Welches sachliche Argument gibt es gegen Wärmepumpen?
Die Debatte um das "Heizungsgesetz" wurde polemisch und emotional geführt.
Was bleibt davon heute an rationalen Argumenten, konkret zur Wärmepumpe, übrig?
22 Antworten
Das kommt sehr draufan, wogegen man argumentieren will, was die Alternative wäre, was einem persönlich wichtig ist.
Ich halte es für sinnlos, nur nach Nachteilen nur eines Systems zu fragen.
Man müsste eine Gegenüberstellung verschiedener Systeme mit je Vor- und Nachteilen mache.
Also z.B. Investitionskosten, baulicher Aufwand, CO2, Umwelt allgemein, Platzbedarf, Lärm, Betriebskosten, Servicefreundlichkeit, Rohstoffkosten, Wertschöpfungs-Ort usw
Sonst kann man einfach irgendwelche Eigenschaften aufzählen, die einer als Nachteil sehen könnte: Braucht Platz, braucht Strom, macht Geräusch oder Lärm, kühlt die Umgebung,.... endlos.
Aber eben, man findet bei jedem System Nachteile, die dann teils gewichtiger ausfallen.
Das glaub ich dir. Es gibt noch andere Fälle/Gründe, über die man streiten oder sich ärgern kann.
Wir wollten für eine ganze Überbauung Abklärungen treffen, um mit einer Erdsonden-WP zu heizen. Wir durften aber nicht, weil ein Teil der Sonden im Ackerland hätte gebohrt werden müssen. Da dies angeblich den Boden abkühle und die Vegetationszeit verkürze, wurde das abgelehnt...
Ja, das Problem gibt es. Das ist immerhin ein prinzipiellen Problem von WP: sie schöpfen aus der Umgebung.
Das Eigentliche, was dagegen spräche: Das es zu billig gemacht sein könnte.
Eine Wärmepumpe sollte schon eine Arbeitszahl über 3 haben, also aus 1 MW Strom mind. 3 MW Wärme gewinnen. Es mag auch "preiswertere" Anlagen geben, aber die Einsparungen wären nur von kurzer Dauer.
In einigermaßen normal gedämmten Häusern können schon jetzt Wärmepumpen eingesetzt werden. Wer bisher eine Gasheizung hatte, muss allerdings einen großen Kleiderschrank großen Platz für den Wärmespeicher einrechnen (Angabe mal als Circa-Volumen je Wohneinheit). Zudem benötige ich einen zusätzlichen Standplatz für den Luft-Wärme-Tauscher im Freien.
Wer in seinem Haus derzeit noch "das Weltall heizt", steht vor größeren Investitionen. Hier wäre zunächst eine Wärmedämmung sinnvoll. Für schlecht gedämmt Häuser rechnet sich eine Wärmepumpe erst auf lange Zeit. Aber: Das ist schwer zu rechnen, da in absehbarer Zeit, wenn auch nicht in den nächsten Jahren, das Gasnetz zurück gebaut werden wird. Und der Ölpreis wird aufgrund des kleiner werdenden Marktes volatiler werden, sich also sprunghaft auch mal nach oben ändern können.
Meine Meinung: Wer sich am Markt umsieht und mit spitzen Bleistift rechnet, baut beim nächsten Heizungswechsel eine Wärmepumpe ein. Bei Neubau sowieso.
Zusätzliches Zückerli: Wer auch noch Solarthermie oder Photovoltaik auf dem Dach hat, kann brutto für nette am Strompreis sparen.
Wer bisher eine Gasheizung hatte, muss allerdings einen großen Kleiderschrank großen Platz für den Wärmespeicher einrechnen (Angabe mal als Circa-Volumen je Wohneinheit). Zudem benötige ich einen zusätzlichen Standplatz für den Luft-Wärme-Tauscher im Freien.
Hier wäre zunächst eine Wärmedämmung sinnvoll. Für schlecht gedämmt Häuser rechnet sich eine Wärmepumpe erst auf lange Zeit.
Zusätzliches Zückerli: Wer auch noch Solarthermie oder Photovoltaik auf dem Dach hat, kann brutto für nette am Strompreis sparen.
Alle Maßnahmen "rechnen" sich realistisch betrachtet so in ca. 200 Jahren(?).
Populisten würden es wohl scherzhaft beantworten, so wie hier in anderem Zusammenhang.
https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
Ach ja noch was selbst wenn alle das in den nächsten Monaten machen wird sich das Klima weltweit nicht erbarmen und trotzdem weiter zuschlagen, mit allem was Wetter so alljährlich zu bieten hat. Starkregen, Überschwemmungen, Hagel, Trockenheit.
Ziemlich viel Unsinn. Bei einer Split-Anlage ist der Verdichterteil nicht größer als die konventionelle Heizung.
Die Maßnahmen rechnen dich, wenn vernünftig gemacht, in 5 oder 10 Jahren, besonders wenn man die steigenden Preise für fossile Energien berücksichtigt.
Nichtstun ist keine Alternative gegen Klimawandel.
Nichtstun ist keine Alternative gegen Klimawandel.
Blinder Aktionismus auch nicht.
Nichts tun bzw. sich auf die Zukunft mit echten Maßnahmen gegen Trockenheit etc. vorzubereiten, sehe ich da als wesentlich erfolgreicher.
Du verstehst nicht die Wucht des Klimawandels. Gegen die Auswirkungen kann man sich nicht ausreichend vorbereiten, wenn er nicht gebremst wird.
...und Du verstehst nicht, dass wir in Deutschland lediglich Auswirkungen von anderen nichts tuenden Nationen ausbaden müssen.
Wir müssen uns darauf vorbereiten und dort Geld investieren, um uns halbwegs schützen zu können alles andere bringt nichts, verpufftes Geld für nichts und wieder nichts.
Wer sich nicht vorbereiten kann weil kein Geld aus der schwachen Wirtschaft mehr da ist, wird sang und klanglos untergehen.
Ich weiß wirklich nicht, was Du daran nicht verstehen willst.
Nein, wir baden das aus was wir verursacht haben. Und Andere tun zum Teil viel mehr als wir.
Nein, Du täuscht Dich. Selbst wenn der Mensch der Verursacher des Klimawandels sein sollte, so ist es nicht unbedingt nur derjenige der aus Deutschland stammt.
Die wenigen % die unser Land an Emissionen noch freisetzt sind geradezu "lächerlich" wenig, verglichen z.B. mit denen aus China, Indien und den USA, die ihre Umwelt derart für die Gewinnung von Energie zerstören und ausnutzen.
Warte mal ab, wenn allein Onkel Donald wieder ans Ruder kommt....
Aufhören zu jammern, anfangen sich anzupassen keine Ansiedlung mehr in Flussnähe, Rückhaltebecken, Pumpen installieren, die den Grundwasserstand zurückhalten. Deiche, die erhöht und gesichert werden müssen und, und, und.
Du kannst die Deiche nicht um 40 m erhöhen, du kannst nicht in 50° Temperstur überleben. Ausserdem kosten die Anpassungssmaßnahmen ein Vielfaches des Klimaschutzes.
Du solltest zur Kenntnis nehmen, dass China sehr viel stärker Klimaschutz Anleger und dass die USA drastisch die Emissionen reduziert.
Deutschland hat einen wesentlichen Einfluss.
Nee, nee, nicht diese Mär!
Von weltweit ca. 200 Ländern haben wir 3%-Anteil am CO2-Ausstoß, also ca. sechs mal höher als unser Anteil wäre. Klar, dass gerade wir einen guten Ansatzpunkt haben! Und technisch ohnehin das können. Klimaschutz ist halt auch eine weltweite Aufgabe und lebt davon, dass alle mitmachen. Und zwar nicht erst wenn der letze Dödel endlich auch mitmacht sondern jetzt!
Und bevor jetzt wieder alles auf „die Chinesen“ geschoben wird: Deren spezifischer CO2-Fußabdruck ist deutlich kleiner als der deutsche. Das entschuldigt CN für nichts und die müssen auch ran. Aber im Besonderen entlastet das uns Deutsche Null davon, dass wir jetzt voran schreiten müssen.
Erst einmal die hohe Anfangsinvestition. Es mag sein, dass sich eine Wärmepumpe über ihre Lebenszeit finanziell lohnen kann, aber den Mehrbetrag ggü. einer herkömmlichen Heizung muss man erstmal haben und wenn man ihn nicht hat, braucht man einen Kredit, der dann auch wieder Zinskosten verursacht.
Des Weiteren sind bei Bestandsgebäuden zusätzliche Maßnahmen notwendig, auch die muss man erstmal bezahlen können.
Das Argument, eine Wärmepumpe lohne sich besonders mit einer Solaranlage, wird auch immer wieder gern gebracht, allerdings werden dabei die Opportunitätskosten ignoriert. Die wenigsten Menschen haben bereits eine absolut überdimensionierte Solaranlage und suchen dringen noch irgendwelche Verbraucher... Entweder die WP nutzt Strom den man anderweitig verbraucht hätte oder es muss die Solaranlage extra angeschafft werden, was dann aber wieder zu den Anschaffungskosten gerechnet werden muss.
Und auch wenn die WP wartungsarm ist, heißt das nicht, dass sie keine defekte haben kann. Und genau da ist das Problem. Beim derzeitigen Fachkräftemangel findet sich einfach kurzfristig niemand. Da sitzt man dann im Zweifel im Winter wochenlang im Kalten oder heizt notdürftig und teuer mit dem Heizstab der WP.
Und wenn dann mal jemand Zeit hat, dann darf man sich, da der Mangel den Preis treibt, über überteuerte Stundensätze und Ersatzteile freuen.
Zudem ist die Preisentwicklung von Strom und Gas sowie die Inflation nicht über die Laufzeit der Heizung planbar. Die Einsparung bei der Anschaffung ist viel greifbarer. Zusätzlich hat jeder Euro den ich heute mehr in der Tasche habe, mehr Kaufkraft als jeder Euro den ich in Zukunft sparen werde.
Kleinere Nachteile sind dann noch der Platzbedarf. Die notwendige Überdimensionierung zur Abdeckung von Spitzenlasten. (z. B. bei Mehrparteienhäusern) Die Geräuschentwicklung der Außengeräte und die zusätzliche Belastung der Netze.
Meine persönliche Meinung ist, dass es gerade für dicht bebaute Gebiete besser wäre, wenn die Kommunen und Gemeinden in die Pflicht genommen werden große WP-Anlagen zu errichten und die einzelnen Häuser über ein Fernwärmenetz zu versorgen. Eine Anschlusspflicht mit entsprechenden Ausnahmen für Härtefälle oder Bestandsschutz gibt es ja fast überall bereits, also wären über die nächsten Jahrzehnte dann auch fast alle angeschlossen. Die meisten der genannten Nachteile wären dann vom Tisch.
Beim derzeitigen Fachkräftemangel findet sich einfach kurzfristig niemand.
Bei Monoblockanlagen ist das nicht anders als bei normalen Heizungen. Notdienste funktionieren einwandfrei.
gerade für dicht bebaute Gebiete besser wäre, wenn die Kommunen und Gemeinden in die Pflicht genommen werden große WP-Anlagen zu errichten
Das gibt es in der Wärmeplanung bereits häufiger. Und ist sehr sinnvoll.
Aber kein Argument gegen die WP.
Bei Monoblockanlagen ist das nicht anders als bei normalen Heizungen. Notdienste funktionieren einwandfrei.
Nun, wenn es um Bauteile geht die jeder Heizungsbauer tauschen kann mag das sein. Gerade Bauteile die den Kältekreis betreffen dürfen aber häufiger nur von Spezialfirmen getauscht werden und deren Auftragsbücher sind voll.
Das gibt es in der Wärmeplanung bereits häufiger. Und ist sehr sinnvoll.
Aber kein Argument gegen die WP.
Ja, ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass es alternative Wege gibt die Vorteile der Wärmepumpe nutzbar zu machen.
Monoblocks haben nur intern einen Kältemittelkreis und der ist selten Fehlerursache.
Alle Maßnahmen die ich in den letzten Jahren ergriffen habe, (Alle Leitungen im Keller, den Dachboden selbst isoliert, neue Brennwertheizung, als es noch nicht "bah" war bekommen) haben sich am Ende nicht gerechnet, ich habe immer das gleiche Jahr für Jahr zusätzlich zahlen müssen, denn die steigenden Preise, haben immer alle "Einsparungen" zunichte gemacht.
Das ist mir völlig egal, weil ich nicht der Entscheider dafür bin...
...ok, eins interessiert mich natürlich als Mieter schon! Was kostet es mich am Ende?
Da kann mich also nur interessieren was den Meisten ebenso interessiert, denke ich. Ich muß es bezahlen können, als normaler Mieter! Der "Rest" ist mir da "schnuppe".
Ein E-Auto kaufe ich mir nicht, zu teuer. Das kann ich ja selber für mich entscheiden. Eine wesentliche Verteuerung meiner Miete würde ich ggf. gerne ebenso für mich ablehnen dürfen! Punkt.
Ich habe da eine Anekdote für dich:
Ein Mehrfamilienhaus mit Gasetagenheizung. Eine davon ist irreparabel und nach der aktuellen Gesetzeslage darf wohl keine neue Gasetagenheizung eingebaut werden.
Eine Wärmepumpe ist dem Eigentümer zu teuer, also baut er eine Klimaanlage ein - mit der der Mieter im Wintere auch heizen kann.
Die Heizkosten dürften in Zukunft das doppelte Betragen.
Ich schrieb ja, nur die Kosten für mich und meine Frau interessieren uns da. Die Technik, die Funktionen, das CO2, die Art der Heizung also...ist uns völlig piepegal!
Ich kenne die Argumente für oder gegen eine WP nicht wirklich genau. Aber ich hatte erwähnt was mir da ggf. einzig wichtig ist, meine Kosten als Mieter.
Meine eigenen Kosten...egal was warum und wie da auch immer durch eine WP auf mich allein lt. Betriebs- bzw. Heizungskostenabrechnung mit dazu käme! Und da bin ich ja davon abhängig was die Vonovia bzw. das Fernwärme-Unternehmen entscheidet, nicht ich. Momentan sind wir an der "Fernwärme" angeschlossen. Ob Die mit WP arbeiten weiß ich aber nicht. Es darf zumindest deshalb kaum teurer als jetzt für mich werden, egal wie solche Kosten auf mich mit umgelegt werden könnten, egal ob Sie also eine WP anordnen sollten!
Gegen die Wärmepumpe spricht das sie eigentlich nur mit PV Anlage wirklich effektiv ist und das die Anschaffungskosten noch relativ hoch sind und das gewisse Vorrausetzungen erfüllt sein müssen damit sie richtig arbeiten kann.
Bei einem Hausneubau sollte eine PV aber selbstverständlich sein.
Die Probleme betreffen eigentlich nur nicht sanierte Altbauten, hier ist der Einbau einer Pellet-oder Gasheizung sinnvoller.
Ansonsten hat eine WP eigentlich nur Vorteile.
Auch im Altbau kann eine WP sinnvoll sein. Gasheizungen sind auch da auf Dauer eine schlechte Wahl
Kommt auf die Vorraussetzungen an.
Ich habe zb. Haus Baujahr 1922, saniert in den 70ern.
Keine Betondecken, kein Vollwärmeschutz keine Dachdämmung. Da müsste ich erst mal 200.000€ locker machen bevor das ganze ready 4 WP ist.
Das sollte aber nicht die Regel sein.
Falls irgendwann mal bezahlbares "grünes Gas" fließt muss ne Gasheizung nicht schlecht sein.
Mein zweitjüngstes Haus ist auch von 1922. Die Wände haben Hohlschicht, die man günstig aufblasen kann. Die Wände habe ich mit gedämmter Wandheizung versehen. Dach ist ungedämnt. Weil die gesamte Haustechnik marode war, kann man über neu gedämmte abgehängte Decken und die Technikebene der Wandheizungen kostengünstig Strom und Heizung und Wasser neu installieren. Dadurch Schallschutz in den Decken, überschmeidende Sowiesokosten. Nächstes Jahr kommt die WP da rein. Kosten für Alles bei 400 qm WF um 80.000.
Bei anderen Häusern ist die Lösung anders.
Wäre alles nicht so tragisch wenn das Baumaterial nicht so dermaßen teuer wäre.
Dach isolieren würde ich sofort machen aber ich muss erst mal wieder sparen.
80.000 € ? die Pelletheizung hat schon 40.000€ gekostet.
Nja.. Dachdämmung und PV sind jedenfalls das nächste Ziel.
Mein zweitjüngstes Haus ist auch von 1922. Die Wände haben Hohlschicht, die man günstig aufblasen kann.
Wenn du das Geld einfach so zur Verfügung hast, ist es schön für dich. Das trifft aber wohl nur auf wenige zu.
Es ging hier nicht um Abwägen zu einer Kaufentscheidung. Mich interessierte, welche Argumente aktuell noch gegen Wärmepumpen vorgebracht werden. Und wie tragfähig die überhaupt noch sind.