte so im Mund verdreht werden, selbst wenn man genau beschreibt wie es ist. Alles ist immer negativ. Sie kommt nun mal nicht von alleine zu einem. Auch nicht mit leckerlies. Soll ich ihr eine Stunde durch die wohnung hinterherlaufen und sie einfangen? Eben nicht.
Wir haben schon Stunden auf dem Boden sitzend gewartet und versucht sie zu „locken“, das funktioniert nun mal zum jetzigen Zeitpunkt nicht, weil sie wie gesagt und wie auch du gesagt hast, ZEIT braucht um sich an all das ungewohnte zu gewöhnen. Wir sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Die stressfreiste Methode (für den Hund!!!) ihr das Geschirr anzuziehen ist nun mal eben in ihrem Körbchen.

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Wurdet ihr von der Orga nicht aufgeklärt? -.- Lasst dem Hund doch Zeit, um sich an sein neues Leben zu gewöhnen!

Der Hund hat alles verloren, was er kannte und muss unfassbar viele neue Eindrücke verarbeiten und lernen, dass er bei euch zu Hause und sicher ist. Das dauert. Ihr müsst euch nach dem Tempo des Hundes richten und wenn es Rückschritte gibt, ist das halt so.

Wenn er draußen unsicher ist, müsst ihr eine sichere, möglichst reizarme Stelle suchen und warten. Und wenn ihr da 30 Minuten steht, steht ihr 30 Minuten rum. Wenn der Hund sich sicher genug fühlt und entspannt, wird er sich lösen. Danach kann die Umgebung erkundet werden, wie bei anderen Welpen/Junghunden auch. Junghunde, auch mit unschöner Vergangenheit, sind normalerweise neugierig, die Runden werden daher automatisch größer. Wenn das Zuhause der einzige halbwegs sichere Ort ist, den er kennt, will er da natürlich so schnell wie möglich dorthin zurück. Nicht jeder Auslandshund ist wie meine Hündin, die schon nach ein paar Tagen die normalen Runden mitgegangen ist, bei einigen Hunden dauert es Monate, bis man halbwegs "normal" Gassi gehen kann.

Und bitte hört auf den Hund in seinen Körbchen zu streicheln. Wenn das der "Safe place" bleiben soll, muss der Hund dort auch seine Ruhe haben. Wenn er gestreichelt werden will, wird er schon auf euch zukommen. Mit dem Schwanz wedeln und/oder auf den Rücken drehen bedeutet nicht automatisch, dass der Hund gestreichelt werden will, es kann auch das genaue Gegenteil bedeuten. Auch zum Geschirr anziehen solltet ihr ihn lieber zu euch locken und das ganze positiv verbinden. (Ich hoffe ihr sichert den Hund und die Haustür allgemein vernünftig.)

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine gute Hundeschule, die "extra für Angst und Auslandshunde" ist, den Hund nicht einmal richtig ankommen lassen will. Das letzte, was dieser Hund jetzt brauchen kann, ist noch mehr Stress.

Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 18:54

Ich hab keineswegs gesagt, dass die Hundeschule den Hund nicht ankommen lassen möchte oder? Wir hatten ein ausführliches Gespräch über 2 Stunden und sind demnach zu einem passenden Entschluss gekommen. Außerdem sollen wir am Freitag entscheiden und nochmal telefonische Rücksprache halten, wie sich das ganze entwickelt hat und ob es Sinn macht an diesem Tag die Welpenschule zu besuchen oder ob es eventuell sogar mehr Sinn macht, wenn mal ein Hundetrainer vorbeikommt (bevor mir wieder die Worte im Mund verdreht werden - natürlich erst zum richtigen Zeitpunkt!!!)

Wie unten schon gesagt, locken funktioniert noch nicht wirklich, nein - auch nicht mit viel Geduld. Und nein wir sind auch nicht zu ungeduldig und überfordern den Hund auch nicht. Aber was soll man tun, wenn der Hund raus muss und selbst nach Stunden nicht auf einen zukommen möchte ? Hinterherlaufen und einfach auf den Arm nehmen obwohl er totale Angst hat? Außerdem hatte ich auch schon einen Hund aus dem Tierheim, der auch seine Problemchen hatte, die wird sogar sehr gut in den Griff bekommen haben!:) Ich bin nicht völlig bescheuert.

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Virgilia  01.03.2022, 20:33
@Aylin770

Jeder Hundetrainer, der auch nur ansatzweise etwas mit Auslandshunden zu tun hat, weiß, dass der Besuch einer Hundeschule erst sinnvoll ist, wenn der Hund angekommen ist und Vertrauen zu seinen Besitzern aufgebaut hat. Davor muss man gar keinen Termin für einen Hundeschulbesuch machen. Ob ein Trainer, der zu euch kommt, sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Das hängt von euren Fähigkeiten und der Ursache der "Probleme" ab.

Dann lockt ihr den Hund "falsch", nicht jeder Hund reagiert auf die gleichen Sachen. Bei so jungen Hunden kann man sich normalerweise ihre Neugier zu nutze machen, wenn Leckerlis nicht helfen. Notfalls muss das Geschirr in der ersten Zeit dran bleiben, damit der Hund nur noch angeleint werden muss. (Er muss sowieso gesichert werden, wenn die Haustür geöffnet wird.) Spätestens wenn der Hund sich lösen muss, wird er sein Körbchen verlassen und bestenfalls Richtung Tür laufen. Das kann man ausnutzen. Wenn der Hund ängstlich vor euch wegläuft, wird das nicht unbedingt besser, wenn ihr ihn an auch seinem Rückzugsort bedrängt...

Das ihr vorher einen Hund aus dem Tierschutz hattet, ist ja schön, bringt euch in dieser Situation aber gar nichts. Man muss sich auf jeden Hund neu einstellen (können). Was bei Hund A nach zwei Wochen zuverlässig geklappt hat, kann bei Hund B vier Monate dauern. Wobei das von dir beschriebene Verhalten bei Hunden aus dem Auslandstierschutz völlig normal ist. ("Meine" Mädels kommen alle aus Rumänien und sind bereits erwachsen bei uns eingezogen.)

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Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 20:40
@Virgilia

Woher weisst du dass wir sie falsch locken? Ich bin immer noch nicht auf den Kopf gefallen. Hier werden einem echt die Worte im Mund verdreht und alles so gedreht, dass es nur schlecht sein kann, das ist ja nicht mehr schön. Hauptsache man macht alles falsch. Und sie läuft auch nicht Richtung Tür wenn sie sich lösen muss, selbst wenn sie es tun würde, wäre sie beim nächsten Annäherungsversuch wieder weg. Oder was meinst du mit das kann man ausnutzen? Bestimmt „fang“ ich sie dann nicht ein um sie anzuleinen. Da bringt dann auch locken wieder nichts. Und nein ich locke sie nicht falsch, außer du weißt es natürlich besser als ich.😊

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Virgilia  01.03.2022, 21:11
@Aylin770

Weil euer Vorgehen offensichtlich nicht funktioniert. Mit "falsch locken" meine ich, dass du noch nichts gefunden hast, worauf sie reagiert. Du musst rausfinden, wie du interessant genug wirst, damit der Hund zu dir (oder zumindest in deine Nähe) kommen will. Bei vielen Hunden reichen Leckerlis, bei anderen Spielzeuge und bei wieder anderen können bestimmte Geräusche helfen (war bei einer "meiner" Hündinnen so). Es kann sogar sein, dass ihr dem Hund zu viel Aufmerksamkeit gebt. Einige Hunde, muss man anfangs komplett ignorieren, damit sie sich trauen ihre Umgebung zu erkunden. (Hatten wir auch schon.)

Wenn der Hund in eine bestimmte Richtung läuft, um sich zu lösen, kann man das z.B. nutzen, indem man sich dort positioniert und das auf einen zugehen positiv bestätigt. Bei solchen Hunden kann man nicht nach Schema F arbeiten, sondern muss manchmal kreativ werden. Wenn der Hund sich nicht einmal traut in eure Richtung zu laufen, ist die Stubenreinheit eins eurer geringsten Probleme.

Wenn du bereits jetzt Probleme hast, obwohl du bereits beim Vorgespräch oder der Vorkontrolle hättest aufgeklärt worden müssen, sollte vielleicht wirklich ein Trainer zu euch nach Hause kommen. Wie gesagt, das Verhalten ist bei Hunden aus dem Auslandstierschutz ganz normal. Die "richtigen Baustellen" zeigen sich erst, wenn der Hund sich eingelebt hat.

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Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 21:17
@Virgilia

Du sagst einerseits dass es normal ist und dann erzählst du dass unser Verhalten falsch ist? Es bringt einfach nichts da weiter zu diskutieren, zumal das auch gar nichts mit mehr mir der eigentlich Sache zutun . Es gibt immer Menschen, die alles war besser wissen.

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Geduld und nochmals Geduld. Mein (polnischer) Hund aus dem Tierheim hat fast ein Jahr gebraucht, bis er richtig eingewöhnt hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Haustiere.

Was erwarted ihr eigentlich schon nach ein paar Tagen? - Mein Tierheimhund hat fast 1/2 Jahr gebraucht, bis er sich einigermaßen an alles für ihn Neue gewöhnt hatte!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Aylin770 
Fragesteller
 01.03.2022, 17:05

Das ist uns wie gesagt auch bewusst, Wir wollten sie nur nicht von Anfang an daran gewöhnen, dass sie Angst haben muss nicht mehr nach Hause zu dürfen. Sie löst sich ja nicht mal im Garten, möchte einfach nur rein. Man muss sie jedes Mal von zuhause wegtragen, was für mich nicht schlimm ist, aber so zur Gewohnheit wird.

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stowaway  01.03.2022, 17:20
@Aylin770

Habt doch bitte Geduld! - Mein Tierheimhund kannte weder Leine noch Gassigehen, - und hat mir bestimmt 5x vor lauter Angst in die Hand gebissen, nur weil ich ihm ein Geschirr umtun wollte. - Er wollte natürlich auch nicht an der Leine laufen, und tobte dann wie eine Furie. - Jetzt nach 1 1/2 Jahren bei mir ist er ein lieber freundlicher Hund geworden - und alle Bekannten loben mich wegen meiner Geduld mit ihm.

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