6 Antworten

Ich denke mal, dass es Angebot und Nachfrage sein wird. Gender und Diversity begegnen uns im Alltag häufiger als Kernphysik. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es deswegen auch mehr Leute studieren wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin queer.
grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 20:39

Wer das Thema "Gender and Diversity" studiert, wird sehr schnell Kandidat für Arbeitslosengeld sein. Für solchen Unsinn geben doch nur Dummköpfe Geld aus, denn:

Man kann damit als Arbeitgeber ganz sicher kein Geld verdienen.

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CountDracula  20.01.2024, 20:45
@grtgrt
Relevante Themen entstehen, wo es um die Bedeutung von Gender für Gesellschaft, Kultur und letztendlich für einzelne Individuen in ihrer Wechselwirkung mit anderen sozialen und kulturellen Kategorien geht.
AbsolventInnen können grundsätzlich in verschiedenen Branchen tätig sein, etwa in politischen Organisationen sowie in Nichtregierungsorganisationen. Berufliche Möglichkeiten bestehen zum Teil in privaten Bildungsgesellschaften, ansonsten in Antidiskriminierungsstellen, Gleichbehandlungsstellen und Frauenreferaten.
Der Einstieg erfolgt meist als SachbearbeiterIn oder ProjektassistentIn z.B. im Bereich Forschung und Wissenschaft.
Je nach Qualifikation und Interesse können sie analysierende, planende oder beratende, später auch leitende Tätigkeiten in der Verwaltung, in Betrieben oder in der Erwachsenenbildung ausüben. Sachgebiete bestehen auch im Kultur- oder Personalmanagement, in der Kulturvermittlung, im Medienbereich bzw. Journalismus oder in der Verlagsarbeit.
In der Wirtschaft können sie bei der Etablierung von „Work-Life Balance“-Konzepten mitwirken. Genderbeauftragte Personen sind in Unternehmen oder an Schulen gefragt (werden jedoch eher unternehmensintern bzw. aus dem Lehrpersonal rekrutiert).
In der Erwachsenenbildung können sie an der Entwicklung von Fortbildungsangeboten und Workshops im Bereich Gleichstellung und Gender-Mainstreaming, Frauen- und Männerbildung, in der Bildungs- und Karriereberatung und im Coaching tätig sein.

Quelle: https://www.berufslexikon.at/berufe/3098-GenderwissenschafterIn/#beschaeftigung

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 20:48
@CountDracula

Wie ich schon sagte: Niemand, der für größere Budgets verantwortlich ist, wird für so was Geld ausgeben. Es mögen die fanatischen Feministen doch bitte unter sich bleiben. Anderswo machen sie sich nur lächerlich (ganz sicher bei mir).

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:00
@CountDracula

Das kannst Du gerne so sehen. Jeder darf eine eigene Meinung haben. Ob er dafür Geld bekommt, ist eine ganz andere Frage.

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:04
@grtgrt

Die 190 Lehrstühle für Pharmazie erhöhen Deutschlands Bruttosozialprodukt aber ganz sicher deutlich mehr und deutlich nachhaltiger als die völlig überflüssigen 300 für Gender und Diversity-Forschung. Von denen untersuchte Probleme zu lösen, reicht ja schließlich gesunder Menschenverstand und das Respektieren unseres Grundgesetzes.

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:08
@grtgrt

Beweis: Bis noch vor wenigen Jahrzehnten ist man sehr gut ganz ohne sie ausgekommen.

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IanGaepit  20.01.2024, 21:12
@grtgrt
Die 190 Lehrstühle für Pharmazie erhöhen Deutschlands Bruttosozialprodukt aber ganz sicher deutlich mehr und deutlich nachhaltiger als die völlig überflüssigen 300 für Gender und Diversity-Forschung.

Naja gut, wie ich in der nachbesserten Version meiner Antwort schon sagte. Wenn es dir rein um das BIP geht, müsstest du alle möglichen Lehrstühle und Professuren für Geisteswissenschaften (bspw. Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Anthropologie usw.) abschaffen wollen. Wieso du dich da rein auf die "Gender und Diversity-Forschung" fokussierst hat dann wohl eher einen persönlichen politischen Grund. ^^

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:14
@IanGaepit

Da unterschätzt Du die Geisteswissenschaften aber ganz gewaltig. Sie lehren uns, unseren Geist - als das Allerwichtigste, das wir von der Evolution geschenkt bekamen - zu unser aller Vorteil einzusetzen.

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IanGaepit  20.01.2024, 21:15
@grtgrt

"Gender und Diversity-Forschung" ist mit unter Teil des Geisteswissenschaften.

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:18
@IanGaepit

Das kannst Du gerne so sehen. In meinem Augen ist es eher Anzeichen für fehlenden Geist und fehlendes Herz, wenn jemand zu diesem Thema noch Nachhilfeunterricht oder gar "Forschung" benötigt.

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IanGaepit  20.01.2024, 21:23
@grtgrt

Auch du kannst das ebenfalls gerne so sehen.

Aber ich finde etwa die Erforschung der Entwicklung der Geschlechtsidentität des Individuums im Kontext der historischen, jeweiligen gesellschaftlichen und sozialen Umstände wie es in der "Genderforschung" mit unter erforscht wird durchaus ein erforschenswert Gebiet.

das wir von der Evolution geschenkt bekamen - zu unser aller Vorteil einzusetzen.

Ah ich sehe, Anhänger des biologischen Determinismus. Jetzt wird einiges klar. ^^

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:37
@IanGaepit

Es gibt keinen biologischen Determinismus. Es gibt nur (teilweise) Vererbung von in DNA codierter Information. Es ist wie nach Mischen zweier Portionen unterschiedlich gefärbten Wassers: Das Ergebnis wird weder genau die eine, noch genau die andere Farbe haben: Es müssten sonst ja Kinder desselben Elternpaars absolut gleiche Eigenschaften haben. Jeder weiß, dass dem nicht so ist.

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IanGaepit  20.01.2024, 21:45
@grtgrt
Es gibt keinen biologischen Determinismus.

Schön zu hören. Dann Frage ich mich letztlich nur, wieso soziokulturellen Erforschung von (Geschlechts-)Identitätsentwicklung und Dynamiken so feindliche gegenüber stehst?

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 21:49
@IanGaepit

Frage dich lieber, welches Detail meiner Aussage falsch ist (es gibt darin tatsächlich einen nicht richtigen Teil).

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IanGaepit  20.01.2024, 21:59
@grtgrt

Ich lasse die Finger von Felder in denen ich nicht zu sehr bewandert bin. Es mach also wenig sind für mich eine biologische Diskussion zu beginnen. Mir reicht es wenn du sagst: "es gibt keinen biologischen Determinismus."

Lass also mal beim Thema bleiben.

Ich kann verstehen, dass viele etwas gegen "Gender Studies" haben, da vor allem ihre nicht akademische "Vertreter" oft politisch und gesellschaftlich invasiv auftreten und ganz offen zumindest zum Teil lächerliche Forderungen stellen. Als Beispiel, "sprachliche Gleichstellung," auch wenn sie mich persönlich in keinster Weise stört, ist auch meiner Meinung nach weitestgehend irrelevant und nutzlos.

Allein deswegen verliert aber die akademischen Erforschung der genannten Dynamiken nicht ihren Wert. Eine effektive Zensur durch das Wegrationalisieren dieser Forschung zu betreiben ist aus meiner Sicht deswegen gegen jeden "akademischen Geist..."

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:10
@IanGaepit

Das mag in Ausnahmefällen ja durchaus richtig sein. Das in meiner Frage zitierte Verhältnis aber sehe als geradezu abartig. Es ist ganz offensichtlich einfach nur politisch bedingt.

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IanGaepit  20.01.2024, 22:18
@grtgrt

Na, wie ich in meiner Antwort, auch schon vor der Nachtrag sagte: alle drei der von dir genannten Zahlen stehen im Kontext von ca. 50.000 Gesamtprofessuren in Deutschland.

Auch wenn man sich natürlich berechtigt wünschen kann, dass es mehr Kern- und Pharmazieforscher in DE geben sollte, lässt sich aus der in Gesamtrelation (zu den 50.0000) die marginalen Zahl von 300 "Gender Studies" Professuren, meiner Ansicht nach keine besondere politische Schlagseite ableiten.

Ich bin jetzt zu faul, die exakte Zahl von Rechtswissenschaftsprofessuren in DE rauszusuchen. Aber deren Anzahl scheint mir im vierstelligen Bereich zu liegen. In dem Rahmen kann man sich genau so gut Fragen, wieso wir so viele Professuren in den Bereich brauchen, obwohl wir nur 6 Kernforscher haben.

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grtgrt 
Fragesteller
 20.01.2024, 22:30
@IanGaepit

Das scheint mir eine Milchmädchen-Rechnung zu sein, da der Bedarf für Juristen ja extrem groß ist. Weit höher jedenfalls als der für z.B. Physiker (oder gar nur Kernphysiker).

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IanGaepit  20.01.2024, 22:38
@grtgrt

Das mag ggf. stimmen und ich will Juristen auch nicht per se ihre "Wichtigkeit" absprechen.

Ich wollte die Zahlen in erster Linie nennen, um die, wie gesagt, marginale Anzahl von 300 Professuren für "Gender Studies" in eine, nun nennen wir es weniger tendenziöse Relation zu setzen.

Den nix für ungut, ich erkenne bei dir ein wenig den Willen, eine vorgefertigte Ansicht, sinngemäß: hinter "Gender Studies steht eine politische Agenda," durch die Auswahl der von dir genannten Zahlen zu bestätigen.

Im Übrigen: es ist vermutlich auch leichter "Gender Studies" oder Jura zu studieren, als Physik. Was natürlich auch Auswirkungen auf die Anzahl der Professuren hat.

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Vollkommen normal. Niemand hat ein Kernkraftwerk, aber jeder hat ein Geschlecht (manche auch mehrere). Die Zahlen reflektieren also zum einen die gesellschaftliche Relevanz - zum anderen sind die Kerne hinreichend erforscht, Gender und Diversität stellen hingegen weitestgehend unbekanntes Territorium dar.

Das kann man sogar hier auf GF ablesen: so gut wie keine Fragen zu Kerntechnik, aber haufenweise zu genderbezogenen Themen.

es gibt viel viel mehr professuren für physik als die willkürlich herausgepickten professuren für kernforschung, das wäre ein bessere vergleichszahl (wenn man aus irgendeinem grund die zahlen vergleichen will, warum auch immer).

außerdem gibt es sicher viel mehr physik-professoren die "kernforschung" betreiben, was auch immer man genau dazu zählt, als diese 9. ich weiß nicht wie deine quelle das genau zählt was "professuren für kernforschung" sind und was "professuren für physik" sind, wo auch kernforschung betrieben wird.

und was willst du jetzt eigentlich fragen?

grtgrt 
Fragesteller
 21.01.2024, 09:39

Noch vor 50 Jahren gab es meiner Erinnerung nach überhaupt keine Lehrstühle für für Gender- und Diversityforschung. Überlegen wir uns also erst mal, was wir später durch sie gewonnen haben (wenn - unterm Strich - denn überhaupt was).

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Reggid  21.01.2024, 14:47
@grtgrt
Noch vor 50 Jahren gab es meiner Erinnerung nach überhaupt keine Lehrstühle für für Gender- und Diversityforschung

vor ein paar hundert jahren gab es überhaupt keine fakultäten außer theologie, philosophie, medizin und rechtswissenschaften. das hochschulwesen entwickelt sich weiter. selbstverständlich, muss es ja auch. lehrstühle für kernforschung gibt es wohl auch noch nicht recht viel länger als 100 jahre.

Überlegen wir uns also erst mal, was wir später durch sie gewonnen haben

ich würde mal meinem sie haben forschung im bereich der gender- und diversityfoschung gebracht. so wie uns lehrstühle für kernforschung eben forschung in diesem gebiet gebracht haben.

wissenschaft eben.

falls du auf wirtschaftlichen "nutzen" anspielst: mein forschungsgebiet im bereich der physik (könnte man im weiteren sinn sogar als kernforschung bezeichnen) hat auch keinen. sollen wir auch abdrehen?

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grtgrt 
Fragesteller
 21.01.2024, 14:59
@Reggid

Dass Lehrstühle für Kernphysik erst im 20. Jahrhundert entstanden, liegt einfach daran, da man vorher ja weder Atome noch Atomkerne schon entdeckt hatte.

Und dass Erkenntnisse der Kernphysik bisher keinen wirtschaftliche Nutzen generiert hätten, ist einfach nur falsch: Kernphysik ist kleiner Teil von Quantenphysik, und sie findet - z.B. als Physik der Elementarteilchen - ständig immer noch mehr Anwendungen. Die Struktur der Atomkerne zu untersuchen, hat Physikern sehr viel Knowhow beschert, welches hilfreich war, die Quantenphysik generell immer besser zu beherrschen (und so z.B. ständig mächtigere Computer zu bauen).

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Reggid  21.01.2024, 15:09
@grtgrt
Dass Lehrstühle für Kernphysik erst im 20. Jahrhundert entstanden, liegt einfach daran, da man vorher ja weder Atome noch Atomkerne schon entdeckt hatte.

ich hätte gemeint dass wäre selbstverständlich und deshalb nicht geschrieben.

und wie man das erst im laufe der zeit erkannte, erkannte man auch andere dinge im laufe der zeit und passte die forschungslandschaft entsprechend an.

Und dass Erkenntnisse der Kernphysik bisher keinen wirtschaftliche Nutzen generiert hätten, ist einfach nur falsch

natürlich ist das falsch. nur: wo hätte ich das behauptet?

und zum glück wird wissenschaftlicher fortschritt eben nicht über wirtschaftlichen nutzen definiert (obwohl leider inzwischen leider viel zu oft schon)

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Naja, insgesamt haben wir fast 50.000 Professuren in Deutschland... Da sind halt auch 300 für "Gender- und Diversityforschung" (Achtung Triggerwarnung) marginal. ^^

Um vielleicht noch auf die Frage zu antworten:

Der Wert von Forschung ergibt sich nicht unbedingt nur daraus, wie viel monitärer Gewinn sich daraus schlagen lässt. Ansonsten müsstest du ja allen der viereinhalbtausend Geisteswissenschaftlichen Professuren in Deutschland, die Felder von Geschichte, über Politik bis hin zu Anthropologie abdecken ihren Nutzen absprechen...

Eine etwas irritierende Gegenüberstellung: von den tausenden Physikern werden gerade mal 9 herausgenommen, die Kernforschung betreiben (obwohl das sicher mehr sind; außerdem: was bedeutet "Kernforschung" heute? Jede Art von Kernforschung ist ein Teilgebeiet der Quantenchromodynamik/Quantenfeldtheorie und dass es da nur 9 leute gibt: nicht bös sein, aber...

Und warum hetzt du gegen soziologische Studienrichtungen?

grtgrt 
Fragesteller
 21.01.2024, 08:04

Es ist hier ja nicht die Rede von "nur 9 Leuten". Gemeint sind Lehrstühle.

Das gilt für jede der Fachrichtungen. Auch für die Genderforschung.

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paprikaw22  21.01.2024, 08:05
@grtgrt

OK, macht es aber nicht besser, denn was ich gesagt habe, trifft darauf genau so zu.

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